Verletzt
Es war so still, dass ich mir sogar einredete das schlagen der Herzen aller im Raum zu hören. Dabei war das nicht einmal möglich. Ich holte mir einen Lappen und wischte den Mist, den Ethan vorhin ausgespuckt hatte weg. Ehe ich dann im Wartebereich auf und abging. ,,Liza beruhige dich, es wird Ethan bald wieder besser gehen. Er ist ein Alpha!" meinte Aiden nur. ,,Sag du mir nicht was ich tun soll! Er ist unser Bruder und liegt im Sterben Aiden!" fuhr ich ihn wütend an.
,,Deaton kümmert sich um ihn!" meinte er nur. ,,Ja und? Er könnte immer noch sterben und sollte er sterben. Dann ist es deine Schuld! Ich habe euch so oft darum gebeten aus dem Rudel zu gehen. Du wusstest, dass ich hierbleiben will und dann passiert das! Wie konntest du ihn aus den Augen lassen!" schrie ich ihn aufgebracht an. ,,Ich war damit beschäftigt deine Freunde abzuwimmeln!" knurrte er. ,,Oh nein, wert ihr nicht in diesem beschissenen Rudel, dann wäre das nicht passiert da können sie gar nichts für!" entgegnete ich wütend.
,,Liza bitte!" meinte er nun wieder sanft und nahm meine Hände in seine. ,,Ich kann ihn nicht auch noch verlieren Aiden. Als Mom und Dad da plötzlich vor mir gestanden haben war mein erster Gedanke einfach nur, dass ich von dort wegmusste, denn ich hatte immer nur dich und Ethan, aber unser Bruder könnte jeder Zeit sterben, also sag mir wie ich das überstehen soll ohne verrückt zu werden!" schluchzte ich aufgebracht und vergrub mein Gesicht in den Händen.
,,Ich verspreche dir dass er es schaffen wird." flüsterte er und zog mich in seine Arme. ,,Aber wenn Deucalion das mitbekommt dann bringt er ihn um!" schniefte ich und schaute zu ihm hoch. ,,Er weiß es schon!" sagte Kali. ,,Was?" schrie ich aufgebracht und stieß Aiden von mir weg. ,,Oh mein Gott er wird her kommen und dann bringt er ihn um!" rief ich und raufte mir die Haare. ,,Das wird er nicht Liza!" meinte Aiden ruhig. ,,Wie kannst du nur so ruhig bleiben? Er ist unser Bruder Aiden und Deucalion wird ihn umbringen, weil er denkt Ethan sei zu schwach!" schrie ich ihn an und stieß ihn immer weiter nach hinten.
,,Liza beruhige dich, Ethan wird wieder gesund, er wird kämpfen, für Danny!" brüllte er nun, drückte mich gegen den Tresen und funkelte mich mit roten Augen an. Mein Puls schoss augenblicklich in die Höhe und ich schaute ihn erschrocken an. ,,Aiden, sie ist deine Schwester!" meinte Lydia und zog ihn sanft von mir weg. Er nickte und nahm dann ihre Hand. Das glaube ich jetzt nicht! Ich schaute sie geschockt an und da war ich nicht die einzige.
,,Das ist ein Scherz Aiden oder? Du und Lydia?" fragte ich gereizt und lachte sarkastisch auf. ,,Natürlich, deshalb wolltest du auch auf einmal hier bleiben." murmelte ich vor mich hin. ,,Ja!" meinte er nur und senkte den Kopf. ,,Du hast mir verboten mich mit Isaac zu treffen und dabei hast du dich ständig mit Lydia getroffen?" fuhr ich ihn wütend an. ,,Ja, Liza habe ich! Und ich will hierbleiben, weil ich eine Zukunft hier mit ihr sehe. Bist du nun zufrieden? Das mit Isaac und dir wäre nie was geworden. Du passt überhaupt nicht zu ihm!" erwiderte er nun gereizt und schaute mich ernst an. Ich drehte nur meinen Kopf von ihm weg und lachte sarkastisch auf. ,,Wenn Deucalion hier ist um Ethan zu töten, dann sollte er lieber dich nehmen, denn du bist tausend Mal schwächer als er!" zischte ich bedrohlich und bohrte meinen Finger in seine Brust.
Er schaute mich kurz verletzt an. Doch wenn es um Ethan geht, bin ich unglaublich gereizt und es war mir egal was man nun von mir dachte, denn ich brauchte meinen Bruder! Aiden wollte gerade etwas erwidern, doch da ging die Tür schon auf und Deucalion kam hineingelaufen. Sein Stock schob sich vor ihm her und ein leises Klacken war zu hören. Augenblicklich spannte ich mich an und trat einen Schritt vor Aiden. Obwohl ich eigentlich wütend auf ihn war wollte ich ihn dennoch beschützen.
,,Ah, wie ich höre ist Liza auch hier!" meinte er grinsend und blieb genau vor mir stehen. ,,Verschwinde!" zischte ich, doch er lachte nur auf. ,,Du bist ein Mensch Liza, du könntest es nie mit mir aufnehmen und dein Bruder wird sich mir nicht in den Weg stellen!" erwiderte er lachend und schaute sich in dem Raum um. Aiden trat ein paar Schritte zurück und zog Lydia mit sich. Feigling! ,,Du weißt warum ich hier bin, also geh mir doch bitte aus dem Weg!" meinte er nun gespielt freundlich. ,,Nur über meine Leiche!" spuckte ich ihm regelrecht ins Gesicht und im nächsten Moment fiel ich schon gegen die Wand.
Meine Freunde, ja ich weiß, es war dämlich sie jetzt noch als solche zu bezeichnen. Schauten mich nur geschockt an. Doch auf einmal stieg eine unglaubliche Wut in mir auf und ich spürte ein brennen im ganzen Körper, als ich auf meine Hände schaute, welche sich in die Wand gruben sah ich Krallen. Ich hinterließ einen langen Kratzer in der Tapete als ich mich zu Deucalion umdrehte und ihn anbrüllte. Es war kein menschliches Brüllen, nein, viel mehr wie das eines wilden Wolfs. Aiden schaute mich geschockt an und ich sah für ein paar Sekunden in seinen Augen so etwas wie Angst.
,,Ah endlich!" hörte ich Deucalion sagen. ,,Du weißt gar nicht wie lange ich schon darauf warte dass du dich verwandelst Liza!" meinte er und stand im nächsten Moment als komplett verwandelter Wolf vor uns. Sein Fell war an ein paar Stellen schon leicht grau und seine roten Augen funkelten mich ruhig an.
Ich kniete mich auf den Boden, drückte meinen Kopf nach unten und sah ihn dann knurrend an. Plötzlich veränderte sich mein Körper und ich krümmte mich zusammen, ehe auch ich Tatzen hatte. Verwirrt schaute ich in den Spiegel im Wartebereich und stellte fest, dass meine Augen rot leuchteten. Ich war ein Alpha? Doch ich war nicht die einzige, welche mich verwirrt betrachtete. All meine Freunde schauten geschockt zu mir, ebenso Aiden und Kali und auch Deaton war kurz dazu gekommen um zu sehen woher das Knurren gekommen war. Deucalion brüllte mich an und machte Anstalten einfach über die kleine Abgrenzung zum Behandlungsraum zu springen. Ich rannte augenblicklich los, verbiss mich in seinem Bauch und ging mit ihm zu Boden. Er schüttelte mich jaulend ab und stieß mich zurück. Kurz liefen wir im Kreis und dann setzte er wieder nach vorne und biss mir dieses Mal in die Schulter. Ich heulte auf und biss ihm ins Ohr, doch ihm schien das nicht wirklich etwas auszumachen, weshalb ich mit meiner Tatze über sein gesamtes Gesicht kratzte. Er schreckte zurück und ich fiel schnaufend auf meine Tatzen. Meine Schulter brannte höllisch und ich spürte das Blut, welches an meinen Pfoten klebte. Doch ich musste meinen Bruder und meine Freunde schützen. Also stemmte ich meine Beine an, setzte zum Sprung an und kullerte dann gemeinsam mit ihm auf dem Boden lang. Wir kratzten und bissen uns, während ich versuchte ihn immer wieder von mir herunter zu schubsen, doch er ließ einfach nicht nach. Bis ich ihn noch einmal kräftig in den Bauch biss. Er brüllte mich an, lief los und sprang im nächsten Moment aus dem Fenster der Praxis. Ich blieb zurück mit meinen Freunden, Aiden und Kali welche mich noch immer geschockt betrachteten. Ich leckte mir über die Tatze um das Blut los zu werden. Da ich nicht wusste wie ich mich zurück verwandelt könnte legte ich mich einfach auf den Boden und versuchte an meine Schulter zu kommen, welche noch immer höllisch brannte. Nach einigen Minuten in denen ich vergeblich versuchte über die Wunde zu lecken kam Isaac und hockte sich neben mich, ehe er begann mit eine paar Tüchern die Wunde zu reinigen. Ich legte meinen Kopf in seinen Schoß und schloss die Augen, wobei ich ab und zu aufjaulte, wenn er zu sehr aufdrückte.
vom 2.Mai 2017
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