Die Gefahr des Laquiums

"Wo bin ich?", fragte Amethio sich selbst, als er seine Augen öffnete. Er sah sich unruhig um. Amethio befand sich auf einer Wiese umringt von vielen schönen, duftenden, bunten Blumen. Auf einer leichten Erhöhung schliefen gerade ein paar wilde Pokemon. Alles war von einem mysteriösen, pinken Nebel verschleiert.

"War ich nicht gerade noch in der Basis der Entdecker und hatte Großvater mich nicht rausgeschmissen? Und überhaupt wo bin ich hier eigentlich und wie bin ich hier hergekommen?", fragte er in die Leere, so als ob jemand ihm diese Frage beantworten könnte. Er strich sich mit seinen Fingern über sein linkes Auge. Es war aber niemand hier, außer die Pokemon, welche durch seine Worte aufwachten und flohen. Nun war Amethio allein. "Hatte ich nicht eine Narbe? Ach ne, bestimmt nicht.", fragte er sich selbst leicht verwirrt , "Ist ja jetzt auch egal. Erst mal muss ich herausfinden wo ich hier bin."

Er stand auf, hielt sich jedoch kurz an dem Baum hinter ihm fest, weil ihm etwas schwindelig war. "Ich werde mich lieber etwas umsehen", beschloss Amethio mit einem beunruhigten Gefühl. Er lief eine Weile auf der grünen Wiese entlang, als er auf einen Pfad aus Erde stieß und kurz davor war, gegen eine Steinwand zu laufen. "Durch diesen ganzen Nebel kann man ja gar nichts sehen", fluchte Amethio und folgte dem Pfad. Je länger er lief, desto dunkler wurde die Gegend um ihn herum und auch der pinke Nebel verdichtete sich immer mehr. "Wieso ist es hier so seltsam?", fragte er sich mit Angst in den Augen.

Plötzlich spürte Amethio eine eiskalte Hand auf seiner Schulter. So schnell er konnte drehte er sich um und rief ängstlich :"WER IST DA?" Es antwortete ihm niemand. Als er sich umsah konnte er auch niemanden sehen. "Was war das", flüsterte er angsterfüllt und umfasste mit der Hand fest die Amethyst-Brosche von seinem Großvater. Amethios Herz schlug schneller und er schluckte :"Muss ich mir wohl nur eingebildet haben. Besser ich gehe weiter."

Mit jedem Schritt wuchs seine Angst, dass jeden Moment etwas Schlimmes passieren könnte. Aus dem Augenwinkel sah Amethio einen Schatten, der in schnellem Tempo auf ihn zu kam. Sofort begann Amethio vor diesem Schatten wegzurennen und schrie verzweifelt :"LASS MICH IN RUHE!" Durch die Dunkelheit, sah er nicht wo er hin rannte und stolperte über einen Stein. Er fiel zu Boden und hob die Hände abwehrend vor sein Gesicht. "BITTE NICHT!", schrie er panisch und spürte, dass der Boden unter ihm verschwand. Amethio versuchte sich irgendwo festzuhalten und sich zu retten. Es war jedoch zu spät. Er fiel in einem hohen Tempo dem Boden entgegen. "NEIN, NEIN, NEIN!", fluchte er verzweifelt, ehe er mit einem schmerzhaften Aufprall aufkam.

Alles um ihn herum wurde still und Amethio lag erschöpft da. "Wo bin ich?", fragte er mit Tränen in den Augen. "Sieh dich doch mal um", antwortete eine raue Stimme kalt. Sofort riss Amethio die Augen auf und sah hinter sich. Er konnte kaum glauben, wen er dort stehen sah. Hinter Amethio stand sein Großvater, welcher ihm ernst entgegensah. "Meister Gibeon", freute sich Amethio und stand vom kalten Boden auf. Er näherte sich Meister Gibeon etwas. Dieser hob jedoch nur abwehrend die Hand und Amethio blieb auf der Stelle stehen. "Wo sind wir hier und wie sind wir hier her gekommen?", fragte er seinen Großvater. "Du solltest besser fragen, warum du hier bist", widersprach sein Großvater Amethio gereizt und drehte sich um und verschwand im Nebel.

"Wartet!", rief Amethio mit Angst davor, wieder allein zu sein. Er rannte seinem Großvater eilig hinterher und befand sich nun auf einer Lichtung, umgeben von großen Felsen. In der Mitte befand sich ein riesiger, pinker Kristall. "Laquium", stieß Amethio erschrocken hervor und taumelte ein paar Schritte rückwärts. "Richtig erkannt", sagte sein Großvater kalt, welcher direkt vor dem Kristall stand und ihn süchtig anblickte. Amethio ging ein paar Schritte auf ihn zu, als sich dieser plötzlich ruckartig umdrehte und Amethio wütend in die Augen sah. "DAS HÄTTEST DU MIR EIGENTLICH HOLEN SOLLEN!", schrie Amethios Großvater ihn hasserfüllt an ,"DU HAST MICH ABER ENTTÄUSCHT! GENAU WIE DEIN VATER! ICH DACHTE IHR KÖNNT MICH STOLZ MACHEN! ABER IHR SEID NICHT FÄHIG DAZU!" Diese Worte trafen Amethio sehr und nun lief eine Träne über sein Gesicht. "Aber Großvater...", begann Amethio ehe Meister Gibeon ihm dazwischen fiel :"NENN MICH NICHT SO! DA IHR BEIDE ES NICHT GESCHAFFT HABT MIR DAS LAQUIUM ZU BESORGEN, WERDE ICH ES MIR JETZT HOLEN!" Meister Gibeon rann zum Laquium und brach ein großes Stück davon ab.

Aus dem entstandenem Schlitz kam mehr und mehr pinker Nebel, welcher Amethios Sicht immer unklarer machte. Er hielt sich seinen Arm vors Gesicht und konnte nur schwer atmen. Meister Gibeon lachte nur durchgedreht und machte sich an dem nächsten Stück zu schaffen. "Daher kommt also der Nebel. Ich muss ihn aufhalten!", beschloss Amethio fest. Er griff nach Azugladis Pokeball und rief es heraus. "Azugladis, Psychoklinge!", rief Amethio. Azugladis feuerte die starken Psychoenergien ab und traf damit Amethios Großvater. "DU GREIFST MICH AN? DAS WIRST DU BÜSEN! ZYGARDE, SANKTIOSKERN!", befahl Meister Gibeon seinem Pokemon. Es sprang hinter Amethio aus dem Dunklen hervor und griff ihn an. Kurz bevor Amethio schwer verletzt worden wäre, kam Azugladis von der Seite und drängte Amethio aus dem Gefahrenbereich. "Danke", sagte Amethio erleichtert, aber immer noch unter Schock. Zygarde gab aber nicht nach, sondern setzte so lang diese Attacke ein, bis es Amethio nach mehreren Versuchen traf. Er wurde gegen die harte Steinwand geschleudert und lag schmerzerfüllt auf dem Boden. Durch seine nur zum Teil geöffneten Augen, sah er, dass sein Großvater auf ihn zukam. "Du hättest mich nicht angreifen sollen", sagte Meister Gibeon bösartig zu seinem Enkel, "Gleich ist es vorbei mit dir. Aber nein, das werde nicht ich erledigen, sondern dein geliebtes Azugladis."

Azugladis war mindestens genauso geschockt, wie Amethio selbst, auch wenn er es nicht zeigen konnte, da er immer noch mit den Schmerzen kämpfte. Als Meister Gibeon sich Azugladis nährte, stürmte es mit Reueschwert auf ihn zu. Kurz bevor es Gibeon traf, zog er Laquium hinter seinem Rücken hervor und durch den Nebel hielt Azugladis an. Es wurde von der mystischen Energie des Laquiums umhüllt. "UND NUN, GREIF DIESEN VERRÄTER AN!", befahl Gibeon Azugladis. Dieses bereitete Reueschwert vor und ging mit langsamen Schritten auf Amethio zu. Es blieb direkt vor diesem stehen und drückte Amethio mit seinem Fuß wieder zu Boden, als dieser aufstehen wollte. "Nein bitte nicht. Das bist nicht du. Du stehst unter dem Einfluss des Laquiums", flehte Amethio mit dem kleinen Hoffnungsschimmer, dass sein Pokemon es hören würde. "JETZT BEENDE ES MIT IHM!", rief Gibeon schadenfroh.

Ein gewaltiger Schmerz zog sich durch Amethios Körper, ehe er vor Schmerz kaum noch atmen konnte. Es fühlte sich an, als ob alles restliche Leben, was ihm noch blieb, gerade seinen Körper verlassen würde. Alles vor Amethios Augen verschwamm und er befand sich in einem dunklen, schwarzen Raum, zusammengesackt in einer Ecke. "Was passiert hier?", fragte er sich verzweifelt und eine Träne lief ihm wieder über die Wange.

"Und ich dachte du wärst klüger", sagte jemand vor Amethio. Er sah Spinel, welcher schmunzelnd näher kam. "Du hättest Meister Gibeon einfach nicht hintergehen sollen", lachte er über Amethio ,"Alles was dir passiert ist, hast du verdient." "Ich habe ihn nicht hintergangen, du hast es nur so aussehen lassen!", widersprach Amethio ihn mit fester Überzeugung. "Schon möglich", gab Spinel zu ,"Aber er wird es dir eh niemals glauben, nachdem was du getan hast." "NEIN!", schrie Amethio hasserfüllt.

"Du hast noch nicht mal das Schlimmste gesehen", lachte Spinel und tätschelte Amethio den Kopf ,"Aber nicht traurig sein, ja?" Spinel drückte auf einer kleinen Fernbedienung in seiner Hand herum und ein Bildschirm tauchte vor ihnen beiden auf. Amethio befürchtete schon nichts Gutes. Eine Projektion erschien. Es zeigte Azugladis, wie es sich angekettet in einem Raum befand, der sich langsam immer mehr mit Wasser füllte. "AZUGLADIS NEIN!", schrie Amethio panisch und verzweifelt. "Es gibt kein Entkommen für Azugladis", sagte Spinel ruhig und starrte auf den Bildschirm. Amethio sprang auf und ergriff den Bildschirm so, als ob er versuchte, dadurch Azugladis zu retten. "NEIN!", schrie er und sackte weinend auf dem Boden zusammen, als der Raum, in dem sich Azugladis befand, nun vollständig mit Wasser gefüllt war und nur dessen Kopf noch über Wasser war. "ES WIRD SO VIEL SCHMERZ EMPFINDEN!", schrie Amethio mit Tränen in den Augen. "LASST ES DOCH IN RUHE UND NEHMT LIEBER MICH!" "Tja, zu spät", gab Spinel kalt zurück. "AZUGLADIS NEIN!", schrie Amethio.

Plötzlich befand er sich nicht mehr in dem dunklem Raum mit Spinel, sondern saß mit rasendem Herzen und tränennassen Wangen auf seinem Bett in seinem Zimmer bei den Volttackle-Aeronauten.


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