Gefangen
Das Erste, was Amethio spüren konnte, nachdem er langsam wieder zu sich kam, war Schmerz. Sehr großen Schmerz. Diesen Schmerz fühlte er im ganze Körper, vor allem jedoch aber an seinem Kopf und seinen Rippen. Doch es war nicht nur rein körperlicher Schmerz, den Amethio spürte, sondern auch seelischen. Sein Großvater hatte ihn angreifen lassen. Seinen eigenen Enkel.
Von diesen Schmerzen erfüllt, wachte Amethio langsam auf. Er lag auf einer Art Steinliege, welche sich kalt und rau anfühlte. "Wo bin ich?", fragte Amethio sich und versuchte sich vorsichtig hinzusetzen, konnte dies jedoch nicht, ohne gewaltige Schmerzen zu spüren. Letztendlich gelang es ihm doch, sich etwas aufrecht hinzusetzten. Er tastete mit der rechten Hand, nach seiner linken Rippe. "AU!", schrie Amethio, als er die Stelle, wo sich seine Rippe befand, nur leicht berührte. Er schloss die Augen und lehnte sich, schwer atmend, mit seinem Kopf gegen die metallische Wand. Amethio riss jedoch sofort die Augen wieder auf und beugte sich etwas nach vorn. Sein Kopf pulsierte und fühlte sich an, als ob er gleich platzen würde. Vorsichtig tastete Amethio mit der Hand, nach seinem Kopf. Trotz seiner schwarzen Handschuhe, spürte er eine große Kopfwunde, welche sich an seinem Hinterkopf befand. Schmerzerfüllt tat er die Hand wieder auf seine Rippe, hielt jedoch inne, als er sah, dass sein Handschuh nun rot gefärbt war. "Verdammt! Meine Kopfwunde blutet ja total. Was soll ich tun und woher kommt diese Wunde überhaupt? So schlimm war es doch nicht, als ich ohnmächtig geworden bin, oder?", fragte Amethio sich fluchend und mit Angst, "Das muss wohl passiert sein, als ich rückwärts auf dem Boden aufgeschlagen bin!"
Amethio bemerkte, dass er nicht mehr im Konferenzraum war und fragte sich :"Wo bin ich?" Er befand sich in einem Raum, welcher aus Metallwänden bestand. Es gab keine Fenster, nur die Steinliege, auf welcher er schmerzerfüllt saß. Vor sich sah er ein Gitter, welches Amethio an ein Gefängnis erinnerte. "Sie haben mich eingesperrt und mir meine Pokebälle weggenommen!", stellte Amethio entsetzt und enttäuscht fest ,"Und das alles nur, weil Großvater mich rausgeworfen hat und ich ihm die Informationen nicht geben wollte." Amethio sah traurig zu Boden, zuckte jedoch wegen seiner Rippe zusammen. "Was ist mit meiner Rippe?", fragte Amethio sich und hielt sie sich ,"Das ist alles Spinels Schuld."
"Was ist meine Schuld?", fragte eine, von Amethio gehasste, Stimme ruhig. Spinel trat in sein Sichtfeld und sagte schadenfroh :"Das wäre alles nicht passiert, hättest du Meister Gibeon die Informationen gegeben." "Du hast doch dafür gesorgt, dass mein Großvater mich rauswirft!", fauchte Amethio Spinel wütend an und näherte sich ihm etwas. Diese Entscheidung bereute Amethio jedoch sofort wieder, da er auf der Hälfte des Weges zu dem Gitter zusammensackte, weil er keine Luft bekam. Amethio saß angsterfüllt auf dem Boden und rang nach Luft. "Ow, nicht wütend werden, das ist nicht gut für dich", provozierte Spinel Amethio. In Amethios Augen sah man nichts als Hass. Hass auf Spinel. "DU BIST SO EIN IDIOT!", schrie Amethio zornig, sackte aber noch weiter zusammen, wegen seiner Schmerzen. "Es ist sehr belustigend dir bei deinem Wiederstand zuzusehen, obwohl du doch genau selbst weißt, dass es für dich keinerlei Ausweg gibt", gab Spinel spottend zurück. "LASS MICH SOFORT RAUS!", schrie Amethio Spinel hoffnungslos an. "Das hättest du wohl gern", gab Spinel belustigt zurück ,"Ach und übrigens. Meister Gibeon hat befohlen, dass du hierbleiben sollst, bis du uns die Informationen gibst." "NIEMALS, WERDE ICH DAS TUN!", gab Amethio entschlossen zurück und hielt sich weiterhin seine Rippe. "Gut, dann wünsche ich dir noch einen schönen Aufenthalt", schmunzelte Spinel schadenfroh und ging wieder.
Nun saß Amethio allein und von Schmerzen erfüllt, auf dem metallischen, kalten Boden. "Spinel hat recht. Es gibt keinerlei Entkommen", flüsterte Amethio hoffnungslos und verzweifelt ,"Aber die Informationen werde ich ihnen auf keinen Fall geben. Sie haben mich verletzt. Großvater und Spinel haben mich verletzt. Das werde ich ihnen niemals verzeihen!"
Amethio saß mehrere Minuten zusammengesackt auf dem Boden, als er plötzlich einen Einfall hatte. "Ich weiß wie ich entkommen werde!", dachte Amethio wieder mit etwas Hoffnung ,"Für so etwas habe ich doch meine Amethysbrosche. Hoffentlich kann sie mir helfen." Amethio bog sich die Nadel der Brosche zurecht, um damit das Schloss zu öffnen. "Ich bin so froh, dass ich sie immer noch trage, obwohl sie eigentlich mal Großvater gehörte. Aber das ist jetzt nicht so wichtig", dachte Amethio froh und rückte etwas näher zum Gitter. Mit der kleinen, dünnen Nadel der Brosche, welche sehr biegbar war, machte Amethio sich daran, das Schloss zu knacken. "Bitte lass es funktionieren!", flehte er hoffnungsvoll. Es dauerte einige Minuten bis das Schloss mit einem leisen 'Klick' aufsprang. "Ja, es hat geklappt! Genau wie damals, als ich noch klein war und so dem Zimmerarrest entkommen konnte!", freute sich Amethio leise.
Er schob das Gitter langsam auf und versuchte aufzustehen. Das war jedoch schwerer als gedacht. Bei jeder noch so kleinen Bewegung, schmerzte Amethios Rippe um so mehr, wodurch er manchmal das Gefühl hatte, er würde keine Luft bekommen. Nach mehreren Versuchen stand Amethio schließlich, musste sich jedoch zuerst an der Wand anlehnen und durchatmen.
Amethio verließ das Gefängnis. Dabei hielt er seine Hand fest um seine Rippe. "Endlich bin ich frei!", dachte Amethio und ging leise durch den metallischen Gang, nachdem er die Brosche wieder angesteckt hatte, um seine Sachen aus dem Forschungsraum zu holen. Auf dem Weg dorthin sah Amethio, dass seine Pokebälle und sein SmatRotom, auf dem Tisch, im Gemeinderaum, lagen. So schnell Amethio konnte holte er sie und steckte alles erleichtert in seine Hosentasche. Amethio schlich weiter zum Forschungsraum um noch seinen Beutel zu holen. "Diese Rippe tut so weh. Ich muss sie mir durch den Angriff von Nachtara irgendwie geprellt haben oder sowas. Auf jeden Fall, habe ich das Gefühl, dass ich dadurch jede Sekunde ersticken könnte", dachte Amethio angsterfüllt.
Er näherte sich dem Regal, auf welchem sein Beutel lag. Amethio hing ihn sich vorsichtig um die Schulter und wollte den Raum gerade wieder verlassen, als er einen Verband sah. Er griff sich automatisch an die Kopfwunde und stellte dadurch fest, dass sie immer noch blutete. "Meine schwarzen Haare sind bestimmt nicht mehr schwarz, sondern rot", fluchte er genervt vor sich hin und griff nach dem Verband. Amethio umwickelte seinen Kopf damit. Aus dem Augenwinkel sah er noch, dass sich etwas rosa leuchtendes in einem der Regale befand. "Was ist das?", fragte Amethio verwirrt und öffnete das Regal. Zum Vorschein kam ein Kristall, welcher rosa war und eine mystische Ausstrahlung hatte. "Laquium", stieß Amethio erschrocken aus und lief etwas rückwärts. "Au. Verdammt!", fluchte Amethio und ging wieder näher zum Laquium. Er nahm es aus dem Regal und packte es schnell in seinen Beutel. "Vielleicht wird das helfen zu erklären, warum ich manchmal diese Visionen habe", hoffte Amethio und verließ eilig den Raum.
Er eilte den Gang weiter entlang, in der Hoffnung nicht gesehen zu werden. Plötzlich kam Amethio etwas in den Sinn :"So lang ich noch hier bin kann ich ja vielleicht noch ein paar Informationen über die Entdecker und Großvater holen." Amethio kam an dem Informationsschaltpult vorbei und steckte dort sein SmartRotom in die Steckdose. "Jetzt lad nur bitte schnell herunter", flehte Amethio ungeduldig. Er atmete mehrmals langsam durch, damit seine Rippe nicht mehr so furchtbar weh tat. Ein leises 'Der Download wurde erfolgreich abgeschlossen' war zu hören und Amethio zog schnell sein SmartRotom aus der Steckdose. "Puh. Jetzt aber nur schnell weg hier", sagte Amethio leise, nachdem er erleichtert ausatmete.
"Das kann ich wohl leider nicht zulassen", sagte jemand hinter Amethio, als er kurz vor dem Ausgang war. Schnell drehte Amethio sich um und sagte wütend, als er Hagen sah :"Ihr werdet mich nicht aufhalten!" "Ich vielleicht nicht, aber bestimmt mein Zwirrfinst", sagte Hagen zu Amethio. Amethio drehte sich um und erschrak, als er sah, dass Zwirrfinst genau hinter ihm stand. Er lief ein paar Schritte rückwärts und hielt seine Hand durch die entstandenen Schmerzen nur noch fester an seine Rippe. "Seid ihr etwa verletzt?", fragte Hagen kalt. "Ach, woher habt ihr das denn gemerkt? Etwa durch mein Kopfverband oder dadurch, dass ich mir meine verletzte Rippe halte und mir das Atmen schwer fällt?", gab Amethio hasserfüllt zurück und rief Azugladis aus seinem Pokeball.
Sofort sah Azugladis Amethio sorgenerfüllt an, konzentrierte sich aber dann wieder darauf, Zwirrfinst nicht zu nah zu Amethio gelangen zu lassen. "Wenn sie einen Kampf wollen, bekommen sie einen. Zwirrfinst, Finsterfaust", befahl Hagen Zwirrfinst. "Phantomkraft!", reagierte Amethio schnell und Azugladis verschwand. Nach kurzer Zeit tauchte es hinter Zwirrfinst auf und fügte ihm damit eine Menge Schaden zu. "Spukball", befahl Hagen ruhig. Zwirrfinst setzte Spukball ein und Amethio rief Azugladis zu :"Psychoklinge, schnell!" Azugladis Psychoklinge kam noch bevor Zwirrfinst Spukball abfeuern konnte, bei diesem an. Es entstand eine große Rauchwolke und Amethio nutzte seine einzige Chance, die er hatte. Schnell eilte er zur Metalltür und rief Azugladis in seinen Pokeball zurück. "Eigentlich hasse ich es, dass ich das jetzt so machen muss, aber mir bleibt keine andere Wahl", dachte Amethio während er den Code eingab um die Tür zu entriegeln. Die Tür öffnete sich und zum Vorschein kam ein wunderschöner, fast schon beruhigender, blauer Himmel. Viel Zeit, sich diesen anzusehen, hatte Amethio jedoch nicht, weil Hagen hinter ihm schon rief :"Bleib hier!"
Amethio dachte noch nicht mal daran. Schnell rannte er, ohne auf seine Schmerzen zu achten, heraus und rief Kramor aus seinem Pokeball. Amethio schwang sich auf Kramors Rücken und es erhob sich mit wenigen Flügelschlägen in die Luft. "Ich bin sicher", dachte Amethio erleichtert ohne nochmal zu Hagen zu sehen. Plötzlich spürte Amethio den ganzen Schmerz, der durch sein Rennen, nur noch schlimmer geworden war, wieder. "AH, WARUM TUT DAS SO VERDAMMT WEH?", schrie Amethio und umgriff seine Rippe fest. "Ich brauche unbedingt Hilfe und ich weiß auch von wem", beschloss Amethio ,"Ich werde wieder zu den Volttackle-Aeronauten fliegen."
Amethio steuerte Kramor in die Richtung von Kitagami, weil er wusste, dass sie dorthin wollten. Der Flug dauerte rund eineinhalb Sunden. Während des gesamten Fluges verspürte Amethio große Schmerzen. Außerdem konnte er nur sehr flach atmen und hielt oft die Luft an um weniger Schmerzen zu haben. Völlig entkräftet erblickte er das Schiff der Volttackle-Aeronauten und wies Kramor an dort zu landen. Als Amethio näher kam, sah er dass Liko, Rory, Dot und Friedel ihm sorgenerfüllt entgegensahen. Kramor landete und Amethio stieg von seinem Rücken. "Wo warst du und was ist mit dir passiert?", fragte Liko besorgt, als alle zu ihm stürmten. Gerade, als Amethio etwas sagen wollte, verließen ihn seine letzten Kräfte und er brach erledigt zusammen.
Amethio wurde sofort in den Behandlungsraum gebracht und versorgt. Nachdem er komplett behandelt worden war, brachten die Volttackle-Aeronauten den immer noch bewusstlosen Amethio in sein Zimmer auf dem Luftschiff. Mollie erklärte den anderen, als alle wieder aus seinem Zimmer waren, dass Amethio sich eine Rippe gebrochen und eine schlimme Kopfwunde davon getragen hatte. "Er wird ihm doch bald wieder gut gehen, oder?", sprach Liko die Frage aus, die alle beschäftigte. "Hoffen wir's", antwortete Mollie besorgt auf die Frage.
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