Hoffnung

Isaac POV.

Liza, Liza, Liza, immer wieder dieser Name, irgendwoher wusste ich, dass ich sie kannte, dass sie irgendwie mehr war, aber nachdem diese ganzen Leute meinten mein Dad wäre schon seit Jahren tot, wusste ich erst recht nicht, wem ich trauen und was ich glauben sollte. Alle starrten mich an, als wüssten sie selbst nicht, was sie mit mir anfangen sollten. Die beiden Zwillinge waren nun schon seit einigen Stunden weg und ich fragte mich was sie bewirken wollten. ,,Wer ... wer ist diese Liza?" murmelte ich und schaute den glatzköpfigen, dunkelhäutigen, kleinen Mann im Kittel an, aus irgendeinem Grund spürte, nein roch ich viel mehr, dass ich ihm vertrauen konnte.

,,Liza, ist unsere Freundin ... und du warst mit ihr zusammen, es gab ein ständiges hin und her, doch jetzt, hat sie eine Kraft bekommen, welche sie nur umso gefährlicher für uns alle macht!" erklärte mir Lydia, wie ich mitbekam. ,,O.k., wieso hocken wir dann noch hier rum und helfen ihr nicht?" sofort sprang ich von der Arztliege und schaute die Gruppe gespannt an. ,,Unfassbar!" murmelte der grimmig drein guckende Mann mit den schwarzen Haaren und fuhr sich mit der Hand über die Stirn. ,,Wäre ich Deucalion doch beigetreten!" lachte er ironisch und starrte mich ernst an. ,,Du kannst nicht mal auf beiden Beinen laufen, geschweige denn dich an etwas aus deinem Leben erinnern und willst schon los ziehen einem dir fremden Mädchen zu helfen? Isaac, du bleibst hier, bei Deaton. Aber wir, werden gehen und versuchen deine Freundin zu retten!" ,,Aber ...!" wollte ich gerade ansetzen, als Deaton mir beruhigend eine Hand auf die Schulter legte.

,,Derek hat recht, du warst kurz tot Isaac, deine Gedanken spielen verrückt, ruh dich erst einmal ein bisschen aus, keine Sorge, dein Team, dein Rudel, deine Freunde, werden sie finden und wieder zu dir zurück bringen und während sie da draußen sind, werden wir zwei uns um dein Gedächtnis kümmern." Resigniert nickte ich mit dem Kopf. ,,Geht ihr, ich bleibe bei meinem Kumpel, bringt mir meine beste Freundin wieder!" sagte der dunkelhäutige, muskulöse Typ und augenblicklich blitzen einige Szenen vor meinem inneren Auge vorbei. Eine Eislaufbahn, er und ein blondes Mädchen, wir drei und Derek, Boyd!

Noch ehe ich den Gedanken richtig zu fassen bekam und den anderen meine Erkenntnis mitteilen konnte gingen sie, meine angeblichen Freunde, welche mir so fremd erschienen und doch gleichzeitig ein Gefühl von Geborgenheit in mir hervorriefen. ,,Also fangen wir an!" meinte Deaton sofort und schloss die Ladentür, ehe er sich ein paar Gummihandschuhe anzog. Wo war ich hier nur hineingeraten?

Aiden POV.

Als Ethan und ich zuhause ankam fanden wir Lizas Zimmer völlig verwüstet wieder, ihr Fenster stand sperrangelweit offen und ihre Decke hing halb aus dem Fenster. ,,Wo zur Hölle ist sie?" wütend darüber, dass wir nicht eher etwas unternommen hatten stieß ich ihren Schreibtischstuhl um. ,,Na na Aiden, was bist du denn so aggressiv, da könnte man ja fast Angst bekommen, Brüderchen!" langsam strichen ihre Finger über meine Schulter und stellte den Stuhl wieder auf.

Verwundert beobachtete ich sie, ihre Augen funkelten rot und ich hatte das Gefühl um sie herum waberte eine schwarze Masse, sie hatte nichts mehr mit unserer kleinen liebenswerten Schwester gemeinsam. ,,Liza, wie geht es dir?" verwirrt betrachtete ich Ethan als dieser sich seelenruhig auf ihr Bett setzte und sie betrachtete. Als wäre sie genauso verwirrt wie ich, betrachtete Liza uns wie ihr zwei völlig fremde Menschen, dann stieß sie plötzlich ein bedrohliches Knurren aus und sprang auf Ethan ehe sie ihn mit ihren Händen am Hals packte und sich bedrohlich über ihm aufbaute. Ich wusste, wenn ich sie bedrohen würde, würde sie Ethan vermutlich verletzen, wir mussten vorsichtig umgehen mit unseren Worten und unseren Taten.

,,Wie es mir geht? Ich bin wütend, so unglaublich wütend! Ihr wart nie da und jetzt, wo ich euch gleichgestellt bin, wo ich die Macht habe mit euch mit zu halten, versucht ihr mir sie zu entziehen, ihr wisst doch gar nicht, wie es sich anfühlt, über Leben und Tod entscheiden zu können. Ich fühle mich stärker als je und meine Gedanken sind reiner als sie es vorher waren, endlich besitze ich die Macht uns aus dem Alpharudel zu befreien, endlich kann ich es mit Deucalion aufnehmen, doch solltet ihr versuchen mich aufzuhalten, dann werdet ihr es bitter bereuen!" knurrend hob sie ihre Hand und präsentierte uns ihre schwarzen von Blutbefleckten Krallen. ,,Liza! Wir haben gar nicht vor dich aufzuhalten, du bist unsere Schwester und wir wollen dich nur unterstützen, egal was du bist oder wer du bist, du wirst immer unsere kleine Schwester bleiben, auch wenn wir Drillinge sind, Liza wir sehen eine Zukunft hier, ich mit Danny, Aiden mit Lydia und du? Du mit Isaac!" langsam richtete Ethan sich auf und umfing Lizas Hände.

Wutentbrannt entriss Liza ihm ihre Hände. ,,Solltet ihr oder die anderen mir auch nur in die Quere kommen, dann seid ihr schneller dran, als all die anderen Werwölfe auf der Welt, habt ihr verstanden? Ich habe jetzt eine neue Familie und ich bin bereit ihr zu folgen!" Mit diesen Worten sprang Liza aus dem Fenster und war im Wald verschwunden, ich wollte ihr gerade hinterher eilen, doch Ethan hielt mich zurück. ,,Tu es nicht Bruder!" ,,Wieso nicht, Ethan? Sie entkommt und was machen wir dann? Wenn Liza weiter mordet, dann wird sie das für den Rest ihres Lebens bereuen! Ethan, es bringt sie um! Hast du sie dir nicht genau angeschaut? Die Gewissensbisse sind schon längst in ihr! Ich ertrage es nicht sie so zu sehen!" aufgebracht starrte ich meinen Bruder an und zog ihn wieder auf die Füße.

,,Aiden ich weiß, aber wir wissen wer ihr nächstes Ziel sein wird! Wen hasst sie wohl mehr, als irgendwen sonst? Deucalion und unsere vermeintlichen Eltern, sie wird zuerst versuchen ihn umzubringen, denn sie wird getrieben von Hass und Wut! Eine Macht, die schon längst in ihr war, ehe sie die Blume überhaupt eingenommen hatte." Seine Erklärung klang plausibel, doch ich wollte es nicht hören, Liza hatte alles recht der Welt sauer auf uns zu sein, doch was sollten wir nun tun? Natürlich wollten wir Deucalion loswerden, doch Liza würde daran zu Grunde gehen und mit dieser Schuld, könnte ich nie leben. ,,Ich weiß Aiden, wir werden sie aufhalten und dann bekommen wir unsere Schwester wieder und unser Leben, hier ist unser Platz!"

vom 18.Februar 2019

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