10. Guten Morgen

Kain lächelte mich mit roten Wangen an, was zeigte, dass es ihm ebenfalls peinlich war. Ich wandte meinen Blick von seinen Augen ab; die so viel intensivität ausdrückten.
Plötzlich ertönte ein lauter Knall und das Schiff fing an stark zu schaukeln. Kain verlor das Gleichgewicht und fiel auf mich. Zusammen wurden wir tiefer ins Bett gedrückt.

,,Wir werden beschossen!", schrie eine Stimme von außen und man hörte Schritte, die wie wild umher rannten. Alle eilten durch die Gänge, sodass ich mich ängstlich unter der Bettdecke verkroch. Die Stimmung war angespannt und während ich mir die Ohren zu hielt, um das Geräusch von Kanonen auszublenden, stieg mir der Geruch von Schießpulver in die Nase.

Kain legte sich an meine Seite und ich kuschelte mich an ihn. Nicht weil ich etwas für ihm empfand; sondern eher; weil ich Angst hatte und froh war ihn an meiner Seite zu haben.
Ich war davon überzeugt, dass ich mein Königreich kein bisschen vermissen würde. Nicht mein Status! Nicht meine Stiefmutter und nicht meinen pervesen Vater auch König genannt! Alles könnte ich zurücklassen! Ich könnte mit Kain ein neues Leben beginnen.

Ohne sich zu verstellen oder sich zu verstecken! Alleine der Gedanke daran; beruhigte mich etwas.
Ich zog Kains Duft ein, während meine Kopf auf seiner Brust ruhte. Ich lauschte seinem Herzschlag und schloss die Augen. Sein Rhythmisch brachte mich langsam dazu in einen tiefen Schlaf zu fallen.

All die Geräusche um mich herum verstummten und ich versank in dem Land der Träume, an dem die Welt noch in Ordnung war.

Irgendwann wurde ich von jemandem wachgerüttelt. Sofort erblickten meine Augen; die von Kain. Ich wurde rot und rieb mir verschlafen die Augen. Noch immer lag mein Bruder unter mir und diente als mein persönliches Kuscheltier.

,,Guten Morgen!", sagte Kain und strich mir durchs Haar. Ich begrüßte ihn ebenfalls und lächelte breit. Ich hätte nicht erwartet; dass ich die gestrige Nacht so leicht überstehen würde.

Wäre Kain nicht dagewesen; wüsste ich nicht; wie ich reagiert hätte.
Bestimmt wäre ich völlig in Panik ausgebrochen und wild umher gerannt.

Plötzlich fiel mir auf; dass ich noch immer halbnackt war und ließ bis über beide Ohren rot an. Kain bemerkte dies und meinte:,, Wollen wir was frühstücken?" Ich nickte zustimmend und meinte dann:,, Ich möchte aber noch vorher duschen!" Kain sah mich lächelnd an und nickte.

Zu aller erst stand ich auf und suchte meine Klamotten zusammen; die Kain mir ausgezogen hatte. Irgendwann hatte ich alles beisammen und wollte mich auf ins Badezimmer machen; welches am Raum grenzte. Doch bevor ich auch nur einen Schritt in den kleinen Nebenraum machen konnte, wurde ich von Kain zurückgezogen.

Verwirrt und überrascht sah ich zu ihm herauf; worauf er nur leise seufzte. Er zeigte auf die Kleidung in meinen Armen und meinte:,, Du willst doch nicht im allen ernst diese dreckige und nasse Kleidung anziehen!? Damit holst du dir noch eine Erkältung!"

Besorgt sah er mir in die Augen und nahm mir den kalten, nassen Stoff ab.
,,Und was soll ich sonst anziehen?", fragte ich und sah dabei zu, wie mein Bruder die Sachen im Kamin verbannte. Ja richrig gehört, er verbrannte sie!

Das sich ein Kamin in dem Raum befand ließ ich erst einmal links liegen und fragte Kain aufgebracht:,, Hey was soll das? Dies waren meine einzigen Sachen, die nicht aussahen wie Frauen Kleidung!"

Kain lachte daraufhin und auf einen Schrank an der Wand. Mein Blick folgte seinem Zeigefinger und ich begann zu grinsen. Langsam Schritt ich zu dem Schrank hin und öffnete ihn. Zum Vorschein kamen lauter Kleidungsstücke, die aussahen, als wäre man ein ganz normaler Mann.
Aufgeregt zog ich eine schwarze Hose heraus, ein weißes offenes Hemd mit tiefem V-ausschnitt und ein paar dunkle Stiefel. Dazu befanden sich in einem Karton ganz unten im Schrank, lauter Schmuck und Bänder. Ich griff lächeln hinein und holte mir etwas davon heraus. Obwohl ich schon so oft davon geredet habe, dass ich Frauenkleidung hasse; liebe ich Schmuck trotzdem.

Kain sah mir eine Weile dabei zu. Ich wollte gerade fertig bepackt in das Bad verschwinden, da wurde ich schon wieder aufgehalten. Kain holte etwas hinter sich hervor und drückte es an mich. Sein Blick war dabei abgewandt und ich erkannte einen leichten rot Ton auf seinen Wangen.

,,Was ist das?", fragte ich und bekam nur ein Flüstern als Antwort:,, Unterwäsche!" Jetzt wurde auch ich etwas verlegen und bedankte mich.
Danach begab ich mich endlich ins Badezimmer und schloss von ihnen ab. Die neue Kleidung legte ich auf einem Stuhl ab, sodass ich nur noch meine Boxer ausziehen musste, um meine heiß ersehnte Dusche zu bekommen.

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