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Kurze Zeit später schwebte die Drohne immer höher und höher, bis weit über das Dorf. Voller Konzentration lenkte Tom die Drohne und Mary und Lily schauten wie gebannt, auf das kleine Display. Schon hatten die Drohne die Spitze des Berges erreicht und kurz darauf sahen sie die ersten Lichter der Stadt. Nachdem sie eine kleine Runde über der Stadt gedreht hatten, um zu beweisen, dass dort auch wirklich normale Menschen lebten, flogen sie zurück und beendeten das Video.
Erfreut darüber, dass alles ohne größere Schwierigkeiten geklappt hatte, packten sie die Sachen ein und machten sich auf den Rückweg zum Dorf. Da sie aber immer noch ein wenig Angst vor dem Dorfältesten hatten, schlichen sie sich vorsichtig an den Häusern entlang, bis sie bei Marys Hütte angekommen waren. Dort ließen sie sich erst einmal erschöpft auf ihre Betten sinken. Was für ein anstrengender Tag! Inzwischen war es schon dunkel geworden. Jetzt hatten sie sich eine ruhige und entspannte Nachtruhe verdient. Schnell schloss Mary noch die Haustür ab, bevor auch sie sich in ihr gemütliches Bett kuschelte und sofort einschlief.
Am nächsten Tag wachten sie alle schon sehr früh auf. Keiner hatte mehr die Ruhe, sich noch einmal hinzulegen. Dazu waren sie viel zu aufgeregt. Würde es ihnen gelingen die Leute im Dorf zu überzeugen, wieder vor die Tür zu gehen? Und zu wem sollten sie zuerst gehen? Der Dorfälteste würde ihnen ja niemals die Tür öffnen. Schließlich hielt er sie immer noch für Feinde aus dem Todesreich. Mit all diesen Gedanken im Kopf bekamen sie beim Frühstück nicht viel runter und setzten sich erst mal zur Besprechung an den Küchentisch. Nach längerer Diskussion entschieden sie, zu Marianne zu gehen. Sie war schon etwas älter und immer sehr freundlich zu Mary gewesen. Allein mit ihren zwei Katzen Tinka und Tiger, die sie seit dem Bergunglück nicht mehr hinaus ließ, lebte sie in einer Hütte, die etwas größer als Marys war. Vor etwa vier Jahren war ihr Mann gestorben, seitdem hatte sie nur noch ihre Katzen. Früher hatte Mary sie oft besucht.
Als sich die Freunde angezogen hatten und losliefen, war es schon fast ganz hell und nur noch leicht nebelig. Bald waren sie bei Mariannes Haus angekommen.
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