Kapitel 15 *neu*

Yelir tigerte unruhig im Zimmer auf und ab, während Zunae keuchend und nach Luft ringend im Bett lag.

»Wie konnte sie nur so dumm sein«, brummte er vor sich her, während Dainte sie untersuchte. Das tat er jetzt schon zum wiederholten Mal, um ihren Zustand im Blick zu haben. Viel tun konnte er jedoch nicht.

»Wäre sie es nicht und du wärst getroffen worden, hätte es dich getötet«, meinte er schließlich nüchtern, während er ihre Hand betrachtete. Was ihm Sorgen machte, war nicht das Gift. Das war schon vor einer Stunde aus ihrem Körper verschwunden. Dainte vermutete, dass es an ihrer Magie lag. Sie vernichtete alles, was nicht in ihren Körper gehört. Trotzdem war da noch immer ein schwarzer Fleck auf ihrer Haut, der manchmal größer und dann wieder kleiner wurde. Immer dann, wenn ihre Magie kurz abebbte.

»Wie kommst du darauf?«, fragte Yelir, der es nicht ertragen konnte, sie so zu sehen. Es war etwas anderes, wenn er ihr kontrolliert Schmerzen zufügte. So waren ihm jedoch die Hände gebunden. Er würde ihr nicht helfen können.

»Die Zusammensetzung ist für die Blutlinie der Seelenkatzen überaus gefährlich«, erklärte Dainte zähneknirschend. Die letzten Stunden hatte er damit zugebracht, das Gift zu analysieren und es mit dem Artefakt zu vergleichen, das Yelir aus der Artefaktkammer geholt hatte. Auch dem Jungen war das Artefakt abgenommen wurden.

Beide Artefakte sahen fast identisch aus. Ein scharfer, spitzer Aufsatz für den Finger, der wie eine Kralle genutzt werden konnte. Als Nachfahre der göttlichen Seelenkatzen, konnte Dainte das Artefakt nutzen. Jedoch nicht das, was der Junge genutzt hatte. Wenn er ehrlich war, wollte er es auch nicht berühren, denn es strahlte eine unangenehme Macht aus. Dainte Instinkte warnten ihn, sobald er auch nur in die dessen Nähe kam. Weshalb sich mittlerweile beide Artefakte in einer Schatulle befanden, die ebenfalls aus der Artefaktkammer stammte. Sie würde die gefährlichen Artefakte verwahren.

Alarmiert wirbelte Yelir zu seinem Cousine. »Das heißt, er wollte nicht sie töten, sondern mich«, stellte er fest, während sein Kopf begann, die Informationen zu verarbeiten. Das rückte alles in ein ganz anderes Licht.

»Vermutlich. Wir werden sehen, was Degoni herausfindet«, erwiderte Dainte, der erleichtert war, dass Zunaes Magie sie vor dem Gift schützte. Er hätte nicht gewusst, wie er es behandeln sollte. Auch ein Gegenmittel dafür herzustellen, wäre nicht einfach gewesen. Nicht, ohne das Artefakt zu nutzen und das schien Dainte zu gefährlich. Allerdings stand er noch immer vor einem ähnlichen Problem. Das schwarze Mal verstand er gar nicht. Er wusste nicht, woher es kam, oder was es mit Zunae machte. Das frustrierte ihn, denn als Heiler fühlte er sich sonst nie nutzlos. Seine eigene, heilende Magie war jedoch nicht ansatzweise stark genug, um durch Zunaes zu dringen und irgendwas auszurichten.

Yelir nickte, als Zunae ein leises Wimmern von sich gab. Es wunderte ihn, dass sie so ruhig war. Sie musste große Schmerzen haben. Andere hätten in ihrer Lage geschrien und laut geweint. Yelir vermutete, dass sie dazu zu schwach war, was kein gutes Zeichen war.

»Kannst du nichts tun?«, fragte Yelir, der mit sich rang. Es gefiel ihm nicht. Er wollte, dass sie aufhörte und leise war.

»Das Gift ist aus ihrem Körper und ich kann nicht einschätzen, was ihrem Körper dermaßen zusetzt. Ihre Magie stört ebenfalls. Wusstest du, dass sie dermaßen stark ist?«, fragte Dainte, der mit seiner Heilungsmagie kaum etwas ausrichten konnte. Zunes Magie schien sie immer wieder zu verschlucken, ohne dass er etwas tun konnte.

»Nein«, erwiderte Yelir, der im Moment gerade sehr froh über diese Stärke war. Ihm war klar, dass sie nur dank dieser lebte. Mit einem giftigen Artefakt war nicht zu spaßen und er hätte auf die Warnung seines Lehrmeisters hören sollen. Niemand konnte ihm garantieren, dass sich Artefaktträger nicht gegen ihn richteten. Yelir wollte sich lieber nicht vorstellen, was Ryan alles hätte tun können, wenn er ihm das Artefakt nicht abgenommen hätte. Was Yelir jedoch zu der Frage veranlasste, warum der Junge nicht einfach das Essen vergiftet hatte. Eine viel leichtere Methode, die auch nicht so leicht zu ihm zurückzuführen gewesen wäre.

In der Luft knisterte Magie, die kaum mehr zu übersehen war. Alles, was Yelir berührte, knisterte von dieser, doch er hatte keine Ahnung, wo Zunae diese hernahm. Nicht einmal ein mit Magie gefüllter Stein konnte konstant so viel Magie ausstrahlen. Er wäre nach wenigen Sekunden leer. Verbraucht. Kein magiebegabter Mensch, den er bisher kennengelernt hatte, hatte ein dermaßen starkes Reservoir. Nicht einmal sein Vater. Was würde passieren, wenn dieses erschöpft war? Würde es Zunae dann überleben? »Wir können nur hoffen, dass sie gegen ... Was auch immer das ist ... gewinnt, bevor ihre Magie erschöpft ist.«

»Oder ihr Körper daran zerbricht«, fügte Dainte leise hinzu. Es war nicht gut, dass die Magie ständig austrat. Das schadete ihrem Körper sehr. Der permanente Druck von innen sorgte schon dafür, dass Stellen ihrer Haut rissig wurden. Die Haut diente als Filter für die Magie und wurde dadurch auch beschädigt. Das war ganz natürlich, weshalb auch nicht jeder Mensch die Gabe der Götter überlebte. Allerdings heizte die Magie auch Zunaes Körper auf, weshalb er reagierte, als hätte er ein heftiges Fieber.

»Du musst das unbedingt für dich behalten«, sagte Yelir angespannt, der noch immer den Blick zu Zunae mied. Er wollte ihr gegenüber nicht weich werden, doch er hatte sie bereits als zerbrechlich kennengelernt, weshalb es ihm schwerfiel, nicht auf sie acht zu geben. Gleichzeitig sah er jedoch auch die Stärke, die in diesem Körper schlummerte. Eine Stärke, die scheinbar nicht für sie gemacht war. Wie hatte sie bisher überlebt?

»Machst du dir Sorgen, dass jemand es ausnutzen würde?«, fragte Dainte nachdenklich.

»Eher, dass jemand ihre Magie als gefährlich erachtet«, erwiderte Yelir nüchtern. Die Magie war gefährlich, das wollte er gar nicht leugnen, doch es reichte schon, dass der Koch versucht hatte, Zunae zu schaden. Er brauchte nicht noch mehr Leute, die glaubten, sie müssten gegen die Königin vorgehen, weil sie eine Gefahr war. Yelir konnte diese Gefahr sehr gut einschätzen und vor allem würde er sie kontrollieren.

»Nun, sie ist gefährlich«, bemerkte Dainte, der noch immer ihre Hand ansah. Es irritierte ihn, wie der schwarze Fleck auf ihre Magie reagierte. Gleichzeitig spürte er durch seine Gabe eine Warnung, sobald er diesem zu nahe kam. Etwas in ihm wusste, dass es sich um eine große Gefahr handelte. Nur wusste er nicht, wie er damit umgehen sollte.

Yelir fuhr sich durch die Haare. »Im Moment ist sie nichts weiter als verletzt«, sagte er, als er einen kurzen Blick auf sie erhaschte. Ihre Haut war grau und wirkte eingefallen, während ihre Haare schweißnass an ihrem Körper klebten. »Kannst du wirklich nichts tun?«, fragte er, denn wenn das so weiterging, würde sie vielleicht nicht an dem Gift, aber an Erschöpfung sterben.

Dainte schüttelte den Kopf. »Ich werde schauen, ob Degoni etwas herausgefunden hat, was hilfreich sein könnte«, bemerkte er und trat auf die Tür zu. Bevor er den Raum jedoch verließ, wandte er sich noch einmal zu Yelir. »Fass auf keinen Fall die schwarze Stelle an«, warnte er eindringlich.

Eigentlich vertraute er darauf, dass Yelir einen gewissen Selbsterhaltungstrieb hatte, doch die Situation war anders als sonst. Darum sprach er es noch einmal an.

»Schon gut, ich fasse nichts an«, versprach er, hatte aber eine Idee, die er ausprobieren wollte. Ihre Magie schien gegen das schwarze Mal zu kämpfen, war aber nicht fokussiert genug. Vermutlich, weil das Gift ihren Körper geschwächt hatte, bevor es verblasst war. Wenn er also mit seiner Gabe ihren Körper übernahm, konnte er vielleicht auch ihre Magie steuern. Zumindest war das seine Theorie.

Allerdings hatte er auch ein wenig Sorge. Wenn er seine Gabe nutzte, würde er mit ihr verbunden sein. Damit bestand die Gefahr, dass er das Mal über sie doch berührte. Was ihn unschlüssig zurückließ. Er wusste nicht einmal, ob er ihre Magie überhaupt kontrollieren konnte.

Dainte fixierte Yelir mit seinem Blick. »Tu nichts Dummes«, warnte er, bevor er schließlich den Raum verließ.

Zurück blieb Yelir, der dem Drang nachgab und auf Zunae zuging.

Als er neben ihrem Bett stand, sah er auf die geschwächte Gestalt.

Sanft fuhr er mit seinem Finger über ihre Wange und schob ihr eine nasse Strähne aus dem Gesicht. Sie litt, das frustrierte ihn. Was sollte er nur tun? Rumstehen und abwarten lag ihm überhaupt nicht.

Gerade, als er sich zu ihr ans Bett setzte und darüber nachdachte, dass sie nur wenige Stunden hier war und schon fast starb, schlug sie vorsichtig die Augen auf.

Langsam bewegte sie ihre Augen Richtung Yelir und kniff sie zusammen, als würde sie ihn nicht richtig sehen.

Yelir erkannte den Moment, in dem er etwas tun konnte. Vorsichtig legte er ihr eine Hand auf die Schulter ihres rechten Armes. Dort, wo auch das Mal an ihrer Hand war. »Du musst deine Magie in deine rechte Hand leiten«, sagte er, wobei er das Kribbeln auf seiner Haut spürte. Es war so stark, dass es unangenehm war. Trotzdem berührte er Zunae weiter, um ihr hoffentlich ein wenig Trost zu spenden.

Zunae blinzelte. Sie hörte seine Worte nur bedingt und verstand sie nicht sofort. Ihr ganzer Körper schmerzte, als würde ihr jemand Nadeln an jeder erdenklichen Stelle hineinjagen.

Wenn sie begann, ihre Magie nur in ihren Arm zu leiten, würden die Schmerzen nur dort zunehmen. Das konnte sie nicht. »Warum?«, brachte sie mühsam mit einem rauen Flüstern hervor.

»Deine Hand ist verletzt«, erklärte Yelir mit sanfter Stimme und fuhr ihr erneut über die schweißnasse Wange. Sie musste Fieber haben. Ob er einen kalten Umschlag vorbereiten sollte? Warum hatte Dainte das nicht getan? Weil er wusste, dass es nicht half?

»Ich glaub ...«, setzte sie an, als ein Schauer an Schmerzen sie dazu veranlasste, sich auf die Lippen zu beißen, bis Blut floss. Die Schmerzen wurden zunehmend schlimmer. Zunae wusste, dass sie es nicht mehr lange aushalten würde.

Tränen traten ihr in die Augen, weshalb sie diese zusammenkniff. Sie wollte nicht noch mehr Schwäche zeigen, doch ihr tat alles weh.

Es dauerte einen Moment, in dem sie gegen die Schmerzen anatmete und die Tränen wegblinzelte, bis sie sich wieder so weit fing, dass sie ihre Augen öffnen und Yelir ansehen konnte. Trotzdem war er hinter einem Schleier aus Tränen, sodass sie ihn kaum erkannte. »... ich kann das nicht«, stieß sie erschöpft hervor. Ihr Körper zitterte vor Schmerzen und ihr Kopf konnte keinen klaren Gedanken fassen. Es war so schon schwer, die Magie zu kontrollieren. Sie fühlte sich, als würde etwas in ihrem Inneren versuchen, sie zu zerreißen.

Yelir drückte sanft ihre Schulter, was Zunae zucken ließ, doch sie stieß keinen Schmerzenslaut aus. Stattdessen blickte sie ihn böse an. »Lass mich dir helfen«, bot er an, obwohl er ihr gerade bewusst weh getan hatte, um zu sehen, ob sie noch in der Lage war, andere Schmerzen zu spüren. Das war zumindest ein gutes Zeichen.

»Wie?«, fragte sie keuchend. Mittlerweile war Zunae an einem Punkt, an dem sie die Hilfe nicht ablehnen wollte. Es ging ihr so schlecht, dass sie glaubte, jederzeit das Bewusstsein zu verlieren. Die Rände ihrer Sicht wurden bereits dunkel. Es würde nicht mehr lange dauern.

»Ich werde mit meiner Magie in deinen Körper eindringen. Du darfst mich nicht angreifen«, sagte er ernst, denn ihm war bewusst, dass er keine Chance hatte, wenn diese Magie auf ihn fixiert war.

Zunae schloss die Augen, während sie schwer ein- und ausatmete. »Ich kann es nicht versprechen«, gab sie zu, denn im Moment hatte sie keine Kraft, ihre Magie richtig zu steuern. Daher ließ sie diese im Moment auch gewähren.

»Wir versuchen es«, entschied Yelir, der es einfach nicht mehr aushielt, sie so zu sehen. Ihr Tod würde so viele Schwierigkeiten mit sich bringen, dass er alles tun würde, um diese Arbeit zu vermeiden. Zumindest redete er sich ein, dass das der Grund war, warum er sie nicht sterben lassen wollte. Das und sein Bruder.

Ohne auf weitere Worte zu warten, ließ er seine Magie in ihren Körper fließen. Sofort spürte er den Widerstand ihrer Magie, die seine blockierte. Dennoch ließ er nicht locker. Er hielt dagegen an und hatte kurz darauf das Gefühl, die Blockade wurde schwächer.

Es gelang ihm, in ihren Körper zu schlüpfen und vor seinem inneren Auge bildeten sich die Flüsse ihres Blutes. Zusammen mit dem Lauf ihrer Magie, der ihn sprachlos machte.

Er hatte schon einige magische Flüsse gesehen, doch keine, die ihn so an reißende Ströme erinnerten wie diese hier. Wie konnte so viel Macht in einem so zerbrechlichen Körper schlummern?

Für einen Moment völlig gefesselt von dem Anblick, vergaß Yelir, was er eigentlich vor hatte. Ein Fehler, der dafür sorgte, dass die Magie auf ihn stürzte und in seinen Körper fuhr.

Yelir keuchte und knurrte, bevor er sich wieder auf das konzentrierte, was er wollte, wobei er gegen den Angriff ankämpfte.

War es das, was Zunae spürte? Als wären da tausende Nadeln, die sich in seine Haut bohrten? Immer und immer wieder.

Wenn das auch nur ein Teil davon war, was sie gerade durchmachte, musste er sich beeilen.

Als er die Magie erneut zurückgedrängt hatte, konzentrierte er sich auf die Ströme aus Blut. Er folgte dem, der zu ihrer Hand floss und entdeckte Dunkelheit. Ein Fleck aus durchdringendem Schwarz, der die funkelnde, blaue Magie förmlich aufsaugte.

So etwas hatte Yelir noch nie gesehen. Ob Dainte ebenfalls ein ähnliches Bild mit seiner Gabe erhalten hatte?

Yelir war kein Heiler, doch die Gabe den Blut- und Magiefluss im Körper zu sehen und zu manipulieren, verlieh ihm ähnliche Fähigkeiten. Auch, wenn er damit nicht in der Lage war, Wunden zu schließen, so konnte er sie doch anders manipulieren. Dazu war er jetzt aber nicht da.

Er nahm sich die Zeit, um die Schwärze einen Moment zu beobachten. Dabei stellte er fest, dass diese nur eine gewisse Menge an Magie aufnehmen konnte. War diese zu stark, wurde er kleiner. Yelirs Vermutung war also richtig.

Ohne groß darüber nachzudenken, griff er nach Zunaes Magie. Sein Ziel war es, diese für sie zu sammeln und in ihre Hand zu leiten, doch kaum wollte er sie manipulieren, wie er es schon viele Male getan hatte, legte sie sich um ihn und drückte zu.

Yelir blieb die Luft weg und sein Körper wurde zusammengedrückt. Wie von einer Schlange, die seine Beute würgte.

Er verstand nicht, was vor sich ging, und ein ungewohntes Gefühl von Angst machte sich in ihm breit. Diese Magie ließ sich nicht kontrollieren. Wie konnte Zunae sie dann beherbergen? Oder war er einfach nur zu schwach?

Nein. Das würde Yelir nicht auf sich sitzen lassen.

Mit seiner ganzen Kraft zwang er die Magie von seinem Körper und hielt sie gesammelt fest. Immer neue Ströme schlugen auf ihn ein, doch irgendwie gelang es ihm, diese festzuhalten.

Er bildete eine mentale Barriere zwischen der schwarzen Stelle und der Magie. Jeden neuen Fluss fing er ab, hielt ihn und wartete, bis es genug waren. Dabei nahm er in Kauf, dass sich die Stelle langsam, aber stetig ausbreitete.

Es erschöpfte Yelir viel mehr, als er angenommen hatte. Bisher hatte er solche Dinge schon oft gemacht. Um die Blutung zu stoppen, oder die Atmung. Es war eigentlich ganz leicht. Doch nicht mit dieser unerwarteten Stärke.

Trotzdem hielt er durch, bis er spürte, dass seine Kräfte langsam nachließen. Erst dann zog er sich zurück und ließ die gesammelte Magie los. Diese schoss in Zunaes Hand, die einen erstickten Schrei ausstieß.

Yelir spürte, wie er zurück in seinen Körper katapultiert wurde.

Überrascht taumelte er zurück, trennte die Verbindung zu Zunae und sah zu, wie sie sich schreiend im Bett wand, während sich blauer Rauch an ihrer Hand sammelte.

Entsetzt stellte Yelir fest, dass die Haut an den Finger riss und feine Blutfäden sich von dort auf das Bettlaken ergossen.

In diesem Moment war er sich nicht sicher, ob er die richtige Entscheidung getroffen oder alles nur noch schlimmer gemacht hatte.

Als er jedoch sah, wie sich das schwarze Mal zurückzog, bis es nicht mehr zu sehen war, atmete er erleichtert aus. Rissige Haut konnten sie behandeln. Eine magische Vergiftung, oder was auch immer es war, nicht.

Erschöpft trat er erneut zu ihr ans Bett und ließ sich darauf nieder. Seine Hand griff nach ihrem Handgelenk, sodass er in der Lage war, ihre Hand genauer zu betrachten.

Obwohl sich Zunae noch immer wand und vor Schmerzen wimmerte, versuchte sich Yelir auf die Handfläche zu fokussieren. Das Mal kehrte nicht zurück, dafür krampften ihre Finger unwillkürlich.

Er hatte es vielleicht ein bisschen übertrieben. Aber besser so, als anders.

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