#16 Ein Ziel
"Aber wo wir schon beim Thema sind" griff Isador nun den Faden wieder auf während er an seinem 'Persicon partiam'¹ sipte, "da stelle ich dir jetzt ganz eindringlich die Frage mit wem du dich im Anschluss als nächstes Vergnügen willst?"
Doch obwohl die belustigt funkelnden Augen des Jüngeren deutlich verrieten, dass das keine ganz ernste Frage war, beantwortete sie Trevor trotzdem so: "Ich denke ich werde mich der dritten Person widmen für dich ich in meinem Leben mehr empfinde und empfunden habe als nur Attraktion..."
Isador wusste sofort wen er meinte: "Simur also..."
"Das war nicht schwer oder?" griente Trevor nun.
"Nein, für mich nicht" bestätigte ihm Isador, "ich weiß, dass diese drei Personen für dich Taejo, Simur und meine Wenigkeit waren und sind."
"Du kennst mich halt zu gut" meinte Trevor worauf Isador erwiderte: "Es ist ja auch nicht so als würdest du ein großes Geheimnis daraus machen. Wie geht es Lison eigentlich damit?"
"Ich denke gut" erwiderte Trevor, "sag du es mir, du bist doch der Experte..."
"Lison weiß, dass man Gefühle nicht untereinander aufteilen muss" erklärte Isador, "ich denke, dass du richtig liegst."
"Warum fragst du mich dann?" wunderte sich Trevor nun.
"Ich wollte hören, dass du dir Gedanken darüber gemacht hast wie es für Lison ist" schmunzelte Isador nun, "denn Lison ist nicht eifersüchtig. Lison hat eher Angst einzuengen, selbst wenn er das nicht tut. Von daher ist es wichtig, dass man ihn wahrnimmt. Vor allem damit er nicht auf die Idee kommt sich die Schuld zu geben wenn ihr mal keine Zeit füreinander habt oder dergleichen..."
"Ich weiß, Lisons Herz ist so groß, dass man aufpassen muss, dass er sich nicht selbst vergisst" erklärte Trevor.
Mit den Worten "So mein Sonnenschein, jetzt hat du was getrunken, Zeit, dass du mit dem Song herausrückst!" trat ein breit grinsender Trevastan zu ihnen und unterbrach ihr Gespräch über Lison.
"Dafür habe ich noch längst nicht genug getrunken" versuchte Isador sich aus der Affäre zu stehlen.
"Ne ne" widersprach Trevastan ihm sogleich, "ich will es gesungen hören, nicht gelallt."
"Ich will es weder singen noch lallen" versuchte es Isador erneut.
"Du könntest auch mal etwas machen das ich will" ließ Trevastan das nicht gelten.
"Ich habe aber die Musik nicht dazu" versuchte es der Blonde nun erneut.
Doch Trevastan ließ auch diese Ausrede nicht gelten: "Ich weiß ganz genau dass 'in der Schublade verschwunden' heißt, dass du die Musik in deiner Imnimbun² gespeichert hast und da zugreifen kannst..."
"Ich..." versuchte Isador nochmals einen Einwand zu erheben, doch Trevastan unterbrach ihn sofort: "Erzähl mir jetzt nicht du weißt dein Passwort nicht..."
Da fügte sich Isador in sein Schicksal und rief: "Satli, extelecares tabdata cantat.trevastan ex datorun minbitjes09 du imnimbun An-Isadur."³
"Identifizierung erforderlich" erwiderte die Stimme von Satli.
"Wähle Stimme und Iris" erwiderte Isador und begab sich zu einer kleinen Konsole die etwas versteckt neben einer Tür angebracht war.
Er beugte sich darüber und seine Augen wurden gescannt.
"Identifiziert als An-Isadur ab Torris, die gewünschte Datei wird geladen" verkündete Satli so dann.
"Satli, spiele das Stück Nummer 3 aus der Datei" forderte Isador sodann und brachte sich in Position.
Schwungvolle Musik erklang die nur schwerlich verleugnen konnte, dass sie von den Hits des Angevinien der 1150er Jahre, also mehr als zwanzig Jahre zurückliegend, inspiriert war.
Dann sang Isador und er konnte sich einen leicht spöttischen Unterton nicht verkneifen:
"I′m so young and you're so old
This, my darling, I′ve been told
I don't care just what they say
'Cause forever I will pray
You and I will be as free
As the birds up in the trees
Oh, please stay by me, Trevastan
Thrills I get when you hold me close
Oh, my darling, you′re the most
I love you but do you love me?
Oh, Trevastan, can′t you see?
I love you with all my heart
And I hope we will never part
Oh, please stay with me, Trevastan
Oh, my darlin', oh, my lover
Tell me that there is no other
I love you with my heart
Oh-oh, oh-oh, oh-oh
Only you can take my heart
Only you can tear it apart
When you hold me in your loving arms
I can feel you giving all your charms
Hold me, darling, ho-ho hold me tight
Squeeze me baby with-a all your might
Oh, please stay by me, Trevastan!"⁴
Spitzbübig grinste Isador nun Trevastan an.
Und der hatte auch gleich was anzumerken: "'Ich bin so jung und Ihr so alt?' Das war ja wohl nicht dein Ernst!"
"Hey" setzte der nun ein falsches Schmollen auf, "du warst damals mehr als zwölf Mal so alt wie ich!"
"Du hast es echt drauf Komplimente zu machen!" grummelte sein Virion nun, worauf Isador keck feststellte, "Nun beruhige dich, heute bist du nur noch etwas mehr als sieben Mal so alt wie ich..."
"Ja danke auch" tat Trevastan nun so als würde er sich empören, "das baut echt auf..."
"Musst du nur noch etwa 100 Jahre warten, dann bist du nur noch drei Mal so alt wie ich" verkündete Isador feixend, "nur Geduld, es besteht noch Hoffnung..."
"Warum hast du Trevastan eigentlich gesiezt in deinem Song?" wollte Trevor nun wissen.
"Na hör Mal" erwiderte der, "der Song ist von 2709, da war ich noch ein kleiner Nichts, Trevastan hingegen war einer der höchstrangigen Divinobles überhaupt..."
"Das ergibt Sinn..." stellte Trevor fest.
"Natürlich ergibt es den!" entgegnete Isador sehr selbstbewusst.
Erneut wollte Trevastan etwas sagen, doch Isador ließ ihn garnicht erst zu Wort kommen: "Du hast es unbedingt hören wollen, du hast es nun gehört, ich habe es nie rausgebracht, also sei jetzt ruhig. Ich will nichts hören!"
.
"Eines muss ich zugeben" meinte Meran und es war deutlich Anerkennung aus seinen Worten herauszuholen,"ich hätte nie für möglich gehalten, dass sich jemand - und schon garnicht du - so sehr verändern kann wie du es geschafft hast."
Zu seiner und An-Taetsins Überraschung errötete Terastan tatsächlich ein wenig bevor er verlegen erwiderte: "Es hat ja auch keiner so sehr Druck von Isador bekommen. Ich will ehrlich sein, ohne dass ich Isador so sehr gefürchtet habe, wäre das nie etwas geworden. Aber ich denke ich bin derjenige unter uns der am stärksten erfahren hat, zu was Isador im Stande ist. Versteht mich nicht falsch, das ist kein Vorwurf an Isador, aber jeder der das zu spüren bekommen hätte was ich zu spüren bekommen habe, hätte sich geändert. Jeder, wirklich jeder!"
"Bist du Isador dankbar dafür?" erkundigte sich An-Taetsin nun.
"Ich bin ihm nicht undankbar" erwiderte Terastan, "ihm für das was er mich hat fühlen lassen dankbar zu sein, dafür mangelt es mir an Größe. Dafür bin ich immernoch zu sehr der, der ich halt bin."
"Ich denke nicht, dass er Dankbarkeit von dir erwartet" merkte nun An-Taetsin an, "ich glaube auch nicht dass er sie erhofft, er dürfte zufrieden sein mit dem wie du dich verändert hast."
"Meinst du?" Terastan war, was das anging eher skeptisch.
"Sicher sein kann man sich bei Isador nie" gab An-Taetsin zu, "aber ich denke ich kenne ihn gut genug um das beurteilen zu können."
"Dann hoffe ich mal, dass du richtig liegst" erwiderte Terastan.
.
Die Hoffnung hielt auch noch ein anderes Mitglied des Hauses ab Apollam wach.
Evan lag in wach in dem Bett des Gästezimmer welches Issan ihm angewiesen hatte.
Es war dunkel und dennoch starrte er mit offenen Augen an die Decke die er doch nicht sehen konnte.
Schuld daran war Leton oder besser gesagt, die Tatsache, dass er diesen nicht aus dem Kopf bekam.
Und jetzt lag der neben Issan im Bett wo Evan doch so überhaupt kein Problem damit gehabt hätte, wenn er nun neben ihm gelegen hätte.
Außerdem, Issan. Es war ja nicht so, als wenn ihn dieser völlig kalt ließ und egal wäre. Es war auch nicht so als wenn er diesen just in diesem Moment nur als Konkurrenten sah.
Wobei es für Evan sicherlich einiges sehr viel einfacher gemacht hätte, wenn er ihn nur so hätte sehen können.
Tatsächlich aber musste er sich eingestehen, dass er auch überhaupt kein Problem damit gehabt hätte, wenn Issan nun neben ihm gelegen hätte.
Und wie um es noch viel komplizierter zu machen, kam ihm der Gedanke wie es wohl wäre, wenn jetzt beide, Issan und Leton mit ihm hier - oder überhaupt - in einem Bett liegen würde.
Er verdrängte den Gedanken sofort.
Da würden die niemals mitmachen! sagte er sich. Doch so einfach konnte er sein eigenes Gehirn nicht austricksen.
Woher will ich denn wissen, dass die das niemals mitmachen würden? dachte er sich.
Immerhin waren die Eltern von allen beiden einem Mehr als nur traute Zweisamkeit bekanntermaßen alles andere als abgeneigt. Und zumindest Issan hatte durchaus etwas rebellisches. Evan aber war sich sehr sicher, dass Issan sich keinesfalls dadurch von seinen Eltern abheben wollen würde, indem er angepasster wäre als diese. Nicht, dass er diese Sicht hätte irgendwie begründen können, aber wenn Issan sich von seinen Eltern abzuheben suchen würde in dem er noch unangepasster wurde als dieser, dann wäre eine Dreiecksbeziehung, gerne auch öffentlich zelebriert, noch eine der kleineren Provokationen die zu erwarten wären.
Eine Dreiecksbeziehung also. Würde er Leton mit Issan teilen können? Würde er Issan mit Leton teilen können? Würde einer der beiden ihn überhaupt wollen?
Wie würden seine Eltern darauf reagieren? Und wie die von Issan und Leton?
Sein Pator war bekanntermaßen ein rotes Tuch zumindest für Letons Pator und Issans Mator. Dass Issans Pator zugleich sein Onkel und umgekehrt sein Pator Issans Onkel war, machte die Sache nicht einfacher.
Erhöhte aber die damit verbundene Provokation ganz erheblich.
So wie Evan Issan einschätzte hatte er Grund zur Annahme, dass dieses Mehr an Provokation zumindest für für diesen auch ein deutliches mehr am Reiz des Ganzen auslösen würde.
Allerdings, das barg auch ein gewisses Risiko. Nämlich, dass sich Issan nur auf ihn einlassen würde um zu provozieren.
Was wenn er das nicht merken würde und ihn Issan - oder noch schlimmer, alle Beide - für ihn völlig unerwartet fallen lassen würden, weil er seinen Zweck erfüllt hatte?
Das war ein Risiko.
Doch je mehr Evan darüber nachdachte desto sicherer wurde er sich, dass ihm die Möglichkeit einer Beziehung mit Issan oder Leton, mehr aber noch mit beiden, auch dieses Risiko wert war.
Sein Pator würde ausrasten.
Ich muss verrückt geworden sein! war der letzte klare Gedanke den Evan hatte, bevor auch seine Augen endlich zufielen und er einschlief.
Doch auch im Land der Träume holten ihn seine Gedanken wieder ein. Nun ja, ein wenig anders dann schon, nämlich in Gestalt von Issan und Leton die ihm abwechselnd einen bliesen.
Und so dafür sorgten, dass sein Körper, während er schlief,
verräterische Spuren in der Bettwäsche hinterließ.
Während sich die Idee sie beide haben zu wollen, sie beide lieben zu wollen, sich weiter und tiefer in seine Gedanken, sein Fühlen und sein Wollen einbrannte.
Evan hatte jetzt ein Ziel. Und das würde er verfolgen, sobald er wieder aufgewacht war.
¹'geteilter Pfirsich'
²Cloud
³Satli, lade die Datei gesang.trevastan aus der Datenbank meinestücke09 aus der Cloud von An-Isadur.
⁴Ich bin so jung und Ihr so alt
Das, mein Schatz, wurde mir gesagt
Es ist mir egal, was sie sagen
Denn für immer werde ich beten
Ihr und ich werden so frei sein
Wie die Vögel oben in den Bäumen
Oh, bitte bleib bei mir, Trevastan
Ich fühle mich wohl, wenn Ihr mich festhaltet
Oh, mein Liebling, Ihr seid der Größte
Ich liebe Euch, aber liebt Ihr mich auch?
Oh, Trevastan, könnt Ihr es nicht sehen?
Ich liebe Euch von ganzem Herzen
Und ich hoffe, wir werden uns nie trennen
Oh, bitte bleib bei mir, Trevastan
Oh, mein Liebling, oh, mein Geliebter
Saget mir, dass es keinen anderen gibt
Ich liebe Euch mit meinem Herzen
Oh-oh, oh-oh, oh-oh
Nur Ihr könnt mein Herz nehmen
Nur Ihr könnt es zerreißen
Wenn Ihr mich in Euren liebenden Armen haltet
kann ich fühlen, wie Ihr all Eure Reize verteilt
Halt mich, Darling, ho-ho, halt mich fest
Drück mich Baby mit deiner ganzen Kraft
Oh, bitte bleib bei mir, Trevastan!
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