Kapitel 2 Rahel

Die Welt schien mit einem mal aus den Angeln gehoben worden zu sein. Kelly schien einen eisernen Griff um meine Hand zu haben. Ich fühlte mich, wenn ich ehrlich war, ziemlich beschissen. Alle meine nervenden fühlten sich so an, als wären sie abgestorben. Kelly zog mich hoch. Ihre Finger waren eiskalt, als sie sich um meine eigenen Schlangen. Ich konnte die Männer sehen, doch ihr Blick war zum Glück auf die schon recht lange Schlange an Frauen gerichtet, die sich vor dem Gerät aufgereiht hatten, wie gute kleine Kinder.

Mein Blick fiel wieder zu den Stühlen, das Kind war verschwunden. Mein Blick huschte durch die große, fast schon gruselig leere Halle. Das Schlimmste an der ganzen Sache war, dass ich kaum einen Mann sah, der nicht zu den Angestellten gehörten. Es war, als wären nur Frauen in diesem Raum. Mein Blick flog zu den großen, aus Plexiglas bestehenden Flügeltüren. „Wo sollen wir nur hin?" fragte ich Kelly, die genauso gejagt aussah wie ich. Denn im Endeffekt waren wir das jetzt, gejagt. Dennoch versuchten wir, zu den Türen zu kommen, auch wenn ich nicht wusste, wie es danach weitergehen sollte, aber erst mal aus diesem Gebäude raus zu sein, schien für mich ein guter Plan zu sein.

Ich wusste nicht, womit ich gerechnet hatte, vielleicht mit Sirenen, die losgehen würden oder Männer, die sich uns in den Weg stellen würden, doch da war nichts. Nur einige ziemlich verwirrt aussehende Menschen, die versuchten, das richtige Gate zu finden. Ich konnte unser Glück kaum fassen. Ich wusste nicht, womit ich gerechnet hatte, vielleicht mit Rambo ähnlichen Männern, die uns den Weg versperrten, doch von denen fehlte jede Spur.

Schon machten wir uns auf den Weg aus dem Gebäude hinaus. Vielleicht konnten wir uns ja irgendwo ein Motel suchen, wo niemand nach unseren Namen fragen würde, oder wohin wir eigentlich wollten. Und dann in ein paar Tagen, wenn dieses ganze Drama aufgehört hatte, könnten wir einen Flug zurück nach Deutschland nehmen ... Dann würde bestimmt auch niemand mehr Fragen stellen und uns testen wollen. Denn der Vampirkönig hatte ja schon gesagt, dass es nur für einen Tag war, um möglichst viele Mädchen und Frauen zu testen, diese pädophilen Arschlöcher.

Danach könnten wir bestimmt wieder unser normales Leben leben. Gut... leider hatten wir dann Verdammt viel Geld verloren, aber das war mir immer noch lieber, als von irgendeinem widerlichen Vampir begrapscht zu werden. Und womöglich noch als seine Blut-Hure zu enden. Da war mir das, wenn ich ehrlich war, 1000 mal lieber. Nein, danke, da nahm ich wirklich, lieber in Kauf arm zu sein. Also noch ärmer als wir ohnehin schon waren.

Wir bogen nach links ab, als uns einige Security Leute entgegenkamen, in einem der schmalen Gänge, die zu einem Douglas führten. Vielleicht könnten wir uns da ja verstecken, nur für den Fall, dass wir nicht aus dem Gebäude kamen. „Ich glaub das alles nicht das ist sowas von krank!" fluchte Kelly. Um ehrlich zu sein, fehlt mir die Worte. „Ich weiß, es ist einfach nur widerlich." „Vielleicht sollten wir meine Mum anrufen. Die weiß bestimmt, was zu tun ist. Oh Gott, meine Mum und meine kleine Schwester. Was ist, wenn sie getestet werden und keine Ahnung positiv getestet werden? Wir wissen doch alle, wie korrupt dieses System ist." und wie leicht zu manipulieren. Dachte ich mir leise, denn es stimmte, diese Regierung war verdammt leicht zu manipulieren. Vor allem wenn die Vampire ihre Finger mit im Spiel hatten, das merkte man doch allein schon an meinem Fall. Ich war nur eine von vielen gewesen. Die meisten in dem Waisenhaus hatten ihre Familien auf grund der Vampire verloren. Nicht nur ich war ein Opfer ihrer Missetaten gewesen.

Wir bogen in einen schmalen Gang ein, in dem sich Toiletten befanden. Gerade als noch mehr Security Guards um die Ecke bogen, uns aber zum Glück nicht sahen. Kelly wollte mich schon zu den Damenklos ziehen, doch ich stieß die Tür zu den Herren auf und schob sie hinein. Dann bückte ich mich einmal schnell, um zu sehen, ob da irgendjemand drin war. Puhh- die Luft war rein, wenigstens war hier niemand. „Verdammt noch mal, ich hab kein Netz!", flüsterte Kelly und hielt verzweifelt ihr Handy hoch. So als hoffte sie darauf, noch irgendwie netz zu bekommen. In ihren blauen Augen schwammen schon die Tränen und ihr Atem begann viel zu schnell zu gehen.

Ich wollte gerade nach ihr greifen, um sie zu umarmen, doch da hörte ich Stimmen auf dem Flur, rau und unverständlich, doch es mussten die Security Leute sein. Kelly warf mir einen Blick zu der zu sagen schien Guck wären wir meinem Plan gefolgt wäre alles gut gegangen. Ich wollte am liebsten den Kopf Schütteln. Denn selbst wenn wir uns in der Frauen Toilette versteckt hätten, wären bestimmt irgendwelche Männer früh genug aufgetaucht um auch diese zu durchsuchen. Ich zog sie zu einer der mittleren Kabinen und öffnete so leise wie ich nur konnte die Tür. Nur um sie dann wieder zu zu ziehen, Kelly griff nach dem schloss doch ich zog ihre Hand weg und half ihr auf die Klobrille. Keiner von uns konnte eine Männerstimme glaubhaft Imitieren. Und eine abgeschlossene Tür, würde nur fragen aufbringen, vor allem wenn keine Männerschuhe zu sehen waren. Die Männer betraten mit einem lauten knall den Raum. Sie redeten angeregt miteinander, nur leider verstand ich kein Wort. Ich hatten nun mal kein Russisch in der Schule gehabt, auch wenn das jetzt wohl sehr sinnvoll gewesen wäre.

Sollte ich jemals in der Zeit zurückreisen, würde ich meinem jüngeren Ich befehlen Russisch zu lernen. Nur um zu wissen worüber die Männer redeten. Einer öffnete die Tür genau neben unserer Kabine und setzte sich dort aufs Klo. Er begann laut zu Furzen, ich versuchte Kelly nicht an zu gucken, denn egal wie ernst eine Situation auch war, wenn jemand Furzte und Kelly und ich uns dann ansehen, könnten wir es direkt vergessen. Dann könnten wir genauso gut mit erhobenen Händen nach draußen kommen. Und uns direkt an irgendwelche Vampire übergeben lassen. Denn ein Lachflash war genauso auffällig, wenn nicht noch auffälliger. Die Tür zu unserer Kabine öffnete sich. Egal was auch immer wir für einen halben Plan wir hatten, alles schien auf Stop gestellt zu werden, als uns ein Junge ansah. Er trug eine Uniform die zu groß für ihn wirkte und er schaute uns für eine Sekunde ziemlich verwundert an, bevor er einen blassen Finger an seine Lippen hob und uns bedeutet Still zu bleiben. Dann schloss er die Tür schon wieder und sagte etwas.

Kelly und ich warteten eigentlich nur darauf, dass unsere Tür aufgerissen und wir vor diesen komischen Bluttester geschleift wurden. Doch zu meinem Erstaunen gingen die Männer nach einer Weile. Meine Beine begannen zu schmerzen und nachdem es für einige Minuten toten Still um uns herum war, kletterte ich langsam vom Klodeckel nur um Kelly danach hinunter zu helfen.

Ich öffnete die Tür und lugte vorsichtig in den Waschraum, dort war niemand. „Was zum Fick geht hier vor?", fragte Kelly mich, doch ich konnte mich nur das selbe fragen, denn so wirklich verstanden hatte ich es bis jetzt nicht. „Was weiß ich schon, ich weiß nur das wir hier weg müssen und zwar ungesehen um keinem Test unterzogen zu werden um vielleicht doch noch als Bluthure zu enden. Ich weiß ja nicht wie du das siehst aber ich hab bei weitem keinen bock so zu enden wie deine Cousine." Ich wusste das es hart war so etwas zu sagen, doch mir fehlte heute einfach mein feingefühl vor allem nach diesen beschissenen Nachrichten. Es würde mich nicht wundern wenn die Polizisten draußen durch die Straßen patrouillieren um Frauen diesem Test zu unterziehen.

Also nichts wie raus hier und gucken, dass wir irgendwo einen Unterschlupf fanden, der zumindest bis morgen sicher sein würde. „Und was ist, wenn wir den Test einfach machen?"
„Hast du komplett den Verstand verloren Kells? Denkst du die Vampiere haben diese Test nicht irgendwie selbst manipuliert, damit sie noch mehr unschuldige Frauen haben? Eh-Eh vergiss es das haben sie bestimmt und ich für meinen Teil möchte nicht komplett Leergesaugt in der Elbe enden. Ich weiß dass du diese komische obsession hast alles über diese Monster herauszufinden aber das ist nicht der weg den du wählen solltest. Die werden uns Leersaugen und Vergewaltigen, Schlagen und was weiß ich nicht alles mit uns machen. Also nein Kells, wir werden jetzt irgendwie einen Weg hier raus finden uns ein Versteck suchen und dann erst einmal gucken wie wir zurück nach Deutschland kommen.", sagte ich und packte nun diesmal von mir aus ihre Hand. Sie hatte hier raus gewollt, gut ich auch, aber sie hatte mich fast schon angefleht mit ihr zu gehen und jetzt sowas zu hören, war einfach nur wie ein Schlag ins Gesicht.

Nicht dass ich ihr das sagen würde, wir mussten jetzt erst einmal gucken, dass wir hier rauskamen und dann- dann könnten wir vielleicht darüber diskutieren. Vorsichtig reckte ich meinen Hals, um auch wirklich zu sehen, ob irgendjemand kam. Dann nachdem ich wirklich sicher war, traten wir aus der Toilette und zurück in den Flur. „Los, hier lang!", flüsterte Kelly und zog mich in die entgegengesetzte Richtung, aus der wir gerade eben noch gekommen waren.

Kelly zog mich weiter, wir bogen links und dann rechts ab, dort vor uns war der Ausgang, vielleicht noch Zehn Meter von uns entfernt. Ich musste mich zusammenreißen, um nicht los zu sprinten. Kelly drückte meine Hand und flüsterte in mein Ohr, „Schau mal da.", Ich folgte ihrem Blick und musste hart schlucken.

„Scheiße!"

Dort standen auch Security Leute und die Frauen und Mädchen die rein oder raus wollten wurden getestet. Der Flughafen hatte alle Türen geschlossen bis auf vier Flügeltüren, in denen die Menschen Schlangen standen. Die Männer wurden einfach durch gewunken, was nichts daran änderte dass sie in den Schlangen stehen mussten. Natürlich beschwerten sie sich darüber. „Wie sollen wir denn jetzt hier raus kommen? Also so ohne Test?", fragte ich mich selbst. „Es wird schon nichts schlimmes passieren. Wir sind nicht gezogen worden, Ra für die vier Jahre in der wir in der Losschüssel waren. Was soll schon schlimmes passieren. Oh ich wusste ja nicht, vielleicht dass dieser blöde Test unseren schlimmsten Albtraum wahr werden lassen würde.

Doch bevor weder Kelly noch ich mit einm ander einen neuen Plan um die Ecke kommen konnten, wurden wir in die Schlange gedrängt. Die beiden Security Guards starrten uns mit kalten Blicken an. Und schienen sich nicht weiter weg zu bewegen. So als wüssten sie dass sobald wir die Chance bekamen das wir rennen würden.

Ich wünschte mir jetzt schon einfach davonrennen zu können, doch das würde wohl nicht möglich sein. Kelly neben mir umklammerte meine Hand schon so fest, dass es mich nicht wundern würde, wenn sie bald absterben würde. Ein Mann stand vor uns in der Ellenlangen Reihe und gab genervte Laute von sich. War ja klar gewesen, dass es die Männer mal wieder besonders nervte. Vor allem als dieser auch noch begann, mit seiner Fußspitze auf den Boden zu Tippen.

Ich gab dem armen Kerl nur noch ein paar Minuten, bis er vor Frust explodieren würde, er sah so aus wie ein Banker oder so. Auf Jeden Fall wie irgendein hohes Tier, das sich wahrscheinlich für wichtiger als den Rest der Welt hielt. Mein Blick huschte weiter nach vorne zu der Schlange. Frauen und Junge Mädchen pressten sich zusammen und hielten sich so wie Kelly und ich es taten an einander fest. Sie alle hatten Angst vor dem unausweichlichen, noch weiter vorne wurde eine Frau von ihrer Familie weg gezerrt als der Apparat ein lauten Piepton von sich ließ. Sie war dann also eine der glücklichen Gewinner. Na Super ... nicht! Ich fragte mich, insgesamt wie lange die Regierung schon von diesem Umbruch wusste und wie lange sie es schon geheim hielten. Ich wollte es, wenn ich ehrlich war, gar nicht wissen.

Ich mein ich hatte schon gewusst, dass unsere Regierung für den Arsch war, aber wenn sie dabei auch noch mitmachten, wollte ich doch am liebsten schreien. Das ganze zu planen und überhaupt diese Geräte zu bauen, musste bestimmt eine Ewigkeit gedauert haben. Also wie lange wussten sie schon von diesem Scheiß ein Jahr oder doch schon zwei?

Sonst wäre das ganze hier auch nicht so organisiert. Hinter uns ertönten Schreie und eine Mutter mit einem vielleicht sechzehn Jahre alten Mädchen wurden nicht gerade sanft hinter uns in die Reihe gedrängt.

Wenn ich ehrlich war, kam mir das ganze vor wie ein verschissener Albtraum. Und obwohl die Reihe mir so lang vorgekommen war, wurde zuerst Kelly mit einem Mal vor das Gerät gedrängt. Die Männer, die das Ding bedienten, griffen nach ihrem Finger und schoben es in eine Öffnung an dem viereckigen Gerät. Kelly zuckte zurück. „Autsch!", fluchte sie. Das Gerät begann zu ruckeln und ein rotes Lämpchen begann zu leuchten. Doch kein lautes Piepen erklang. Und Kelly wurde nach Links geschoben und war gezwungen, meine Hand los zulassen.

Ich erzitterte, als ich meine eigene Hand ausstrecken musste, und mein Zeigefinger in das Fach geschoben wurde. Ganz unerwartet bohrte sich auf einmal eine kleine, aber spitze Nadel in meine Fingerkuppe. Das gerät begann zu Surren. Ein grünes Lämpchen ging an und gleichzeitig begann auch ein fürchterlich lautes Piepen die Halle zu erfüllen.

SCHEIßE!!!

Hallo ihr lieben, ich hoffe Kapitel 2 gefällt euch, falls ja lasst doch gerne einen Like und oder Kommentar da. Ich freu mich schon auf euer Feedback. 

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