Ein unerwartetes Ereignis
(Kleiner Time-skip von ca. 3 Monaten)
(Naruto)
Ich stand vor dem Konoha-Haupttor, angelehnt an einer Mauer. Eine neue Mission stand an, die uns zuvor von Kakashi beauftragt wurde. Viel wusste ich nicht darüber, weil ich von Shikamaru gerade erst über den Auftrag eingeweiht worden bin. Soweit ich verstand, sollten wir einem Herren, der als wichtige Persönlichkeit zwischen Konoha und Suna agierte, als Begleitschutz dienen. Stellte sich nur noch die Frage, was für eine wichtige Persönlichkeit das gewesen sein musste, dass man gleich zwei Jonin beanspruchte, doch noch mehr beschäftigte mich die Frage, wo dieser Mann denn abblieb! Länger warten wollte ich nun mal nicht.
Nach den letzten Monaten konnte ich außerdem, dank solchen Ereignissen, meinen Kopf etwas frei bekommen, was dann für meine Missionen von Vorteil war. Doch auch dieses nervenkitzelnde Gefühl während einer anspruchsvolleren Mission wollte ich wieder spüren. Naja, was heißt hier anspruchsvoll. Schon seit Anfang meiner Joninzeit bekam ich nichts als nur haufenweise C-Missionen zugeteilt. Allerdings war ich nicht verärgert über diese Tatsache, ich versuchte die positiven Dinge daraus zu ziehen. Es war einfach wirklich kaum was los gewesen zwischen den alliierten Dörfern. Was wiederum für mich hieß, dass der Frieden weiterhin erhalten blieb. Und Frieden war immer ein Grund zur Freude. Solange das auch weiterhin der Fall war, kam ich absolut damit zurecht. Auch wenn dies für mich bedeuten mochte, keine A- oder S-Klasse Missionen durchführen zu können. Vielleicht war das gar nicht so verkehrt.
„Verzeihung die Herren..." Mit diesen Worten riss mich eine mir fremde, kratzige Stimme aus meinen Grübeleien.
Mit einer Bewegung drehten wir uns gleichzeitig im selben Takt nach hinten und erblickten einen mittelgroßen, brillentragenden Mann, auf dessen Rücken viel Gepäck lastete. Anhand seines grauen Haaransatzes, die fast in ein schwarz übergingen, sowie den einen oder anderen Falten in seinem Gesicht, konnte man deutlich sagen, dass er keine 30 mehr war. Seine dicke, schlichtgehaltene Kleidung fiel auf, haufenweise von Schweißperlen stießen ihm auf der Stirn und meine Augen huschten rasch über all seine Taschen. Waffen schien er keine bei sich zu haben. Ob das bei einer solchen Reise klug war, war eine Sache für sich.
Der Mann setzte weder einen genervten noch glücklichen Gesichtsausdruck auf und musterte uns von oben bis unten. War das etwa dieser Mann, von dem Shikamaru mir erzählte?
„Ich nehme an, dass ihr die beiden Jonin seid, die mich begleiten werden?"
„Richtig." Die Hände in den Hosentaschen, beantwortete Shikamaru ihm seine Frage.
„Sie sind ziemlich spät dran", ließ er gelassen anmerken.
„So? Dabei war ich fest davon überzeugt, ich wäre pünktlich."
Mit einer Handbewegung holte er seine Uhr aus einer seiner Taschen raus. Sogar als er realisierte, wie viele Minuten, wenn nicht Stunden, er sich verspätete, verzog er keine Miene. Stattdessen steckte er sich seine Uhr wieder ein. Irgendwie wusste ich nicht genau, was ich von diesem Alten halten sollte.
„Na ja, da ist wohl nichts zu machen." Eine kurze, nicht langanhaltende, Stille trat ein. Erst sah er zu mir und dann zu Shikamaru rüber. Seine Augen wirkten durch die Linsen seiner Brille so riesig, dass es schon fast albern wirkte.
„Naruto Uzumaki, Held der ganzen Shinobiwelt und Shikamaru Nara, das Gehirn Konohas. Der Hokage teilte mir bereits so einiges über euch mit. Da fällt mir ein, ich hab mich noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Gunkan Toridasu, ich bin leitender Forscher von Untersuchungen und Experimenten in Sunagakure."
Ein Forscher in Sunagakure? Also aus Gaaras Dorf. Mir wurde nun etwas klarer, von was für einer wichtigen Persönlichkeit Shikamaru sprach, jedoch war ich mir unsicher in welchem Sinne diese Untersuchungen stattfanden. Von was für Experimenten war die Rede? Tickte dieser Typ genauso wie einst Orochimaru? Was, wenn er vielleicht einer seiner Anhänger gewesen war? Bei diesem Gedanken lief es mir schon beinahe kalt den Rücken runter.
„Experimente, sagten Sie? Doch nicht etwa...", hakte ich erschaudernd nach.
„Keine Angst." Abstreitend winkte er mit seiner rechten Hand hin und her. "Ich hätte mich besser ausdrücken sollen. Es handelt sich um keine verbotenen oder kranken Forschungen, sondern eher um Jutsus. Alle fünf großen Shinobidörfer wissen davon bescheid und werden über jedes kleinste Vorgehen sofort informiert."
„Verstehe." Innig hoffte ich sehr, dass dies der Wahrheit entsprach.
„Also!" auf einmal wirkte der Alte viel freundlicher als davor. "Als Wiedergutmachung für mein unpünktliches Erscheinen, lasst mich euch zum Essen bei mir einladen, Was haltet ihr davon? Meine Frau würde sich sehr über Gäste freuen. Sie kann wirklich außerordentlich gut kochen." Vielleicht war er doch nicht so fragwürdig, wie ich anfangs dachte.
„Wir nehmen dankend an und wissen ihre Gastfreundschaft zu schätzen Herr Toridasu, ich lenke ungern vom Thema ab, aber wenn wir nicht schleunigst aufbrechen, dann befürchte ich werden wir schon bald dem dunkeln ausgesetzt sein. Und das wäre nicht gerade von Vorteil für uns." erklärte Shikamaru auf die Art und Weise, wie er es nun immer tat.
„Verzeihung, du hast natürlich recht Junge."
Darauf zeigte Shikamaru Herrn Toridasu und mir unsere Formation anhand einer mit einem Stock in die Erde reingekritzelte, improvisierende Zeichnung. Ich sollte mich im vorderen Bereich aufhaltend, Shikamaru ganz hinten und der Alte in der Mitte. Mit einem letzten Blick in meine Richtung, signalisierte er mir, dass unser Auftrag ab jetzt ernst zu nehmen war.
„Okay, dann kann's jetzt losgehen Naruto!"
„Ja." stimmte ich ihm zu, während ich mich von Ast zu Ast mit rasanter Geschwindigkeit fortbewegte.
Ich konnte das Chakra von beiden hinter mir spüren. Toridasu schien mithalten zu können. Das war schon mal gut.
Schon seit einer Weile prallten unsere Sohlen gegen das harte Holz der Bäume und meine Atmung wurde schneller, aufgrund meines immer größer werdenden Tempos. Wir hatten schon ein ganzes, gutes Stück an Strecke zurück gelegt. Es gab keine Komplikationen oder sonstiges. Währenddessen begannen sich dunkle Wolken über dem Himmel zu bilden und ein leichter Nieselregen machte sich bemerkbar auf meiner Haut und hinterließ ein leises Kitzeln, dass immer stärker zu werden schien.
Vielleicht wäre es doch besser gewesen, wenn ich auf Sakura gehört und mich wärmer angezogen hätte. Dabei hätte ich schwören können, dass heute gutes Wetter werden sollte. Das letzte was ich wollte war von Kopf bis Fuß nass zu Hause anzukommen und Sakuras überlegenes Lächeln zu Gesicht zu bekommen, weil sie wieder einmal recht hatte. Ahh wie ich sowas hasste!
Automatisch spielte sich in meinem Kopf ab, wie Sasuke mich damit ärgerte. Diesem Kerl war das echt zuzutrauen. Man würde meinen, unsere Beziehung zueinander hätte sich nach dem Ninjaweltkrieg verbessert. Doch um ehrlich zu sein, so würde ich das nicht sagen.
Hatte sie sich verändert? Ja!
Hatte sie sich verbessert? Nicht unbedingt.
Wir nutzten jede Gelegenheit, um uns gegenseitig aufzustacheln. Das war für Sakura bestimmt unglaublich nervenaufreibend, und es tut mir auch im Nachhinein leid. Es war nur so, dass ich das irgendwie einfach nicht abschalten konnte. Es war, als würde unser ständiges Zanken unsere Freundschaft immer stärker werden lassen.
Und außerdem hatte ich nun wieder neues Material, mit dem ich ihn aufziehen konnte. Seine Beziehung mit Sakura! Seit einigen Monaten läuft schließlich was zwischen den beiden, realisierte ich.
Allein die Vorstellung daran, ließ mich komischerweise plötzlich weniger glücklich werden als erwartet. Was war dieser Emotionswandel auf einmal? Warum machte mich das Bild von den Beiden so nervös?
Wahrscheinlich, weil ich nicht erfreut darüber war, dass Sakura jetzt mehr Zeit mit Sasuke als mit mir verbrachte...
Oder?
Es war doch deshalb? Es konnte doch nichts anderes sein? Was sollte es denn sonst sein? Warum nagten diese Dinge so hart an meinen Gedanken?
Ich empfand keine Eifersucht auf Sasuke, so viel wusste ich mit Sicherheit. Ich war mir schon lange bewusst, dass ich keine Gefühle mehr für Sakura hegte.
Doch wenn ich an diesen schwarzhaarigen Mann mit dunklen Augen dachte, durchdrang mich ein ganz merkwürdiges Gefühl.
Und es war anders.
Etwas ganz anderes.
Aber ich wusste einfach nicht, was es genau war. Ich hatte solche Emotionen noch nie zuvor gehabt, auch nicht bei Sakura, genau das machte mir Angst. Tausende von Fragen durchdrangen mich. Es gab keinen Grund, jetzt Panik zu schieben. Und dennoch tat ich es unbewusst.
Ich möchte, dass einfach alles so bleibt, wie es ist. Sie ist glücklich, er ist glücklich und ich konnte jetzt nicht aus der Reihe tanzen. Ich schenkte ihm einfach zu viel meiner Aufmerksamkeit. Ich war mir sicher, soviel wie ich an ihn gerade dachte, dachte er nicht einmal an mich. Manchmal konnte ich nicht anders, als ihn einfach nur zu hassen und im nächsten Moment lachten wir wieder gemeinsam. Verkorkster konnten wir echt nicht sein.
Ich musste diese Gedanken für den Augenblick zur Seite schieben und mich auf das Hier und Jetzt fokussieren.
Leichter gesagt als getan. Es gelang mir nicht. Ich driftete ständig ab und dachte an das gleiche.
Das wars wohl endgültig mit meiner guten Laune.
Hinter mir unterhielten sich laut Herr Toridasu und Shikamaru, aber ich blendete dies einfach aus. Bis etwas geschah, das alles auf den Kopf stellte.
„Also mir den Bauch vor der Anreise vollzuschlagen war wirklich nicht meine beste Idee. So langsam gibt meine Kraft echt nach." Ein nervöses lachen verließ den Mund des alten Herren hinter mir.
„Ihr müsst wissen, normalerweise bin ich gar nicht so schnell geschafft, ehrli-" Doch noch bevor er seinen Satz beenden konnte, durchbohrte seine Brust ein rasanter Pfeil, der ihn vor Schmerz aufschreien ließ.
Von diesem Moment an geschah alles so schnell, dass ich gar nicht mehr wusste wo mir der Kopf stand. Ich löste mich aus meiner Trance und drehte mich schlagartig nach hinten um.
„Was zum-!?", entwich es mir und entsetzt blickte ich in die Richtung, aus der der Pfeil gekommen war. Blitzartig schlich sich jemand von hinten an mich ran. Noch bevor ich gucken konnte, um wen es sich überhaupt handelte, verschwand die Gestalt wieder und tauchte vor meinen Augen auf.
„Ich bin hier."
Darauf traf mich ein kräftiger Schlag mitten in den Bauch. Mein Körper knallte gegen einen Baumstamm, der sich wegen des harten Aufpralls etwas verformte und ich keuchte auf. Blut schoss aus meinem Mund.
Scheiße, ich war unaufmerksam gewesen!
Ein Dutzend weitere Pfeile flogen aus der selben Richtung auf uns zu. Endlich kam ich wieder zur Besinnung und wandte mein Jutsu der Schattendoppelgänger an. So ein Angriff würde mich nicht länger aus der Fassung bringen. Ich formte das Fingerzeichen und beschwor acht Doppelgänger. Alle entwichen den herabschießenden Pfeilen und einer fing sogar einen auf. Ich betrachtete diesen genauer. An der Spitze machte sich eine gewisse Flüssigkeit erkennbar.
„Das ist Gift!", dachte ich laut und teilte es auch sofort Shikamaru mit. Wenn so ein Teil Toridasu erwischt haben sollte, war das gar nicht gut. Genau in diesem Moment schien es ihn überlastet zu haben. Er brach zusammen und fiel bewusstlos geradewegs nach unten.
„Shikamaru, HERR TORIDASU!", schrie ich förmlich.
Rasch beeilte sich Shikamaru, den Alten aufzufangen, als ihm eine nicht identifizierbare Gestalt zuvorkam und Toridasus blutdurchdrängten Körper an Schultern und Beinen packte. Geschwind folgten wir der Person, bis wir uns auf dem vom immer stärker werdenden Regen durchnässten Boden gegenüberstanden.
Endlich konnte ich unseren Gegner genauer beobachten. Die Person trug einen schwarzen Umhang, der seinen ganzen Körper, inklusive seines Gesichtes, bedeckte. Dazu trug er eine Maske, die der der Anbu ähnelte, doch die Farben waren aufgrund des dumpfen Lichtes und der Kapuze nicht zu sehen.
„Wer bist du!? Was willst du von ihm!?", brach ich heraus.
„Ist das nicht offensichtlich?"
Die Stimme war tief und klang sehr künstlich.
„Er ist nur mein Mittel zum Zweck."
Meine erste Frage blieb gänzlich unbeantwortet, und die Mundwinkel der Gestalt zuckten nach oben.
„Genauso wie ihr."
Darauf erwiderte ich nichts mehr, denn er klemmte mit seinem linken Ellenbogen Toridasus Kopf ein und wühlte mit der andere Hand nach und nach durch die vielen Taschen des alten Mannes. Es machte den Anschein, als suchte er nach etwas.
Fündig holte er schlussendlich seine Hand wieder aus Toridasus Jackentasche und betrachtete kurz eine zusammengerollte Schriftrolle. Waren das nicht Aufzeichnungen von dem Alten?!
Nachdem er diese bei sich verstaut hatte, hielt er ihm ein Kunaimesser an seine Kehle.
Ich wusste nicht, was genau da drin stand, doch war ich auch nicht dumm genug, um mir nicht denken zu können, dass es sich um ein wichtiges Schreiben handeln musste, wenn er bereit war, uns dafür anzugreifen.
Eines war klar: Wir durften ihn nicht so leicht damit entkommen lassen. Dieser Kampf durfte sich nicht weiter in die Länge ziehen.
„Jutsu der Schattendoppelgä-"
Erneut wollte ich auf mein Jutsu zugreifen, doch Shikamaru unterbrach mich und stoppte meinen Ansatz mit einer ausgestreckten Hand.
„Warte, Naruto."
Irritiert blickte ich zu ihm.
„Wir dürfen jetzt nichts unüberlegtes tun, hörst du? Wir wissen nicht, wen wir hier genau vor uns haben, und außerdem sind wir nur zwei Stunden von Konoha entfernt, es ist immer noch möglich, dass sich hier Zivilisten aufhalten. Wir haben gerade mehr als genug Probleme. Was willst du machen, wenn diese dann auch verletzt werden? In unserer aktuellen Situation wäre es uns nicht möglich, alle zu retten."
Ich ging in den Waisenmodus über um seiner Theorie auf den Grund zu gehen und schluckte. So schwer es mir auch fiel, das zuzugeben, er hatte tatsächlich recht. Außer uns vieren befanden sich noch andere Menschen in dieser Gegend, um genau zu sein drei. Und ob es sich hierbei um Freunde oder Feinde handelte, war schwer zu sagen.
Wir waren wirklich im Nachteil.
„Hör lieber auf deinen Freund. Außerdem würde ich ungern diesen Mann jetzt schon umbringen müssen. Ich hätte da nämlich eine wichtige Frage an euch, die ich davor noch stellen möchte."
Erst schmollte er und gab danach ein Lachen von sich.
„Eine wichtige Frage, sagst du?", krächzte ich.
„Ganz genau, also pass auf.
Wenn euch das Leben dieses Mannes teuer ist, dann wäre es sehr ratsam, wenn ihr mir sofort eine Antwort gebt. Es ist ganz einfach."
Er presste das scharfe Kunai härter an Toridasus Hals, sodass ein paar tief rote Blutstropfen an den Rändern herunterflossen.
„Wo ist Sasuke Uchiha?"
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Hey👋,
ich möchte mich zunächst bei euch entschuldigen, weil ich in den letzten Wochen kein einziges Kapitel veröffentlicht habe. Das lag daran, dass aktuell sowohl meine Freundin als auch ich viel Stress wegen Schulischem hatten und unter anderem wegen einigen privaten Ereignissen. Außerdem muss ich dazu noch sagen, dass ich in letzter Zeit nicht immer sehr motiviert war meine Fanfiction zu schreiben, aber ich denke mal das ist völlig normal und darf auch mal sein. Ich bedanke, mich aber trotzdem an jeden Einzelnen/ jede Einzelne von euch und hoffe auf euer Verständnis.
Eure Ella❤️
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