Kapitel 7
Kapitel 7
Irritiert bemerkte er, dass auf dem Weg noch viel mehr solche Stellen waren. Magische Fallen. Aber warum?
Wollte jemand verhindern, dass sie hier entlanggingen? Würden sie hier weitergehen, konnten die Pferde und die anderen verletzt werden. „Shivana, hol bitte die Karte heraus. Wir sollten uns einen anderen Weg suchen, der hier ist voller Fallen", sagte er ruhig und versuchte herauszufinden, was genau diese Fallen auslösten.
Shivana beugte sich nach hinten und holte diese aus den Sachen auf den Karren. Noch saß sie noch immer auf dem Rand, um ihren Fuß zu schonen. "Es gibt noch mehr davon?", fragte sie überrascht und schlug die Karte auf.
„Der Weg ist gespickt davon", bemerkte Nino nüchtern und seufzte.
"Nicht sehr gut", murmelte Shivana und betrachtete die Karte. "Ich glaube wir sind etwas vom Weg abgekommen", bemerkte sie und betrachtete die Karte nachdenklich.
Estelle bot sich sofort an, den Weg auszuspähen. „Oder möchtest du das machen, Draige?", fragte sie den Shamanen. Schließlich hatte dieser einen Rabe.
"Versuch nicht den Boden zu berühren", meinte Draige und überließ es ihr.
„Ich fliege", erwiderte Estelle und verwandelte sich in ein Insekt, das unauffällig war. Schon kurz darauf war sie nicht mehr zu sehen.
„Was schlägst du vor, welchen Weg wir nehmen? Hier können wir wohl nicht weiter", wollte Nino von Shivana wissen.
"Ich frage mich warum", murmelte diese und deutete schließlich auf ihrer Karte einen Weg entlang. "Wie wäre das hier? Müsste ein Handelsweg und damit auch ungefährlich sein."
War das nicht der Weg, den sie davor gegangen waren? Nino runzelte die Stirn und sah in die Ferne. „Ja, wir warten auf Estelles Erkundung und entscheiden dann", meinte er schließlich.
"Kann es sein, dass wir hier einfach falsch abgebogen sind?", wollte Shivana wissen und deutete auf der Karte auf eine Y-förmige Kreuzung. Sie erinnerte sich, dass sie an einer vorbeigekommen waren, aber geradeaus weitergefahren waren.
Nachdenklich rieb der Anführer sein Kinn und strich über die dunklen Haare. „Möglich. Dann müssen wir zurück", sagte er, als urplötzlich Estelle vor ihnen auftauchte und die Vermutung bestätigte.
Shivana wirklich nicht so ganz zufrieden. "Gut, dass nichts Schlimmeres passiert ist", behauptete sie und spürte noch immer die leichten Schmerzen in ihren Füßen. "Vielleicht lockt man so nicht magische Händler in Hinterhalte", behauptete sie.
Das war eine Variante, die durchaus möglich war. Also gab Nino das Kommando, umzukehren. Er wollte nichts riskieren, weshalb sie von der Abzweigung den anderen Weg nehmen würden.
Durch den Boden begannen leichte Magieströme zu fließen und die Fallen um sie herum, die sie gar nicht berührten, wurden ausgelöst. Darunter auch eine Nebelwolke, die sie plötzlich einhüllte.
„Alle zusammen!", rief Nino und erschuf einen Wind, der den Nebel vertreiben sollte. So war es unmöglich, etwas zu sehen. Und das war immer gefährlich. Die Magieschwingungen wurden stärker, aber noch konnten sie nicht feststellen, von was sie ausgingen.
Waren sie vielleicht magischen Banditen in die Hände gefallen oder nutzten Menschen Artefakte? Alles war möglich. Gerade hier, so nach in der Mitte von Pentalpha.
Dadurch, dass viele Außenbezirke ihre Gebiete verloren und die Menschen, die flüchten konnten, heimatlos zurückließen, war die Kriminalität sprunghaft angestiegen.
Daher mussten sich die Menschen mit allen möglichen Mitteln schützen.
Ninos Wind vertrieb den Nebel, der sich nicht so einfach zurückdrängen wollte. „Shivana, benutze Runenmagie, um die Fallen im Boden zu beseitigen", bat er die junge Frau.
Diese sprang vom Karren und versuchte auf ihrem unverletzten Fuß zu landen, bevor sie in die Hocke ging und begann Runen auf den Boden zu malen.
Dadurch waren sie gezwungen, stehen zu bleiben. Jeder war zum Kämpfen bereit und standen um den Karren, um die Umgebung zu beobachten.
Der Wind hielt den Nebel soweit zurück, dass es für sie einfacher war, etwas zu sehen.
Trotzdem war es schwer die Gestalten, die aus den Nebel kamen, direkt auszumachen.
Man erkannte rote Umhänge, die sie trugen, doch sonst war es schwer, Details auszumachen.
"Ich glaube das sind die roten Wölfe", flüsterte Shivana Nino zu, da sie die Kleidung erkannte. Sie hatte viel darüber gelesen.
„Das ist nicht gut. Sie wollen nicht nur uns, sondern auch die Pferde", grummelte der Anführer. Rote Wölfe waren dafür bekannt, alles zu jagen, was sich auf ihrem Gebiet befand. Und nun war die Gruppe die Gejagten.
Einer der Männer wendete seinen Umhang und plötzlich stand vor ihnen ein riesiger, knurrendem Wolf mit grauem Fell.
„Zum Kampf bereit machen", befahl Nino und wies Shivana an, mit ihrer Runenmagie Fallen für die Wölfe aufzustellen.
Diese war noch immer damit beschäftigt, die fremden zu entschärfen und entschied sich dazu, diese einfach umzukehren, damit sie auf Shivanas Befehl reagierten. Was allerdings ebenfalls einige Zeit in Anspruck nehmen würde.
Auf dem Karren erhob sich Tai und zog eine Kette hervor, an der ein kleiner, silberner Hammer hing. Als er diesen löste, wurde er plötzlich größer und größer, bis er den Jungen weit überragte.
Und dennoch schien er ihn mit Leichtigkeit schwingen zu können.
Erstaunt darüber warf Nino ihm einen anerkennenden Blick zu. Tai war zwar noch jung, verstand aber sein Handwerk sehr.
Der Anführer selbst ließ große Steine herfliegen, welche die Wölfe begraben sollten.
Estelle hingegen verwandelte sich in einen der roten Wölfe, um die Tiere so anzugreifen.
Allerdings war das gar nicht so einfach, denn es blieb nicht bei diesem einen Mann. Es wurden immer mehr und bald waren sie von Wölfen eingekreist, die Steine zerbeißen konnten, als wären diese Kräcker.
So einfach machte es Nino ihnen jedoch nicht. Er ließ Ranken aus dem Boden schießen, die sie fesseln sollten. Es waren aber keine Fesseln aus Pflanzen, sondern Blitze.
Einer der Wölfe bekam den Blitz direkt ab und begann sich zu schütteln, doch sein Fell schien ihn zu schützen.
"Das sind sehr gefährliche Artefakte", informierte Tai die Gruppe und mit einem Hammerschlag, erwischte er einen Wolf, der tatsächlich jaulend von den Beinen gerissen wurde. "Die meiste Magie stört sie nicht."
„Dann sind sie dein Werk", bemerkte Nino nüchtern, der aus seinem Stiefelschaft einen Dolch zog, um wenigstens angreifen zu können.
Von Draige war plötzlich ein eigenartiger Singsang zu hören und der Boden unter den Wölfen begann sich in Sand aufzulösen.
Tai wirkte überrascht, als einer der Wölfe darin versank. "So geht es wohl auch."
„Dann erledigt ihr die Wölfe. Vielleicht kann Shivana mithelfen", meinte er mit einem hoffnungsvollen Blick zu ihr.
Diese atmete schwer und er spürte die Magie, die sie in den Boden leitete. "Irgendwas ist komisch mit den Boden", bemerkte sie und eine Frau begann zu lachen.
Sie stand zwischen den Wölfen und fuhr einem davon über den Kopf. "Die Fallen sind gefährlich", bemerkte sie scheinbar erfreut. "Wer damit in Kontakt kommt, wird mit schwarzer Magie vergiftet", lachte sie. "Also gebt uns eure Sachen, dann lassen wir euch laufen."
Dann war es also schwarzes Gift, was Shivana zu schaffen machte. Allerdings hatte Nino keine Art von irgendeinem Gift feststellen können.
Der Anführer sah zu der Frau und runzelte die Stirn. Zu welchem Land gehörte sie wohl? Sie trug keinen Mantel.
Dennoch musste sie eine Magierin sein. "Das ist schwarzer Sand aus Tehis", erklärte diese lachend. "Ihr wollt doch nicht so verenden, wie es die Menschen dort getan haben, oder?", fragte sie und schien sich von der Gruppe nicht ärgern zu lassen.
Wie war sie an diesen Sand gekommen? Hatte sie eventuell was mit dem Nebel zu tun?
Nino zeigte mit dem Messer auf die Magierin. „Wie hast du den Sand bekommen?", wollte er wissen. Der Karren und die Pferden wurden von der Gruppe beschützt, dass nichts abhanden kommen konnte.
Die Wölfe schienen sie auch nicht wieder anzugreifen und nur zu umrunden. Allerdings konnte sich das jeder Zeit ändern.
"Ich verrate doch nicht meine Geheimnisse", meinte sie abwinkend, bevor sie lächelte und sich dann eine rote Kapuze überzog. Genau wie die anderen verwandelte sie sich in einen Wolf und wurde immer größer, bis sie die Pferde weit überragte und wahrscheinlich sogar die meisten Häuser.
„Tai ... du hast den Vortritt", bestimmte der Anführer locker. Dabei beobachtete er einen bestimmten Wolf ganz genau.
Der Junge wirkte jedoch eingeschüchtert und trat etwas zurück. "S-Sie ist so groß", brachte er hervor.
„Dein Hammer ist größer als du selbst", bemerkte Nino nüchtern, der langsam ungeduldig wurde.
Der riesige Wolf kam näher und stieß ein Knurren aus, dass dafür sorgte, dass ein heftiger Wind die Gruppe fast von den Füßen riss.
Tai schluckte und schwang den Hammer. Dieser wirkte im Vergleich zu dem Wolf jedoch eher wie ein Zahnstocher.
Was jedoch hinter dem Wolf geschah, erkannten sie erst, als es bereits so weit war.
Estelle hatte sich angeschlichen und war von einem Wolf zum anderen gewechselt. Nun stand sie hinter der Anführerin und wuchs auf die gleiche Größe wie sie heran.
Das war ihre Besonderheit, dass sie wirklich jede Größe eines Gegenstandes, Tieres oder Menschen annehmen konnte.
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