#163 Träume...
Nein, Issan wusste auch keine bessere Lösung. So begab er sich schweren Herzens zu seinem Pator, dem aktuellen Divinimperator des Imperion Sorenam.
Gut gelaunt begrüßte Trevastan seinen Sohn.
"Hach, mein Lieblingssohn, komm' zu Papo mein Herz!" rief er ihm zu.
Issan fand das peinlich und dachte, dass sein Pator wohl zuviel Irepo getrunken hatte.
"Ich bin dein einziger Sohn" erwiderte er in einem leicht pikierten Tonfall. Doch Trevastan wusste wie er ihn außer Fassung bringen konnte.
"Noch bist du das, aber das können wir immernoch ändern..." verkündete er.
"Was?" entfuhr es Issan empört, dann fing er sich schnell und meinte tadelnd: "Solltest du nicht wissen, dass jüngere Brüder eine nicht so gute Idee sind?"
"Ähem..." entgegnete Trevastan, "hat nicht ein jüngerer Bruder einen deiner Gefährten gemacht?"
Gut, das war ein Argument das nicht von der Hand zu weisen war.
"Darum geht es doch garnicht" grummelte Issan daher.
"Worum geht es dann?" erkundigte sich Trevastan.
"Sore entsendet doch bald einen Botschafter nach Lille" erklärte Issan worum es ihm ging.
"Das ist richtig" bestätigte ihm Trevastan.
"Nun" fuhr Issan fort, "ich möchte, dass Evasan ab Voltari-Aquileion das wird."
Trevastan stutzte, dann begann er in einem dieser typisch väterlich-belehrend-besserwisserischen Tonfälle zu erwidern: "Das ist nicht so einfach, der Senat und das Außenministerium..."
"...werden deinen Vorschlag schwerlich übergehen können" fiel ihm Issan ins Wort, "oder muss ich sie davon überzeugen?"
Eine sehr genaue Vorstellung davon wie überzeugend sein Sohn sein konnte hatte Trevastan allerdings und außerdem eine sehr genaue Vorstellung davon, dass er diese Art von Überzeugungsarbeit gleich am Anfang seiner Herrschaft nicht unbedingt haben wollte.
Also gab er nach.
"Evasan ab Voltari-Aquileion also?" erkundigte er sich.
"Genau der" bestätige
Issan.
"Ich werde tun was sich machen lässt" erklärte er worauf Issan erwiderte: "Ich bin zuversichtlich, dass sich das machen lässt..."
Trevastans gute Laune hatte nun einen leichten Dämpfer erhalten und so war ein Hauch Sarkasmus in seiner Stimme zu vermerken als er nun anmerkte: "Noch etwas von dem du möchtest dass ich es einrichten kann?"
"Nein" erwiderte Issan unbekümmert grinsend, "für den Augenblick wäre das alles."
"Na, was ein Glück auch" ätzte Trevastan, fügte aber jovial hinzu: "Deine Gefährten warten, zisch ab und habe Spaß!"
Das ließ sich Issan nicht zwei Mal sagen. Dennoch führte ihn sein Weg nun zuerst zurück zu Evasan.
Der schaute ihn nur fragend an.
"Du kannst dich darauf vorbereiten der Botschafter Sores in Lille zu werden" erklärte er ihm.
Und dann teilte er ihm noch für die anderen unhörbar mit: "Die zur Zeit begehrtesten Junggesellen in Lille sind Dorian ab Artemam und Milan ab Artemam. Stelle sie dir als die dortigen Versionen von Trevastan und Terastan vor..."
Der überraschte Ausdruck nun in Evasans Augen war ihm Antwort genug.
"Viel Glück....
...und Erfolg..." wünschte er ihm.
Dann hielt ihn nichts mehr davon ab zu seinen Gefährten und Nathon zu eilen.
Auch diese Drei sahen ihn fragend an.
"Evasan wird uns verlassen" erklärte er, "und dann hoffentlich vergessen können..."
"Verlassen?" Nathon war alarmiert, "das klingt als würde er sterben!"
"Er wird nur Botschafter Sores in Lille..." suchte Issan ihn zu beruhigen.
Nur hatte Nathon keine Ahnung von Lille oder Merua, weswegen der Versuch nicht die erhoffte Wirkung zeigte.
"Lille? Nie davon gehört" war Nathon nun mißtrauisch.
"Lille ist der einzige Staat auf Merua" erklärte ihm Evan, "und Merua ist ein anderer Planet ein paar Lichtjahre weg von Bumia..."
"WAS? Evasan geht auf einen anderen Planeten?" rief Nathon verwirrt.
"Ja und da das Ganze noch geheim ist, behältst du es bitte für dich" mahnte ihn Leton sogleich.
"Natürlich, ich... Ja... das war halt nur etwas unerwartet" stotterte Nathon nun herum.
Issan blickte in die Runde, dann meinte er: "Gut, wo wir das nun geklärt habe, lasst uns aufbrechen!"
Evan nickte zustimmend und Leton meinte: "Ja, lass uns gehen."
Nur Nathon verstand nicht ganz was sie meinten: "Aufbrechen wohin und ich mit?"
"Wir ziehen uns zurück in das Domus Domitianam an den Fällen des Teveranio" erklärte Issan, "da haben wir unsere Ruhe und können uns aneinander erfreuen."
Das Domus Domitianum war eine Villa am oberen Ende der Anlagen von Tibur, direkt an den Wasserfällen des Flusses Teveranio gelegen welcher seit jeher Wasserspiele und -bassins in Tibur speiste.
Der Grundstein dieser Villa war bereits von Domitian ab Iovam gelegt worden, endgültig fertiggestellt worden war sie aber erst 2522 AcS – von den Arbeiten zur späteren Installation von Elektrizität, Telekommunikation und Klimaanlagen einmal abgesehen.
Wenig überraschend begriff Nathon nicht ganz, was Issan ihm mit "aneinander erfreuen" sagen wollte.
"Also ich komme jetzt mit euch wofür genau?" hakte er vorsichtig nach, setzte sich dabei aber schon einmal brav in Bewegung.
"Nun, du sagtest mir einmal, du könntest nicht behaupten, dass dich die Vorstellung Issan zu ficken kalt lässt" erwiderte Evan ihm, "jetzt kannst du zeigen wie heiß du darauf bist diese Vorstellung Realität werden zu lassen."
Nathon hörte seine Worte wohl und er verstand auch deren Bedeutung. Dennoch dauerte es etwas, bis deren Inhalt wirklich bei ihm angekommen war.
"Ihr wollt da... ich... mit mir... und Issan...?" brabbelte er.
"Das war es doch was du ersehntest seit jenem Tag in der Schule als wir uns das erste Mal in die Augen haben" merkte Issan mit feinem Amüsement an.
"Ja... Ja... Oh jaaaa..." stammelte Nathon, denn alleine der Gedanken an einen nackten Issan der mit gespreizten Beinen vor oder unter ihm Läge ließ etwas anschwellen in seiner Unterhose.
"Wie ich merke ersehnst du es immer noch" stellte Issan mit leisem Spott fest.
Dann aber wurde er ernst: "Wir begrüßen dich gerne als Vierten in unserer Runde von Gefährten. Du darfst mich und auch Leton gerne binden wenn du das Gefühl hast, dies' sei das Richtige für dich zu tun. Nur bedenke eines: Dieser Bund ist irreversibel, er kann nicht mehr aufgehoben werden, bis dass der Tod ihn trennt."
Nathon hatte mit vielem gerechnet und von manchem geträumt, aber damit und davon ganz sicher nicht.
Völlig perplex versicherte er sich: "Ihr... Du... ihr würdet euch von mir binden lassen?"
"Ja" bekräftigte Issan ruhig, "und wenn du es möchtest, wären wir alle auch bereit dich zu binden..."
"Muss ich mich dafür nicht...?" war Nathon verunsichert.
"Musst du nicht" beruhigte ihn Evan sofort, "da wir vier sind, gibt es dafür so viele andere Wege..."
"Ihr teilt Issan einfach so mit mir?"
Nathon konnte es noch immer nicht glauben.
"Du warst schon an der Seite von Issan als ich mich damit schwer tat und Leton noch weit weg war" erklärte Evan, "du hast dich niemals gegen ihn gewendet oder ihn kritisiert. Wir teilen ihn nicht mit dir, wir teilen die Verantwortung für ihn mit dir. Und da Leton und ich ziemlich eingebunden sind, kommt da viel auf dich zu Nathon, insbesondere wenn du dich mit ihm verbindest."
"Ihr tut so als wäre ich ein schwer erziehbarer Drache oder so" maulte Issan nun mit gespielter Empörung während sie den Kuppelsaal verließen.
"Du bist mehr als das" erwiderte Leton ruhig, "du bist ein Wesen zwischen Divinoble und Gott, dass mit seinem Platz im Universum hadert und dabei viel Zuwendung braucht."
"Ein Halbgott sozusagen..." staunte Nathon, "und dennoch bereit der Uxvir von jemandem wie mir zu sein?"
"Issan ist die Verkörperung von Macht und Verletzlichkeit zugleich" erläuterte Leton nun, "da greifen die alten Kategorien nicht mehr. Aber wenn er dich für würdig erachtet ihn zu binden, dann bist du das auch. Unterschätze dein eigenes Potenzial nicht, Nathon..."
"Wenn du nach dieser Nacht feststellst, dass dein feuchter Traum zwar wahr wurde, dir das alles aber mehr ist als du dir zutraust, dann wirst du keine Worte des Vorwurfes von uns hören" versprach ihm nun Evan.
"Wenn du dich dann aber sofort Evasan zuwendest ohne dir sicher zu sein, dass du es ernst meinst, wirklich ernst meinst" mischte sich nun Issan ein, "dann würde ich so enttäuscht von dir sein, dass aus meiner Enttäuschung ein ernsthaftes Problem für dich erwachsen würde!"
"Bei allem was mir heilig ist" schwor Nathon da sofort, "aber das würde ich niemals tun!"
"Besser wäre das, im Fall des Falles" sprach Evan nun.
Dann aber war es Leton der Nathon überraschte: "Wir haben uns schon einmal getroffen als wir noch jünger waren. Als du noch zur Schule in Angels Harbour gingst. Erinnerst du dich?"
Natürlich erinnerte Nathon sich. Sie waren beide fünfzehn Jahre alt gewesen, da hatte Leton den Sommer bei ihm und seinen Eltern auf Owyhee verbracht.
"Ja, ich erinnere mich, du warst so niedlich und klein damals..." sprach er.
"Und du warst schon so groß und durchtrainiert" sinnierte Leton, "du hast mir das Surfen beigebracht..."
"...was wirklich nicht einfach war..." warf Nathon ein. Worauf Leton lachte und meinte: "Du hast damals nicht gerafft, dass ich mich absichtlich dumm angestellt habe um häufig in deinen starken Armen zu landen?"
So wie Nathon jetzt guckte hatte er das tatsächlich nicht. Fast entschuldigend meinte er nun: "Du warst der Kronprinz. So was auch nur zu denken war ein absolutes No-Go. Du warst nicht meine Liga, das hatte man mir immer deutlich klar gemacht..."
"Ich war heillos in dich verliebt" kam es leise von Leton, "dann habe ich den Fehler gemacht und meinem Daddy gesagt, dass ich dich mag so wie Faddy¹ ihn..."
"Lass mich raten, das fanden sie dann nicht mehr so lustig?" warf Evan ein.
"Nein. Hätte ich gesagt ich mag dich so wie mein Dad meinen Faddy, dann wäre das vielleicht noch in Ordnung gewesen. Aber so herum? Nein, das ging nicht...."
"Deswegen kamst du dann nie wieder zu uns?" verstand Nathon die ganze Tragweite.
"Richtig" bestätigte Leton und dann zwinkerte er Nathon zu und meinte breit grinsend: "Trotzdem habe ich mir noch sehr lange einen runtergeholt auf die Vorstellung du würdest mich nehmen..."
"Oh...." fiel Nathon nun aus allen Wolken während Issan frotzelte: "Lass mich raten, die Vorstellung gefällt dir immernoch?"
Letons Wangen bekamen einen leicht rosigen Schimmer.
Dann aber erwiderte er: "Ja. Und ich denke ich mag Nathon immernoch. Auch wenn meine Arme vermutlich ebenso stark sind wie seine inzwischen..."
Nach einem skeptischen Blick auf ihrer beider Arme merkte Nathon daraufhin an: "Vermutlich sogar stärker heute..."
"Um dich links und rechts von meinem Körper abzustützen wird es ja wohl ausreichen" merkte Issan feixend an.
Kurz brauchte Nathon, dann hatte er begriffen worauf Issan anspielte.
"Fuck..." keuchte er leise als ihm endgültig klar wurde, was gleich passieren würde.
Er würde seinen jetzt schon schmerzhaft harten Schwanz im feuchten Loch von Issan versenken. Und dann auch in dem von Leton.
"Kneif mich mal wer, dass ich nicht träume" japste er.
Mit einem breiten Grinsen fasste Issan ihm in den Schritt.
"Du bist hart" raunte er ihm zu, dann drückte er fester zu und als Nathon nun erneut keuchte meinte er zu ihm: "Dass du das spürst, zeigt, dass du nicht träumst..."
Nicht träumend aber sehr verträumt sah ihm Nathon nun in die Augen.
Ganz vorsichtig, beinahe schüchtern fragte er ihn: "Meinst du ich dürfte dich küssen?"
Issan erwiderte nichts, schaute ihn nur unverwandt an, bis er plötzlich seine Hände an Nathons Schläfen legte und dessen Kopf behutsam an seinen heranzog bis sich ihre Lippen vereinigten.
Dennoch durchfuhr diese sanfte Berührung Nathons Körper wie ein Stromschlag, setzte ihn in Flammen und brannte alle seine Hemmungen weg.
Issan küsste ihn und das aus eigenen Stücken.
Noch in den Kuß hinein, kurz bevor Issans Zunge sich anschickte ihn zu erobern, seufzte er glücklich: "Ich liebe dich. So sehr...
...und Leton...
...und Evan..."
¹Faddy = von Fador = Mator
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