#52 Freizeitvergnügen
Golden Ness war eine besondere Stadt, anders als die anderen Städte die sie bisher besucht hatten.
Das machte sich auch daran bemerkbar, dass Gaston und Eleonor am Tag ihrer Ankunft dort vom Bürgermeister der Stadt, Harvon Milk samt dessem Partner London Smith höchstpersönlich empfangen wurden.
Auch wenn die Thronbesteigung von Trevor beinahe schlagartig eine rechtliche Gleichstellung für gleichgeschlechtlich Liebende und gleichgeschlechtliche Partner bewirkt hatte, war es mit der gesellschaftlichen Toleranz und Akzeptanz nicht so schnell gegangen.
Golden Ness war da eine der Regionen gewesen die Vorreiter waren und wo schon in den 1160er Jahren ein hohes Maß an gesellschaftlicher Akzeptanz auch gegenüber gleichgeschlechtlich Liebenden von denen keiner ein Divinoble war, herrschte.
Das war nicht zuletzt dem Aktivismus von Harvon Milk zu verdanken gewesen der nun für die Workers Party den Bürgermeister der Stadt stellte.
Trotzdem fand Eleonor den Empfang ziemlich langweilig. Auch durchschaute er ziemlich rasch, dass die Partizipation aller Beteiligten daran vor allem auch auf die Wirkung in den Medien abzielte. Gut, das war sicherlich auch in seinem Interesse, aber machte die ganze Angelegenheit nicht spannender.
Auch konnte er bei den stattfindenden Gesprächen kaum mitreden, ging es doch fast ausnahmslos um Politik mit dem Schwerpunkt auf die Innenpolitik von Angevinien und da vor allem New Lugunia.
Davon hatte er einfach viel zu wenig Ahnung. Und um ehrlich zu sein, selbst bei Politik seine Heimat betreffend hätte er wenig zu sagen gehabt. Es interessierte ihn einfach zu wenig.
So war er froh als der Empfang dann endlich vorbei war und Gaston tatsächlich mit ihm Shoppen ging.
Und das ins berühmte Anzam-Viertel von Golden Ness.
Das Gay-Viertel im Vefound-Valley von Golden Ness verdankte seinen Namen Iuan ab Anzam welcher vor zweihundertfünfzig Jahren von Novo Beria aus erst nach Southern Montalvia und dann nach weiter Richtung Norden bis in die Gegend des heutigen Golden Ness vorgestoßen war, sich dann aber in Übereinstimmung mit dem Vertrag von Awinion wieder zurückziehen musste, da alle Gebiete nördlich des Grandislungo eindeutig Angevinien zugesprochen worden waren.
Aber Iuan ab Anzam war der erste dokumentierte Schwule auf dem Gebiet des heutigen Golden Ness gewesen und so wurde der Stadteil über zweihundert Jahre nach seinem Vorstoß ihm zu Ehren (und natürlich weil es besser klang als Vefound-Valley) in Anzam-Viertel umbenannt.
Divicomes Iuan ab Anzam war auch in der Gegenwart noch am Leben und residierte mit seinem Uxvir Artur ab Coabanam als Proimperator¹ von Novo Beria Septentrionam² in dessen Hauptstadt Abundapiscia.
Mit einem Alter von derzeit 962 Jahren war er allerdings auch der zu dieser Zeit älteste lebende Divinoble überhaupt.
Was auch erklärte, warum man ihn schon seit mehr als dreißig Jahren nicht mehr beim Tag von Punta erlebt hatte, denn ab einem Alter von ungefähr neunhundert Jahren begannen auch Divinobles zu altern.
Zunächst nicht sichtbar, aber ihre Kraft und Ausdauer begann sich langsam an die eines normalen Menschen von Mitte Zwanzig anzugleichen.
Danach setzte eine auch sichtbare körperliche Alterung ein bei der etwa zwei Jahre einem Jahr bei einem normalen Menschen entsprachen.
Iuan ab Anzam war nun gefühlt in einem Alter von Ende Fünfzig in den Jahren eines normalen Menschens – und hatte auf anstrengende Fernreisen einfach keine Lust mehr.
Davon wusste Eleonor aber nichts.
Doch die ganzen Läden in die ihn Gaston nun schleppte um ihn mit irgendwelchen Klamotten auszustatten die entweder cut, hot oder so frivol waren, dass er errötete gefielen ihm sehr.
Gaston kaufte ihm Jockstraps.
"Und wann soll ich die dann anziehen?" erkundigte er sich skeptisch. "Na, vielleicht unter der Hose" grinste Gaston und griff sich eine Art Sporthose aus einem silberglänzenden Material. Die allerdings einen Reißverschluss hatte der bis über den Po durchlief. "Dann musst du dich nur vorbeugen und ich kann dich an jedem Ort nehmen" raunte er ihm anzüglich ins Ohr. Jetzt wurde Eleonor purpurot. Und trotzdem fand er die Vorstellung auch anregend.
Dennoch schaffte er es kess zu kontern: "Vielleicht solltest du mich überhaupt erst einmal nehmen?" Als Gaston ihn nun seinerseits verwundert ansahen, raunte er ihm zurück: "Oder kaufst du das für mich, damit ich auch mein erstes Mal auf der Bühne haben kann?"
"Eleonor!" rief Gaston und er klang ehrlich geschockt.
"Was denn?" entgegnete der mit unschuldigem Blick, "dafür wären diese Klamotten doch absolut geeignet..."
"Also mir gefällt deine offensichtlich sehr dreckige Phantasie durchaus" erwiderte Gaston nun breit grinsend, "und wenn dir die Idee gefällt in solchen Klamotten vor den Augen anderer genommen zu werden, dann lässt sich da einiges einrichten – sobald du volljährig bist und ganz sicher NICHT in meiner Show!"
"Hey, du willst mir das kaufen" verteidigte sich Eleonor nur, "also tu nicht so als wenn du da keine Hintergedanken hättest..."
"Ich kann dir auch sowas kaufen" meinte Gaston nun und hob eine Art Maske aus einem glänzenden schwarzen Material hoch deren Öffnungen für Mund und Augen man mittels Reißverschluss verschließen konnte.
Doch Eleonor war nicht auf den Mund gefallen. "Oh ja, dann noch ein paar Fesseln und ich kann genießen während die ganze Arbeit an dir hängen bleibt" konterte er süffisant.
Jetzt war Gaston sprachlos und wollte ganz plötzlich in einen anderen Laden. Also nicht so plötzlich, dass er den Jockstrap und die silberne Hose nicht noch gekauft hätte. Aber halt schon schnell...
Issan, Leton und Evan vergaßen die Anwürfe der 'non-consensual political tendencies'³ im Laufe des nächsten Tages auch wieder rasch, nicht zuletzt weil Wochenende war und Leton nicht ins College musste.
Da fiel drei Verliebten wie ihnen wirklich besseres ein was sie mit der Zeit machen konnten als über politische Wirrköpfe Trübsal zu blasen.
Wobei Blasen an sich ja einen durchaus schöne Sache war.
Fand auch Leton der gerade erzählte: "Als ich so vierzehn, fünfzehn war, habe ich mir vorgestellt später ganz viele Haussklaven zu haben die ich überall verteile und die mir jederzeit einen Blasen könnten..."
Ohne ein Wort zu verlieren ließ sich Issan unter den Tisch gleiten an dem sie sassen, krabbelte zu Leton herüber, meinte "Etwa so?" und eh dieser sich versah, nestelte er dessen Hose auf, befreite seinen Schwanz und saugte ihn in seinen Mund.
"Fuuck Issan" keuchte Leton überrascht aber auch jäh aufgeteilt.
"Tja, leider können wir von Issan keine Kopien herstellen" witzelte Evan nur, "deswegen können wir ihn auch nicht überall im Haus verteilen..."
"Äähhhh... ja" keuchte Leton dessen Aufmerksamkeit mehr darauf lag, dass sein Glied in Issans Mund rasch anwuchs als darauf, was Evan gerade erzählte.
Issan hingegen wusste nur zu gut was er da gerade tat und er brauchte nicht lange, da krallten sich Letons Hände in die Tischkante und eine sichtliche Unruhe überkam ihn während er merkte wie dieses süße Ziehen sich in seinen Lenden aufbaute.
Evan, der natürlich sehr genau wusste was Issan da unter dem Tisch gerade machte, quatschte derweil unbekümmert weiter: "Andererseits, so willige Sklaven im Haus verteilt wäre ja keine so schlechte Idee..."
"Aber..." keuchte Leton nun, "werden die nicht ooowww... nicht alt? hmmng..."
Issan mit seinem Mund voll Schwanz musste kichern und die dadurch entstehenden Vibrationen brachten Leton schier um den Verstand.
"Fuuck Issan" keuchte er.
Währenddessen plapperte Evan unbekümmert weiter: "Wir könnten sie ja auch zu unseren Uxviren machen. Wobei grundsätzlich können wir jeder auch mehr als einem Typen unser Divinpotion geben. Nichts bindet Menschen besser an einen als Divinpotion..."
Als Issan nun seine Hand in Letons Hose schob und dessen Hoden sanft massierte kam der wenig später.
Mit einem lauten, schmatzendem Geräusch ließ Issan ab von seinem Glied, dann hörten die beiden Anderen in ziemlich deutlich schlucken.
Kurz darauf aber hörten sie ihn spöttisch sagen: "Die müssen dann aber echt gutaussehend sein. Und ausgiebig getestet..."
"Waas?" riefen Leton und Evan im Chor.
Da kam Issans Kopf unter dem Tisch vor, die Mundwinkel noch verschmiert mit Letons Sperma.
"Außerdem, werden die dann nicht alles Acciperores⁴? Wenn die Divinpotion bekommen? Ich will auch welche mit schönen Schwänzen!"
"Reichen dir unsere nicht?" meinte Leton immer noch schwer atmend.
Issan grinste ihn an, dann guckte er zu Evan und leckte sich lasziv über die Lippen.
"Guck mich nicht so an" knurrte der, "sonst geht meine Hose kaputt!"
Noch breiter grinste Issan als er anzüglich meinte: "Ja wenn das so ist..." Dann verschwand sein Kopf wieder unter dem Tisch.
Kurze darauf war es Evan der aufgegeilt aufkeuchte...
Ihr erstes Mal hatte Ivan und Mercur nicht nur gut gefallen, es hatte ihnen auch Lust auf mehr gemacht.
Das bekam auch Taeran mit, seines Zeichen immernoch der beste Freund von Ivan, mit dem sie sich gerade trafen.
Der Plan war es einen Circulo Musico⁵ zu besuchen, aber da es dafür noch zu früh war, waren sie erst einmal zu Spizzicator⁶ gegangen um etwas zu essen.
Rapicibun⁷ natürlich. Was für zwei von ihnen allerdings kein Problem darstellt, nur Mercur musste diese Sünde hinterher wieder abtrainieren oder wegfasten.
Auch da konnten die beiden Turteltauben nicht die Finger voneinander lassen und als Ivan gerade mal wieder über Mercurs Mundwinkel leckte weil der da angeblich ein bisschen Soße hatte, hatte es Taeran vielleicht ein kleines bisschen über.
"Müsst ihr ununterbrochen aneinander rumschlecken?" fragte er ein wenig genervt.
"Bist du neidisch?' konterte Ivan spitz.
Doch Mercur zeigte deutlich mehr Einfühlungsvermögen.
"Er hat keinen Amoamicon oder?" merkte er an.
"Nein, habe ich nicht!" bestätigte Taeran sofort.
"Vielleicht ist es nicht so rücksichtsvoll wenn wir ihm hier in Dauerschleife was vorturteln" meinte Mercur nun.
"Ist das so" wunderte sich Ivan, "warum hast du denn nichts gesagt?"
"Hat er doch gerade..." murmelte Mercur, aber es war zu spät, Ivan das verbale Trampeltier hatte schon getroffen.
"Ja warum wohl?" brauste da auch schon Taeran auf, "was erwartest du? Dass ich meinem besten Freund vorjammere, dass ich mich einsam fühle? Evan und Issan haben Leton, du klebst förmlich an Mercur und Nathon und Evasan machen auch ihr Ding..."
"Du fühlst dich einsam!" begriff Ivan was Taerans Problem war, "und ich habe mich nicht um dich gekümmert. Ich... ich bin ein wirklich schlechter bester Freund oder?"
"Du bist frisch verliebt" erwiderte Taeran, "es wäre komisch, wenn du deine Freunde nicht ein wenig vernachlässigen würdest..."
"Wir brauchen einen Freund für dich!" beschloss Ivan.
"Das sagt sich so einfach" entgegnete Taeran, "denkst du nicht, ich hätte nicht schon gesucht?"
"Du suchst in Sore Urbs" hatte Mercur eine Vermutung woran es lag, "hier weiß doch jeder spätestens beim zweiten Date wer du bist..."
"Ja wo soll ich denn suchen, soviele Typen mit kitaischen Zügen wird es auch anderswo in Sore nicht geben, soll ich in Kitaien suchen. Oder in Khamarinien?" Taeran klang wirklich ein wenig verzweifelt.
"Warum nicht in Angevinien? Da gibt es genug Kitaier und Halbkitaier. Gerade in den großen Städten" machte Ivan nun einen Vorschlag.
"Stinmt, das könnte doch funktionieren?" meinte auch Mercur.
"Mal abgesehen davon, dass alles nicht um die Ecke ist..." seufzte Taeran.
Doch da hatte Ivan eine Idee.
"Sag mal" erkundigte er sich, "will dein Mator nicht seit zwanzig Jahren die Stätten seiner Kindheit in Kitaien besuchen?"
"Ja, will er" erklärte Taeran sofort, "Taejo wartet auch schon so lange darauf, dass er sein Versprechen ihn dabei zu begleiten einlöst..."
"Wie wäre es, wenn du die Stätten der Kindheit deines Mators sehen wollen würdest?" fragte Ivan.
"Du meinst...." überlegte Taeran, dann fing er an zu strahlen, "ich denke dann will er mit!"
"Dann weißt du jetzt, was du zu tun hast" sprach Ivan.
"Oh ja, ich erkläre meinem Mator, dass ich unbedingt meine Heimat sehen will!"
"Siehst du" erwiderte Ivan, "dann los, worauf wartest du noch?"
"Was – jetzt?" war Taeran etwas überrumpelt.
"Natürlich jetzt, das Tanzen kann warten. Wir kommen jetzt mit zu dir!" bekräftigte Ivan.
"Aber ich weiß garnicht ob mein Mator daheim ist..." zögerte Taeran.
"An-Taetsin? Wo soll er sonst sein?" hielt Ivan sofort dagegen, "dein Pator arbeitet bestimmt gerade noch und dein Mator ist im Keller bei seinem Sculpturicon⁸..."
"Ein Sculpturicon⁸ do Trenemino⁹?" staunte Mercur.
"Oh ja" erwiderte Taeran, "und es ist riiiiiiieeeesig..."
"Oh, das will ich sehen" erklärte Mercur und erntete einen verwunderten Blick von Ivan gefolgt von der Frage: "Du magst Treneminos?"
"Ja...?" erwiderte Mercur unsicher und wurde plötzlich sehr verlegen.
"Warum weiß ich das nicht?" hakte Ivan sofort nach.
"In der Schule haben mich alle deswegen gehänselt" kam es leise von Mercur, "da habe ich gedacht ich erzähle es dir besser erst garnicht..."
"Das ist toll" meinte nun Taeran und legte Mercur einen Arm um die Schultern, "Fra¹⁰, mein Mator wird dich lieben!"
"Meinst du?" Mercur schien nicht davon überzeugt zu sein.
"Definitiv" war es Ivan umso mehr, "er sucht seit locker achtzig Jahren einen Freund mit dem er das Interesse gemeinsam hat!"
"Ich weiß nicht..." zögerte Mercur immernoch.
"Aber ich. Und ich wäre stolz wenn mein Amoamicon dem Mator meines besten Freundes ein Freund fürs Hobby werden würde" meinte Ivan.
"Und ich wäre nur dankbar" stimmte ihm Taeran zu, "mein Mator ist soviel alleine..."
¹Vizekaiser
²sinngemäß: Neues Beria des Nordens
³nicht konsensuelle politische Strömungen = Verfassungsfeinde
⁴Bottoms
⁵Disko
⁶wörtlich Knabberer
⁷Fast Food
⁸Anlage
⁹Modellbahn
¹⁰Bro
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