Die Offenbarung der Vergangenheit
Nachdem die Vottackle-Aeronauten gegessen und den Tisch abgeräumt hatten, befanden sich alle im Besprechungsraum, um Amethio, ihrem neuesten Mitglied, ein paar Fragen zu stellen und zusammen ihre nächsten Schritte zu planen. Amethio saß neben Liko, gegenüber von Friedel und Rory, und hielt dabei Evoli in seinen Armen, da dieses sich immer noch vor anderen Pokemon fürchtete. Behutsam kraulte er den kleinen, cremefarbenen Flauschball hinter den Ohren. Evoli genoss dies sehr und kuschelte sich etwas mehr an Amethio, was diesem ein kleines Lächeln entlockte, als Friedel begann: "Gut, da du ja jetzt ein Mitglied von uns bist, würde es dir etwas ausmachen, wenn wir dir ein paar Fragen stellen?" Amethio zuckte mit den Schultern und gab gefühlslos zurück: "Was wollt ihr wissen?" "Fangen wir erst mal damit an, dass du uns sagst, wie alt du bist", beschloss Friedel und warf ihm einen auffordernden Blick zu. "Ich bin 16", antwortete Amethio, im Gedanken, was man ihn als nächstes fragen würde. "Das erscheint mir ziemlich jung dafür, um sich solch abgrundtiefbösen Leuten, wie den Entdeckern, anzuschließen", überlegte Friedel und sah Amethio direkt an. Dieser wand leicht den Kopf ab und murmelte leise :"Ich hatte ja keine Wahl." "Wie meinst du das?", fragte Rory verwirrt. "Weil... ich... also der Leiter der Entdecker ist Meister Gibeon. Mein Großvater", gab er beschämt zu und wagte es nicht, einen von ihnen anzusehen.
Alle, bis auf Liko, rissen überrascht die Augen auf und starrten Amethio ungläubig an. Amethio wurde schlagartig noch trauriger und als Evoli dies bemerkte, schmiegte es sich noch mehr an ihn. Liko legte ihm bekräftigend eine Hand auf seine Schulter, wodurch Amethio kurz zusammenzuckte. "Das ist nicht schlimm", versuchte sie ihn aufzuheitern. "Wusstest du davon?", wollte Friedel wissen. "Ja. Hatte ich das nicht irgendwann erwähnt?", fragte Liko verlegen und nahm die Hand wieder von Amethios Schulter. "Naja, auch egal jetzt", beschloss Friedel und richtete sich wieder an Amethio, "Weißt du wer das hier auf dem Bild ist?" Friedel reichte Amethio ein altes, leicht beschmutztes Bild mit drei Personen darauf. In der Mitte stand eine junge Frau in Abenteuerkleidung und links von ihr Lucius. Zu Amethios großer Überraschung sah er, dass sein Großvater rechts von dem Mädchen stand. Klar, war er dort jünger, aber Amethio erkannte ihn jedoch auf Anhieb und riss erschrocken die Augen auf. "Warum... Wie... Kannte mein Großvater Lucius?", stammelte er verwirrt und wusste nicht wirklich, was er denken sollte. "Anscheinend ist er mit Lucius und dessen Frau Rystal zusammen auf der Suche nach Laqua gewesen", riss Friedel Amethio aus seinem Schockzustand. "Woher habt ihr das Foto?", fragte Amethio verwirrt. "Von meiner Großmutter Diana, nachdem wir ihr mitgeteilt hatten, dass wir Axantor gefunden haben und es uns nun begleitet", erklärte Liko ihm beruhigend. "Aber... wie?", fragte Amethio mehr sich selbst.
"Wisst ihr noch, dass Brianna uns erzählt hat, als wir wegen Terapagos bei ihr waren, dass man beim Kristallsee mit seinen Vorfahren reden kann, wenn man fest an diese denkt? Ich denke es wird Zeit diesem Kristallsee einen Besuch abzustatten", beschloss Friedel entschlossen und sprang auf. "JA", sagten Liko, Rory und Dot fast gleichzeitig und standen auch auf. Amethio, der immer noch total verwirrt war, stand ebenfalls auf und zusammen machten sie sich auf den Weg dorthin.
Es war bereits dunkel, als sie ankamen. Liko hatte ihren Gürtel mit den antiken Pokebällen der sechs Helden, angezogen und stand nun mit Terapagos im Arm und Feliospa an der Seite direkt vor dem See. Rechts von ihr standen Amethio mit Evoli im Arm, Azugladis an seiner der Seite, und Rory mit Lokroko. Links von ihr standen Friedel, Dot und deren Pokemon. Amethio sah sich beeindruckt um. Der See strahlte eine magische und mystische Athmospähre aus. Außerdem leuchtete er in vielen grün und blau Tönen, durch die Kristalle, welche sich darin befanden. Plötzlich hörte Amethio, eine ihm bekannte Stimme hinter sich, welche freudig rief: "Ah hier seid ihr." Alle drehte sich sofort um und Liko sagte fröhlich :"Oma, was machst du denn hier?" Likos Großmutter kam schnell auf die Gruppe zu und erklärte: "Friedel hat mir gesagt, ihr wollt hier mit Rystal sprechen. Und dann hat er mir vorgeschlagen auch zu kommen. Die Gelegenheit meine Enkelin zu sehen habe ich natürlich nicht ausgeschlagen." Sie zwinkerte Liko mit einem Auge zu, als ihr Blick plötzlich auf Amethio fiel und sie erschrak :"WAS MACHT DENN EIN MITGLIED DER ENTDECKER BEI EUCH UND WAS IST MIT IHM PASSIERT?"
Sofort griff Likos Großmutter nach ihrem Pokeball, als Liko sie beruhigte: "Warte, nicht. Er gehört jetzt zu uns und er wurde von einem anderen Mitglied der Entdecker schwer verletzt." Likos Großmutter sah sie verwirrt an, als Liko sich an Friedel wand: "Hast du Oma nichts davon erzählt?" "Hatte ich das nicht erwähnt?", fragte er verlegen und kratzte sich am Hinterkopf. Alle, bis auf Amethio, seufzten fast synchron über Friedels Vergesslichkeit, als Amethio plötzlich vortrat und Likos Großmutter direkt in die Augen blickte. "Ich möchte mich bei ihnen entschuldigen, für alles was ich getan habe", entschuldigte Amethio sich aufrichtig und schloss die Augen, damit niemand bemerkte, dass er immer noch verletzt wegen seinem Großvater war. "Ach ich denke das ist schon ok. Jetzt bist du ja nicht mehr bei ihnen", gab Likos Großmutter höfflich zurück und lächelte Amethio an. Das munterte ihn zumindest ein wenig auf.
Terapagos wurde langsam ungeduldig und näherte sich dem Kristallsee. Liko wand sich wieder Terapagos zu und bat :"Bitte, wir müssen unbedingt mit Rystal reden." Sie schloss ihre Augen und plötzlich kamen Olithena, Galar-Lavados, Lapras und Axantor aus ihren Pokebällen. Verwirrt und ehrfürchtig sah Amethio sich um und bemerkte erst einige Sekunden danach, dass Nebel aufgezogen war. Eine junge Frau mit einem Baby auf dem Arm trat nun aus dem Nebel über dem See und stand genau vor Liko. "Wo bin ich?", fragte die Frau verwirrt und sah sich um ,"Und was machen Lucius Pokemon hier?" Amethio erkannte, dass es die Frau von dem Bild war. Rystal.
Liko öffnete die Augen und sah der Frau direkt in die Augen. Plötzlich ging Terapagos auf die Frau, mit einem fröhlichen 'Pago', zu und schmiegte sich an ihre Beine. "Pagogo, was machst du denn hier?", fragte die Frau lächelnd. "Entschuldigung, sind sie Rystal?", fragte Liko vorsichtig. "Ja das bin ich. Und wer seid ihr und warum habt ihr Lucius Pokemon?", fragte Rystal zurück. "Ich bin Liko und das mit Lucius Pokemon ist eine lange Geschichte. Auf jeden Fall sind sie mit uns gekommen, weil ich Terapagos nach Laqua bringen will", gab Liko entschlossen zurück. "Verstehe", murmelte sie, als plötzlich ihr Baby, welches sie auf den Armen trug zu weinen begann. "Ganz ruhig Leila, nicht weinen", beruhigte sie ihr Baby. Likos Großmutter riss die Augen auf und fragte ungläubig: "Heißt ihre Tochter etwa Leila?" "Ja, warum?", fragte Rystal verwirrt. "Leila... ist der Name meiner Mutter", antwortete sie überrascht. Alle, bis auf Rystal, erstarrten augenblicklich. "Dann... seid ihr also die Nachfahren von Lucius und mir", lächelte Rystal. "Das erklärt einiges", murmelte Friedel vor sich hin. Liko die immer noch erschrocken war, fragte: "Also sind sie... meine Ururgroßmutter und Lucius mein... Ururgroßvater?" "Sieht so aus", lächelte Rystal und auch Liko begann sich zu beruhigen.
Plötzlich fiel Rystals Blick auf Amethio, welcher immer noch wie erstarrt da stand. Ihre Augen weiteten sich und sie ging ein paar Schritte auf Amethio zu. "Wer bist du?", fragte sie vorsichtig. "Ich bin Amethio", antwortete dieser etwas schüchtern. "Seltsam, du erinnerst mich irgendwie an meinen alten Freund Gibeon", sagte sie verwirrt. Amethio wand den Kopf ab und gab leise zu: "Das liegt daran... dass ich sein Enkel bin." Rystal riss augenblicklich die Augen auf und trat einen Schritt zurück. "Das heißt also... Gibeon hat überlebt?", stellte sie verwirrt fest und wand sich wieder an Amethio, "Kannst du mir ein bisschen was von ihm erzählen?" Amethio hielt Evoli noch fester im Arm und begann: "Er ist der Leiter der Entdecker und will nach Laqua, weshalb er mehrere Leute, auch mich, losgeschickt hat um ihm Terapagos zu holen, weil es der Schlüssel sei. Aber dann hat Spinel, auch ein Mitglied der Entdecker, dafür gesorgt, dass ich diese verlassen muss. Als ich mich geweigerte habe, weil ich nicht wusste wo ich sonst hingehen sollte, hat Gibeon mich angreifen lassen" "Das ist ja schrecklich. Ich hätte nicht gedacht, dass Gibeon so weit gehen würde, seinen Enkel, sein eigenes Fleisch und Blut zu verstoßen. Hast du daher deine Wunde am Auge?", wollte Rystal weiter wissen. "Nein, die hat Spinel mir zugefügt, als sein Nachtara mich angegriffen hat", sagte Amethio verbittert und ballte seine Hände zu Fäusten. Rystal sah ihm einige Minuten lang mitleidig in die Augen, als Amethio den Mut fasste und fragte: "Können sie uns bitte erzählen, was damals passiert ist."
Rystall begann zu erzählen: "Es hat alles begonnen, als Lucius mich vor anderen Leuten beschützt hat, weil diese Terapagos haben wollten. Nachdem er mich gerettet hatte, erzählter er mir, dass er ein Paradies namens Laqua suchte, aber alle glaubte, es sei nur eine Legende. Ich beschloss mit ihm zu reisen. Eines Tages trafen wie einen Mann, der auch nach Laqua suchte. Wir schlugen ihm vor mit uns zu reisen und er willigte ein. Er stellte sich uns als Gibeon vor und zusammen machten wir uns auf die Suche nach Laqua. Wir gründeten die Entdecker und als wir Laqua endlich fanden, war es ganz anders, als ich es mir vorgestellt hatte. Am Anfang sah alles noch sehr friedlich aus. Als wir aber immer tiefer in Laqua eindrangen sahen die Bäume aus, als wären sie durch etwas nicht natürliches sehr verändert worden. Auf einer Lichtung entdeckten wir, zu unserem Erstaunen, einen gigantischen, pinken Kristall, das Laquium. Lucius und mir kam das ganze ziemlich seltsam vor und wir wollten so schnell wie möglich wieder von diesem Ort verschwinden. Gibeon hingegen fühlte sich sofort von dem Laquium angezogen. Er drehte sich zu dem Kristall und erklärte uns, er wolle nur ein paar Proben von dem Kristall entnehmen, um diese zu untersuchen und uns dann folgen. Wir gingen voraus und warteten in einiger Entfernung auf Gibeon. Doch als dieser nicht kam gingen wir zurück zum Kristall um ihn zu holen. Als wir am Kristall ankamen, sahen wir, dass Gibeon immer mehr und mehr Laquium entnahm. Lucius flehte ihn an damit aufzuhören und mit uns zu kommen, doch Gibeon meinte nur lautstark, ohne die Augen von dem Laquium abzuwenden, "Wenn es euch hier nicht geheuer ist, haut doch einfach ab" und machte mit der Entnahme weiter. Lucius versuchte ihn davon abzuhalten. Dies ließ Gibeon nicht zu und sie fingen an zu kämpfen. Durch den Kampf wurde aber alles nur schlimmer. Plötzlich fing der Kristall an zu leuchten und zu vibrieren und es zog Nebel auf. Die Bäume wuchsen schlagartig, die Pokemon in der Nähe wurden wild und griffen uns an und überall entstanden Risse im Boden. Plötzlich hörte ich einen Schrei, als Gibeon in einen tiefen Riss fiel. Lucius und ich dachten er wäre tot. Lucius sah mir tief in die Augen und sagte: "Flieh und pass gut auf unsere Zukunft auf!" Er drehte sich wieder zu dem Kristall und tat sein Bestes um diesen aufzuhalten und mir die Flucht zu ermöglichen. Er opferte sich selbst, indem er dort blieb und mit Terapagos und den sechs Helden ein Schutzschild um den Kristall erschuf. Mir gelang die Flucht und kurz nachdem ich wieder zuhause war, kam unsere Tochter Leyla auf die Welt. Seine Helden-Pokemon wurden überall auf dem Planeten verstreut und Terapagos kam zu mir als kleiner Anhänger zurück. " Damit endete Rystall und alle waren total geschockt.
Vor allem war aber Amethio erstarrt, weil er das alles erst verarbeiten musste. "Mein Großvater hat Lucius hintergangen? Wieso nur? Wieso nur habe ich ihm die ganze Zeit geholfen? Wieso...?", warf Amethio sich die ganz Zeit in Gedanken vor und senkte den Kopf, damit niemand seine Enttäuschung über sich selbst und seine glasigen Augen bemerkte. Evoli stupste ihn vorsichtig an und Amethio sah diesem in die Augen. Langsam begann er Evoli zu streicheln und sah nun wieder zu Rystal. "Danke, dass sie uns das erzählt haben", bedankte Amethio sich traurig und zwang sich, sie leicht anzulächeln. "Rystal, erinnerst du dich noch an den Weg nach Laqua", schaltete sich Liko hoffnungsvoll ein. "Leider nicht, es war ziemlich kompliziert von dort zu fliehen", gab Rystal entschuldigend zu. Bitte passt gut auf euch auf, wenn ihr es wirklich dorthin schaffen solltet. Plötzlich begann Rystal sich aufzulösen und sagte mit einem Lächeln: "Es sieht so aus, als wäre meine Zeit um. Es hat mich gefreut euch alle kennenzulernen. Besonders dich, Liko." Dann verschwand Rystal ganz und Terapagos rief ihr traurig nach. Liko nahm es auf ihren Arm und tröstete dieses leise. Als Terapagos sich beruhigt hatte, reichte Friedel ihr einen Pokeball. Liko verstand dies sofort und hielt ihn Terapagos entgegen. "Pagogo, möchtest du mit mir kommen, als mein Pokemon?", fragte sie verunsichert. Terapagos hingegen sprang freudig gegen den Pokeball und wurde in ihn hineingezogen. Nach ein paar Sekunden, war ein leises 'Klick' zu hören und Liko holte Terapagos sofort wieder aus dem Pokeball. Terapagos sah sie mit großen Augen an und Liko sagte entschlossen :"Ich verspreche dir, ich werde dich nach Laqua bringen."
Ein wenig später flog die Gruppe wieder zurück zum Schiff und Amethio suchte sich einen Platz aim Freien, wo er allein sein konnte. Als er endlich einen geeigneten Platz gefunden hatte, setzte er sich auf den Boden und blickte hinauf zum Himmel. Er hatte Evoli fest im Arm und Azugladis an seiner Seite. "Ich werde Alles tun, damit er nicht nach Laqua gelangt. Egal, was passiert", sagte Amethio fest entschlossen und Evoli und Azugladis bekräftigten ihn. "Danke", flüsterte er den beiden zu, lehnte sich etwas zurück und schloss die Augen. Mit seinen Pokemon an der Seite schlief er letztendlich beruhigt und mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen ein.
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