Aiden POV.

Was war bitte mit meinem Bruder los? Er reagierte doch sonst nicht so? Verwirrt starrten mich alle an. ,,Was hat dein Bruder denn?" fragte Lydia und drückte sanft meine Hand, mit welcher ich ihre umschloss. ,,Weiß ich auch nicht, das war eigenartig, als hätte wir die Rollen getauscht, natürlich haben Dereks Worte auch mich wütend gemacht, doch ich konnte mich beruhigen, da ich weiß Lizas Tod wäre die letzte Lösung und wahrscheinlich würden wir eher Derek töten und Liza helfen als sie sterben zu lassen, nichts für ungut!" mein Blick glitt hinüber zu Derek.

,,Ihr würdet ihr eher helfen!" murmelte er. ,,Genau das ist es, hat sie ihn berührt, war Liza in der Nähe von Ethan?" aufgebracht starrte er mich nun an und durchwühlte den Haufen von Büchern, ehe er eines von ihn auf den Tisch knallte und wild darin herum blätterte. ,,Nein, wir waren nicht einmal in ihrer Nähe, seit sie ... doch, doch vorhin, sie hat ihn am Hals gepackt, aber es ist nichts passiert, wir dachten, sie würde Ethan töten, doch sie ließ ihn wieder los! Warum, was hat das damit zu tun?" verwirrt stellte ich mich neben ihn und starrte mit weit geöffneten Augen auf das Buch.

,,Wer die Rose berührt, verfügt nicht nur über die Macht, ganze Völker auszurotten, sondern auch sich eine Armee aufzubauen, meistens bestehen die Armeen aus Menschen oder auch Tieren, bestanden sie aus ihresgleichen, brachten die Infizierten ihre Anhänger ganz zum Schluss um. Ich glaube, Ethan steht unter einer Art Bann. Es ist in etwa so wie beim Alpha mit all seinen Betas, nur haben diese hier keinen eigenen Willen mehr!" erklärte uns Derek und zeigte ein paar Bilder im Buch.

,,Leute? Riecht ihr auch diesen Gestank?" meldete sich Lydia plötzlich zu Wort. ,,Nein, was meinst du?" Stiles betrachtete sie mit schief gelegtem Kopf. ,,Psst, seid mal leise, ich kann sie sonst nicht höre! Sie meinen es wird heute jemand sterben! Und sie schreien um Rache, genau wie ... Oh nein!" Lydias Augen wurden plötzlich glasig und wie in Trance starrte sie zur gegenüberliegenden Wand. ,,Lydia, was hast du? Was ist mit ihr?" Stiles plötzliches Geschüttelle an Lydia brachte uns in die Realität zurück.

,,Sie kommt, sie wird dich töten!" Lydias Blick glitt zu mir herüber. ,,Ihr Gift fliest bereits durch deine Adern, doch es war noch nicht genug!" ihre Stimme zitterte und dann riss sie mein Shirt ein Stück vom Hals weg, wo man eine Reihe schwarzer Striemen sah, welche sich langsam immer weiter ausbreiteten. ,,Wann ist das passiert?" Scotts Augen weiteten sich vor Schreck. ,,Vor einer Stunde oder so, wir waren zuhause gewesen um sie zu suchen, ich habe nur ihre Menschlichen Nägel gespürt, ich habe doch nicht gewusst, was das für Ausmaße haben kann!" murmelte ich und starrte die Anderen aufgebracht an.

,,Ich weiß nichts, was dagegen hilft!" meinte Derek und seine Augen verfinsterten sich. ,,Das kann es doch nicht gewesen sein! Wir können Aiden doch nicht einfach sterben lassen! Wir müssen ... es muss doch irgendwas geben!" Lydias Stimme wurde immer hysterischer. ,,Es ist gut Lydia!" ich zog sie in meine Arme und merkte wie ihre Tränen mein Shirt tränkten und sie langsam immer wieder den Kopf schüttelte. ,,Ich fahre zu meinem Vater, vielleicht hat er ja eine Idee!" Alison schnappte ihre Sachen und wollte aus der Tür treten, als plötzlich ein lauter Knall ertönte und wir alle durch die Luft zurück gewirbelt wurden.

Liza POV.

Ethan und ich hockten lauernd im Schatten der Bäume und hörten die Explosion, unser Plan war aufgegangen und bald würde ich auch die Kraft meiner Freunde übernehmen. Erneut fragte mich Ethan warum ich das tat, doch wieder blieb seine Antwort aus. ,,Bald, bald gehört das ganze Land dir, bald, ja bald, bist du all deine Fesseln los!" die Stimme säuselte tief in meinem inneren und nährte mein Herz noch mehr mit Hass, doch warum sollte ich darauf verzichten? Ich war schon längst unter ihrer Kraft und spürte die Fesseln tief um meine Seele, selbst wenn ich mich hätte wehren wollen, die Kraft fehlte mir um mich von ihr loszureißen. ,,Liza, wir müssen weiter!" Ethans drängende Stimme riss mich zurück in die Realität.

Seufzten wand ich meinen Blick von dem Loft und rannte gefolgt von meinem Bruder zurück in den Wald, bald würde mein Gift das Herz von Aiden erreichen, doch ich musste ihn durch meine eigene Hand töten um seine Macht zu übernehmen, heute Nacht würde es endlich soweit sein und sobald ich das Opfer gebracht hätte, würde mich nichts mehr aufhalten können. Endlich würde ich mir die von ihm angelegten Fesseln loswerden.

Issac POV.

,,Ich liebe dich!" diese drei Worte schwirrten immer wieder in meinem Kopf herum, als hätten sie eine besondere Bedeutung, hatte ich sie je von meinem Vater gehört oder war ich für ihn immer nur dieser Versager den er in mir sehen wollte? Ich hörte einen Schrei, spürte einen Schmerz, als würde mir gleich das Herz herausgerissen werden und dann nur schwärze, berauschende, beruhigende und ermüdende schwärze. ,,Mein Schatz!" ein lautes Schluchzen und dann hörte ich Gemurmel und gepolter direkt neben meinem Ohr, nach Luft schnappend richtete ich mich auf und schaute mich verwundert um. Ich konnte die Arztpraxis ausmachen und konnte einige Stimmen hören, darunter ein aufgebrachter Boyd und Deaton, welcher versuchte ihn zu beruhigen.

,,Hallo?" meine Stimme hörte sich wie aus weiter Ferne an und als ich versuchte aufzustehen verschwamm mein Sichtfeld, wodurch ich sofort ins Schwanken geriet, doch bevor ich umkippen konnte umfingen mich zwei starke Arme. ,,Ich hab dich Kumpel, alles ist gut!" vorsichtig bugsierte Boyd mich auf einen Stuhl. ,,Danke, man!" murmelte ich und schaute von unten zu ihm hoch. ,,Kannst du dich wieder erinnern?" fragte Boyd vorsichtig.

,,Ich sehen und spüre, wie es war zu sterben, ich weiß noch wie Erica den Hang hinunter fiel und Liza ihr nachhechtete, doch danach ist alles schwarz, ich kann mich nur an euch erinnern und die anderen, weil sie sich vorhin vorgestellt haben. Aber ich sehen, wie mein Vater gestorben ist!" müde schaute ich zu Boyd auf. Dieser nickte nur und runzelte leicht die Stirn.

,,Isaac, es ist was passiert." leise seufzte er und rieb sich über die Stirn, als wüsste er nicht ob er es mir sagen sollte oder lieber nicht. ,,Liza hat Aiden vergifte und Lydia hat vorausgesehen, dass er noch diese Nacht durch ihre Hand sterben wird!" ,,Nein, nicht meine Liza! Komm schon Boyd, selbst wenn ... selbst wenn ...!" ich konnte es nicht aussprechen, wollte nicht wahrhaben was aus meiner Liza geworden ist. ,,Selbst wenn sie jetzt ein Monster geworden ist? Isaac, mach die Augen auf, wir haben verloren, denkst du mich verletzt es nicht meine beste Freundin so zu sehen? Wir müssen sie aufhalten, doch Derek wird nicht zögern sie umzubringen, sobald er die Chance dazu haben sollte! Und Ethan hat uns wieder den Krieg erklärt, er steht auf Lizas Seite. ,,Dann werde ich Derek töten, sollte er auch nur die Anstalten machen ihr irgendwas zu tun!" vielleicht war dies eine Kriegserklärung und vielleicht handelte ich auch nur aus blinder Liebe heraus und würde die Worte später bereuen, doch noch tat mir nichts leid. Ich konnte sie nicht erneut verlieren!

vom 18.Februar 2019