Ortrisis - Teil 2
Warum seid ihr noch hier?
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Kapitel 5
(immer diese Löcher!)
Meine Ohren schmerzten. Ich hatte schon mindestens eine Stunde keine Stimmen mehr gehört, und dann auch noch so ein Gekreische.
Was war das! Fragte ich. Fernando antwortete: Das war ein Dämon, der sich in diese Welt eingeschlichen hatte. Wie konnte er sich vom den verzauberten Stimmenlähmern befreien? Oh nein, mein Volk wird sauer! Es dachte, ihr währt das gewesen! Ihr müsst schnell durch ein Portal, aber, wo seid ihr sicher?
Fernando schlug die Hände über dem Kopf zusammen und ich glaube, er hatte eine Vision.
Plötzlich hämmerte es an der Tür. Ihr müsst weg hier! Schrieh Fernando in Gedanken.
Zu spät. Die Tür wurde aufgebrochen. Was sich hinter ihr befand, konnte ich nicht glauben. Die ruhigen, grimmigen Bewohner waren jetzt plötzlich...so was wie...Zombies!
Sie rissen ihre großen Mäuler auf und wollten mich packen, doch ich konnte ausweichen. Einfach so, als ob ich es geahnt hätte. Das waren wohl auch einige "Superkräfte" der Ortrisis, da Odertio und Xenatia mich anschauten, als wäre das nichts besonderes.
Wir wollen unsere Ruhe! Schriehen die Zombies in Gedanken. Das hörte sich an wie meine alten Nachbarn. Die schriehen auch immer so rum, wenn wir die neuen Charts auf Lautstärke 1 oder höher drehten.
Jetzt musste uns schnell was einfallen. Ich hatte keinen Plan, wie wir hier rauskommen sollten.
"Aktelus bedae jerd lamin!", schrieh ich plötzlich. Was hatte ich da gesagt? Wie...
Noch bevor ich weiter nachdenken konnte, wurden Odertio, Xenatia und ich in ein Loch gesaugt. Schon wieder, immer diese Löcher!
Wir befanden uns nun in diesem Portal, wie man es auch schon von vielen Filmen kennt. Egal was passiert, Odertio und Xenatia blieben an meiner Seite.
Doch dieser Entschluss sollte sich allerdings schlagartig ändern. Ich blinzelte Augen zu, Augen auf.
Doch ich war nicht mehr in der "Portalschleife". Ich war an einem Ort, der unglaublich für menschliche, Äh, ortrisische Augen war...
Ich hatte Mühe, etwas zu sehen, doch was ich sehen konnte, war unglaublich. Über und über mit antiken Sachen aus den alten Zeiten. Sie reichten bis zur Römerzeit hin. Bestimmt hatte der Besitzer nur einen ausgefallenen Geschmack, aber das sah alles so echt aus!
"Willkommen, An'thana. Keine Angst um deine Freunde. Du bist in einer Zeitschleife. Sie merken garnicht dass du wegwarst", sagte ein Mann den ich zuvor noch nie gesehen hatte. Er hatte weiß braune, alte Klammotten an. Dazu noch eine dunkle Robe und einen langen, grauen Bart. Er schien seht alt zu sein.
"Wer bist du?", fragte ich etwas überwältigt. "Das erfährst du früh genug. Vielleicht findest du es ja selber heraus. Also...", der Mann fing an, zu erzählen.
"Ich wurde geboren im Jahre Null. Mein Vater lebte jedoch noch früher. Ich war ein Ortrisis, genau wie du, und doch war ich anders als alle anderen.
Meine Kindheit war gefährlich, als ich 8 war, kam der erste Krieg. Mein Vater starb für mich. Meine Mutter war schon lange tod. Seitdem musste ich mich um mich selbst kümmern.
Ich sagte mir, dass mein Kind eine bessere Kindheit haben sollte. Egal für welchen Preis. Tatsächlich bekam ich ein Kind. Ein wunderschönes Mädchen.
Ich musste es zur Erde geben, zu einer Frau, der ich vertraute. Und nun ist es hier, aus Fleisch und Blut, ich habe es zu mir geholt, indem ich es einen Spruch habe aufsagen lassen, der nur einmal funktioniert, aber der sie und ihre Freunde rettete."
Das...das konnte doch nicht wahr sein! "Dad!", rief ich und rannte auf ihn zu. Der Mann umarmte mich, dies war also mein wirklicher Vater.
Doch die schöne Stimmung sollte sich bald wieder legen, denn nun sagte "Dad" etwas, Was mich zutiefst erschütterte: "An'thana, du wirst deine anderen Eltern wahrscheinlich nie wieder sehen. Es tut mir leid, aber es ist zu gefährlich, auf die Erde zurückzukehren. Die Lamuteen wissen, dass du auf der Erde warst und haben dort schon ihre Wachposten aufgestellt.
Denn wenn ich sterbe, bist du die neue Wächterin über die Welt, ja, ganz richtig gehört. Wieso glaubst du, hat dich der Mann in das Porzellanregal geschubst? Er wollte wissen, ob du es wirklich bist. Und... das war wohl der entscheidende Stoß..."
Jetzt ergab alles einen Sinn. Für mich, als Ortrisis, ist so ein scharfes Porzellan nichts weiter als zum Beispiel ein Blatt Papier. Nichts, garnichts!
Doch dann fielen mir seine Worte mit meinen Eltern wieder ein, und ich wurde traurig.
Wieso? Wieso kann ich nicht ein ganz normales Menschenleben führen? Und was ist mit Betty? Sie fragte sich doch bestimmt, wieso ich heute nicht in der Schule war! Mein Handy war Zuhause.
"Vielleicht solltest du dir etwas anderes anziehen. Das ist nicht gerade Schöne Kleidung für einen Ortrisis...", sagte Dad.
Erst jetzt bemerkte ich, dass ich ziemlich komisch mit meinen "Menschenklamotten" aussehen musste. "Komm mit!", sagte Dad fröhlich und hielt zog mich mit der Hand mit.
"Augen zu.", sagte er, und ich merkte etwas warmes, dann war es kurz ganz kalt, und dann, dann fühlte ich mich, als wäre ich in ganz anderen Klamotten. So geht wohl das Umziehen meiner Spezies.
Als ich die Augen wieder öffnen durfte, traute ich meinen Augen nicht. Ich weiß garnicht, wie ich die Klamotten am besten beschreiben kann.
Ein warmer, blauer und enger Pullover aus ganz komischem Stoff mit der Aufschrift: Actell Soamni (Bleib stark), der mir bis zum Bauchnabel ging. Dazu noch eine genauso enge und besondersstoffige lange Hose mit harten, plastikähnlichen Strichen, jeweils auf einer Seite.
Um den Bauchnabel herum trug ich ein Tuch aus, ich glaube Seide, welches den Bereich verdeckte, auf dem mein Pullover oder meine Hose nicht waren. Das klingt vielleicht jetzt erstmal ganz komisch, ich kann das alles auch schlecht erklären, aber es war wunderschön!
"Ich habe gehört, sowas tragen die Ortrisis - Mädchen heutzutage", sagte Dad.
Ich fand meine neuen Klamotten echt toll und bedankte mich bei ihm. Jetzt fiel mir ein, dass auch Xenatia so etwas ähnliches trug. Doch dann fragte ich Dad noch eine Sache, die ich unbedingt wissen wollte: "Dad, wie heißt du eigentlich?" "Antro'dlae", antworte er mir.
Nun musste ich wieder zurück. Ich verabschiedete mich von Dad und schloss die Augen. Als ich sie wieder öffnete, war ich wieder in der "Portalschleife". Ich schaute mich um. Links, rechts, vorne, hinten. Dad hatte doch gesagt, ich wäre in einer Zeitschleife, und "nie weggewesen"!
Aber Xenatia und Odertio waren weg...
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Kapitel 6
(Achtung: am Ende kommt eine wunderbare Gesangseinlage der Protagonistin mit selbst ausgedachten, englischen Lyrics. An Vergangenheits-Julie: Google Übersetzer hätte einen besseren Job gemacht.)
Wo zum Henker waren die beiden? Irgendetwas stimmte hier ganz und garnicht. "Xenatia! Odertio!", schrieh ich mehrere Male. Ich war wieder kurz vor einem Nervenzusammenbruch.
Die Portalschleife wollte garnicht mehr aufhören. Was hatte ich da für Wörter gesagt?
Wo waren nur Odertio und Xenatia? Ich verstand garnichts mehr. Eine Träne lief meine Wange herunter und ich fing an zu schluchzen. "Xenatia! Odertio!", rief ich noch ein letztes Mal, bis ich anfing, so stark zu weinen, dass ich in dem Moment nicht mehr richtig reden konnte, ohne mindestens 10 Schluchzer dazwischen zu haben.
Plötzlich merkte ich, dass mich so etwas wie ein Sog packte, und in eine andere Portalschleife zerrte. Ich verlor für einen Moment das Bewusstsein.
...
...
"Wach auf, wach schon auf. Es wird alles gut...wenn du kooperierst...", sagte eine unbekannte Stimme. Sie war böse, gemein...ich finde keine Worte dafür.
Ich versuchte, meine Augen aufzumachen, doch es ging nicht. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich meinen ganzen Körper nicht bewegen konnte.
"Wie es aussieht, bist du bei Sinnen. Und, versuch erst garnicht, zu fliehen, es ist sinnlos, du stehst unter einem xantreanischen Fluch. Also... deine Freunde sind bei mir. Ihnen passiert rein garnichts, ja du kannst sie sogar wiederbekommen, wenn du mir nur die Formel des Triant gibst", sagte die Stimme.
Die Formel des Triant... Ich kannte sie, in und auswendig. Und, wenn ihr das nächste Mal irgendwie hört, ja, das war der und der oder ich kann das und das sprechen, dann bitte, wundert euch nicht, aber ich bin ein Ortrisis, kein Mensch. Ich bin halt anders.
Aber weiter bei der Formel des Triant. "Du wirst nichts von mir erfahren! Eher würde ich sterben!", schrieh ich die Person an.
"Oh, das können wir einrichten. Ein paar Flüche und ein Messer und wir können dich weiter in der Hölle quälen...", sagte sie, oder er.
Die Hölle gab es also tatsächlich...
Ich erwiderte: "Na und? Quält mich nur schön durch! Ist mir egal!" "Ok...Und was hältst du davon, wenn deine Freunde dich begleiten?", fragte die Person höhnisch.
Das war doch nicht war! Das konnte er nicht tun. Ich hatte keine andere Wahl. Als ich die Formel gerade preisgeben wollte, hörte ich plötzlich eine bekannte Stimme.
"Nein tu es nicht! Besser drei Seelen opfern, als die Welt! Die Formel des Triant ist der Schlüssel zur Kammer der Sincha! Sie verbirgt -..." "Das ist genug! Still jetzt!", schrieh die Person die Stimme an.
Die Stimme...Das war Xenatia! Ich merkte, wie ich meine Augen wieder öffnen konnte, und meine Gliedmaßen sich wieder leichter anfühlten.
Der Raum, in dem ich lag, war riesig. Tausende von Statuen mit Männern und Frauen, allesamt in Heldenposen verewigt, die Wände waren mit Bildern versehen und in der Mitte war ein großer, freier Kreis, mit einem Gefäß aus Wasser und Aktydol (Besondere, säurehaltige Flüssigkeit, die wie ein Portal zum reinschauen funktioniert), und einer großen, 1 Meter hohen Steinplatte, auf der ich lag.
Ich war zu ängstlich, um aufzustehen. Die Person, die zufällig ein Mann war, konnte ich nur schwer erkennen. Er hatte kein Gesicht, nur eine große, alte Kapuze.
Warte! Das kam mir bekannt vor. So einen Typen hatte ich doch schon mal gesehen! Der In-Porzellanregal-Schubser! Aber er war es nicht. Dieser Mann hatte einen langen, weißen Bart!
Ich kannte eigentlich alles, was es in dieser Welt gab, Spezies, Zaubersprüche... Aber die großen, starken Sachen wie Dämonen, Flüche, und so weiter, musste auch ich erst kennenlernen.
Der Mann nahm sein Messer. Ich dachte, er würde mich gleich erstechen, aber nein. Er nahm einen meiner Finger und schnitt hinein. Nur ein bisschen, aber es tat so weh. Ein normales Menschenmesser war das nicht, es war wahrscheinlich verflucht. Ich schrieh auf, es tat so weh. Die Tränen waren nahe.
Außerdem tat der Mann das selbe mit Odertio und Xenatia, die weiter weg an Statuen angebunden waren.
Auch sie schrien auf und versuchten, sich loszureißen. Ich konnte immernoch nicht aufstehen. Dafür hatte ich zu viel Angst.
Die drei Tropfen unseres Blutes tropfte er an seinem Messer in das Wassergefäß ein. Oh nein! Mit Aktydol konnte man Leute ja mit den richtigen Worten auch unfreiwillig in andere Welten schicken!
Tropf, Tropf, Tropf...
"Ferf datim irga mao sein kap delt ansh Karkarus!", schrieh der Mann. Mir wurde schwindelig, meine Augen sahen nur noch schwarz.
...
...
"Steh auf, kleines Mädchen, steh auf...", sagte eine Stimme aus dem Nichts höhnisch. Eine andere Stimme sagte: "Wir haben eine Überraschung für dich..."
Ich hatte Angst. So viel Angst. War ich in der Hölle? Wo waren Xenatia und Odertio?
Ich nahm all meinen Mut zusammen und öffnete meine Augen. Ich sah einen Weg. Er war dunkelrot. Alles andere war Pechschwarz.
Ich tat einen Schritt auf den roten Weg. "Hier entlang!", sagte die Stimme.
Ich folgte dem Weg. Ich lief und lief, doch es sollte kein Ende nehmen. Meine größte Angst war genau das: Einen Weg zu laufen, tief in der Nacht, ohne Ende, immer weiter.
Ich weiß nicht, wieso, aber plötzlich kam mir wieder dieses Lied in den Kopf.
You See me and I see You. You say to me: What can I do? I say: You are here, that's all what I need. That's all what I need. I know, I'm otherwise, but you are so beautyful. I know, I'm not as good as other people, but you are so beautyful!
But...you...are...so...beautyfuuuul!
Ich war in meiner eigenen Welt, wenn ich diesen Song hörte. Als ich ihn sang, schloss ich meine Augen, doch als ich sie wieder öffnete, war ich nicht mehr an dem Ort, an dem ich gerade noch war...
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Kapitel 7
(...)
Ich lag auf Wolken. Wunderschönen weißen Wolken. Ich hörte wieder Stimmen. Diesmal klangen sie allerdings besorgt und sie flüsterten.
"Sie ist nicht einmal tot", flüsterte die eine. Eine andere flüsterte: "Still. Sie ist aufgewacht."
Plötzlich kam jemand wie aus dem Nichts auf mich zu. Es war eine Frau. Sie sah aus wie ein... Engel.
"An'thana, du wurdest in die Hölle verbannt, aber du warst nicht tot. Deshalb konntest du fliehen. Wer ich bin, tut nichts zur Sache, du bist wichtig. Alle werden nach dir suchen. Du wirst nirgendwo sicher sein", sagte sie zu mir.
"WER wird nach mir suchen?", fragte ich etwas sauer, weil ich ja schließlich auch erfahren durfte, um was es hier ging.
"Die Monster, Dämonen, Abergläubigen... Du kannst niemandem mehr trauen", sagte der Engel.
"Aber... Was ist mit Xenatia und Odertio? Meinen Freunden?", fragte ich geschockt.
"Sie sind nicht zurückgekehrt...", sagte der Engel traurig.
Ich wusste garnichts. Ja gut, ich wusste viel als Ortrisis, aber nur Lernsachen. Ich wollte wissen, wo meine Freunde waren, welche Rolle ich denn jetzt spielte, oder was ich tun müsste, aber alles blieb mir verborgen.
"Ich höre, was du denkst. Du wirst nichts tun. Deine einzige Aufgabe ist, zu überleben. Egal wie. Du wirst bald in eine unscheinbare, normale Welt gebracht, in der du mit anderer Identität bis Kriegsende leben wirst", sagte der Engel etwas streng.
Das konnte ich mir nicht gefallen lassen! Ich hatte auch ein Recht auf freien Willen. Anweisungen sind okay, aber das...!
Ich stand auf und stürzte mich von den Wolken. Es ging steil herunter. Die anderen Engel wollten mich zurückholen, aber irgendwie konnten sie nicht. Ich war so sauer. Ich wollte einfach nur noch weg, weit weg...
Aber wie sollte ich den Sturz überleben? Was hatte Mom nochmal gesagt? Wenn du denkst, du wärst ein Mensch, dann bist du auch einer? Irgendwie so etwas.
Ob das wohl auch mit anderen Sachen funktionieren würde? Ich versuchte es. Ich dachte ganz fest daran, ich hätte Flügel. Schöne, große, auf meinem Rücken. Weiße, mit schönen Mustern versehene Flügel.
Ich kam immer dichter auf den Boden zu. Ich, ich, ich kam auf die Erde zu!
Im letzten Moment vor dem Aufprall auf eine mit Menschen gefüllte Straße hob ich ab. Ich hatte Flügel, echte Flügel. Alle Menschen schauten auf mich hinauf. Sie staunten und riefen mir Komplimente zu.
Alle dachten, ich wäre ein Engel, oder Gott. Aber dann gab es auch noch die Leute, die nicht auf meine Flügel, sondern auf meine Hautfarbe schauten. Dunkelrot.
Diese riefen mir Verwünschungen zu. Sie dachten, ich sei ein Dämon oder der Teufel.
Ich konnte mich nicht von der Stelle rühren. Eigentlich wollte ich weg, denn diese Hater ware echt schlimm, andererseits waren ja da noch meine Fans, die mich anhimmelten und zu mir hoch sprangen.
Noch bevor ich weiter denken konnte, bekam ich einen Schlag in den Nacken, welcher durch meinen ganzen Körper ging. Ich spürte noch einen kleinen, typisch erdlichen Aufprall auf den Boden, dann würde ich ohnmächtig.
Was auch immer das war, es war eine große Schwäche von mir.
Ich träumte einen komischen Traum. Alles war schwarz, ich hörte nur zwei bekannte Stimmen. "Ich bin hier..." "Hol mich hier raus!"
Als ich wieder zu mir kam, lag ich auf einem OP Tisch. Plötzlich hörte ich ein Geräusch. Es klang wie eine Säge oder so. Die wollten mir die Flügel abschneiden!
Ich versuchte, mich zu bewegen, aber ich war mit Schnüren festgebunden. Ich war doch ein Ortrisis, das würde ich doch wohl irgendwie hinbekommen!
Plötzlich fiel mir etwas ein. Ich hatte mal in einem Buch etwas über Telekinese gelesen. Vielleicht könnte ich...
Ich konzentrierte mich ganz genau auf die "Säge". Plötzlich krachte diese an die Wand!
Ob...es wohl auch...
Ich konzentrierte mich auf die Schnüren, sie sollten kaputt gehen...
Und tatsächlich! Sie zersprangen und ich stand auf. Ein Arzt wollte mir eine Betäubungsspritze in den Arm spritzen, doch ich konterte.
Da sah ich etwas auf einem Tisch, um genau zu sein, einen Elektroschocker, und ich wusste sofort: DAS war es! Es ging nur leider zu schnell, um es mit meinen ortrisischen Kräften zu realisieren!
Warte...Zu schnell?! Das, das ist doch nicht möglich bei meinen Kräften...Es sei denn, der Benutzer war ein...
Weiter konnte ich nicht denken, denn wieder kam so ein dummer Arzt an, doch auch diesen konterte ich.
Jetzt lagen da zwei betäubte Ärzte, eine kaputte Säge und ein alter Elektroschocker rum. Toll.
Ich wusste echt nicht, was ich jetzt machen sollte. Da erinnerte ich mich wieder an die Stimmen, es waren nicht die selben, die in der "Hölle" waren.
"Waren es Xenatia und Odertio?", schoss es mir durch den Kopf, "wenn ja, dann muss ich sie da rausholen!"
Ich hatte einen Plan: Ich musste nochmal zurück zu Dad und ihn nach den Stimmen fragen.
Ich konzentrierte mich ganz stark auf den Raum, in dem ich Dad getroffen hatte...
Doch ich konnte dort nicht hin. Entweder ist meine Theorie mit der Teleportation falsch, oder Dads Raum war einfach geschützt.
Ich hoffte das zweite, denn solche Fähigkeiten könnten mir mal nützlich werden. Aber Teleportation gab es, das wusste ich schon.
Plötzlich wurde mir schwindelig und ich geriet in eine Art Portalschleife, mal wieder.
Ob Dad mich geholt hatte?
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Kapitel 8
(Ja.)
Ich schloss die Augen, im nächsten Moment lag ich auf einem harten Boden, der sich anfühlte wie...Bei Dad!
"Du wolltest zu mir?", fragte mich mein Vater, als ich ihn sah. "Ja, es, ist so", stotterte ich, "ich, ich-..." "Du wirst nicht ernst genommen, sondern nur als Trophäe benutzt?" "Genau!" Dad wusste echt alles.
Er erklärte mir, dass er selbst sehr traurig sei und auch nicht wollte, dass solche Diktatoren die Beschützer der Welt sein sollten. "Sie haben heutzutage einfach keinen Respekt mehr!", sagte Dad wütend.
Plötzlich hörte ich einen Knall. Und noch einen. Und dann stürzte das Dach ein, für einen Ortrisis nichts schmerzhaftes, aber das war schon nicht normal.
"Sie haben die Formel des Triant herausgefunden!", schrieh Dad, "ich hätte ahnen müssen, dass Odertio wieder alles ausplappert!"
Ich wusste garnicht, was ich tun sollte. Tausende von kleinen Schattenbiestern kamen in hoher Geschwindigkeit auf mich zu.
"Bleib mir fern!", schrieh ich und bewegte meine Arme blitzartig nach unten.
Da breitete sich von mir aus eine große Lichtwelle aus, die alle Schattenbiester verpuffen ließ.
"Sie ist noch viel stärker, als vorausgesehen wurde", murmelte Dad.
Gerade erzählte er mir noch etwas über Respekt, und jetzt sagt er mir nichts von Odertio und der Formel oder der "Vorraussehung".
Konnte ich überhaupt noch irgendjemandem vertrauen? Xenatia und Odertio waren weg, zu den alten Mom und Dad und Betty konnte ich nicht, der neue Dad verheimlicht mir was, die Guten wollen mich nur als Trophäe und die Bösen wollen mich umbringen.
Das war zu viel. Ich wurde so sauer, dass meine dunkelrote Haut schwarz wurde und leuchtete, meine Augen Rot wurden und das komplette Gebäude explodierte.
Draußen war leere, alles schwarz. Dad stand neben mir und schaute mich komisch an, aber es war kein böses Gucken, er war eher überwältigt von meinen Kräften.
Ich nahm wieder meine normale Erscheinung an. Im nu stand wieder ein Gebäude.
Dad schaute mich noch immer an, dann nuschelte er: "Es tut mir so leid..." und ich war zurück im Krankenhausgebäude.
Plötzlich wurde mir schlecht und schwindelig, dann konnte ich meinen Körper nicht mehr kontrollieren. Ich stand da wie eine Statue...
"Wer bist du?", fragte eine Gestalt mit dunkelgrüner Haut streng.
"Ich bin An'thana", versuchte ich zu sagen, aber ich bekam nur ein Krächzen heraus.
"Oh, das hätte ich einplanen müssen", sagte der Junge, der ungefähr in meinem Alter war.
Plötzlich knickte er ein. "Es tut mir so leid! Ich habe euch erst nicht erkannt, o Hoheit!", sagte er.
Ok... Als Erbe der Ortrisis ist man anscheinend weltberühmt. Ich erklärte ihm erstmal alles, nachdem er mich von diesem Fluch befreit hatte, und er nahm mich mit in seinen Unterschlupf.
"Weißt du, ich bin ein Rebell. Ich stelle mich gegen die neue Ordnung, die jeder befolgt, ohne dass er es weiß, und die von diesen Lamuteen ausgeht. Sie sehen aus wie Engel, haben die Macht eines Engels, doch sie haben ein steinernes Herz", sagte er.
"Ich glaube, ich hatte schonmal Kontakt zu ihnen. Können sie zufällig nicht von den Wolken herunter?", fragte ich.
"Ja, das ist richtig. Wenn sie erstmal auf den Wolken sind, kommen sie nicht mehr runter oder sie gehen in die Hölle. So ein Fluch über die Lamuteen. Deswegen haben sie ihre Armee und Schergen unter den Wolken. Sie kontrollieren die Präsidenten und wollen die Welt in die Hölle holen."
Jetzt ergab alles Sinn! Die Lamuteen wollten die Welt in die Hölle holen, um uneingeschränkte Macht zu haben! Mich und Dad wollten sie bestimmt so schnell wie möglich wegschaffen, indem sie Dad angriffen und mit mir...Auf jeden Fall hatten sie alles schön geredet.
Ich fragte mich aber, was Dad mit der Prophezeiung meinte und was mit Xenatia und Odertio ist oder war. Sie waren ja immernoch nicht zurückgekehrt.
"Ach, ich bin übrigens Nick", sagte der Junge. Ich sagte lächelnd: "An'thana, aber nenn mich Anny."
"Für wen bist du eigentlich? Bist du auf meiner Seite, oder ein Anhänger dieser Barbaren?"
"Ich bin auf deiner Seite", sagte ich. Nick und ich schauten uns noch lange in die Augen, bis ich beschämt abwinkte: "Kann ich heute hier übernachten?" "Klar."
Langsam brach die Nacht heran. Nick fragte mich eine Frage, die den Fortlauf der Dinge wohl komplett verändern sollte: "Hältst du mit mir zusammen diese Kreaturen auf?"
Ich antwortete:
"Ja."
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