Der Anfang vom Ende
Kurzer Rückblick
Während des vierten Ninja Weltkrieges war die mächtige Kaguya Otsutsuki wieder auferstanden und verbreitete Furcht und Zweifel unter den Shinobis. Sie war der erste Mensch, die das Chakra besaß und galt als äußerst bedrohlich. Doch die Wiedergeburten von Ashura (Naruto Uzumaki) und Indra (Sasuke Uchiha) taten sich zusammen, versiegelten mithilfe Sakura Kaguuya, lösten das Mugen Tsukuyomi auf und beendeten somit den fürchterlichen Krieg.
Dies war allein der Verdienst dieser dreier Ninjas aus dem Feuerreich. Es begann wieder Hoffnung zwischen den alliierten Nationen zu blühen. Der Jinchuriki des neunschwänzigen Fuchsgeistes, Naruto Uzumaki, gewann immer mehr an Aufsehen und wurde seit jenem Tag sowohl als Held von Konoha, als auch der ganzen Ninjawelt, gefeiert. Währenddessen sah Sasuke Uchiha, dank Naruto, seine Fehler aus der Vergangenheit ein, ließ von seinem Hass ab und schloss sich Konoha wieder an. Bevor er aber wieder in seinem Dorf bleiben würde, wollte Sasuke für sich alleine eine Reise antreten, um sich selbst zu finden und eine eigene Ansicht auf die Dinge im Leben zu bilden. Sakura kämpfte bis an die Spitze ihres Berufes, sodass sie selbst ihre Meisterin Tsunade übertraf, und war somit, was ihr medizinisches Können und ihre enorme Stärke anging, die Beste in ihrem Gebiet.
Seither war es in Konohagakure lange nicht mehr so ruhig gewesen wie jetzt. Und so vergingen die Jahre bis Naruto, ebenfalls wie seine Freunde, zu einem erwachsenen Jonin heranwuchs...
Gegenwart
(Naruto)
„Naruto!...", wurde ich durch ein lautes Gerumpel und mehrfaches Klopfen geweckt. Oder war das nur Einbildung? Mein Kopf dröhnte. Vielleicht halluzinierte ich auch nur. Ich versuchte weiter zu schlafen. Sicherlich täuschte ich mich.
„Naruto!" Da war sie wieder. Ich war überrascht, wie verblüffend real mir meine Einbildungen manchmal vorkamen konnten. Die weibliche Stimme wurde immer lauter und so langsam fing ich an zu zweifeln, dass ich mir das alles nur vorstellte. War es doch keine Einbildung?
„Nun hör mal, steh endlich auf und mach mir die Tür auf! Ich weiß, dass du mich hörst." Natürlich war es das nicht. Es geschah wirklich. Die Stimme kam mir bekannt vor. Ich öffnete sanft meine Augen und die Sonne warf mir die Strahlen direkt ins Gesicht.
Es war so hell.
Langsam versuchte ich mich aufzurappeln und griff nach meiner Uhr, die auf dem Nachttisch neben meinem Bett lag. Der kleine Zeiger deutete auf die 8 hin. Was wohl so wichtig war, dass man mich um diese Uhrzeit weckte?
„Ich sag es zum letzten Mal, mach endlich diese gottverdammte Tür auf, oder hörst du schlecht?!" Endlich kam mir die Stimme vertraut vor.
„Sakura?", fragte ich noch leicht schlaftrunken in Richtung der Tür.
„Nach wem höre ich mich denn sonst an?!" Verdammt, klang sie wütend. Dabei hatte ich mir doch endlich vorgenommen mal auszuschlafen. Gestern war ein ganz schön stressiger Tag, sodass ich erst spät zum schlafen kam und wenn ich spät meine, dann meine ich auch wirklich SPÄT!! Ich hätte diesen Schlaf echt gebraucht.
„Naruto!" Aber so wie es aussah, wollte Sakura es nicht zulassen.. oder sie gönnte es mir einfach nicht.
Schleppend bewegte ich mich in Richtung Tür und zog mir irgendein T-Shirt, dass sich neben mir auf der Stuhllehne befand, über. Ich blickte in das Spionageloch um sicher zu stellen, dass es auch wirklich sie war. Aber meine Sorge war umsonst, zumindest darauf bezogen. Was mein Wohlbefinden anging, war ich mir nicht so sicher. Ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, hing es ganz von ihrer Laune ab, ob ich das gleich überleben werde oder nicht. Einen kurzen Moment zögerte ich sogar, und überlegte doch lieber weiterzuschlafen und von meinem geliebten Ramen zu träumen. Vielleicht ignoriere ich sie einfach? Nein, sie würde dann die gesamte schöne Wand einschlagen, das würde ich ihr zutrauen. Sakura hatte, was mich betrifft sowieso nie Erbarmen gehabt. Es würde sie kein bisschen stören, wenn da gleich ein riesiges Loch in der Tür sein sollte, oder sie sogar mich treffen würde. Also bin ich zum Entschluss gekommen, dass ich keine Wahl hatte und musste mich damit abfinden, gleich ihren geballten Zorn spüren zu müssen. Ruckartig drückte ich die Türklinge nach unten und öffnete ihr die Tür. Wie ich es erwartet hatte, sah sie mich mit ihrem teuflischen Blick an, den sie immer aufsetzte, wenn ich Mist gebaut hatte.
„Sag mal, wie lange wolltest du mich eigentlich noch warten lassen?!", schrie sie mich schon fast an.
Verzweifelt setzte ich ein Grinsen auf in der Hoffnung, nicht gleich eine von ihr reingehauen zu bekommen. „Es tut mir leid Sakura, aber ich war noch am schlafen und hab dich erst gar nicht wahrgenommen, echt jetzt. Anscheinend war ich sehr erschöpft von meiner gestrigen Mission mit Shikamaru und Kiba." Sehr sogar.
„Trotzdem lässt man eine Dame nicht warten, Naruto." Warum konnte sie nicht einmal Verständnis zeigen?
Ich musterte Sakura von oben bis unten an. Irgendwas war anders an ihr. Nein, sie war anders. Ich sprach natürlich nur vom Äußerlichen. Ihre Haare hatte sie zu einem Zopf geflochten und diesen mit einer Spange befestigt (Es gibt so viele Arten davon. Ich habe absolut keinen blassen Schimmer, um welchen Zopf es sich hier handelt.) Vorne baumelten noch ein paar Strähnen. Was genau sie sich dabei gedacht hatte, kann ich auch nicht sagen. Vielleicht hat sie die einfach vergessen mit rein zu flechten? Jedenfalls trug sie ein wunderschönes hell-beiges Kleid, welches ihr bis zu den Knien reichte, auf dem pinke Kirschblütenmuster abgebildet waren. Sie hatte dezentes Make-Up aufgetragen und somit ihre grünen Augen viel mehr zum Vorschein gebracht. Aber am auffälligsten waren für mich ihre blumenförmigen rosa Ohrringe. Sie standen ihr sehr und ich musste mich echt beherrschen nicht gleich rot im Gesicht zu werden. Sakura ist wirklich eine wunderschöne Frau.
„Und man starrt eine Dame auch nicht so auffällig an, Naruto. He, weißt du wie sich sowas anfühlt?! Ich glaub du spinnst wohl!" Mit ihrer rechten Hand packte sie mich am T-Shirt und zerrte wild daran. Das war gar nicht gut. Ich hatte sie anscheinend zu lange angestarrt, sodass es ihr auffiel und ihr unangenehm wurde.
„Wann wirst du endlich erwachsen, Naruto!? Man sollte eigentlich meinen jetzt wo du Jonin bist, bist du zum Mann geworden, aber davon ist keine Spur zu sehen."
Panisch versuchte ich mir irgendwas auszudenken, um so schnell wie möglich aus dieser Lage herauszukommen. „Wuahh.. Es tut mir leid, du hast recht Sakura, es kommt nicht wieder vor, tut mit leid, tut mir leid! Ich starre dich schon nicht mehr so an, du kannst mir ruhig glauben, echt jetzt!!"
Jedoch, hat sich Sakura innerlich nie verändert... Ihre Art mit mir umzugehen wird sich bis zu meinem Tod nicht ändern. Wenn ich eine Sache nennen müsste, bei der ich mir mit Sakura sicher bin, dann wäre es diese hier. Ich weiß gar nicht, wie viele blaue Flecken ich schon bekommen habe oder wie oft Oma Tsunade mich heilen musste wegen ihren Fäusten. Okaaay! Fairerweise muss ich sagen, hatte ich mir das größtenteils auch selber eingebrockt.
„Du kannst echt froh sein, dass ich heute gut drauf bin, ansonsten hätte ich wirklich kein Erbarmen mit dir gehabt!!" Überraschenderweise ließ sie mein T-Shirt locker und kam wieder zu sich. "Was ich eigentlich sagen wollte:
WARUM BIST DU IMMER NOCH IM BETT UND SCHLÄFST, DU FAULPELZ?! UND WIESO IST HIER IMMER NOCH ALLES WIE IN EINEM SAUSTALL?! WO SIND IN DER KÜCHE DIE ZUTATEN, DIE DU HOLEN SOLLTEST? HAST DU DENN VERGESSEN, WAS HEUTE FÜR EIN WICHTIGES TREFFEN IST?? ICH GLAUBS NICHT!!!"
Warte was?
"..."
„HUH?! NEIN, WARTE! WÄ WAS?! Treffen? Was für ein Treffen?" Hat sie sich deshalb so zurecht gemacht? Sag jetzt nichts Falsches, Naruto. Meine Gedanken waren durcheinander und es fiel mir schwer sie zu ordnen. Aber das ist auch kein Wunder, um diese Zeit wäre ich gewöhnlicherweise noch in meinem Bett. Mein Körper hatte sich schon seelisch darauf vorbereitet, ausschlafen zu können. Wahrscheinlich beeinflusste das auch mein Konzentrations- und Denkvermögen. Ich war völlig verwirrt. Und ich hatte ein fettes Problem. Ich musste mir schleunigst eine gute Antwort ausdenken, ansonsten wird diese Frau nicht mehr aufzuhalten sein.
„Du kannst mir nicht zufälligerweise kurz erläutern, worum es bei diesem treffen nochmal ging? Ich frage nur, damit ich sicher gehen kann, dass wir beide auch von der selben Sache sprechen." Wieder setzte ich ein, wenn auch eher verzweifeltes, Lächeln auf.
Sie verdrehte die Augen.
„Du hast es vergessen, nicht wahr?" Verdammt. Was lügen anging, war ich eine absolute Niete.
„Meine Güte, sag mal, bist du dir sicher, dass du gestern nichts getrunken hast? Das wäre definitiv nicht das erste Mal." Sie ließ sich sehr deutlich anmerken, wie genervt sie war, aber zu meiner erneutigen Überraschung war ihre Haltung ganz ruhig (also nicht so als würde sie mich gleich verkloppen wollen) und sie schaute mich mit einem gelangweilten Blick an während sie seufzte.
„Okay, erwischt! Ich habe keinen blassen Schimmer, wovon du da redest, Sakura. Außerdem war ich gestern nicht betrunken. Dafür bin ich viel zu beschäftigt gewesen. Ich hab nicht mal einen Kater oder so. Du stellst mich ja dar, als ob ich ein Alkoholiker wäre, echt jetzt."
„Oh man! Wenn ich ehrlich bin, dachte ich mir schon, dass du es vergessen hast, das war auch einer der Gründe, warum ich gekommen bin. Und nun komm mal wieder runter, du heulst ja gleich rum. "
Ständig musste sie gegen mich schießen. „Aber ich bin doch ganz ruhi-"
„Wie auch immer, dann spann mal deine Ohren weit auf und hör mir zu, ich erkläre es nicht nochmal." Sie machte eine komische Handbewegung in der Luft.
„Ich bin zu dir gekommen, weil wir Sasuke gemeinsam empfangen wollten. Außerdem hattest du vorgeschlagen, dass wir doch heute alle gemeinsam bei dir essen könnten. Laut Kakashi wird er endlich wieder zurückkehren und in unser Dorf kommen, wie lange ist jedoch noch unbekannt oder ich weiß es einfach noch nicht. Und ich wollte in der Zeit dich auf Vordermann bringen, weil es klar war, dass du es sonst nicht schaffen würdest, aus den Federn zu kommen. Ich mein, schau dir doch nur mal an, wie es hier aussieht."
Sie deutete mit beiden Händen auf das Wohnzimmer und die vielen leeren Fertig-Ramen-Packungen, die überall verteilt rumliegen.
„Und wie es aussieht, hatte ich mit meiner Annahme recht gehabt. Wir werden hier schleunigst aufräumen müssen. So, wie wir Sasuke kennen, wird er bestimmt pünktlich zum Essen da sein. "
Automatisch wanderte mein Blick zu unserem allerersten gemeinsamen Bild von Team 7 und ich versank in Gedanken.
Stimmt. Jetzt wurde es mir wieder deutlich. Ich war so blöd. Wie konnte ich das nur vergessen? Ich hatte alle dazu gebracht (um genau zu sein Shikamaru, Choji, Ino, Sakura und mich) heute gemeinsam mit Sasuke bei mir zu essen, und war so begeistert von meiner Idee, dass ich vor lauter Aufregung nicht mehr wusste wohin mit mir. Trotzdem war ich nicht mal einkaufen gewesen oder geschweige denn ansatzweise daran gedacht aufzuräumen. Ich konnte echt von Glück reden, Sakura als Freundin zu haben.
Der wahre Grund für die pünktliche Ankunft von ihr, die schöne Kleidung, das Essen mit all meinen Freunden bei mir, allgemein dieses Treffen, war Sasuke. Mein engster und bester Freund. Wie es ihm wohl geht? Seinen letzten Brief erhielt ich vor ungefähr einem Monat, wenn ich mich nicht irrte. Jetzt hatte ich endlich ein klares Bild. An dem Tag, als ich erfuhr, dass wir uns bald, also heute, wiedersehen würden, war ich unheimlich froh darüber. Denn all die Monate, die ich ohne ihn verbracht hatte, fühlten sich genauso an wie damals, zu unserer Genin-Zeit. Als er Konoha bewusst verlassen und sich Orochimaru angeschlossen hatte. Dieses Gefühl war mies, elend und schmerzte in meiner Brust. Denn an jenem Tag verlor ich einen Teil von mir, der mir viel bedeutete. Es nun erneut durchgelebt zu haben, war fast dasselbe Gefühlschaos, nur könnte ich es nicht gleichstellen, weil wir dieses Mal im guten 'auseinander' gingen. Schließlich war es von Anfang an klar, dass Sasuke wiederkommen würde, sobald er sich selbst gefunden und Dinge verarbeitet hatte.
Dennoch.
Es hatte so lange gedauert. So lange, dass ich meine Freude nicht mehr im Rahmen halten konnte und sich ein breites lächeln auf meine Lippen schlich.
„Na, kommen die Erinnerungen wieder?", fragte Sakura schmunzelnd und riss mich aus meinen Gedanken. Sie schien es gemerkt zu haben und starrte ebenso das Bild an. Ich nickte.
„Ich gehe mich schnell umziehen und wasche mein Gesicht, dann hast du meine hundertprozentige Aufmerksamkeit und wir können loslegen, echt jetzt!"
Ich hielt mein Wort, konzentrierte mich auf das nun Wesentliche, ging in Richtung meines Kleiderschranks, schnappte mir meine Klamotten und stürmte ins Bad.
Fertig für den Start in den Tag betrat ich die Küche, in der sich auch Sakura befand. Sie saß trinkend auf einen der weißen Stühle. Ich schätze mal, dass war Kaffee. Seitdem Sakura als Arztninja in einer ihrer eigenen Krankenhäuser arbeitete, war sie süchtig danach!
„Also wo fangen wir an?" So motiviert war ich schon lange nicht mehr gewesen.
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