Die Träume
Isaac POV.
,,Wie können wir die Blume vor Deucalion finden?" fragte Aiden wütend und wirkte plötzlich wieder voller Tatendrang. ,,Das können wir nicht, die einzigen die sie finden können sind Scott und Liza!" erklärte Derek und schaute Scott eindringlich an. ,,Ich weiß nicht wie, ich spüre nichts!" Scott zuckte hilflos mit den Schultern. ,,Vielleicht merkt er es nicht, weil Liza mehr Blutlust verspürt, sie hat keinen Anker, aber Scott hat einen, er weiß sich zu wehren!" stellte ich fest. ,,Eventuell oder Scott weiß wie er es ignorieren kann." meinte Derek und betrachtete ihn eindringlich.
,,Und was machen wir jetzt? Wir können sie ja nicht Tag und Nacht überwachen!" entgegnete ich. ,,Was wenn doch? Wir sind ihre Brüder, es wird niemanden wundern, wenn wir in ihrer Nähe sind und wir haben wahrscheinlich eine höhere Chance sie zu finden!" deutete Aiden auf Ethan und sich. ,,Sie will aber niemanden von uns in ihrer Nähe haben! Warum lasst ihr es nicht einfach auf sich beruhen? Sie will keine Hilfe, also ignorieren wir sie!" fing Erica wieder an mit fauchen. ,,Wenn wir nichts unternehmen, dann werdet ihr nicht nur Liza verlieren, sondern dann sterben wir alle, willst du daran Schuld sein, dass zig Rudel ausgelöscht werden, nur weil du keine Lust hattest etwas zu unternehmen?" Dereks stimme wurde immer lauter und ich sah wie einige, darunter auch Erica betreten zusammenzuckten.
Ängstlich schüttelt Erica den Kopf und war nicht fähig ihm in die Augen zu sehen. Doch Derek hatte recht, es lag nicht nur an uns, unsere Freundin zu retten, sondern die ganze Welt, wir mussten auch an die anderen Werwölfe auf der Erde denken. ,,Gut, dann versuchen Aiden und ich ihr wieder näher zu kommen, sie hat es früher immer gehasst, dass sie keine Freunde haben konnte, also müssen wir jetzt Freunde für sie sein!" erklärte Ethan ruhig, er schien zwar aufgebracht, hatte sich aber wesentlich besser als Aiden unter Kontrolle. Derek nickte und die Anderen machten sich wieder auf den Weg nach Hause, da wir uns sicher waren, dass sie heute nicht noch einmal angreifen würden.
Liza POV.
Wir wurden Angegriffen, ein sanfter Kuss, Isaac, der Angriff, das Alpharudel, ich fühlte mich schlecht, wie sollte ich meinen Freunden helfen? Ich kämpfte mit Kali, Erica rutschte aus, fiel, ich fiel, Isaac half mir hoch. Erica fiel immer und immer wieder in den Tod, niemand half ihr und dann, war da plötzlich dieses Licht, es hielt sie fest, zog sie hoch und ich hörte diesen einen Satz, dieser eine Satz der alles veränderte. ,,Freunde lässt man nicht fallen!"
Keuchend wachte ich auf, strampelte die Decke von meinem schweißnassen Körper. Es war gerade einmal 2 Uhr morgens. Ich konnte mich daran erinnern, ich hatte Erica geholfen, hatte sie gerettet, ich erinnerte mich daran wie sie mich töten wollte, wie Isaac mich gehalten hatte, ich spürte seine Lippen auf meinen, roch seinen Duft, als wäre es erst einige Minuten her, seitdem wir uns geküsst hatten.
,,Es war ... nur ein Traum Liza, du hast einen Auftrag, enttäusche Deucalion nicht!" sagte ich immer wieder auf, wie ein Mantra, als würde es mir helfen, doch es vertrieb meine Träume nicht. Ich konnte nicht glauben, dass ich so etwas geträumt hatte, ich wusste es war eine Erinnerung gewesen, aus einem schon längst vergangenem Leben, doch es war verboten, ich durfte keine Gefühle zulassen, ich konnte nicht. Es würde den Auftrag gefährden.
Ethan POV.
Ich hatte immer geglaubt unsere Familie würde für immer zusammenbleiben, doch jetzt fehlte für Aiden und mich der wichtigste Teil. Dass wir unsere Eltern nicht gekannt hatten war uns egal. Wir hatten immer unsere Liza gehabt und es hatte sie nie gestört, wie wir waren, was wir waren und bei wem wir waren. Natürlich wollte sie nichts mehr als uns aus diesem Rudel raus zu holen, doch jetzt? Jetzt hasste sie uns, wir waren draußen und sie war drin, ich machte mir solche Vorwürfe. Wir hatten unser kleines Mädchen in Gefahr gebracht und wir büßten dafür, sie wusste gar nicht wie sehr.
,,Ich halte das nicht mehr aus Ethan! Sie ist unser Mädchen und ich habe sie immer nur schlecht behandelt! Ich bin ein furchtbarer Bruder!" kraftlos ließ Aiden seinen Kopf auf den Tisch fallen. Es tat weh ihn so leiden zu sehen, aber wir stärkten uns gegenseitig, waren füreinander da. ,,Du bist alles, aber kein schlechter Bruder Aiden, du bist nun einmal sehr aufbrausend und du weißt, dass Liza dich immer geliebt hat und tief in ihrem inneren weiß sie das auch, sie muss es nur wieder erfahren, wenn du dich ändern willst ihr gegenüber dann tu das, aber du darfst nicht an dir zweifeln!" mitfühlend legte ich ihm eine Hand auf die Schulter. ,,Du hast recht!" murmelte er leise. Es war komisch ihn so zu sehen. Sonst war Aiden immer der, welcher handelte ohne nachzudenken. Der Bruder, welcher weniger Emotionen zuließ.
,,Dann sollten wir jetzt los zur Schule, vielleicht haben wir ja Glück und sie kommt dorthin." meinte ich ruhig, nahm meine Sachen und sah ihn auffordern an. Seufzend erhob er sich und folgten mir zu unseren Motorrädern, seit Liza nicht mehr da war, ist es viel zu ruhig geworden in unserem Leben. Natürlich hatten wir Liza oft von uns gestoßen, aber sie hatte es falsch verstanden, wir hatten sie von uns gestoßen um sie zu beschützen. Eben weil wir uns solche Sorgen um sie gemacht hatten, sie hatte nicht unser Werwolfgen gehabt, zumindest hatten wir dies immer geglaubt, aber nun hatte sich alles geändert und wir mussten uns keine Sorgen mehr machen, sie verletzen zu können.
,,Eure Mutter!" erneut halten die Worte durch meinen Kopf, wir hatten sie gesehen, unsere Mutter, auf der Party, sie war mir wie ein Geist erschienen, nur weil Aiden sie auch gesehen und gehört hatte, wusste ich dass sie wirklich da gewesen war, denn als wir alle wieder in dem Gebäude aufgewacht waren, war sie verschwunden gewesen, als wäre sie nie da gewesen, als wäre sie nur eine Einbildung unseres Geistes gewesen, weil wir uns immer gewünscht hatten sie eines Tages zu treffen.
Liza POV.
Boyd war schwer verletzt, ich betrat Deatons Praxis, Erica küsste Isaac, sie starb, ich rettete sie, Isaac küsste mich, ich lief Schlittschuhe mit Boyd, Aiden umarmte mich, Ethan trug mich, Deucalion schlug mich, ...
Erschrocken fuhr ich hoch als es zur Pause klingelte, die Träume verfolgten mich, ließen mich nicht los und im Hintergrund stand immer eine schwarze Rose, rief mich, schrie nach mir und ich spürte sie, als wäre sie eine Teil von mir, als könnte ich sie orten, wenn ich nur lange genug auf sie hörte, doch es kam nie dazu, immer kurz bevor ich erfuhr wo ich sie finden konnte, verschwand der Traum, als wüsste er etwas dass ich nicht wusste, als versuchten mir meine Träume etwas zu sagen oder zu verheimlichen, doch irgendwann würde ich es erfahren. Den Anderen versuchte ich in der Schule aus dem Weg zu gehen, doch Aiden zog mich nach dem Unterricht einfach mit zu ihrem Tisch, ich hätte mich wehren können, aber eine kleine Stimme im Kopf sagte mir, dass ich vielleicht noch mehr herausfinden konnte, wenn ich bei ihnen saß. Also ließ ich es die ganze Pause über mich ergehen zu hören, wie es auf der Party gewesen war, was sie die ganzen letzten Wochen gemacht haben und bla, bla, bla, bla, bla. Man sollte wohl meinen, als Werwolf hätte man viel interessantere Gesprächsthemen, aber dieser ganze Mist den sie hier von sich gaben, als hätten sie die Gespräche schon auswendig gelernt, war einfach nur stinklangweilig, also driftete ich einfach ab, gab mich den Träumen hin.
,,Ich liebe dich!" ein stummes versprechen, 3 kleine Geschwister, sie lachten, ein Stock welcher sich in meine Hand bohrte, eine neue Schule, ich sollte meine Freunde verraten, ich konnte nicht, meine Brüder lachten, Ethan küsste Danny, ich sah sie aus weiter Entfernung, ein Wolf, meine Krallen welche ein Loch in die Tapete von Deatons Praxis bohrten, Ethan welcher Schmerzen hatte, ich schrie Aiden an, ein Auto krachte gegen einen Baum, 3 Kinder weinten, die Eltern lagen tot hinter dem Steuer, eine schwarze Rose, welche leise rief, ein Kuss, eine Hand welche meine hielt, Ericas Blick.
Erschrocken riss ich die Augen auf. Unsere Eltern waren tot, Etahn, Aiden und ich waren dabei gewesen, auf dem Rücksitz, wir hatten sie gesehen! Claudia und Mike waren nicht unsere Eltern, sie hatten mich belogen!
vom 11.Juli 2017
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