(6) 4. Tag - Donnerstag
Jack
Ich wache heute auf, nachdem mein Wecker klingelt. Ich stehe auf und nehme meine Sachen, mit denen ich ins Bad marschiere. Danach mache ich mich fertig.
Kurze Zeit später kommt Dennis herein, ohne anzuklopfen und sagt mir, dass es gleich wieder Frühstück gibt. Ich wundere mich kurz und sage ihm: "OK, ich komme gleich."
Er schließt wieder die Tür und ich höre seine Schritte, die die Treppe hinunter gehen. Ich schaue mich im Spiegel an. Alles sitzt perfekt.
Also mache ich mich auf in die Küche. Das Essen ist natürlich fertig und schon setzte ich mich zu ihm an den Tisch.
"Äh, warum machst du eigentlich immer unser Frühstück?"
"Na ja, du machst ja auch immer das Mittagessen."
"Ja, aber manchmal hilfst du ja mit."
"Ich weiß, aber wenn ich das Frühstück mache, dann bist du ja noch gar nicht wach."
Ja, das stimmt.
Ich nicke ihm zu und esse weiter.
✴
Beim Weg zur Schule reden wir zusammen. Ich frage ihn wegen dem hier: "Eins hab ich immer noch nicht verstanden, und zwar: Wieso sagtest du mir einmal, dass du mit mir anders redest, wie mit den anderen? Und wieso findest du, dass ich wie deine kleine Schwester bin?"
Dennis schmunzelt in die Ferne ohne mich anzusehen, doch ich sehe zu ihm schräg hinauf und lasse nicht locker: "Dennis?"
Er schüttelt lächelnd den Kopf.
"Dennis, muss ich dich hier und jetzt auf der Straße zu Boden kitzeln, damit du es mir sagst?"
Er sieht mich an. Er hat die Unterlippe zwischen seinen Zähnen auf der rechten Seite eingezogen und lächelt gleichzeitig zu mir herab. "Was soll ich dir denn da antworten? Das ist doch ganz einfach zu verstehen ..."
"Ach ja?"
Er nickt und daraufhin widme ich mich der Straße zu.
"Du kommst irgendwann schon drauf, keine Sorge."
Ich sehe wieder zu ihm auf und er sieht mich lächelnd und zugleich cool an.
"OK ..."
"Was?", frägt er mich mürrisch.
"Nix. Ich würds halt jetzt gerne wissen."
"Ich kanns dir aber nicht sagen, da musst du selber drauf kommen."
"Hmh."
"Ooooooch! Bist du mir jetzt beleidigt?"
"Nein." Dennis ist stehengeblieben. "Kommst du?" Ich dreh mich zu ihm um und strecke ihm eine Hand aus.
Er sieht mich aufmerksam an, kommt langsam auf mich zu und schon packe ich seinen Ärmel der Realschuljacke, um ihn hinterher zu ziehen.
Er lässt sich das eine Weile machen und als uns schon die Leute so doof ansehen, sagt er und reißt sich von mir: "OK, ich komm ja schon." Er lächelt mir spielerisch zu und geht vorraus.
Dennis
Als sie mich gezogen hatte, hab ich sie die ganze Zeit angegrinst, doch als die Leute uns beglotzen, wurde mir anders und ich riss mich von ihr los, um vorraus zu gehen.
Jetzt trottet sie mir hinterher.
✴
In der Schule angekommen begrüßen wir die anderen. Jacks und Izzys Freunde sind mir und James ganz schön ans Herz gewachsen, was ich nie erwartet hätte.
Sie sind gar nicht so übel, die anderen. Aber mir sind immer noch Jack und Izzy von allen am liebsten. Ich lächle bei diesen Gedanken.
"Was ist so lustig, Dennis?", frägt mich James, als wir zum Klassenzimmer gehen.
Gedankenverloren wache ich auf und antworte: "Nix." Er sieht mich erwartungsvoll an und da antworte ich nochmal: "Wirklich, da ist nix, Kumpel." Ich lege ihm meinen Arm um seine Schulter und lache ihm die 5cm hoch ins Gesicht. Das scheint ihn zu beruhigen.
✴
Der Unterricht war ganz cool. Mal wieder waren James und ich die Klassenclowns. Wie immer.
Jeder lacht dann immer. Jack lacht vor allem bei jedem Scheiß den ich mache, auch Izzy. Aber das machen sie schon immer.
Was das wohl zu bedeuten hat?
In der Zwischenstunde ging James hinter mir. Hinter ihm gingen Jack und Izzy und als eine Lehrerin vorbeiging, ich glaube das war Frau Baumgartner, stellt James mir einfach so zum Spaß das Bein, sodass ich voll gegen sie flog und sie fast umrempelte. Jack und Izzy lachten natürlich mal wieder und James, he, der, der hat sich nicht mehr eingekriegt. Wasn sonnst? Wenn der Mal nicht mehr lachen kann, dann ist er aber echt vorm Sterben. Ich lache bei den Gedanken. Aber nein, das ist nicht witzig!
Auf jeden Fall hab ich mich bei der Lehrerin entschuldigt und bin weitergegangen. Ich hab sogar auch lachen können, als ich Jacks, James und Izzys Gesicht gesehen hab, wie sie sich deswegen totlachen müssen. Jack sagt dazu: "Mann, da hätte man jetzt eine Kamera gebraucht." Dann schmollt sie aus Spaß. Ich schlage ihr leicht gegen die Schulter, worauf sie sich wieder freut und pikst mir in den Bauch, worauf ich zammzucke.
Das war das Lustigste heute.
✴
Zu Hause angekommen gehen wir, wie schon jeden Tag als erstes in die Küche. Unsere Eltern haben uns gestern Fleisch eingekauft.
"Hmh, lecker.", sage ich und das Wasser läuft mir schon im Mund zusammen.
"Ja. Kannst du mir helfen, den Salat hier klein zu machen und zu waschen und davor natürlich zu säubern?"
"Ja, klar.", ich lächle sie an und mache mich an die Arbeit.
✴
Später am Essenstisch kommt mir eine Idee: "Wollen wir uns heute nach den Hausaufgaben einen Film ansehen?"
"Ja, und welchen?"
"Keine Ahnung. Such du aus."
"OK." Sie überlegt lange.
"Hmh, was sind denn deine Lieblingsfilme zur Zeit?"
"Harry Potter."
"Cool, wenn du sie dabei hast, dann können wir uns den 3. Teil ansehen."
"Echt?"
"Ja, die ersten zwei habe ich schon gesehen."
"Cool, ja, das hört sich nicht schlecht an, mit meinem großen Bruder einen Film anzusehen.", sie lächelt mich scherzend an.
✴
Danach rennen wir schnell hoch und machen gemeinsam die Hausaufgaben. Wir helfen uns gemeinsam, damit es schneller geht. Und kaum sind wir fertig, packt sich Jack ihre DVD und dann gehen wir gemeinsam runter.
Sie schaltet den Fernseher an, dann den DVD-Player und danach darf ich sogar die DVD einlegen.
Kurze Zeit später beginnt der Film.
Ich sehe manchmal zu ihr rüber, wenn sie sich bewegt. Und das ist echt jedes mal, wenn sich in dem Video DRACO MALFOY zeigt. Und dann lächelt sie auch noch dabei ...
"Gefällt der dir so gut?", frage ich sie, als Draco Malfoy von diesem Hipogreif angegriffen wird.
Sie nickt fieberhaft.
"OK ..." Eine bessere Antwort ist mir nicht eingefallen. Aber es macht mir Spaß, ihr dabei zu zusehen, wenn er auftaucht.
"Ist er eigentlich dein Lieblingsschauspieler?", frage ich sie.
"Ja, aber nur der Englische."
"Und wer ist der Deutsche?"
"Elyas M'Barek."
"Oh. Der ist ja auch cool." Ich lache sie an, doch sie hat gerade nur Augen für den Film.
Also ging es so weiter, dass ich den Film nun ansehe, ohne sie noch ein einziges Mal zu beobachten.
Am Schluss schaut sie auf die Uhr.
"Es ist jetzt schon halb 5."
"Ja. Was willst du jetzt machen?"
"Keine Ahnung. Ich würd vielleicht mal gerne für unsere Eltern Tisch decken."
"OK."
"Willst du mir vielleicht helfen?"
"Ja, kann ich machen."
✴
Also decken wir diesen Tisch. Jack faltet noch Servietten und stellt sie schön dekorativ auf die Teller.
"Das sieht toll aus.", lobe ich sie.
"Danke." Sie lächelt.
✴
Eine Viertelstunde später kommen ihre Eltern nach Hause. Sie danken uns fürs Tischdecken.
Eine halbe Stunde darauf kommen meine Eltern, dieses Mal gleichzeitig, nach Hause.
"Was isn da los?", frage ich sie lächelnd.
"Dein Vater und ich waren heute aus. Oh ..." sie schaut in die Küche. "ihr habt gedeckt? Sorry, wir haben schon was gegessen. Schatz, tut mir leid, danke für eure Mühe, aber wir sind heute echt müde geworden."
Daraufhin gibt sie mir bei dem Wort >Schatz< einen Kuss auf meine Stirn, vor dem Haaransatz, und geht mit meinem Dad nach oben die Treppen hoch.
"Ist gut, ist nicht schlimm!", rufe ich ihnen hinterher.
Dann geht die Tür zu und lautes Gelächter ist zu hören.
Ich gehe auf Jack zu, die im Wohnzimmer auf der Couch mit einem Buch sitzt und setze mich zu ihr. Kurz darauf sage ich scherzend: "Was da oben wohl passiert?" Natürlich sage ich das flüsternd, denn die Küche ist nicht weit, wo ihre Eltern gerade zusammen kochen.
Sie sieht zu mir auf und kurz danach schreit sie quikend: "Dennis!!!" und haut mir das Buch an die Schulter. Ich lache mit ihr spielerisch.
✴
Das Abendessen verlief ganz ruhig, da zwei fehlen.
Jack und ich helfen noch beim Abräumen und gehen hoch in unsere Zimmer. Doch ich überlege es mir anders und husche ihr hinterher in ihr Zimmer. Sofort legt sie los, als sie mich sieht: "Wo ist eigentlich deine Schwester?"
"Ach, die ist bei ihrem Freund, da er näher an ihrer Arbeitsstelle wohnt."
"Ah, cool. Ist sie schon außer Haus?"
"Unterschiedlich. Sie ist gern bei ihm, aber auch bei uns."
"Cool. Und wann möchtest du mal ausziehen?"
"Hmh, wenn ich eine Freundin hab, die bereit dazu wäre, mit mir zusammen zu ziehen."
"Cool."
"Kannst du auch mal was anderes sagen, als dauernd nur COOL?"
"Ja, aber mir fiel gerade nichts besseres ein."
"Achso."
Wir reden weiter, bis es 21 Uhr wurde.
"OK, dann gehe ich mal rüber ins Bad."
"Ja, beeil dich.", sagt sie mir.
"Jaaaaaa."
Ich blicke ihr auf den Weg wieder nach hinten, worauf ich das Gefühl hab, dass sie gleich wieder zerschmilzt. Also lache ich in mich hinein, als ich ihre Türe schließe.
Ich bin kaum fertig, da kommt sie schon an. Fertig in ihrem Spitzenkleid.
Jack
Als ich das Bad betrete, sieht Dennis zu mir. Seine Augen weiten sich bei meinem Anblick.
What?
Egal. Ich gehe ans Waschbecken und er sieht mich ganz erstarrt an.
An was erinnert mich das wohl?
Sofort grinse ich los. Das war das Stichwort, denn sein starrer Blick löst sich von mir und er frägt mich, was so lustig sei. Ich erzählte ihm meine Gedankengänge. Sofort lacht er mit mir los.
✴
Als wir auf unsere Zimmer losgehen, wünschen wir uns noch eine gute Nacht.
Ich wollte gerade die Tür schließen, da höre ich ihn noch leicht flüstern: "Schlaf gut, Jack ..." Ich wundere mich und war ganz erstaunt.
Du auch, Dennis!
Dann gehe ich ins Bett und schließe die Augen.
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