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Irgendwo auf der großen weiten Welt, hinter einem riesigen Berg, lag ein kleines Dorf. Der Berg war so hoch, dass er die Sonne verdunkelte und die Bewohner dieses Dorfes nie das Tageslicht zu Gesicht bekamen. Sie mussten im Dämmerlicht leben. Doch daran hatten sie sich längst gewöhnt und so brannten dort immer die Straßenlaternen und andere Lichtquellen.
Die Bewohner waren so wie alle anderen Menschen, bis auf die kleine Tatsache, dass sie ihr Dorf nie verließen. Nicht um zur Arbeit zu gehen, nicht um Freunde zu besuchen oder die Kinder zur Schule zu bringen. Ja, nicht einmal um einkaufen zu gehen! All dies taten sie in ihrem Dorf. Doch waren diese Leute keineswegs verrückt! Es war nur die Angst, die sie zurückhielt diese Dinge in der nahen Stadt zu tun. Denn seit ewiger Zeit glaubten die Menschen an eine Legende: Die Legende, die besagte, dass hinter dem Berg das Reich der Toten sei und das Licht sei das Licht des Todes. Sollte dieses Licht jemals in das Dorf kommen würden sie alle sterben.
So hüteten sich die Menschen davor jemals in die Nähe dieses Berges zu kommen. Alle taten sie das, alle außer Mary.
Sie war die Einzige, die nicht an die Legende glauben wollte. "Das ist doch Unsinn! Niemand hat Beweise dafür, das hinter diesem Berg das Reich der Toten ist!" sagte sie, immer wieder. Doch niemand wollte auf sie hören. "Du weißt nicht was du sagst!" entgegnete der Dorfälteste barsch: "Wir haben die Legende von unseren Vorfahren überliefert bekommen und niemand, der bis jetzt diese Reise angetreten hat, ist jeh zurückgekehrt! Wenn du es wirklich tun willst, dann geh! Aber ich versichere dir, es wird deine letzte Reise sein!" Die anderen Dorfbewohner stimmten ihm nickend zu und Mary hörte Dinge wie "Schande für unser Dorf...", "Soll sie sich doch umbringen...." und "Wäre besser, wenn sie gehen würde, dann wären wir sie endlich los...".
Nach diesen Worten ging Mary traurig nach Hause in ihre Hütte. Es hatte wohl keinen Sinn zu versuchen, die Anderen aus dem Dorf zu überzeugen. Vielleicht würde sie diese Reise ja doch antreten. Aber zum einen wollte sie dies nicht alleine tun, falls auf dem Weg Gefahren lauerten, und zum anderen hatte sie Angst die Anderen würden sie vielleicht nicht mehr im Dorf aufnehmen wollen, wenn sie das tat. Ihr schönes Dorf und ihre kleine Hütte, in der sie ganz alleine wohnte, wollte sie nicht verlieren; auch wenn sie oft allein war, weil sie keine Freunde hatte und als Außenseiterin galt, da sie nicht wie die Anderen an die Legende glaubte.
Naja, jetzt würde sie erstmal darüber schlafen denn es war schon spät. Morgen würde ihr sicher noch ein guter Plan einfallen.
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