Loras VII
Loras hielt sein Schwert fest Umklammert, während seine Gegner auf ihn eindroschen. „Jetzt kommt schon. Da haben ja die Bäume im Wisperwald besser gekämpft!"
Er duellierte sich mit vier Männern der Leibgarde der Königin. Die Rotröcke, wie sie vom gemeinen Volk genant wurden. Seine Gegner waren erfahrene Kämpfer, die schon beim Putsch gegen Eddard Stark, dem Aufstand von Königsmund und der Schlacht am Schwarzwasser mit gekämpft hatten. Vor allem für ihren Verrat gegen Eddard Stark, ließ er sie leiden. Seine Gegner waren gut, doch Loras war besser. Er war noch Jung, doch als Erbe von Rosengarten hatte er seit seinem viertem Lebensjahr, das Kämpfen geübt. In Turnieren hatte er gelernt wie man Männer aus dem sattel hob und im Burhurt besiegte, doch die Schlacht im Wisperwald, die Schlacht der Lager und die Schlacht am Schwarzwasser, hatten eine weitere Lexikon gelehrt. Im Krieg kam es nicht darauf an wie gut man Kämpfte, sondern wie gut man Tötete. Und Loras verstand sich auf beides hervorragend.
Ohne Skrupel drosch er mit seinem Turnierschwert auf seine Gegner ein. Einer viel seinem Angriff mit Gebrochene Nase zum Opfer. Einem anderer stürzte und stand nicht mehr auf und der Dritte, landete mit dem Hosenboden im Staub.
„Man könnte meinen, ihr hätte etwas gegen sie.", kommentierte Tyrion Lennister hinter ihm.
Loras wischte sich den Staub von den Kleidern. „Lord Tyrion. Ser Bronn.", begrüßte er den Gnom und seinen Grimmigen Söldner. „Ich kenne die Leibgarde eurer Schwester nicht, doch ich will wissen, neben wem ich Kämpfe."
„Dann hättet ihr den Eunuchen Fragen könne. Varys kann euch mit Sicherheit sogar die Farbe der Haare an ihren Eiern sagen.", lachte Bronn.
Loras runzelte die Stirn. „Was wollt ihr, Lord Tyrion?"
Der Gnom lächelt. „Mein allseits beschäftigter Vater will uns sehen und hat den Kleinen Rat einberufen, doch ich denke er kann sich ein wenig in Geduld Üben. Bronn. Wärst du so nett."
Der Söldner grinste hämisch und legte die Hand auf sein Schwert. „Wollt ihr einen echten Kampf, oder eine Prügelei, wie mit diesen drei Rotärschen?"
Loras sah Tyrion unsicher an. „Was soll das Mylord? Wollt ihr mir drohen?"
„Ich? Euch drohen? Das würde ich nie wagen! Bronn. Wann habe ich las letzte mal jemanden bedroht?", Tyrion spielte den beleidigten.
Bronn kratze sich mit dem Fingernagel zwischen den Zähnen. „Wisst ihr noch, als Meryn Trant das Starkmädchen misshandelt hat? Oder als ihr Shagga befahlt, dem alten Sack Pycell die Eier abzuschneiden? Oder als ihr..."
„Ist ja schon gut. Ich habe viele bedroht. Aber nun will ich wissen wie sich ein erfahrener Söldner gegen so einen Jungspund schlägt. Kommt schon, Ser Loras. Nur zum Spaß."
Loras musterte Ser Bronn. Der große Söldner trug ein mit Eisenplatten verstärkten Lederwams und ein Langschwert. Seine Augen waren Dunkel und funkelten, ohne Ehre und ohne Mitgefühl.
„Einverstanden. Doch dieses mal, nur mit Turnierwaffen. Ich muss noch einen Krieg mit führen.", entschied Loras.
Bronn sah ihn Enttäuscht an, legte aber sein Langschwert ab und nahm sich eines der Turnierschwerter. „Wie Mylord Wünscht."
Bronns Attacke kam so wild und Plötzlich, das Loras mühe hatte, den ersten Schlag zu erwidern. Nur mit einem Schritt zurück und einer Defensiven Haltung, gelang es ihm, stehen zu bleiben.
„Wo ist denn der große Ritter? Komm schon Junge. Zeig mal was du kannst.", verhöhnte Bronn ihn.
Der Söldner war gut. Auch wenn er nur ein Turnierschwert benutzte, war Loras sich sicher das es seine Hieben keinerlei Wucht nehmen würde. Und er behielt recht. Bronn war schnell und stark und nutzte jede Gelegenheit um ihn weiter in Bedrängnis zu bringen. Loras erkannte, das Bronn ihn töten würde, sollte er im Kampf irgendwann einmal die Gelegenheit dazu bekommen. Doch Loras konnte sich behaupten. So lange, bis Bronn sich Blitzschnell zu Boden warf, sich abrollte und ihm eine Handvoll Dreck ins Gesicht warf.
Loras verlor die Sicht. Ehe er sich den Dreck aus dem Gesicht wischen konnte, hatte Bronn ihn entwaffnet und mit einem Harten Stoß zu Boden geworfen.
„Ihr Kämpft wie ein Ritter. Damit solltet ihr aufhören.", kommentierte Bronn seinen Wütenden Blick.
Als der Söldner ihm den Rücken zu wand, sah Loras Rot. Er ließ sein Schwert im Gras liegen und sprang auf.
„Bronn! Pass auf!", brüllte Tyrion.
Bronn hatte sich halb herum gedreht, als Loras sich gegen seine Beine warf und den Söldner zu Boden stieß.
Bronn grunzte überrascht und wollte nach seinem Doch greifen, doch Loras war schneller. Er zog ihm das gekrümmte Messer aus der Scheide und hielt es dem Söldner an den Hals. „Ich habe Jaime Lennister nicht bestiegt, weil ich ehrenhaft gekämpft habe.", er bewegte die Klinge, nur einen Milliliter, doch sie war so Scharf, das sie Bronn ohne Probleme die Haut aufschnitt. Ein winziges rotes Rinnsal, floss in seine Schwarzen Stoppelbart.
Loras stand auf und warf ihm das Messer hin. Es landete im Dreck.
„Knappe. Raume hier auf. Dann sagt Lord Tywin, das ich mich noch Umziehen werde, ehe ich in den kleinen Rat gehe. So kann ich weder der Hand, noch der Königin unter die Augen treten.", er nahm sein Schwert. Ehe er den Platz verließ, drehte er sich zu Bronn Und Tyrion um. „Ser Bronn. Wenn ihr einmal genug davon habt, die Kämpfe der Löwen für sie auszufechten, dann kommt zu mir. Ich habe immer einen Platz für gut Kämpfer, in meiner Armee.", ohne auf ihre Antwort zu warten, verließ der den Garten.
~~~
Der kleine Rat war erfüllt von einer nervösen Unruhe, als Varys den Ratsherren eröffnete, das die Armee der Starks und Tullys, nur noch wenige Tage von der Hauptstadt entfernt war. „Der Regen und die Überschwemmung der Furten hat sie Zeit gekostet. Doch anscheinend ist Ned Starks Sohn davon entschlossen, uns unsere Köpfe zu nehmen."
„Soll er doch kommen.", erwiderte Königin Cersei verächtlich. „Wir haben viermal so viele Männer wie er. Fünf mal mehr, wenn Ser Garth und Lord Tarly endlich eintreffen."
„Ich habe Lord Randyll befohlen, Starks Versorgungslinien anzugreifen.", Loras Log nur Halb. „Ich bin weiterhin dafür, das wir Stark gegen unsere Mauern laufen lassen, wie die Abendflut."
Cersei beugte sich vor. „Ich habe gehört, das ihr euch die Kontrolle über das Alte Tor und das Göttertor gesichert habt. Warum?"
Loras trommelte ungeduldig mit den Fingern auf den Tisch. „Ich habe mit Lord Kommandant Marbrand gesprochen. Er hat mir erzählt das es zu lange dauern würde, um die Stadtwache auf die, von euer Gnaden gewünschte Stärke von sechstausend zu bringen. Dazu sind nur ein viertel der Goldröcke Loyale Männer, denen man Vertrauen kann. Da mir die Verwaltung der Stadtwache Untersteht, habe ich mich dieses Problems angenommen."
Cerseis goldene Haare, flogen um ihren Kopf, als sie ihn wütend anstarrte. „Die Stadtwache untersteht der Königin Regentin. Es steht euch nicht zu..."
„Es reicht.", Lord Tywin Lennister beendet die Diskussion. „Ser Loras ist der Meister des Rechts, solange bis sein Vater hier eintrifft um seinen Platz einzunehmen. Bis dahin, steht die Entscheidung. Wir haben wichtigeres zu besprechen, als das. Wir müssen Königsmund auf einen erneuten Angriff vorberieten. Die Mauern sind Voll besetzt. Die Lennister Truppen halten den Roten Bergfried. Das Eisentor, das Drachentor und Schlammtor, werden von den Lord Roland Rallenhall, Lord Terenz Kenning und Lord Tytos Brax gehalten. Ser Gregor Clegan übernimmt die Verteidigung des Roten Bergfrieds."
Während Lord Tywin die Befehle zur Verteidigung der Stadt gab, hörte Loras genau zu und prägte sich die Position der Lennister Soldaten genau ein. Er würde das wissen später noch brauchen.
Nach der Ratssitzung machte Loras sich erneut auf in die Stadt, um beim Meisterschmied Tobho Mott, seine Reparierte Rüstung ab zu hohlen. Auf den Weg zu den Stallungen, wurde er von Lord Varys eingeholt. „Ser Loras. Habt ihr einen Moment für mich?"
Loras verlangsamte seine Schritte und wartete bis der Eunuch ihn eingeholt hatte. „Was kann ich für euch tun, Lord Varys?"
Varys knetete seine Hände. „Mir sind Gerüchte zu Ohren gekommen, das ihr die junge Sansa Stark des öfteren im Götterhain besucht habt."
„Ich habe mit ihr gesprochen. Oder es zumindest versucht. Sie zürnt mir, weil ich mich von ihrem Bruder abgewandt habe.", erklärte Loras. Tatsächlich hatte er mehrfach das Gespräch mit Sansa im Götterhain gesucht, doch Robbs älteste Schwester, hatte ihn immer abgewiesen.
„Bedauerlich, ja.", erwiderte Varys sanft. „Man munkelt, ihr hätte gewisse, Ambitionen ihr gegenüber. Als einzige noch lebende Verwandte von Lord Stark, hat sie ein Anrecht auf das Erbe ihres Bruders, auf den Titel Lady von Winterfell."
Loras wurde klar was Varys ihm andeutete. „Hat ihr Lord Tywin von den Gerüchten erzählt? Wer glaubt alles, das ich Lady Sansa ehelichen möchte?"
„Niemand will es glauben. Es sind immerhin nur Gerüchte. Vor allem da ihr ja bereits jemand versprochen seid."
„Ja. Talla Tarly. Ich gab ihrem Vater mein Wort, sie zu Heiraten, wenn wir den Krieg gewonnen haben.", Loras verkrampfte sich, als er sich an das Wort dachte, das er Randyll Tarly gegeben hatte. Renly war hier! Nicht weit von ihm entfernt und er redete über seien Verlobte. „Wen ihr mich entschuldigt, Lord Varys. Ich muss in die Stadt und meine Rüstung hohlen. Sie müsste inzwischen fertig sein."
Doch der Meister der Flüsterer ließ sich nicht abwimmeln. „Ich hörte von eurer neuen Rüstung. Fein gearbeitet und so, Schlicht. Einfach Stahl mit einer so wunderschönen grünen Farbe. Ein solcher unterschied, zu euren früheren Rüstungen."
Sie passierten einen abgelegeneren teil des Roten Bergfrieds. „Wo ihr gerade von Schlicht und Einfach redet, Lord Varys. Wisst ihr wo sich Lady Arya aufhält? Bei Hofe hört man nichts über sie und ich habe sie auch noch nicht gesehen.", versuchte Loras den Eunuchen aus der Reserve zu locken.
Varys sah ihn traurig an. „Leider ist seit dem Tod ihres Vater, nichts mehr von Lady Arya gesehen oder gehört worden. Wahrscheinlich wurde sie während der Kämpfe in der Stadt getötet, oder Schlimmeres. Jungen Mädchen passiert so viel Schlechtes, wenn die Welt untergeht.", er sah Loras bedeutungsvoll an. „Und wir wollen ja nicht, das es den Frauen, die uns am Herzen lieben Schlecht ergeht. Doch auch die schönsten Blumen verwelken so schnell, wenn man das Beet zertrampelt."
Loras packte Varys am Hals und presste ihn gegen eine Wand. „Was soll das bedeuten, Eunuch? Wollt ihr meiner Familie Drohen?"
Varys Augen wurden groß vor Schreck, doch seine Stimme war frei von Angst. „Nie würde mir etwas derartig, unhöfliches in den Sinn kommen, Mylord."
Loras presste seinen Unterarm gegen Varys Hals. „Versucht nicht mich zum Narren zu halten. Ich weiß das ihr Gerne Menschen etwas einflüstert. Warum? Wofür?"
„Für das Reich. Für den Frieden.", Varys Schluckte und sein kleiner Kehlkopf wippte. „Ich weiß eine Menge Dinge. Ich weiß warum ihr Renly in den Schwarzen Zellen besucht habt. Und ich weiß warum Lord Tarly den jungen Wolf noch nicht im Kampf gestellt hat."
Loras griff nach seinem Dolch. Er würde Varys dem Hals aufschneiden. Dann jedoch zögerte er. „Und warum habt ihr es noch nicht der Königin gesagt? Oder der Hand?"
Varys lächelte. „Joffrey ist ein miserabler König. Weniger Schlimm als der Irre König, aber schlimmer als sein Hoher Vater. Ich kenne eure Pläne, Lord Stannis betreffend. Und ich will euch helfen."
Loras lockerte den Griff um Varys Hals. „Wie?"
„Es gibt Seitentore und versteckte Tunnel, die von den Tagaryen angelegt wurden. Lord Tyrion hat sie benutzt um den Ausfall am Schwarzwasser anzuführen. Ich kann euch helfen sie zu nutzen."
Loras ließ Varys los, hielt ihm jedoch die Spitze seines Dolches an die Kehle. „Wenn ihr mich verratet, dann werde ich euch ebenfalls ins Grab mitnehmen. Das Schwöre ich euch."
Varys lächelte. Ich habe nichts anderes erwartet, vom Blutsbruder des Jungen Wolfs."
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top