Robb XXXIII

Robb wartet in den Gemächern im Turm der Hand. Er schwitzte in dem Schwarzem Gewand und der dunkle Umhang, der an der Brust von zwei Schattenwölfen gehalten wurde, machte es nicht besser. Doch er war nicht mehr im Kriegsgebiet, wo eine Rüstung den meisten Eindruck machte. Neben ihm, auf Seidenkissen drapiert, lagen das goldene Abzeichen der Hand des Königs und die Krone aus Bronze und Eisen, der Könige des Winters. Er würde beides tragen, hatte er entschieden.

Die Tür öffnet sich und sein Onkel trat ein. „Es ist alles bereits."

„Danke, Lord Kommandant.", Robb drehe sich zum Schwarzfisch um. Der Onkel seiner Mutter schien sich im weiß der Königsgarde nicht wirklich wohl zu fühlen. „Bereut ihr eure Entscheidung?"

Schwarzfisch zuckte mit den Schultern. „Mein Bruder ist Tod, euer Gnaden. Mein Idiot von Neffe ist jetzt der neue Lord. Ich glaube das, weder Edmure, noch seine Gemahlin, mich gerne bei sich haben möchten. Und ich weiß auch nicht was ich da soll. Schnellwasser wird immer mein Zuhause sein. Aber alles dort erinnert mich nur an die die ich verloren habe. Nein. Ritter der Königsgarde zu sein, ist es besser für mich."

Robb lächelte ihn an. „Ohne deine Hilfe, wäre dieser Krieg anders verlaufen. Ich danke euch, Onkel."

Brynden Tully zeigte sein übliches schiefes Lächeln. „Wir sollten jetzt los."

~~~

Der der Thronsaal schien zu platzen. Hölzerne Tribünen waren zwischen den Säulen errichtet worden, von denen aus die Hochgeborenen Zuschauer die Verhandlung verfolgen konnten.

Zwei Soldaten, die den Schattenwolf der Starks auf ihren Schilden hatten, öffneten die Tür.

„Robb Stark, König des Nordens, Lord von Winterfell und Rechte Hand von Renly Baratheon, dem Ersten seines Namens!", kündigte ein Herold ihn an.

Stumm ging Robb den Weg zum Eisernen Thron. Ihm war, als wäre er auf dem Weg zu seiner Eigenen Verhandlung. Vor dem Eisernen Thron, wartet bereits, Lord Edmure Tully und Adrian Celtigar. Robb nickte ihnen zu.

Robb blickte hoch.

Renly Baratheon saß auf dem Eisernen Thron. Die Geweihkrone seines Bruders glänzte golden auf seinen schwarzen Haaren. Der neue König erhob sich. „Die Krone eröffnet den Prozess gegen die Angeklagten. Ich selber bin nicht in der Verfassung, ein Urteil zu sprechen und übergebe den Vorsitz, an Robb Stark, die Rechte Hand des Königs.", mit dieser Ankündigung stand er auf und setzte sich auf einen der Stühle, die den Zeugen der Verhandlung vorbehalten waren.

Robb betrachtet den Eisernen Thron. Er war gleichzeitig hässlich und Eindrucksvoll. „Aegon der Eroberer sammelte die Schwerter seiner Unterworfenen Feinde. Der Atem des größten Drachen dieser Welt, Balerion der schwarze Schrecken, schmolz sie zum Eisernen Thron.", die Stimme von Maester Luwin war so klar in seinem Kopf, das Robb glaubte sein alter Lehrer stände neben ihm. Er widerstand dem Drang, sich nach ihm umzusehen. Stattdessen nahm er seine Bronzekrone ab. Olyvar eilte zu ihm und nahm sie entgegen.

Ein raunen ging durch den Thronsaal. Doch Robb hatte sich entschieden. Er würde nicht als König auf dem Eisernen Thron sitzen, sondern als Renlys Hand. Er setzte sich auf den Thron. Seine Finger umschlossen die kalten und scharfkantigen Klingen. Sein Blick wanderte durch den Saal. Alle blickten ihn an. Es war ein Unheimliches und Erhebendes Gefühl. Ob sich sein Vater auch so gefühlt hatte?

Robb sah zur Galerie, wo seine Mutter neben Roslin Tully stand. Sein Onkel Edmure hatte die Tochter Walder Freys Geheiratet, kurz nachdem Robb nach Harrenhal aufgebrochen war. Offenbar liebten sie sich wirklich.

Robbs Gedanken wanderten zu Margaery, doch er Verbot sich den Gedanken an sie. Er würde sie erst wiedersehen, sobald die Urteile gesprochen waren.

„Der erste Angeklagte möge vortreten.", sagte Robb mit fester und Ruhiger Stimme. Er war die Hand des Königs. Jetzt würde er Recht sprechen.

Tywin Lennister wurde vor den Thron geführt. In seinen schwarzen Gewändern strahlte er Würde und Stärke aus. Und das, obwohl er von vier Stark Wachen begleitet wurde. Tywin Lennister wurde zu einem Podest gebracht, das vor dem Thron aufgestellt worden war.

„Tywin Lennister. Lord von Casterlystein, Wächter des Westens und Hand des Usurpator und Bastard Joffrey. Ihr seid Angeklagt, den Königsfrieden gebrochen zu haben und den Bastard und Hochverräter Joffrey, der sich selbst Baratheon nennt, unterstützt und auf dem Thron gehalten zu haben. Bestreitet ihr diese Anklage?", rief Lord Celtigar.

„Natürlich bestreite ich sie.", antwortete Lord Tywin. „Alles was ich tat, tat ich zum Schutz meiner Familie. Eure Mutter hat meinen Sohn, ohne ein Urteilsspruch und ohne einen Grund gefangengenommen und nach Hohenehr verschleppt. Ich habe auf eine Bedrohung meiner Familie reagiert. Genau so wie ihr."

Robb hatte bereits erwartet, das Tywin dieses Argument ins Felde führen würde. Doch er hatte sich eine Antwort zurecht gelegt. „Euer Sohn, Tyrion Lennister, wurde wegen des Verdachtes, des Mordversuches an meinem Bruder, Brandon Stark und des Mordes an Jon Arryn, der Hand des Königs unter Robert Baratheon, gefangengenommen. Die Anklage wurde fallen gelassen und euer Sohn wurde Freigesprochen, nach einem Gerichtlichen Zweikampf. Ihr hättet also warten können, bis Tyrion zu euch kommt, oder ihr hätten an den Hof von König Robert gehen können. Eure Tochter war die Königin. Sie hätte euch sicherlich unterstützt. Ein Krieg, war eure letzte Möglichkeit."

„Einer eurer Sänger hätte es auch getan.", rief Edmure, der als Richter neben dem Eisernen Thron saß. „Ihr hätte einen eurer Barden nach Schnellwasser und nach Hohenehr schicken können und uns euer Lied des Roten Löwen singen können. Doch stattdessen habt ihr und Räuber geschickt."

Lord Tywin bedachte Edmure mit einem kalten Blick. „Habe ich das? Wo sind eure Beweise, das einer meiner Hauptmänner, für Unruhen in den Flusslanden gesorgt hat, Lord Edmure?"

„Die haben wir, Lord Tywin.", erwiderte Robb. Dann zog er einen Brief hervor. „Mein Vater, Lord Eddard Stark, hat den Berichten der betroffenen Bauern glauben geschenkt und euren Bannermann, Ser Gregor Clegan, als Schuldigen ausgemacht und zum Tode verurteilt. Er hat euch dazu aufgefordert, binnen vierzehn Tagen, am Hof zu erscheinen und euch für die Vergehen eures Mannes zu rechtfertigen. Ansonsten würdet ihr als Feind der Krone und Verräter am Reich, schuldig gesprochen werden. Habt ihr euch am Hof eingefunden?"

Tywin Lennisters Kiefer mahlte vor Zorn. „Euer Vater war ein Hochverräter...", begann er, doch Robb unterbrach ihn. „Als Lord Eddard euch zum Hof rief, war er noch Robert Baratheons Hand. Sein Urteilsspruch war Rechtskräftig. Ihr habt euch der Anordnung des Königs widersetzt und seid dem Gesetzt nach ein verteilter Verräter."

Entsetztes Schweigen erfüllte den Thronsaal. Robb beobachtete, wie Lord Tywin nachdachte. Dann schloss der Lord von Casterlystein kurz die Augen. „Ihr sprecht von Hochverrat, Lord Stark. Ihr habt euch der selben Verbrechen schuldig gemacht, denen ihr mich beschuldigt. Ihr habt euer Heer in Bewegung gesetzt, um euren Vater zu befreien, der als Hochverräter verurteile wurde. Ihr habt euch zum König ausrufen lassen, weil euch die Kandidaten nicht passten. Und ihr habt euch einer Intrige bedient, um meinen Enkel zu stürzen. Ihr seid ebenso ein Verräter wie ich. "

Robb runzelte die Stirn. „Ihr habt recht, Lord Tywin. Ich habe meinen Freund, Ser Loras Tyrell, in seine Heimat zurückgeschickt, damit er seinen Vater überzeugt, zu kämpfen. Ihr könnt mir nicht vorwerfen, das ich Königsmund durch einen Trick eingenommen habe. Immerhin habt ihr das gleiche Gemacht, als ihr König Aerys hereingelegt habt.", Robb sah den Lord Von Casterlystein wütend an. „Und mir wurden keine kleinen Kinder vorgelegt, die brutal getötet wurden.", Robb drehte sich zu den Richtern um.

„Das Urteil für Hochverrat ist der Tod. Aber Tywin Lennister war lange Jahre lang Treuer Gefolgsmann von Aerys Tagaryen und Robert Baratheon. Ihn zum Tode zu verurteilen, wäre Gefährlich.", riet Adrian Celtigar mäßigend.

„Er hat den Krieg begonnen! Er hat seinen wilden Hund und seinen Sohn losgeschickt und meine Ländereien verwüstet. Dafür verdient er den Tod.", gab Edmure zurück.

Robb lauschte den den beiden Richtern. Sie hatten mit ihren Argumenten Recht.

Was hätte sein Vater getan?

Die Frage schoss Robb durch den Kopf. Ebenso wie die Antwort: Sein Vater hätte Stannis geholfen auf den Thron zu kommen.

„Lord Tywin Lennister. Im Namen von König Renly, aus dem Hause Baratheon, dem ersten seines Namens, dem König der Andalen und der Rhoynar und der Ersten Menschen, verteile ich euch zum Tode, durch Enthauptung. Das Urteil wird nach Prozessende vollstreckt.", verkündete Robb mit harter Stimme.

Nun wurden die Menschen unruhig. Einige Protestierten, andere Jubelten, doch die meisten waren geschockt.

Robb packte die Schwerter des Eisernen Thrones. Er hatte sein Urteil gefällt. Nun musste er weitermachen. Für seinen Vater. Für Seine Brüder. Für Sansa.


~~~



Der nächste Tag der Verhandlung war grau und regnerisch. Es war düster im Thronsaal und das Licht der Fackeln ließen die Schatten nur noch dunkler wirken.

Erneut war Robb der letzte der den Thronsaal betrat. Vor dem Eisernen Thron legte er seine Winterkrone ab und steckte sich das Abzeichen der Hand an die Brust. „Die Krone ruft Lady Cersei Lennister, Königin Witwe Robert Baratheon auf.", verkündete Robb, nachdem er sich gesetzt hatte.

Cersei Lennister wurde von den Wachen zur Tribüne gebracht.

Robb musste an den Besuch von Robert Baratheon in Winterfell denken. Cersei Lennister war in rote und Golden Gewänder gekleidet gewesen und hatte eine goldene Krone getragen, die in ihre ebenfalls goldenen haare eingeflochten gewesen war. Nun erinnerte nur noch das goldene Haar und der Aufrechte Gang, an die Königin von einst. Cersei Lennister hatte dunkle Augenringe und einen Verband um den Hals. Als die Tyrells ihre Gemächer gestürmt hatten, hatte sie versucht sich zu erhängen und war gescheitert.

„Cersei aus dem Hause Lennister. Euch wir der Hochverrat an Lord Eddard Stark, Hand des Königs, Lord Regent und Protektor des Reiches vorgeworfen. Dazu werdet ihr verdächtigt, Unzucht und Inzest, so wie Ehebuch begangen zu haben. Euch wird wird zur Last gelegt, das eure drei Kinder, die ihr für die Roberts ausgebt, mit eurem Zwillingsbruder, Ser Jaime Lennister gezeugt zu haben. Leugnet ihr die Anschuldigungen?", fragte Robb die Königin Witwe.

„Natürlich leugne ich sie!", fauchte Cersei mit rauer Stimme. „Meine Kinder sind die Legitimen Erben von Robert. Joffrey ist unser Rechtmäßiger König und ihr seid nur ein Emporkömmling!"

Robbs Freunde und Verbündeten sprangen auf und machten ihrem Unmut Luft. Laut brüllten sie die ehemalige Königin an

„Hure!"

„Verräterin!"

„Mörderin!"

„Tötet sie! Hängt sie!"

„RUHE!", verlangte Robb. „Schweigt, oder ich lasse den Saal räumen!"

Langsam beruhigte sich die Menge wieder.

Robb fixierte Cersei mit einem kalten Blick. „Ihr leugnet die Vorwürfe. Dann last mich die beweise Vorbringen.", er lehnte sich im Eisernen Thron zurück. „Bringt sie rein."

Die Türen des Thronsaals wurden geöffnet und eine größere Gruppe, wurde von den Wachen hineingeleitet.

Es warn Männer der Stadtwache. Frauen und Diener.

Robb rief einen der Männer nach vorne. „Du.Wie ist dein Name?"

Der Mann schluckte. „Meryl, Lord Hand."

„Meryl. Du bist ein Sänger und hast ein Loblied auf Joffrey gesungen. Beschrieb ihn, Joffrey und seine Geschwister.", forderte Robb ihn auf.

Der Mann schluckte nervös. Sein Blick flatterte zu Cersei und dann wieder zu Robb.

Dieser erkannte die Angst in seinen Augen. „Du stehst unter dem Schutz des Eisernen Thrones. Niemand wird die Schaden zufügen. Darauf hast du mein Wort.", versicherte er dem Sänger.
Meryl beruhigte sich etwas. „Die Königin gab mir den Auftrag, ein Lied zu komponieren, zum Turnier an König Joffreys Namenstag."

„Seid so freundlich und tragt es und vor. Aber bitte; nicht singen.", bat Edmure den Sänger.

Robb schmunzelte. Die Abneigung seines Onkels gegen Sänger und Barden, war weithin bekannt.

Der Sänger schluckte und begann. „Ihre Haare so golden wie strahlen der Sonne. Wie ein Löwe im Kampf, und die Löwin bei Jagd. Wie die Löwen des Westen, so Reich und so schön."

Robb hörte aufmerksam zu. Dann sah er zur Anklage Tribüne. Von Cerseis Kindern, saß nur Tommen auf der Bank. Joffrey war noch nicht Gesund genug, um angeklagt zu werden und Myrcella war in Dorne. Der jüngste Sohn betrachtete sein Mutter mit leerem Blick.

„Danke, Meryl.", unterbrach Edmure die Litanei des Sängers. „Wie haben die Zeilen gehört. Wir uns irgendjemand im Saal hier widersprechen, wenn wir sagen, das dieses Lied auf Joffrey und seien Geschwister gesprochen werden kann?"

„Es wurde für meine Kinder geschrieben, ihr Narr.", fluchte Cersei.

„Ruhe!", Robb lehnte sich wieder vor. „Ich rufe den ersten zeugen. Lady Catelyn. Tretet bitte vor."

Seine Mutter verließ ihren Platz auf der Galerie und trat in den Zeugenstand.

„Mutter. Ihr habt mir berichtet, das Lady Cersei zu euch kam, nachdem mein Bruder Bran, aus dem Fenster gefallen war."

„Das ist richtig."

„Was sagte sie zu euch?"

Catelyn sah zu Cersei und ihr Blick wurde hart. „Sie erzählte mir von ihrem ersten Sohn mit König Robert. Wie er geboren wurde und kurz nach seiner Geburt starb."

„Lasst meinen Sohn aus dem Spiel, ihr hinterhältiges Miststück!", fauchte Cersei. Sie wollte sich auf Catelyn stützen, doch die Wachen hielten sie zurück,

Robb unterbrach ihre Wuttirade. „Erzählte sie euch, wie ihr Sohn aussah?"

Catelyn nickte ebenfalls. „Sie sagte, er wäre eine schwarzhaarige Schönheit gewesen."

Gemurmel ging durch den Saal. Zweifel an den Worten von Cersei wurden laut.

„Ich danke euch, Mutter.", entließ Robb sie aus dem Zeugenstand. „Der nächste Zeuge soll vortreten."

Eine junge Frau wurde in den Zeugenstand geführt. Sie war hübsch, wirkte aber unendlich traurig.

„Wie ist dein Name?", fragte Robb sie freundlich.

Die Frau schniefte. „Mhaegen."

„Erzähle und bitte, was passiert ist."

„Ich bin eine Hure, in einem von Kleinfingers Bordellen. Vor einigen Jahren, kam der König zu mir. Er war der erste Mann den ich je hatte. Das schwöre ich euch!"

„Aber nicht der letzte.", witzelte Edmure.

„Ruhe, Onkel.", wies Robb ihn zurecht. „Erzähl weiter, Mhaegen."

„Ich bekam ein Kind vom König. Ein kleines Mädchen. Meine Barra. Mein süße Barra.", Tränen flossen an ihrer Wange hinab und sie hielt sich die Hand vor den Mund.

Robb haste sich dafür, doch er drängte sie weiter zu erzähle. „Ihr habt eine Bastardtochter von König Robert Baratheon bekommen. Wer wusste von ihr?"

„Lord Kleinfinger hat von ihr gewusst. Und die Hand des Königs. Die Hand mit den Falken und die mit den Wölfen."

Sein Vater hatte von Roberts Bastarden gewusst. Das überraschte Robb nicht. „Wie sah deine Tochter aus?", fragte Adrian Celtigar.

Erneut kamen Mhaegen die Tränen. „Sie war ein wunderschönes Mädchen, Mylord. Sie hatte haare, so weich wie Seide und so schwarz wie Kohle.", nun brach Maegen endgültig zusammen. Sie weinte und schluchzte. „Ihr habt die Umgebracht! Die Goldröcke haben sie umgebracht!Mein Mädchen! Meine Barra.", ihr weinen wurde immer lauter und verzweifelter.

„Bringt sie in in ein Gemach. Man soll dich um sie kümmern.", befahl Robb.

Nachdem die ehemalige geliebte Roberts weggebracht worden war, wurde ein weiterer Zeuge aufgerufen. Ein Stämmiger Mann, mit kantigem Kiefer und blauen Augen.

„Ser Alyn. Ihr wart einer der Goldröcke, die Lord Janos Slynt geholfen haben, die Bastarde Robert Baratheons zu töten."

„Ja. Lord Hand.", gab der Mann zu.

Entsetztes Gemurmel erklang, doch Robb ignorierte es. Sollten sie ruhig entsetzt sein. „Wer gab euch den Befehl dazu? Lady Cersei? Oder jemand anderes?", fragte Robb weiter.

Ser Alyn schüttelte den Kopf. „Ich habe meine Befehle vom Lord Kommandanten erhalten. Mehr weiß ich nicht."

Robb nickte verdrossen. „Nun gut. Dann sagt mir, Ser. Wie sahen die Bastarde von König Robert aus?"

„Sie hatten schwarze Haare und blaue Augen. Wie sein Majestät, König Robert."

„Danke, Ser Alyn. Ihr dürft gehen.", entließ Robb ihn.

„War das alles? Eine von Roberts Huren und eine Stadtwache? Die hätten euch alles erzählt, für den richtigen Preis.", spottete Cersei.

„Da habt ihr recht. Doch ich habe noch einen weiteren Zeugen. Und seine Worte, werdet ihr wahrscheinlich nicht in Frage stellen."

Erneut wurden die Türen des Thronsaales geöffnet. Nicht weniger als sechs Wachen geleitet den zeugen zu seinem Platz. Ketten rasselten, dann zogen sie sich zurück.

Cersei wurde bleich. „Nein. Nein. Nicht du!"

Gekleidet in einen schneeweißen Waffenrock, stand Jaime Lennister, auf der Zeugenbank. Der Königsmörder wirkte aufgezehrt und verhärmt, nach über einem Jahr der Gefangenschaft. „Es tut mir leid, Cersei.", sagte er leise.

„Ser Jaime Lennister.", rief Robb durch das laute Stimmengewirr, das nun den Saal erfüllte. „Ihr habt meiner Mutter gestanden, das ihr, am Tag, als König Robert mit meinem Vater jagte, meinen Bruder Bran, aus dem alten Bergfried von Winterfell gestoßen habt. Ihr beichtet ihr, das ihr wolltet das er starb. Warum? Hat er euch bei etwas gesehen, was er nicht sehen durfte? Euch mit der Königin, zum Beispiel? Als ihr erneut Unzucht mit ihr triebt?"

„Beweist das erst mal, Junge.", höhnte Jaime.

„Die Beweise sind offenkundig, für alle die sie zu lesen vermögen.", erwiderte Robb. „Großmaester Pycell, gestand, das sowohl mein Vater, als auch Lord Arryn, beide ein und das selbe Buch gelesen haben. Stammbaum und Historie der Großen Geschlechter aus den Sieben Königslanden, von Maester Malleon. Zuerst war mir nicht klar, was sie darin zu finden hofften, doch ich habe es heraus gefunden. Die Ehe zwischen König Robert Baratheon und Cersei Lennister, war nicht die erste Verbindung, zwischen dem Löwen und dem Hirsch. Im Jahr 210, heiratete Gowen Baratheon, Tya Lennister. Ihr Kind wurde als schwarzhaariger Knabe beschrieben. Und im Jahr 180, heiratete eine ein Ritter von Lennister, eine Baratheon Frau. Auch ihre Kinder wurden mit schwarze Haaren beschrieben. Ausnahmslos jeder Baratheon, seit den Tagen Aegons des Eroberers, hatte schwarze Haare. Und jedes Kind von Robert Baratheon, jeder Bastard und sogar euer erster Sohn, hatte die kohlschwarzen Haare, des Hirsches von Sturmkap. Das sind eure Beweise, Lady Cersei. Sie sind offenkundig und wer sie leugnet, ist dümmer als die Ratten im Heu."

Cersei Lennister bebte. „Nein! NEIN! Es ist nicht wahrt! Ihr seid ein Dreckiger Lügner! Ein Emporkömmling! Ich werd euch Umbringen!", keifte sie voller Wut und Hass.

Robb ließ sich nicht beeindrucken. „Cersei Lennister. Ihr werdet eurer Verbrechen für Schuldig gesprochen. Das Urteil lautet: Tot durch den Strang."


Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top