Die Entwicklung der Freundschaft

"Und was genau ist jetzt der Plan?", fragte Orla, als alle Volttackle-Aeronauten, nach dem Mittagessen, zusammen im Besprechungsraum saßen, um ihr weiteres Vorgehen zu besprechen. "Also...", begann Friedel, "Wir haben ja einige Sichtungen von Entei erhalten bei dem Archipel vor einer Küste. Er besteht aus mehrere vulkanische Inseln, was nochmals ein Zeichen für Enteis Aufenthalt dort sein könnte, weil es sehr stark mit Vulkanen verbunden ist." Friedel zeigte auf das Gebiet mit den vulkanischen Inseln auf einer Karte. "Entei bewegt sich möglicherweise von Insel zu Insel, was das ganze recht schwer macht es zu finden", warf Dot zweifelnd ein. "Da könntest du recht haben", stimmte Liko ihr zu. "Deshalb werden wir uns aufteilen", beschloss Friedel entschlossen, "Liko und Amethio suchen die östliche Seite des Archipel ab und Rory, Dot und ich die Westliche." "Denkst du nicht, dass das etwas gefährlich ist, wenn du Liko und Amethio allein gehen lässt? Immerhin sind sie beide noch Kinder!", warf Mollie vorwurfsvoll ein. "Oh, stimmt ja. Du hast recht", stellte Friedel fest und überlegte sich etwas anderes. "Wir können zu zweit gehen", sagte Amethio mit einem entschlossenen Ausdruck in den Augen. "Nein! Es ist zu gefährlich. Wir sind für euch verantwortlich", verbot Friedel streng. Amethio stand von seinem Stuhl auf und ging zu Friedel, um ihm direkt gegenüberzustehen. "Ich habe schon viel gefährlichere Dinge, als das, überstanden", sagte Amethio ernst und sah Friedel selbstsicher in die Augen. "Aber manche auch nur knapp! Es ist viel zu gefährlich. Besonders auch für Liko", widersprach Friedel fest. "Ich kann mich verteidigen! Mir wird nichts passieren!", sagte Liko mit dem gleichen entschlossenen Blick, wie Amethio. "Aber...", begann Friedel, ehe er von Amethio unterbrochen wurde: "Ich werde sie beschützen!" Auch Evoli, welches er ihn seinen Armen hielt, stimmte mit einem energischen 'Evo' zu. Friedel seufzte geschlagen und sagte dann nachgebend: "Na gut. Aber wenn ihr es gefunden habt, werdet ihr euch melden!" Liko und Amethio stimmten seiner Forderung zu und gingen, mit ihren Pokemon, hinaus auf den offenen Teil des Luftschiffes, da sie gleich landen würden.

"Denkst du wir werden es finden?", fragte Liko verunsichert. "Ich denke schon. Ich... hatte vorhin eine Vision darüber", gab Amethio zu. Liko weitete ihre Augen leicht, bevor das Schiff sanft auf dem Wasser landete und sie es verließen. "Die Inseln liegen etwas weiter auseinander. Ihr müsst wohl herüberfliegen", erklärte Friedel ihnen, als auch er, Rory, Dot und deren Pokemon ausgestiegen waren. "Wir können mit Kramor dorthin fliegen", schlug Amethio Liko vor, als sie sich von den anderen verabschiedet hatten. "Okay", stimmte Liko ihm zu und rief Feliospa in seinen Pokeball zurück. Amethio tat das Gleiche mit Azugladis und rief hingegen Kramor aus seinem Pokeball. "Kramor, flieg uns bitte auf die Insel dort drüben", bat Amethio sein Flugpokemon. Kramor nickte einverstanden mit dem Kopf und Amethio half Liko aufzusteigen.

Während des Fluges hielt Amethio Evoli fest in seinem Arm und Liko tat das Gleiche mit Terapagos. Der Flug gefiel Evoli sehr und es stieß dauernd freudige 'Evo's aus, was Amethio ein Lächeln auf den Lippen bescherte. Sie landetet auf der ersten Insel und plötzlich fühlte Amethio sich etwas unbehaglich. "Kann ich Liko wirklich beschützen, wenn es darauf ankommt? Ich muss! Ich darf nicht versagen! Auch wenn es mich... mehr als nur eine Rippe kostet!", befahl er sich selbst zweifelnd und verängstigt. Evoli bemerkte seine Anspannung und schmiegte liebevoll seinen Kopf an ihn. Amethio begann diesen, mit einem Lächeln, zu streicheln. Diese Geste von Evoli beruhigte ihn zwar ein wenig, jedoch war er immer noch etwas beunruhigt.

"Wo beginnen wir?", riss Liko ihn aus seinen Gedanken. "Wir sollten uns zuerst mal gründlich umsehen", beschloss Amethio und rief Azugladis aus seinem Pokeball, damit es sie, im Notfall, verteidigen konnte. Die beiden und ihre Pokemon begannen etwas auf der Insel herumzulaufen und sich umzusehen. "Wieso denkst du, hast du diese Visionen?", unterbrach Liko die unangenehme Stille zwischen ihnen, die nach einiger Zeit entstanden war. "Ich bin mir nicht sicher, aber ich habe eine Vermutung. Ich bekam sie ja nach dem Angriff, also könnte es etwas mit diesem zu tun haben. Aber was genau weis ich nicht", gab Amethio leicht frustriert zu. Liko blieb stehen und Amethio drehte sich sofort zu ihr um. "Gut, fassen wir nochmal zusammen. Du hast die Visionen immer zufällig. Sie haben angefangen nachdem du angegriffen wurdest. Sie zeigen dir entweder die Zukunft oder die Vergangenheit", begann Liko mit ihren Fingen aufzuzählen. "Irgendwie sind sie immer mit einem pinken Nebel verschleiert. Und nicht zu vergessen. Terapagos hat versucht uns deshalb etwas zu sagen", zählte Amethio weiter auf und wie zur Bestätigung warf Terapagos ein lautes 'Pago' ein. "Was übersehen wir?", überlegte Amethio laut, als Liko plötzlich erstarrte. "Ich glaube, ich weiß was los ist", sagte sie ungläubig, "Also Terapagos erschafft ja auch Visionen mit einem pinken Nebel. Und das Laquium erschafft ja nur diesen Nebel und lässt Pokemon wild und unkontrolliert werden. Nachtara war ja damit verseucht als es dich angegriffen hat, also... was wäre, wenn sich das Laquium in dein Auge übertragen hat und du deshalb diese Visionen hast?", fragte Liko zweifelnd. Amethio stand nur mit aufgerissenen Augen und Mund da und konnte Likos Worten nicht glauben. "Du... könntest recht haben", gab er ungläubig zu, als er diese Vermutung etwas verarbeitet hatte. Selbst Evoli und Azugladis waren wie in Starre versetzt. "Das würde auch erklären, warum mein Auge pink ist. Aber... wenn das wirklich stimmt, wie können wir dann etwas dagegen tun. Also ich meine gegen diese Visionen?", fragte Amethio immer noch überwältigt. "Das... weis ich leider nicht", sagte Liko mit Mitgefühl für Amethio. Er lies den Kopf hängen.

"Mein Leben wird vermutlich nie wieder normal sein", sagte Amethio traurig und er spürte, dass ein paar Tränen in seinen Augen aufstiegen, "Warum ist mein Leben so?" Die erste Träne kullerte über seine Wange und als Liko dies sah, setzte sie Terapagos auf dem Boden ab , ging zu Amethio und nahm ihn fest in den Arm. "Amethio ich verspreche dir, wir finden einen Weg", flüsterte sie ihm leise ins Ohr. "Es tut mir leid. Ich sollte nicht weinen", entschuldigte Amethio sich und löste sich aus ihrer Umarmung, "Aber... ich bin deshalb total verzweifelt. Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll."
Amethio lief mit Evoli im Arm und Azugladis an seiner Seite in Richtung Meer und blieb wenige Meter vor einem Abgrund stehen. Liko, die ihm gefolgt war, sagte mitfühlend: "Ich weiß wie schwer das für dich sein muss. Ich bin für dich da. Du bist immerhin mein Cousin." Amethio drehte den Kopf in ihre Richtung und sah sie mit Zweifel in den Augen an. "Und deine Pokemon sind auch für dich da", munterte sie ihn weiter auf, als Azugladis und Evoli, wie zur Bestätigung ein 'Azu' und ein 'Evo' ausstießen. Amethio wurde wieder ganz warm ums Herz und er sagte mit einem glücklichen Lächeln: "Danke."

"Wir sollten jetzt wahrscheinlich besser weiter nach Entei suchen", erinnerte Liko ihn an ihre Aufgabe. "Du hast recht. Es wird auch schon langsam dunkel", sagte Amethio mit einem Blick in den Himmel. "Gut, dann los", beschloss Liko entschlossen und Amethio erwiderte ihre Entschlossenheit. Zusammen suchten sie mehrere Inseln ab, jedoch erfolglos. Es war bereits dunkel, als Amethio sagte: "Wir sollten besser zurück. Die anderen werden sich bestimmt schon Sorgen machen." Liko nickte zustimmend mit dem Kopf, als der Boden plötzlich zu beben anfing. "AH! WAS IST DAS?", rief Liko ängstlich und Amethio hielt ihren Arm fest umschlossen, damit sie nicht umfiel. Nach einer Weile hörte das Beben auf und Amethio ließ Liko los und fragte: "Geht es allen gut?" Alle nickten und es war, als könnte Amethio seinen Augen nicht trauen. Direkt vor ihnen, mitten im Meer, war nun eine riesige Insel, die vorher noch nicht dort war.

Liko riss die Augen auf und fragte verwirrt: "Wie ist die Insel dorthin gekommen?!" "Das, was gerade das Beben ausgelöst hat, war wahrscheinlich der Ausbruch eines Unterwasservulkans. So ist auch die Insel entstanden", klärte Amethio sie auf, als plötzlich ein lautes Brüllen zu hören war, gefolgt von ein paar Flammen, die in den Himmel aufstiegen. Aus den Flammen erschien ganz langsam die Gestalt eines Pokemons. "Entei", stieß Liko unbewusst aus und starrte Entei an. Dieses näherte sich Liko, Amethio und deren Pokemon langsam und sah Amethio mit einem durchdringlichen Blick in die Augen. Terapagos ging näher auf Entei zu und redete mit ganz vielen 'Pago's zu diesem. Entei hingegen schien uninteressiert von Terapagos zu sein und richtete seinen Blick auf Liko und Amethio. "Warum reagiert es nicht?", wunderte sich Amethio. "Vielleicht möchte es einen Kampf", vermutete Liko, woraufhin Entei ein lautes Brüllen ausstieß. "Gut, dann los Azugladis", rief Amethio seinem Pokemon zu und Liko tat das Gleiche mit Feliospa. "Reueschwert", befahl Amethio Azugladis direkt und Liko rief: "Feliospa, Akrobatik." Beide Pokemon sprinteten schnell auf Entei zu, aber dieses benutzte Erzwinger und Feliospa und Azugladis schreckten zurück. Amethio ballte seine Hände zu Fäusten, nachdem er Evoli auf dem Boden abgesetzt hatte und rief: "Azugladis, Dunkelklaue." Azugladis Schwerter hüllten sich in Dunkelheit und es erwischte Entei mit dieser Attacke direkt am Hals. Dieses schüttelte jedoch nur kurz den Kopf und schien von Azugladis Attacke völlig unbeeindruckt zu sein, woraufhin es Feliospa mit Läuterfeuer angriff. "Azugladis, beschütze es", bat Amethio sein Partnerpokemon, welches den nächsten Angriff von Entei auf Feliospa abwehrte. "Danke", bedankte sich Liko und rief Feliospa zu: "Feliospa, Zauberblatt." Feliospa erschuf ganz viele scharfkantige Blätter, welche in hohem Tempo auf Entei zurasten. Entei stieß ein lautes Brüllen aus und benutzte Eruption, um Feliospas Blätter zu verbrennen und diesem selbst auch großen Schaden zuzufügen. Feliospa wurde schwer verwundet und Liko rief ihr Pokemon zurück. Amethio sah in Likos verängstigte Augen und sagte zuversichtlich: "Überlass das uns. Azugladis, Dunkelklaue." Wieder wurden Azugladis Schwerter mit Dunkelheit umhüllt und es rannte auf Entei zu. Plötzlich wurden Enteis Augen rosa und Azugladis blieb sofort stehen. Es wurden von Enteis Psychoenergie festgehalten. "Verdammt, das ist Sondersensor!", fluchte Amethio, ehe er rief: "Azugladis, versuch dich irgendwie zu befreien." Es war jedoch zu spät, denn bevor Azugladis irgendetwas tun konnte, erreichte das Läuterfeuer von Entei dieses schon und schadete diesem damit ein wenig. Amethio biss die Zähne zusammen und überlegte: "Wie soll ich es besiegen? Feuer gegen Feuer ist nicht wirklich hilfreich!" Plötzlich bemerkte Amethio, dass Enteis Blick auf Liko gerichtete war und er vermutete schon, was passieren wird. Entei stieß wieder ein lautes Gebrüll aus und ein Feuerbrocken flogen in Likos Richtung. "Nein", schrie Amethio und stellte sich beschützend vor sie, als Evoli vor beide sprang und sein gesamter Körper blau aufleuchtete. Evolis Körper wurde größer, es bekam Schleifen mit Fühlern und sein Schwanz nahm die Form eines Sichelmondes an. Während dessen gesamter Verwandlung stand Amethio einfach nur wie angewurzelt, mit aufgerissenen Augen da und traute sich nicht etwas zu sagen.
Vor ihm stand nun ein wunderschönes, schillerndes Feelinara. Seine blauen Akzente stachen aus seinem weißen Fell hervor, was dieses ganze Wesen noch schöner und mystischer wirken lies. Feelinara erschuf einen rosaglitzernden Ball, welchen es direkt gegen den Feuerbrocken abfeuerte, wodurch dieser zu Staub zerfiel. Als Amethio wieder einen klaren Gedanken fassen konnte, rannte er zu seinem frisch entwickelten Feelinara, kniete sich herunter zu diesem und nahm es fest in den Arm. "Vielen dank, dass du uns gerettet hast. Deine Mondgewalt war echt klasse", bedankte Amethio sich bei diesem, "Ich freue mich so, dass du dich entwickelt hast." "Feeli", freute sich Feelinara mindestens genauso sehr wie er und schlang einen seiner Fühler um sein Handgelenk, was Amethio ein glückliches Lächeln entlockte.

Plötzlich hörte er Rufe anderer Pokemon hinter sich und drehte den Kopf um. Auf einer benachbarten Insel standen nun Suicune und Raikou, welche Entei bereits erwarteten. Dieses gesellte sich zu ihnen und Liko kam auf Amethio zu. "Super, Evoli hat sich entwickelt und eine neue Attacke gelernt. Ich freue mich für euch", sagte sie fröhlich zu den Beiden. Auch Azugladis gesellte sich zu ihnen und Feelinara schenkte Azugladis ein fröhliches Lächeln. Amethio fiel auf, dass obwohl Evoli sich entwickelt hatte, es immer noch seine Narbe am Auge hatte. Das war aber nicht schlimm für ihn, denn es war sein Feelinara, welches er von ganzem Herzen liebte.

"Wieso hat Entei nicht auf Terapagos reagiert?", fragte Liko sich. "Ich weiß es nicht. Wir sollten das mit den Anderen besprechen", schlug Amethio vor. "Richtig. Sie machen sich bestimmt schon große Sorgen um uns. Wir sollten schnell zu ihnen zurück", bestimmte Liko und das taten sie dann auch.

Am Schiff angekommen, war Friedel total in Panik und fragte die Beiden alle möglichen Dinge. Nachdem sie alles erklärt hatten und er sich etwas beruhigt hatten, überlegte Friedel: "Vielleicht war es nicht das richtige Pokemon." "Welches soll es dann sein?", fragte Amethio verwirrt. "Brianna hat uns vorhin kontaktiert und uns eine Seite des Karmesinbuchs gezeigt, wo ein ähnliches Pokemon gezeigt wird. Vielleicht suchen wir dieses", erklärte Friedel. "Und wo ist es?", wollte Liko wissen. "In Paldea und zwar in Zone Null", sagte Friedel wild entschlossen. "Ist es nicht verboten dort zu sein?", warf Amethio verwundert ein. "Deshalb werden wir uns morgen eine Genehmigung von der Pokemon Liga holen", erklärte Friedel weiter, "Aber jetzt solltet ihr besser schlafengehen. Es ist spät und die anderen schlafen schon."

Die Beiden folgten seinem Rat und Amethio ging mit seinen Pokemon in sein Zimmer. Wie immer ging Azugladis in seine Ecke und Feelinara kuschelte sich liebevoll an Amethio. Dieser schlang einen Arm um sein Feelinara und schlief mit einem Lächeln auf den Lippen zufrieden ein.

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