Margaery VI


Zwei Wochen lang, sammelte Robb die Bannermänner seines Vaters vor Winterfell. Als sich mehr als fünfzehntausend Mann versammelt hatten, gab er den Befehl zum Marsch nach Maidengraben.

Das Heer war in fünf Abteilungen aufgeteilt. Lord Galbart Glauer, der die Vorhut anführte, dann Lord Jon Umber, der Großjon genannt wurde, der die Schwere Reiterei anführte. Die Einfachen Soldaten und Bogenschützen, die unter dem Kommando von Maegen Mormont standen, der Tross, der dem Befehl von Lord Medger Cerwyn unterstand und die Nachhut die von Lord Roose Bolton kommandiert wurde.

Es war ein langer Tross und selbst als die Sonne bereits aufging, waren noch nicht alle Abmarsch bereit.

Margaery ritt auf einem Grauen Pferd, an Robbs Seite. Ihr Ehemann hatte eine Wandlung durchgemacht. Von dem Grünen Jungen, unerfahren in Dingen der Liebe und des Krieges, war er zu einem Echten Soldaten und Anführer geworden. Wenn er, in voller Rüstung, auf seinem Pferd die Marschkolonne abtritt und mit den Soldaten und dem gemeinem Volk Sprach, schien es ihr, als wäre er jemand anderes, als noch vor ein paar Monaten.

Tagsüber, sah sie ihn beinahe gar nicht. Immer war er unterwegs. Hielt Besprechungen mit seinen Lords ab, plante die Rute und schickte Briefe. Immer wurde er von einigen der Lords begleitet und bald bildetet sich eine feste Gruppe, die ihn begleitet. Theon war immer an seine Seite. Neben ihm waren die zwei Söhne von Lord Karstark, Thorren und Eddard, so wie eine Tochter Maegen Mormonts und der Sohn des Großjon Umber, Kleinjon, Teil dieser Gruppe. Loras nahm manchmal an den Unterredungen von Robb und seinen Begleitern teil, hielt sich meistens jedoch zurück. Er fühlte sich nicht wohl, in Gegenwart der Nordmänner. Viele behandeltem ihn von Oben herab und mit Offener Verachtung, berichtet er Magaery, weil er ein Mann aus dem Süden sei.

Als Margaery dies eines Nachts an Robb berichtet, reagiert er Besorgt. Robb kam jede Nacht zu ihr und immer, wenn sich die Seiten des Zeltes hinter ihm schlossen, schien er unter dem Gewicht seiner Rüstung zusammen zu brechen. Alle Stärke und alle Selbstsicherheit, viel von ihm ab, wenn er in ihren Armen lag. „Mein Vater hat einmal gesagt, Lord zu sein, bedeute, der Vater von zehntausenden zu sein. Ich begreife erst jetzt, wie recht er damit gehabt hat."

Fast drei Wochen lang, marschierte die Nordmänner, bis sie Maidengraben erreichten. Beim Anblick der drei Festungstürme, die, in gegenseitiger Defensiv Position, in den Sümpfen standen, wurde Magaery übel. Bei ihrer Reise nach Winterfell, zur Verlobung mit Robb, hatte sie diese Ruinen durchqueren müssen. „Die sehen aus, als würden sie jeden Moment zusammen brechen.", Loras lenkte sein Pferd neben das von Margaery. „Ich verstehe nicht warum sie nicht aufgebaut werden."

„Weil und Nordmänner nun mal nicht das Gold aus dem Arsch fällt, wenn wir scheißen, Rosenjunge.", polterte Großjon Umber. Der Lord vom Letzten Herd stapfte an ihnen vorbei und zu einem der Türme.

Loras sah ihm finster hinterher. „Ich verstehe nicht, wie Vater dich diesen Halbwilden überlassen konnte. Die haben allesamt keine Manieren."

Margaery legte ihrem Bruder eine behandschuhte Hand auf den Arm. „Bald sind wir im Süden und du kannst wieder in Rosen und Zitronenwasser baden.", es war nur ein Halber Scherz. Loras legte immer viel wert auf sein aussehen, doch gerade im Norden, schien das eher ein Nachteil zu sein. „Sie sah Dem Großjon nach. „Im Norden respektieren sie nur Stärke.", sie dachte daran, wir Grauwind ihm zwei Finger abgebissen hatte, nachdem dieser Robb gedroht hatte. Am Ende hatten beide darüber Gelacht und der Umber war zu so etwas wie Robbs rechte Hand geworden, dennoch hatte es ihr Voraugen geführt, wie das leben im Norden war: Hart und kalt.

Drei Tage lang, bleib das Heer des Nordens in Maidengraben, dann kam ein Besucher, den keiner erwartet hatte.
Margaery wanderte durch die Ränder des Lagers, begleitet von Grauwind. Wann immer der Schattenwolf nicht bei seinem Herren war, war er bei ihr. Margaery war froh über seien Begleitung. Auch wenn sie sich nicht fürchtete, waren die Blicke, die ihr mache Nordmänner zu warfen, ihr nicht Geheuer. Leichter Schnee viel vom Himmel und Margaery fing eine von ihnen mit der Hand auf. Der weiße Kristall schmolz auf ihren braunen Handschuh.

„Habt ihr noch nie Schnee gesehen, Mylady?"

Margaery blickte auf. Vor ihr näherten sich Lady Catelyn Stark und Rodrick Cassel auf Pferden.

„Lady Stark. Ser Rodrick.", Margaery machte einen höflichen Knicks, während Catelyn vom Pferd stieg und sie in die Arme schloss.

„Es tut gut euch wiederzusehen, Lady Margaery.", flüsterte Robbs Mutter. „Ihr wie eine Blume, inmitten von Schnee."

Margaery schenkte ihrer Schwiegermutter ein Lächeln. „Es ist auch schön euch zu sehen, Mutter. Aber was führt euch her? Wir wähnten euch Sicher auf Hohenehr."

Catelyn schnaubte. „Meine Schwester ist nicht mehr die, die ich einst kannte. Wenn ich noch länger auf der Ehr geblieben wäre, dann hätte ich entweder sie, oder mich selbst durch ihre Mondpforte geworfen.".

Margaery entging der Bittere Ton in ihrer Stimme nicht. „Wo ist Tyrion Lennister? Wir hörten, ihr hättet ihn gefangengenommen."

Catelyn schlug die Augen nieder. „Meine Närrische Schwester. Er hat ihr eine Falle gestellt und sie ist hinein getappt. Er ist nicht mehr mein Gefangener. Wir können nur hoffen, das die Bergstämme ihn und seinen miesen Begleiter erwischt haben."

Margaery führte Catelyn zu Robbs Zelt, wo er sich mit den Anderen Lords besprach. Margaery war von diesen Besprechungen immer ausgeschlossen worden. Zwar hatte Robb sich noch bemüht, den anderen Lords zu erklären,das er ihr vertraute, dennoch wusste Magaery, wann ihre Anwesenheit unerwünscht war. Und so blieb sie den Besprechungen fern. Ebenso wie Loras.

Als Robb seien Mutter sah, wäre er ihr am liebsten in die Arme gefallen, doch vor seinen Lords konnte er das nicht.

Margaery beobachtet, die Steifen Worte, die Catelyn mit den anderen Lords wechselte, ehe sie um eine Unterredung mit ihrem Sohn bat. Einer nach dem anderen verließ das Zelt und Robb schloss sein Mutter in die Arme. Auch Margaery zog sich zurück. Sie wollte diesen Moment nicht stören.

Nachdenklich strich sie sich über ihren Bauch. Sie hatte die Blicke von Robbs Mutter und seinen Vasallen bemerkt. Es störte sie. Selbst nach fast drei Monaten Ehe, war sie noch nicht Schwanger. Ein Umstand, der sie selbst störte. Ihr Haus war bekannt für seine Fruchtbarkeit, und nicht ohne Grund waren ihre Worte: Kräftig wachsen.

Sie schüttelte den Kopf. Solche Grübeleien taten ihr nicht gut.

Auf ihrem Weg durch das Lager, kamen ihr Maegen Mormont und ihre Töchter Derya, Lyra und Jorelle entgegen. Alle drei Frauen Trugen Kettenhemden und Stachel besetzte Keulen. Als sie an Margaery vorbei gingen, nickte sie Höflich und murmelte einige Freundliche Worte.

Lady Mormont grüßte Brummend zurück, während ihre Töchter, sie keines Blickes würdigten. Als sie hinter ihr waren konnte Margaery hören, wie Derya zu ihrer Schwester sagte: „Habt ihr ihre Hände gesehen? Viel zu zart. Wenn die eine Axt schwingt, bricht sie sich die kleinen Fingerchen. Der Frau meines Vettern war auch so eine.", ihre Schwestern lachten lauthals.

Nun hatte Margaery genug. Entschlossen ließ sie zu Loras Zelt, das sich mit seinen Goldstickereien, deutlich von den anderen Unterschied. Sie schob die Zeltwände zur Seite und entdeckte Loras, der vor einem Teller saß.

Energisch schlug sie mit beiden Händen auf den Tisch. „Du gehst zu Robbs Kriegsrat!"

Loras zuckte zusammen. Er schien sie überhaupt nicht bemerkt zu haben. „Was soll ich?"

„Du sollst zu Robbs Kriegsrat gehen. Ich bin es Leid, das die Nordmänner uns immer anstarren, als wären wir ihrer nicht wärt, nur weil wir im Winter nicht so stark frieren."

Loras verzog das Gesicht widersprach aber nicht. „Wenn du willst."

Margaery zog sich einen Stuhl heran und legte Loras eine Hand auf die Schulter. „Was beschäftigt dich? Nur die Sorge um Renly?"

Ihr Bruder warf einen Blick zum Eingang des Zeltes, doch niemand war zu sehen. „Nicht nur um ihn." Er zog einen Brief aus dem Gürtel. „Den hat man mir Heute Morgen gegeben."

Margaery nahm den Brief und betrachtete ihn. In das Gebrochene goldene Wachs, war eine Rose gepresst worden. „Hat Vater uns Geschrieben?", sie öffnete den Brief.

Während sie die Zeilen legte sich ein Schatten auf ihre Seele. „Weiß Robb davon?"

Loras kniff den Mund zusammen. „Ich habe es ihm noch nicht gesagt. Aber wenn ich sowieso zu seinem Kriegsrat gehe, kann ich es ihm auch gleich sagen."

„Gut.", Magaery stütze den Kopf auf die Faust und versank in Gedanken.

„Euer Vater wird uns nicht unterstützen.", Robbs Stimme war hohl.

Um ihn herum waren die Lord ins schweigen getreten, während Loras die Nachricht seines und Margaerys Vaters übermittelt hatte.

„Lord Maes wird sich nicht gegen die Lennister stellen. Eine Rebellion kommt für ihn nicht in Frage.", Robb stützte sich auf den Tisch ab, den Blick Fest auf die Karte vor ihn gerichtet, wo Hölzerne Figuren, die Truppen der Starks und Lennister zeigten.

„Wir haben sein Kinder. Nehmen wir sie gefangen und verlangen von Lord Tyrell, er soll uns wenigstens Lebensmittel schicken, wenn er sie nicht Stück für Stück zurück haben will.", die Stimme von Roose Bolten, war kalt wie Schmelzwasser.

„Wir sind noch im Zelt, Lord Bolton!", knurrte Loras. „Und wenn ihr es wagt an meine Schwester Hand anzulegen..."

„Dann verliert ihr diese Hand.", Robbs klang Ruhig, doch unter der Ruhe lag ein knurren. „Und das gilt für jeden, der dies versucht.", sein Blick glitt über die Versammelten Lords und unterband das leise Gemurmel, das Boltes Vorschlage offenbar nicht ablehnte.

Robb wollte weiter sprechen, als zwei Wachen einen Mann in das Zelt trugen. „Den hier haben wir am Rand des Lagers erwischt, Lord Stark.", erklärte einer der Männer.

Margaery betrachtet den Mann. Er trug einfache Gewändern aus dunkler Wolle. Sein Gesicht war mit Dreck beschmiert und seien Haare waren starr vor Schlamm. „Ein Späher!", geistesgegenwärtig schlug Theon die Karte zusammen, auf die der Mann seine Augen geheftet hatte.

„Was hat er da gemacht?", fragte Robb die Wache.

„Gezählt, Mylord."

„Wie weit hat er gezählt?"

„Das spielt keine Rolle. Er wir dieses Zelt nicht lebend verlassen.", rief der Großjon und wollte sein Messer ziehen, doch Robb hielt ihn zurück.

Dann trat er dicht an den Späher heran, der ihn ängstlich von unten herab ansah. „Wie weit hast du gezählt?", fragte er, so leise, das seine Stimme beinahe nicht zu hören war.

Der Mann schluckte und sein Kehlkopf zuckte, über dem roten Halstuch, das eindeutig zeigte, das er zu Tywin Lennister gehörte. „Zwanzigtausend. Vielleicht mehr.", seien Stimme bibberte vor Angst.

„Gut. Lasst ihn Frei.", befahl Robb.

„Robb!", rief Catelyn Stark erschrocken.

„Das kannst du nicht tun!", kam Theon ihr zu Hilfe.

„Ich kann und ich werde. Lasst ihn frei.", Robb überging ihren Widerspruch.

Mit wütenden Gesichtern, nahmen die Wachen dem Mann die Ketten ab. „Danke Mylord."

Robb trat erneut an ihn heran. Eine Hand auf seiner Schulter, eine andere am Dolch. „Glaubt nicht da sich euch nicht töten könnte. Doch ich brauch euch, um euren Lord eine Nachricht zu übermitteln: Sagt Lord Tywin, das für ihn der Winter naht. Zwanzigtausend Nordmänner Marschieren nach Süden, um zu sehen ob er Wirklich Gold scheißt."

Margaery sah, das der Mann unter seiner Dreckschicht, kreidebleich wurde. „Ja Mylord. Danke, Mylord.", er verschwand aus dem Zelt in der Dunkelheit.

„Bist du verrückt, Junge? Ihn gehen zu lassen?", Großjon baute sich vor Robb auf.

Ohne Furcht, erwiderte Robb seinen Blick. „Nennt mich noch ein mal, Junge.", seine Stimme war kühl. „Los. Macht schon."

Großjon knurrte Wütend und verließ das Zelt.

„Was sollte das Robb? Jetzt weiß Lord Tywin wie viel wir sind.", die Sorge in Catelyns Stimme, war deutlich zu erkennen.

Margaery schwieg. Sie hatte erkannt, hatte in Robbs Gesicht gesehen, das er einen Plan hatte. „Du willst ihm eine Falle stellen."

das lächeln, das Robb ihr Schenkte, war ihr Beweis genug. „Lord Bolton. Ihr Übernehmt das Kommando über die Speerträger. Ser Wylis Manderly und Lord Halys Hornwald, werden euch begleiten."

„Was habt ihr vor, Lord Stark.", es war das erste mal, das Margaery den bleichen Lord von Grauenstein, Robb mit seinem Titel anreden hörte.

Robb schob die Karte zurück, die Theon gefaltet hatte. „Wir marschieren zu den Zwillingen. Sobald Lord Frey uns über die Brücke lässt, werdet ihr euch von uns trennen und nach Süden Marschieren. Macht so viel Lärm und Feuer wie nötig. Lockt den Löwen an. Ihr müsst nicht siegen, aber ihn ablenken. Der Rest von uns und die Reiterei, wird mit mir nach Schnellwasser Reiten um meinen Onkel zu befreien."

Roose Bolton nickte. „Wie ihr wünscht, Mylord.", er stand auf und wollte das Zelt verlassen.

„Und Lord Bolton.", ein Zug von Robbs früherem Lachen, zog seine Mundwinkel nach oben. „Wenn Lord Tywin wirklich Gold scheißt, schickt uns so viel wie ihr finden könnt. Wir brauchen es wohl mehr als er."

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