Die Flucht
Amethio und Azugladis liefen durch den Gang mit den vielen Türen, auf den Weg zu ihrem Zimmer. "Hey, warte mal Amethio!", rief Liko hinter Amethio. Er und Azugladis drehten sich um und sahen, dass Liko mit Feliospa und Terapagos vor ihnen stehen blieb. "Was ist denn los?", wollte Amethio mürrisch wissen. "Also, ich wollte dir nur sagen, dass wir jetzt wieder losfliegen werden", antwortete Liko freundlich. "Ok, gut zu wissen", sagte Amethio abweisend und wollte seinen Weg wieder fortsetzen.
"Warte!", rief Liko und stellte sich Amethio in den Weg. "Was ist denn jetzt noch?", fragte er genervt und lehnte sich, mit verschränkten Armen, etwas gegen die Wand. "Naja, also, ich wollte dir noch danken, dass du mich gerettet hast und ich dachte mir, wir könnten vielleicht mal zusammen überlegen, was es mit deinen Visionen auf sich hat", antwortete Liko etwas verunsichert. "Du hast es aber niemandem erzählt, oder?", fragte Amethio sie wütend und vorwurfsvoll. "Nein, natürlich nicht", gab Liko entschlossen zurück, "Und was ist jetzt mit deinen Visionen?" "Ich habe dir bereits alles über die Visionen erzählt", meinte Amethio ernst. "Nein, das hast du nicht", widersprach Liko ihm ,"Du hast mir nicht erzählt, wann und wie es angefangen hat." "Was gibt es da denn schon viel zu erzählen? Das erste Mal hatte ich eine Vision, als ich euch beim Kämpfen zugesehen habe und das zweite Mal, als wir bei der Orangen-Akademie waren. Beim dritten Mal, weißt du ja, was passiert ist", erläuterte Amethio genervt. "Ja, aber ist dir denn etwas aufgefallen, bevor du diese Visionen hattest?", bohrte Liko nach. "Also, jedes Mal, bevor ich eine Vision hatte, war Terapagos bei mir. Vielleicht hat es etwas mit ihm zu tun", überlegte Amethio abwesend.
Plötzlich meldete sich Terapagos und sprang aus Likos Armen. Es drehte sich nervös zwischen Amethio und Liko hin und her. "Was versuchst du uns zu sagen?", fragte Amethio frustriert. "Gut, vielleicht hat es etwas mit Terapagos zu tun, aber dann ist immer noch nicht die Frage geklärt, warum du diese Visionen überhaupt hast. Hattest du denn vor deiner Verletzung schon welche?", fragte Liko nachdenklich. "Nein, natürlich nicht!", gab Amethio entsetzt zurück. "Dann hat es möglicherweise etwas damit zu tun und vielleicht auch mit deinem Auge", meinte Liko vorsichtig. Amethio sah traurig und lange schweigend auf den Boden, ehe er beschloss :"Liko, es ist ja nett gemeint von dir, dass du mir helfen willst, aber der Einzige, der herausfinden kann, was das ist, bin ich. Und das kann ich nicht, wenn ich hierbleibe." "Wie meinst du das?", fragte Liko besorgt. "Ich werde wieder zu den Entdeckern gehen", sagte Amethio fest entschlossen. "Aber was ist dann mit deiner Wunde?", fragte Liko sorgenerfüllt. "Es ist überhaupt nicht mehr schlimm. Es ist sogar eher nur noch eine Narbe. Und außerdem, die Anderen werden sich bestimmt schon fragen, wo ich bin", widersprach Amethio ihr entschlossen.
Plötzlich hörte Amethio Schritte hinter sich und drehte sich um. Er sah, dass Friedel mit Pikachu und Mollie mit Chaneira in schnellen Schritten auf sie zukamen. "Du kannst nicht gehen", sagte Mollie gereizt, ehe sie vor Amethio stehen blieb. "Wie, ich kann nicht gehen?", fauchte Amethio sie wütend an. "Deine Wunde ist noch nicht mal ansatzweise verheilt. Wie gesagt, wenn du dich nicht behandeln lässt, könnte das schlimme Folgen mit sich bringen", drohte Mollie. "Bitte Amethio, sei doch vernünftig", bat nun auch Friedel ihn. "Sie haben recht", meldete sich wieder Liko. Vor Amethios Augen begann sich alles zu drehen und er spürte, dass der Raum um ihn immer enger wurde. Sein Herz schlug schneller, aus Angst von all den Worten erdrückt zu werden. "LASST MICH DOCH ALLE IN RUHE!", schrie Amethio die anderen wütend und total von der ganzen Situation überfordert an. Er schob sich an Liko vor bei und ging, so schnell er konnte, in sein Zimmer, dicht gefolgt von Azugladis.
Amethio schnappte sich den Schlüssel zu seinem Zimmer, welcher neben der Tür hing und schloss ab, sobald er und Azugladis drin waren. Er lehnte sich gegen seine Tür und ließ sich daran zu Boden sinken. Erschöpft kam Amethio langsam wieder zur Ruhe und sagte entschlossen und verzweifelt :"Ich muss wieder zurück zu den Entdeckern. Ich darf nicht zulassen, dass mein Großvater mich rauswirft." Azugladis kam zu ihm, setzte sich zu Amethio auf den Boden, und sah ihm lang und ruhig in die Augen. Es wollte ihn damit beruhigen. "Danke Azugladis", sagte Amethio erleichtert, dass Azugladis bei ihm war ,"Ich werde gehen. Heute Nacht. Komme was wolle!"
Die Stunden vergingen und Amethio überlegte genau, wie er fliehen wollte. Zwischendurch klopfte immer mal wieder Jemand an seiner Tür und fragte ihn, ob es ihm gut ginge. Jedes Mal antwortete Amethio jedoch nicht. Das Letzte, was er jetzt gebrauchen konnte, waren die anderen Volttackle-Aeronauten. So gegen 20 Uhr klopfte es wieder. Dieses Mal, war es jedoch niemand, der ihn fragte, wie es ihm ging, sondern es war Liko. "Hey Amethio, es tut mir leid wegen vorhin, aber wir alle wollen nur, das es dir gut geht und deine Wunde dir keine Probleme bereitet. Bitte öffne die Tür, ich habe hier dein Abendessen", entschuldigte sich Liko schuldbewusst. Amethio sah zur Tür und überlegte kurz, ob er ihrer Bitte nachgeben sollte, entschied sich aber dann, es besser sein zu lassen. Nach ungefähr zehn Minuten, die vergangen waren, stellte Liko das Essen vor seiner Tür ab und ging.
Als es 23 Uhr war, sagte Amethio zu Azugladis :"Bist du bereit Azugladis?" Dieses nickte bereit. "Gut dann lass uns von hier verschwinden", beschloss er fest entschlossen. Er rief Azugladis in seinen Pokeball zurück und öffnete leise und vorsichtig die Tür. "Jetzt nur niemanden aufwecken", dachte er. Er lief langsam durch den Gang mit den vielen Türen und kam auf den unteren Teil des Luftschiffes. Er sah unzählig viele, leuchtende Sterne am Himmel, welche so aussahen, als ob sie Amethio den Weg erhellen wollten. Lange sah er in den Himmel und hoffte :"Bitte Großvater, lass mich bei den Entdeckern bleiben. Ich werde dich stolz machen. Ich verspreche es dir." Er rief Kramor aus seinem Pokeball und sagte leise und entschuldigend zu diesem :"Tut mir leid, dass ich dich so spät stören muss, aber wir müssen dringend von hier verschwinden." Kramor nickte verständnisvoll und Amethio stieg auf seinen Rücken. Mit mehreren Flügelschlägen, erhob sich Kramor in die Luft und machte sich auf den Weg zur Basis der Entdecker.
Amethios silber-schwarze Harre wurden vom kühlen Nachtwind verweht. Das machte ihm aber nichts aus. Er war froh, dass er nun endlich wieder zu den Entdeckern zurückkehren konnte, überlegte aber auch, wie es wäre, wenn er sich den Volttackle-Aeronauten anschließen würde. "Würden sie mich überhaupt aufnehmen?", überlegte Amethio unsicher. Plötzlich hörte Amethio das Grollen eines Donners über sich und wurde aus seinen Gedanken gerissen. Erst jetzt hatte er gemerkt, dass er Kramor und sich genau in ein Gewitter reingesteuert hatte. Überall um ihn herum schlugen Blitze in den Boden ein. "Pass auf Kramor", rief Amethio Kramor angsterfüllt zu. Es war jedoch zu spät. Genau vor Kramor schlug ein Blitz ein, welcher so stark war, dass Kramor davon getroffen wurde. Es flog etwas rückwärts und durch den heftigen Wind fiel Amethio von seinem Rücken. Er befand sich in freiem Fall, schnell auf den Boden zusteuernd. "NEIN! BITTE NICHT!", schrie Amethio verzweifelt und angsterfüllt. Durch den Wind wurde Amethio immer wieder nach rechts oder links geworfen. Er sah den Boden immer näher kommen und schloss die Augen. "Gleich werde ich auf dem Boden aufkommen!", dachte Amethio und hielt weiterhin die Augen geschlossen. Sein Herz raste schneller und sein Puls erhöhte sich. Er fiel immer schneller und schneller, bis er nach einiger Zeit landete. Doch die Landung war nicht hart, so wie angenommen, nein sogar im Gegenteil. Amethio landete auf etwas recht Weichem. Wo bin ich denn gelandet? Warum war die Landung so weich? ODER BIN ICH ETWA TOT?", fragte Amethio sich lange und panisch, ehe er vorsichtig die Augen öffnete.
Amethio war aber nicht tot, sondern er lag auf dem Rücken vom schillerndem Rayquaza. Amethio erschrak so sehr, dass er fast wieder von seinem Rücken gefallen wäre, hätte er sich nicht noch irgendwo festgehalten. Rayquaza hielt an und Kramor flog zu Amethio. Schnell stieg Amethio von Rayquazas Rücken, auf Kramor. Amethio sah Rayquaza lange in die Augen, ehe er verwirrt fragte :"Weshalb hast du mich gerettet?" Rayquaza antwortete jedoch nicht, sondern sah Amethio nur lang in die Augen. "Ich danke dir", sagte Amethio mit Freude in den Augen. Dieses erwiderte die Freude jedoch nicht, sondern flog in die entgegengesetzte Richtung.
"Komm Kramor, lass uns auch weiterfliegen", beschloss Amethio ruhig. Er flog noch eine ganze Weile durch den Nachthimmel und achtete dieses Mal genau wohin er steuerte. Jedoch ging ihm die Frage, warum Rayquaza ihn gerettet hatte, nicht aus dem Kopf. Nach ungefähr einer Stunde, erblickte Amethio die Basis der Entdecker. Mit einem Schlag, kam seine Sorge, dass sein Großvater ihn rauswerfen wird wieder ans Licht. Kramor landete genau vor dem Eingang und Amethio stieg ab. Er rief Kramor wieder in seinen Pokeball und schluckte. "Wird schon alles gut gehen", ermunterte Amethio sich selbst und strich sich durch seine Haare. Amethio atmete noch ein letztes Mal tief ein, eher er die Basis ohne weitere Worte betrat.
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