Kapitel 44 *neu*

Während Aaron, Arcas und Astaron darüber diskutierten, was sie mit den Banditen machen sollten, die noch immer um das Schild herumschlichen, hatten sich die Frauen dazu entschieden, draußen in einem großen Topf zu kochen.

Niemand wollte im Moment gern allein sein und so hatten sie sich alle vor dem Lagerhaus in der Nähe des Hauptplatzes versammelt.

Einige Tische und Stühle waren hergerichtet, sodass sie zusammen Essen konnten.

»Magie ist so faszinierend«, bemerkte Luenara, die Zunae dabei half, das Essen über den Feuer zu kochen. »Ich habe das Gefühl, der Schild sorgt auch für eine angenehmere Temperatur«, erklärte sie, während sie eine Schale hinhielt, die Zunae füllen konnte.

Luenara war die erste, die Zunaes Angebot freundschaftlich mit ihr zu sprechen, angenommen hatte. Für sie fühlte es sich noch immer seltsam an, doch sie gewöhnte sich daran. Sie empfand Zunaes Gegenwart als sehr angenehm und sprach auch gern mit ihr.

»Durch die Magie, die er abgibt, wird es wärmer, das stimmt«, erwiderte Zunae, die eine Suppe an den alten Bäcker reichte.

In dem Moment, als er danach griff, spürte Zunae ein ungutes Ziehen in ihrem Körper und keuchte leise.

»Das kann doch nicht ...«, setzte sie an, bevor sie sich abwandte und losrannte.

Aaron folgte ihr sofort und erstarrte keinen Moment später.

Das schimmernde Schild, welches das Dorf vor den Banditen schützte, hatte Risse bekommen. Im Zentrum dieser Risse steckte eine schwarze Spitzhacke, sie unheilvoll glänzte.

Zunae schnappte nach Luft, als ihr klar wurde, dass diese Waffe ihr Schild durchdrungen hatte. Mit einem Schlag.

Als der Mann, der stämmiger war als die anderen Bandtiten die Spitzhacke, bei der es sich um ein Artefakt handeln musste, zurückzog, ließ Zunae Magie in das Schild fließen, um das Loch sofort wieder zu schließen.

Der Mann holte aus und mit einem lauten Krachen schlug die Hacke erneut auf den Schild ein.

Zunae erzitterte, als sie die Macht dahinter spürte. »Wenn er so wieter macht, wird er durch den Schild dringen«, flüsterte sie, worauf Aaron sein Schwert zog.

»Kannst du mich hinaus lassen?«, fragte er kampfbereit, denn dieser Mann war eine ernste Gefahr.

»Du kannst den Schild ohne Probleme verlassen und betreten«, erwiderte Zunae, die spürte, dass auch an anderen Stellen versucht wurde, sich mit Magie durch ihren Schutz zu schlagen.

Sie verstand nicht, woher diese Banditen die Macht hatten, das zu tun. Wie waren sie an Artefakte gelangt und dann sich noch an so viele?

»Das ist gefährlich«, stieß Zunae hervor, als sie Aaron auf den Schild zurennen sah.

Dieser ignorierte ihre Warnung jedoch und schlug mit dem Schwert nach dem Mann.

Dabei befand er sich noch innerhalb des Schildes, doch der Schlag, der den Kopf vom Körper trennen sollte, wurde mit einer schnellen Bewegung geblockt und Asrons Schwert traf krachend auf die Hacke.

Ein Lächeln wanderte über das Gesicht des Banditen, der seine Chance sah. Mit einer schnellen Bewegung griff er nach Aarons Arm und zog ihn zu sich hinaus.

Fluchend stolperte Aaron, schaffte es jedoch sich schnell wieder zu fangen. Er würde sich sicher nicht so leicht austricksen lassen. Erst recht nicht von einem zweitklassischen Banditen.

»Glaub nicht, ich wäre ein leichter Gegner, nur weil du ein Artefakt hast«, knurrte Aaron, bevor er einen Gedanken an sein Schwert schickt. Das Metall glühte rot auf und im nächsten Moment war es umhüllt von einem Mantel aus Feuer.

Zunae schnappte nach Luft, als Aaron das Feuer ohne einen weiteren Gedanken zu verschwenden in Richtung des Mannes schleuderte.

Obwohl dieser mit seiner Hacke danach schlug, konnte er nichts dagegen ausrichten. Es traf und ließ ihn heulend aufschreien.

Das Artefakt knallte zu Boden, während der brennende Mann schreiend zurückstolperte und sich zu Boden schmiss, in dem Versuch, sich im Schnee zu löschen.

Ein Lächeln erschien auf Aarons Lippen, denn solange der Artefaktnutzer ausgeschaltet war, ging keine Gefahr mehr von diesem aus.

So dachte er jedenfalls.

Er rechnete nicht damit, dass ein anderer der Banditen die Hacke griff und damit auf Aaron einschlug.

Die metallenen Spitze streifte seine Schulter, als er auswich, doch eine magische Schockwelle riss Aaron dennoch von den Beinen und schleuderte ihn zu Boden.

»Aaron!«, erklang Luenaras Schrei, die sich von ihrem Vater losriss und auf Aaron zustürzte.

Bevor Zunae reagieren konnte, war sie durch den Schild geschlüpft, packte Aarons Bein und zog ihn zurück in den Schild. Gerade rechtzeitig, denn die Hacke krachte an der Stelle zu Boden, an der Aaron gerade noch gelegen hatte.

Zunse stieß erleichtert die Luft aus. Jetzt waren alle wieder in Sicherheit. Sie musste den Schild nur lange genug aufrecht erhalten ...

Eine Vision drängte sich in ihren Geist und brach ihre Gedanken ab.

Der Schild splitterte und eine Horde an Banditen stürmte mit hoch erhobenen Waffen das Dorf.

Zunae spürte einen Schlag auf ihren Hinterkopf und ging zu Boden, während sie zusehen konnte, wie die Bewohner einer nach den anderen abgeschlachtet wurden.

Schreie drängten sich in ihr Bewusstsein, während der Geruch von Blut sie würgen ließ.

Zunae schwankte in dem Versuch, den Schild aufrechtzuerhalten, während sie sich aus ihrer Vision kämpfte.

Das war also keine Option. Sie würde nicht zulassen, dass ihre Vision Wirklichkeit wurde. Aber was sollte sie machen? Sie konnte nicht angreifen.

Der Schild vibrierte, als auch an anderen Stellen darauf eingeschlagen wurde. Mit so viel Magie, dass ein Zittern durch ihren Körper ging.

Wieso konnte sie nicht angreifen? Irgendwas musste sie doch tun können.

Verzweifelt schloss sie die Augen und spürte ein Ziehen an ihrer Brust. Im nächsten Moment reagierte ihr Artefakt, als hätte es ihre Situation erkannt.

Eine Blüte schwebte sanft zu Boden und löste sich auf.

Magie sammelte sich neben Zunae, bevor dort eine Gestalt erschien, die nicht für jeden sichtbar war.

Aus Wind geformt erhob sich Ehana, ihre Nymphe und blickte Zunae auffordernd an.

Verwirrt erwiderte Zunae den Blick, als ihr eine Idee kam. Sie selbst konnte nicht angreifen, oder den Befehl geben. Aber das musste sie auch nicht.

Ehana konnte eigenständig handeln. Dazu brauchte sie Zunaes Befehl nicht.

Also nickte Zumae leicht. »Beschütze sie«, flüsterte Zunae, was Ehana dazu veranlasste, stumm ihre Hand zu haben.

Magie sammelte dich darin und schoss auf den Banditen mit der Spitzhake zu.

Dieser wurde von einer unsichtbaren Macht von den Füßen gerissen, während Zunae spürte wie ein Blitzgewitter ihren Körper heimsuchte.

Ein gequältes Keuchen verließ ihre Lippen und einen Moment kämpfte sie dagegen an, nicht in die Knie zu gehen.

Ehana hielt sofort inne, als ihr klar wurde, dass das Artefakt trotzdem reagierte. Mit jeden Angriff würde sie Zunae schaden. Aber sie war in der Lage trotzdem anzugreifen, im Gegensatz zu Zunae.

Diese atmete gehen den Schmerz an. »Alle mit einmal«, flüsterte sie mühsam, während sie darum kämpfte, das der Schild unter den Angeiffen nicht zusammenbrach.

»Ich werde dieses Selbstmordkommando nicht unterstützen«, erklang Ehanas Stimme, die wie ein dumpfes Echo aus einer weit entfernten Höhle klang.

»Ich werde hier nicht sterben«, versicherte Zunae, denn ihre Visionen hätten sie bereits gewarnt. Allerdings blieben sie stumm und sie vertraute ihnen.

Ehana sah verbissen zu Zunae, bevor sie ihren Arm in dir Luft hob.

Dort sammelte sich Magie in Form kleiner Bälle, die alle auf sie Banditen gerichtet waren.

Noch während der Zauber sich sammelte, spürte Zunae das Stechen, das von Yelirs Artefakt ausging. Warum? Weil Ehana auf ihr Magieresservoir Zugriff? Weil sie verbunden waren?

Schmerzen zuckten durch Zunaes Körper und sorgten dafür, dass sie auf die Knie ging.

Ihr Schild splitterte und im nächsten Moment krachte es um sie herum, als würden Bomben einschlagen.

Das war das letzte, was sie spürte, bevor um Zunae herum alles schwarz wurde und sie wie ein nasser Sack zu Boden fiel.

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