Die Stimme

Liza POV.

Sie waren meine Brüder, wie konnten sie nun nicht zu mir stehen? Sie haben Angst vor dir, das wusstest du doch schon oder nicht? Die Stimme war meine einzige Familie, alles was ich noch hatte und was mir Halt gab in diesen Zeiten. Für sie würde ich immer bleiben wer ich bin und was ich war, vor ihr musste ich mich nicht verstecken oder mich rechtfertigen, sie wollte, dass ich lebte und mein Herz weiter schlug. Müde irrte ich nun seit Stunden durch den Wald, war ich nicht eben erst wieder zuhause angekommen? Geh weiter, der Weg ist nicht mehr weit, bring sie um und du wirst wieder frei sein! Hörst du das nicht? Das pochen des kleinen Herzen? Folge ihm!

Meine Füße trugen mich wie von selbst in die Richtung aus welcher der Herzschlag kam und plötzlich stand ich an einem kleinen Bach und sah einen Mann und eine Frau, wie sie ein kleines Kind vorsichtig in dem Bach wuschen. Auf leisen Sohlen bewegte ich mich auf die Familie zu, rochen sie mich denn nicht? Sahen sie denn nicht ihren Untergang kommen? Ein hämisches Grinsen breitete sich langsam auf meinem Gesicht aus und langsam fuhr ich die Krallen aus, noch ehe sie wussten wie ihnen geschah, stürzte ich mich auf die Familie und zerriss sowohl die Eltern als auch das Baby in kleine Fetzen, sie konnten noch nicht einmal einen Laut von sich geben.

Gut so, nur dumme Omegas, niemand braucht sie, sie waren wie du, nicht geliebt und nicht gebraucht, doch jetzt hast du mich, ich gebe dir was du brauchst, mehr brauchst du nicht, ich bin alles für dich, für mich bist du meine Familie und ich will, dass du mein bist! Oh das bin ich, ich bin bereit für deine weiteren Aufgaben, sag mir was ich tun soll, gib mir meine Opfer, ich bin bereit! Geh und halte erst, wenn du ihm gegenüberstehst, spür ihn auf und dann töte deine Familie, all die die du nicht brauchst, befreie dich von der Last und atme endlich wieder frei!

Also ging ich, verließ Beacon Hills, auf der Suche nach meinen nächsten Opfern, bis ich mir Deucalion vornehmen würden, doch vorher sollte er wissen, dass ich ihm keinen seiner Wölfe mehr übriglassen würde, sodass er am Ende ganz allein vor mir stehen würde und dann würde ich endlich meine Rache bekommen, für die Jahre, die er mir genommen hatte.

Isaac POV.

Nach Luft schnappend riss ich mich von Boyd los und schüttelte mir das Eiswasser aus dem Gesicht. ,,Tut mir leid, aber ich kann mich noch immer nicht erinnern!" langsam gingen uns die Möglichkeiten aus, dabei wusste ich tief in meinem Inneren, dass sie mich brauchten um Liza zu retten. ,,Es gibt nur noch eine Möglichkeit!" mit einem ruhigen Gesichtsausdruck starrte er mich an: ,,Du musst noch einmal sterben, Isaac!" plötzlich hob er zwei Metallplatten an einem Kabel vom Tisch, ein Defibrillator. ,,Nein! Sind Sie verrückt? Isaac war doch schon einmal tot! Nochmal mache ich den Scheiß bestimmt nicht durch!" aufgewühlt schlug Boyd auf den Tisch. Kurz lieferten sich die beiden einem Blickduell, doch eines hatten sie vergessen, ich entschied für mich selbst und außerdem wollte ich den anderen endlich wieder helfen können, also sprang ich erneut auf und stellte mich zwischen die beiden.

,,Ich wäre dann so weit!"

,,Isaac, Kumpel, ich weiß du willst Liza retten und bestimmt wird sie das auch super finden, wenn sie nicht weiter Leute ermordet und wieder unsere Freundin ist, aber willst du das wirklich riskieren? Du hast deinen Vater überlebt, die Oni und sogar Dereks verrückte Ex, bitte gib jetzt nicht nur für Liza, so sehr ich sie auch selbst mag dein Leben auf. Wir finden einen anderen Weg, das tun wir immer, hörst du?" stumm blickte Boyd mich an und resigniert ließ ich den Kopf sinken. ,,Du hast recht, tut mir leid, aber ich fühle mich so hilflos!" ,,Ich weiß, na los lass uns Nachhause fahren, vielleicht bringt das ja was!" Boyd und Deaton wanden sich von mir ab um vor in den Laden zu gehen, doch ich war nicht gewillt so schnell aufzugeben.

Vielleicht hatte ich keine Erinnerungen mehr, doch mein Herz schlug noch immer, nur für dieses eine Mädchen, schnell nahm ich die beiden Handschellen mit dem Metall und drückte sie auf meine Brust, ich hörte nur noch das knurren von Boyd, ehe ich zuckend zu Boden ging, es stimmte, wenn man stirbt zieht das ganze Leben an einem vorbei. Ich wurde überrollt von meinen Erinnerungen, meiner Vergangenheit, ich hörte die Schreie, die Kälte in der Truhe, ich sah das Glas, welches neben mir zerschellte, Derek, Erica, wie wir in Scotts Rudel kamen und dann ein wunderschönes Mädchen, schon als ich sie das erste Mal sah, wollte ich sie näher kennen lernen, sie war wie eine zarte Blume, der kostbarste Schatz den ich beschützen wollte und ihr Name war Liza, dann war plötzlich alles schwarz und mein letzter Gedanke galt dem Mädchen, welches ich über alles liebte und nicht hatte beschützen können.

Ethan POV.

,,Wie konnte das passieren?" aufgebracht funkelten Dereks Augen und krachend fiel der Stapel Bücher welchen er vom Tisch fegte zu Boden. ,,Derek, bitte beruhige dich!" Erica versuchte ihn mit ihren verheulten Augen zu beruhigen. Vor etwa einer halben Stunde hatte Boyd uns erzählt was mit Isaac passiert war und nun lag er wie in eine Art Koma, er lebte und atmete, doch konnte er sich nicht regen, wir verstanden nicht wirklich, wie dies möglich war, da er eigentlich heilen müsste, doch Deaton meinte, das könnte eine Rückkopplung seiner so schnell aufeinanderfolgenden Tode sein. ,,Ich kapier das nicht, das liegt nur an euch drei!" wütend zeigte er auf Aiden und mich. ,,Weil ihr hier her ziehen musstet, weil ihr Liza in unsere Rudel geschleust habt! Wegen euch verliere ich Beta um Beta! Geht und findet eure Schwester, wenn wir bis dahin noch keinen Weg gefunden haben sie zu heilen, ... dann werde ich sie eigenhändig töten, ist das klar!" wütend starrte Derek uns an und wurde immer lauter und lauter.

Doch dieses Mal musste ich nicht Aiden zurückhalten, sondern er mich.

,,Wag es nicht sie auch nur anzufassen, Derek, sie ist unsere Schwester, unsere Familie, sie ist alles und so viel mehr für uns, du hattest eine Familie, vielleicht hast du sie verloren, aber du weißt nicht, wie es ist misshandelt zu werden von Kleinkind auf, also wag es ja nicht, ihr zu drohen!" knurrend ließ ich meine Augen aufblitzen. ,,Von nun an, herrscht wieder Krieg zwischen unseren Rudeln!" ich drehte mich um und hatte das Loft schon fast verlassen als ich bemerkte, dass mein Bruder noch immer bei Lydia stand und mich leicht verwirrt betrachtete. ,,Bruder, kommst du?" fauchte ich schon regelrecht. ,,Ethan, ich weiß du bist aufgebracht, glaub mir das bin ich auch, aber wir brauchen sie, damit wir Liza beschützen können, wir werden nicht zulassen, dass sie Liza etwas tun o.k.? Aber bitte begeh nicht diesen Fehler!"

Verstand er es denn nicht? Sah er denn nicht, was sie mit ihm machten? Wir mussten sie aufhalten, sie hatten unserer Liza gedroht, dabei tat sie doch nur ihre Arbeit! ,,Tut mir leid Bruder, aber ich vermute, dass sich ab hier unsere Wege trennen werden. Ich werde unserer Schwester helfen!" bevor sie hätten reagieren können, verschloss ich die Tür des Lofts von außen, sodass sie nicht mehr hinauskamen.

vom 18.Februar 2019 

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