Loras I
Über zwanzig Tage lang, flüchteten Loras und seine Begleiter durch die Flusslande in die Weite. Sie kamen an zerstörten Dörfern, Städten und Burgen vorbei. Das Elend, das ihnen begegnete, ließ in an seiner Entscheidung zweifeln und er wäre beinahe zu Robb zurückgekehrt.
Doch er Schafte es Eisern zu bleiben.
Am zehnten Tag ihrer Flucht, erreichten sie endlich die Weite und die Landschaft um sie herum, wurde friedlich, Grün und Wohlhabend. Die Felder und Haine standen in voller Blüte und goldener Weizen war Meilenweit zu sehen.
Ihre Reisegesellschaft erregte immer wieder aufsehen. Zum einen weil sie von Norden kamen, wo die Starks und die Lennisters sich bekriegten, zum anderen, weil es selten war, das zehn Ritter, ohne Banner, oder Siegel, in abgewetzten Umhängen, durch die Weite ritten. Vor allem einer der Ritter war auffällig. Er schien sich in seiner Rüstung nicht wohl zu fühlen und sie schien ihm auch zu groß. Noch dazu nahm er nie den Helm ab, und er aß und trank, abseits der anderen. Am zweiundzwanzigsten Tag erreichten sie Goldhain, wo sich eine Armee, von mehr als Sechstausend Mann versammelt hatten, darunter mehr als vier dutzend Ritter. Etliche Banner waren auf den Zelten verteilt, doch keines der Großen Häuser der Weite war unter ihnen.
Am fünfundzwanzigsten Tag ihrer Flucht, tauchte Rosengarten vor ihnen auf.
Der Sitz von Haus Tyrell, schien förmlich aus dem Hügel auf welchem es erbaut worden war, heraus zu wachsen.
Drei große Ringmauern waren stufenförmig angelegt worden, Obstbäume lagen in großen Hainen um die Burg herum und die Goldenen Rosen, denen Rosengarten seinen Namen verdankte, erstreckten sich Meilenweit.
Mit einem mal hatte Loras das Gefühl, als würden die kalten Winde, die sie seit dem Norden begleiteten, durch einen warmen, sanfte Wind ersetzt werden, der von Süden kam und nach Sommer und Frieden roch.
Doch etwas hatte sich verändert, seit Loras Reise nach Winterfell. Vor den Toren von Rosengarten, lagerte nun ein riesiges Heer.
Loras erkannte die Banner der Aschfurts, der Flurguts, der Eichenherz und beider Fossowey Linien.
Auch die Banner von Haus Tarly und Hohenturm waren zu sehen, doch unter ihren Bannern, hatten sich vergleichsweise wenig Männer versammelt. Das Haus Rothweyn fehlte zurgänze.
Die kleine Gruppe zügelte ihre Pferde und liefen im leichten Trab am Mander entlang, wo sich vor wenigen Monaten noch, Lustbarken, Flöße und kleine Boote getummelt hatten. Nun waren die Ufer in der Hand großer Flussschiffe, auf denen Soldaten standen.
Drei berittene Boten kamen ihnen entgegen, alle in den Farben der Tyrells.
„Ser Loras.", einer der Diener verneigte ich auf seinem Pferd. „Wir haben euer kommen nicht erwartete."
„Ich hatte auch nicht erwartet hier zu sein." Loras hielt neben dem Pagen. „Wo ist mein Vater und ein hohe Großmutter?"
„Euer Vater befindet sich in einer Besprechung mit seinen Vasallen, Ser Loras."
Loras schnaubte. „Das heißt mein Vater wird sich vollstopfen und sich am ende mit den Siegen seiner Kommandanten Brüsken. Ich werde zu ihm gehen. Bring mein Pferd und die meiner Begleiter unter. Ich werde zu meinen Vater gehen."
Ohne auf eine Antwort zu warten, lenkte Loras sein Pferd auf die Mauern von Rosengarten zu. Der Ritter, in der Schlecht sitzenden Rüstung folgte ihm.
Das innere der Mauern, war noch immer mit Musikern, Barden und Narren erfüllt, so als dulde Maes den Krieg, nur vor, aber nicht in seinen Mauern.
In den Blumengärten, Marmornen Balkonen, kleinen Höfen und Springbrunnen, tummelten sich die Menschen. Junge Frauen und Mädchen, ließen sich von den Barden besingen oder den Rittern süße Worte zuflüstern.
Während Loras an ihnen vorbei rauschte, ohne sie eines Blickes zu würdigen, warf sein Begleiter, ihnen sehnsüchtige Blicke zu, die von dem geschlossenen Visier verdeckt wurden.
Im ältesten Turm von Rosengarten, einem alten, viereckigem Gebäude, das schon seit dem zeit-alter der Helden stand.
Diener Liefen geschäftig umher und brachten Platten mit gebratenem Fleisch, Käse, Suppen und Amphoren und Fässer mit Wein und Bier, in die große Halle.
Loras folgte ihnen und sie gelangten in die Große Halle von Rosengarten.
Die Hohe Halle von Winterfell, war winzig im Vergleich zu der von Rosengarten. Diese wurde nur von denen von Königsmund und Harrenhall übertroffen.
Zweihundert Hohe Lords und Ritter, saßen an einem gewaltigem Tisch, der sich unter der Last der Gerichte auf ihm, beinahe durchbog.
Loras Vater, Maes Tyrell, der Lord von Rosengarten, -hochmarschall der Weite und oberster Lehnsherr am Mander, saß an der Spitze des Tisches. Sein hellbraunes Haar, war inzwischen weit zurückgegangen, doch sein Schnauzt und Kinnbart, waren umso eindrucksvoller. Seine Mutter, Olenna Tyrell, die Dornen Königin, saß neben ihm und lauschte gelangweilt den reden der Vasallen.
„Ihr müsste jetzt Stärke zeigen, Mylord. Solange Robb Stark, eure Kinder hat, könnt ihr nicht gegen ihn vorgehen, das ist verständlich, doch lasst mich wenigstens die Sturmlande einnehmen, ehe Stannis nach Königsmund aufbricht.", Randyll Tarly, der Lord von Hornberg und träger des Schwertes Herzbann, redete mit rauer Stimme auf Maes Tyrell ein, der ihm widerwillig zuhörte.
„Ganz genau, Lord Tarly. Solange Robb mich hatte, konnte meine Vater nichts tun. Doch dem ist nicht mehr so.", mit diesen Worten, ging Loras die Treppe hinunter, welche in die Große Halle führte. Der Ritter blieb im Schatten einer Säule stehen.
Alle Köpfe fuhren zu ihm herum. Die Reaktionen reichten von Überraschung, zu Freude und zu Wut.
Viele Ritter sprangen auf, umarmten ihn oder klopften ihm auf die Schulter. Und alle wollten wissen, wie er entkommen war und wo Margaery war.
Doch Loras wimmelte sie ab. „Später, Sers, Mylords. Ich muss mit meinem Vater und meiner Hohen Großmutter sprechen."
„Lasst mich mit meinem Sohn alleine.", bestärkte Maes seinen Befehl.
Gehorsam erhoben sich die Gäste und verließen in einer langen Schlange, den Saal.
Als sie alleine waren, stand Maes auf und Umarmte seinen Sohn. „Es ist schön dich wieder zu sehen. Als die Nachricht kam, das Lord Stark sich in Marsch gesetzt hat, dachte ich schon..."
„König Robb.", korrigierte Loras seinen Vater und setzte sich. Sein Helm landete neben ihm auf den Tisch.
„Was ist passiert? Junge?", forderte Lady Olenna ihn auf zu sprechen. „Wo ist Margaery? Wo ist dein Schwester? Und wer ist dieser Bengel, der sich da so hinter einer Säule versteckt?"
der Ritter kam langsam und mit unsicheren schritten die Treppe hinunter und stellte sich neben Loras.
„Nimm deinen Helm ab, Bursche. Wir reden mit niemandem, der sein Gesicht versteckt.", befahl Olenna herrisch.
Mit zitternden Fingern, öffnete der Ritter den Helm und legte ihn neben den von Loras.
Ihre langen braunen Haare, waren vom tagelangen tragen des Helmes, völlig verfilzt und Fettig und unverkennbar, ebenso wie das Herzförmige Gesicht und die strahlenden blauen Augen.
„Aber Großmutter. Erkennst du deine eigene Enkelin nicht wieder?", fragte Margaery Tyrell, mit Tränen in den Augen.
Olenna sagte nichts, sondern stand auf und schloss ihre Enkelin in die Arme. „Es tut so gut, dich wieder zu sehen, Liebes.", flüsterte die Dornenkönigin leise.
Maes starrte seine Tochter unverhohlen an und wurde puterrot vor Aufregung. „Aber was? Wie? Wir dachten Stark hätte euch auf Winterfell eingesperrt?"
„Und wenn alles gut geht, dann wird das jeder glauben. Zumindest was mich angeht.", antwortet Margaery. Sie ließ sich in ihren Stuhl fallen und fühlte sich mit einem mal, fürchterlich schwach. Sie nahm sich einen Teller und begann zu Essen.
„Robb hat uns nicht gefangen genommen. Als er mir erzählte, das er Margaery in den Norden bringen will, um dich dazu zu zwingen, für ihn Partei zu ergreifen, habe ich mir Margaery genommen, sie in die Rüstung einer meiner Männer gesteckt, der im Wisperwald gestorben war und wir sind hierher geflüchtete. Das ist es was passiert ist.", zumindest wenn jemand fragt.
„Und was hast du jetzt vor? Jetzt wo ihr beide wieder hier seid? Und außer Reichweite des jungen Wolfes?", fragte Olenna, misstrauisch.
Loras antwortet nicht sofort. „Gibt es neues von Robb? Während unserer Flucht, haben wir nur wenig mitbekommen."
„Margaerys Ehemann, hat den Goldzahn eingenommen und ist in die Westlande eingedrungen. Er hat die Armee von Ser Steffort bei Ochsenfurt vernichtend Geschlagen und wütete jetzt im Gebiet der Lennisters.", berichtet Maes.
„Lord Tywin muss vor Wut kochen.", murmelte Margaery kauend.
„Der Alte Löwe sitzt in Harrenhall und weiß nicht, ob er nach Osten, und nach Königsmund marschieren soll, oder seine Heimat verteidigen sollte. Frustrierend, für jemanden mit seinem Ruf.", die Schadenfreude in Olennas Stimme, war nicht zu überhören.
„Aber was hast du vor, Loras? Ich habe zu den Bannern gerufen, aber was soll ich tun?", Maes Tyrell blickte Unschlüssig von Loras, zu Magaery und zu seiner Mutter.
Ehe Loras beginnen konnte, seinen Plan zu erneuter, kippte Margaerys Kopf zu Seite und sie erbrach sich in eine Schüssel mit Eintopf.
„Margaery? Was ist los?", Loras sprang auf und hielt ihr die Haare zurück.
Seine Schwester hob den Kopf aus dem Topf und ihre Gesicht war so Rot wie das ihres Vaters. „Ich glaube, Robb hat mir noch ein Geschenk gemacht, ehe wir aufgebrochen sind. Ich bin Schwanger."
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