(4) Der 2. Tag - Dienstag
Jack
Mein Wecker klingelt! Sofort stehe ich auf und schalte ihn ab. Gähnend öffne ich meine Rollos und schaue aus dem Fenster. Es blendet, also kneife ich meine Augen zusammen.
Ich packe meine Sachen zum Anziehen und, was ich noch nicht erwähnt habe, an unserer Schule haben wir Schulkleidung. Ich ziehe aber trotzdem ein anderes T-shirt darunter, weil ich kein Streber sein möchte. Das machen fast alle aus meiner Klasse.
Ich verlasse mein Zimmer und gehe geradeaus ins Bad. Dort benutze ich erst mal die Toilette. Danach gehe ich an das Waschbecken, zeihe mein Schlafanzug aus und überprüfte davor nochmal, ob ich abgesperrt hatte. Dann wasche ich mich. Danach kämme ich mir die Haare und schminke mich etwas.
Nachdem ich das Bad verlassen habe, gehe ich die Treppen runter und dann in die Küche. Dort sitzt Dennis. Wie gestern isst er schon seine Müslischüssel.
"Morgen!", begrüße ich ihn.
Er hebt den Kopf von seinem Handy hoch, schaut mich mit einem verschlafenden Lächeln an und spricht dazu: "Guten Morgen!"
Ich gehe an ihm mit einem verwunderten Blick vorbei. Er sieht mir daraufhin fragend hinterher. "Waaaaaaas ...?" Er schaut belustigt.
"Nix. Ich habe mich nur gefragt, seit wann du so nett zu mir sein kannst."
"Achso. Weißt du doch. Eigentlich konnte ich das schon immer, aber wir hatten noch nie so richtig ein Wort miteinander gewechselt. Und ich bin seit gestern so richtig nett zu dir geworden. Und so, wie ich zu dir bin, werde ich zu keinem sein."
"Äh, wie soll ich das verstehen?"
Ich nehme mir auch wieder Müsli zum Frühstück.
"Warte ab, irgendwann wirst du es wissen." Nach diesem Kommentar zwinkert er mir mit seinem rechten Auge zu und widmet sich wieder seinem Handy. Ich setzte mich wieder zu ihm dazu und frage ihn: "Was suchst du?" Ich schiebe mir den ersten Bissen in den Mund.
"Ich bin gerade bei Google Maps und suche, wie wir am kürzesten zur Schule gelangen."
"Wieso? Ich dachte du kennst dich so gut in Poing aus."
Er sieht mich nur nett und zugleich cool an, antwortet aber dann: "So hab ich das nie gesagt und außerdem wohne ich nicht hier, sondern in einer ganz anderen Richtung von Poing. Ich wohne hinter den Zugschienen und nicht in der Neubausiedlung, wo man sich auch noch in so einem Garten verirren kann."
Er lacht mir zu und darauf lache ich ihn an.
"OK. Und diesen Garten nennt man Park. Also, wie kommen wir dann am besten dort an?"
"Weiß ich doch! Hier." Er schiebt sein Handy zu mir rüber. Er hat genau das gleiche wie ich. Ich hab das Samsung Galaxy S3 in blau und er in schwarz.
Cool!
Ich schaue darauf und lächle.
"Was ist so lustig?", fragt er mich.
"Nichts.", gebe ich als Antwort.
"Komm sag! Ich weiß doch, dass was ist."
Woher will der das wissen? Der kann doch hoffentlich nicht meine Gedanken lesen. Ich lache in Gedanken.
"Es ist nur so", ich hohle mein Handy hervor und reiche es ihm. "dass wir das gleiche haben." Ich sehe ihn an. Er sieht von meinem auf in meine Augen. Dann lächelt er und ich auch. Sofort lachen wir los. Er wischt sich über die Augen.
Bekam er gerade Tränen in die Augen?
Als wir wieder zur Ruhe kommen, spreche ich: "Der Weg ist echt nicht lange."
"Ja und man kommt durch den PARK, den wir so großmächtig umgangen hatten." Er lacht schon wieder. Ich muss mich beherrschen, sonst lache ich wieder wegen so einem Scheiß.
"OK. Es geht eh gleich wieder los. Ich gehe schnell hoch und putze mir die Zähne.", sagt er.
"OK."
Er geht zur Spühlmaschine, stellt seine Schüssel und den Löffel hinein und geht an mir vorbei die Treppe hoch.
Als ich fertig bin, mache ich mich auch nach oben auf.
Dennis ist noch im Bad und hat gerade Schaum im Gesicht.
Was wird das, wenn es fertig ist?
Ich lache.
"Was?", frägt er mich und sieht runter zu mir. Toll, 6cm!
Egal.
Ich schüttel nur den Kopf. Er zieht die Augenbrauen kurz hoch und widmet sich wieder seinem Spiegelbild. Dann nimmt er den Rasierer und will grad anfangen, da sieht er mich an, weil ich ihn ansehe.
Dann frage ich: "Du rasierst dich schon?"
"Ne, aber ich wollte die Haare wegmachen, die schon durchkommen."
"Wieso? Sie sind noch nicht so viel und außerdem finde ich, solange es noch nicht so wuchert, steht es dir." Ich überlege, was ich gesagt habe. Erst jetzt könnte ich mir eine klatschen.
Er sieht mich mit einem Lächeln an, nimmt das Handtuch und wischt sich den Schaum ab.
"Wenn du das so sagst, dann höre ich darauf."
Ich sehe mich verwundernd im Spiegel an und er bleibt davor stehen und schaut mich belustigt an. Dann sehe ich ihn an und frage nochmal: "Macht man das nicht eigentlich, bevor man sich angezogen hat?"
"Keine Ahnung. Wieso?"
"Na ja. Mein Dad macht das immer so."
"Aha, aber ich mache das auch zum ersten Mal." Ihm ist das nicht peinlich, so etwas zu sagen.
What?
Er setzt sich auf die Klobrille und sieht mich weiterhin an.
Ich belade meine Zahnbürse mit Pasta und schiebe mir die Haare hinter die Ohren, um die Zähne putzen zu können.
Warum sieht er mich nur so an?
Dennis
Dass mir mal ein Mädchen etwas beibringen kann ...
Das ist echt intressant, wie sie sich die Zähne putzt. Ich schüttle mir den Kopf und kneife mir die Augen zu.
Jack sieht das und lacht. Sie lacht einfach und hustet danach verrückt weiter.
"Alles OK?", frage ich sie nervös und stehe auf, um zu ihr zu kommen. Sie nickt, hustet und lacht gleichzeitig weiter.
"Und so verreckt Jack beim Zähne putzen.", witzle ich.
Sie lacht lauthals weiter und kommt gar nicht mehr dazu, Luft zu holen.
"Hey, vergiss nicht zu atmen!" Ich lache mit. Ich sehe auf mein Handy und sage: "Fuck! Jack, wenn du jetzt so weiter machst, dann kommen wir wieder zu spät."
Sie reißt die Augen auf und macht sich fertig.
Ich renne in mein Zimmer und hole meinen Schulranzen und dann ihren. Unsere Schulsachen richten wir immer am Vorabend her.
Was für ein Zufall! Ich schmunzle in mich hinein.
Ich renne die Treppen runter, stelle unsere Schulranzen ab und zeihe meine Schuhe an. Vor lauter Eile falle ich fast um und deswegen kam ich kurz zum schwanken. Genau dann muss sie ja kommen. Kaum ist sie die Treppe unten, schon fängt sie wieder an zu lachen. Ich lache mit, weil ich mir ausmalen konnte wie das aussah.
"Jaaaahaaaaack!", schreihe ich unterm Lachen.
Sie kommt lachend auf mich zu und zieht sich auch an. Ich stehe schon an der Tür und öffne sie, während ich meinen Ranzen umschwinge und ihren in der rechten Hand halte.
Sie nimmt den Schlüssel und nachdem wir raus sind, sperrt sie zu. Dann nimmt sie mir ihren Ranzen ab und sofort rennen wir wieder los, aber dieses Mal halten wir keine Hände mehr. Eigentlich haben wir ja noch eine Viertelstunde und brauchen nur 10 Minuten zur Schule, aber was machen wir? Wir rennen wie Verrückte, die lachen wie betrunken aus dem letzten Loch und kriegen uns einfach nicht mehr ein.
"Jaaaack, die schauen uns schon so doof an!"
"Egal!" Sie rennt gerade vor mir und weiß eigenetlich nicht wo lang wir müssen, deswgen rennt sie einmal ganz wo anders hin und ich musste sie dann wieder zurückpfeifen, bevor sie mir abhanden kommt. Ich musste so lachen, als sie sagte, dass es ihr egal wäre, dass sie die anderen schon schief ansehen, sodass ich fast kopfüber in eine Hecke gefallen wäre. Jack lacht natürlich wieder darüber.
✴
Wir kommen um 5 vor 8 wie gewünscht, trotz Lachanfälle, in der Schule an und kommen noch rechtzeitig ins Klassenzimmer hineingestürmt. Alle sehen uns doof an, warum wir so lachen. Wir haben gerade Kunst bei Frau Valtingoier. Früher hieß sie Frau Fischer.
Also setzt Jack sich zu Izzy und ich mich zu James, der mich gleich fragt, was so lustig war. Ich erzähle ihm alles, ohne Jack aus den Augen zu verlieren, die genauso viel Saß hat, es Izzy zu erzählen.
Jack
Ich setzte mich hin.
"Hey, was ist denn so lustig bei euch gewesen?"
"Ach, einfach nur geil.", lache ich. Natürlich erzähle ich ihr alles.
Dann fängt der Unterricht an.
✴
Die ersten beiden Stunden waren total super, denn da hatten wir, wie schon gesagt, Kunst. In der nächsten Stunde haben wir Geschichte. Also mit Frau Resch. Da wir gestern schon Geschichte hatten, sitzen Dennis und James genau vor uns. Izzy und ich sitzen in der 2. Reihe.
Dennis
Immer wenn ich mich, vor allem in Geschichte ging es los, zu Jack umdrehe, lachen wir los. Das war brutal. Immer wenn wir uns ansehen, lachen wir los wegen heute Früh.
Das erste Mal lief so ab:
Als wir uns hingesetzt hatten, begrüßten wir Frau Resch und setzten uns wieder. Kaum lehnte ich mich an die Wand, wie sie, schon sahen wir uns seitlich an und lachten auf einmal los. Jeder, wirklich jeder sah uns an. Frau Resch war komplett verwirrt und fragte uns sogar, was wir heute gekokst hatten. Daraufhin lachte dann die ganze Klasse mit. Sogar Frau Resch konnte es sich nicht verkneifen.
Ein paar Minuten ging es wieder los. Jeder hat überhaupt nicht verstanden, um was es ging, bis auf James und Izzy. Wir mussten uns zusammenreißen, doch es ging nicht. Also wurden wir vor die Tür geschickt und lachten dort lauthals weiter, sodass schon Herr Krieg, der eine Vertretungsstunde mit der 7d hatte, raussah um zu schauen, wer da so laut war. Er schüttelte nur den Kopf und ging wieder lachend rein. Sogar die Schüler aus unserer Klasse lachten mit, weil sie uns sahen, wie wir da draußen an unserem Lachen verreckten. Das fanden Jack und ich so lustig, dass wir einen neuen Grund fanden, um weiter lachen zu können.
Irgendwann hatten wir es doch geschaft. Ja! Aber das war bei Stundenwechsel. Also hatten wir 40 Minuten nur gelacht, anstatt im Unterricht zu hocken.
Das war der coolste Tag meines Daseins. Bis jetzt! Wer weiß, was als nächstes kommt.
✴
Zu Hause angekommen, kochen wir zusammen. Unsere Eltern hatten für uns gestern noch was eingekauft.
Währenddessen reden wir über Mathe. In Mathe bin ich eine totale Niete und Jack erklärt mir so einiges, was wir so durchgenommen hatten, damit ich es auch verstehe.
Dafür sagt sie, dass sie eine totale Niete in Englisch sei. Dafür kann ich Englisch gut. Also haben wir vorgenommen, uns in diesen beiden Wochen in den Fächern zu unterstützen, wenn einer eine Frage hat.
"Ich finde, wir sind irgendwie wie Geschwister zusammengewachsen.", sage ich.
Sie sieht mich nur an. "Echt?"
"Jaaaaa. Finde ich schon. Ja, du bis meine kleine Schwester."
"Toll, nur weil ich ein paar Tage jünger bin als du."
Wir lachen. Mal wieder.
Das wievielte Mal ist das schon heute?
Ich kann schon gar nicht mehr mitzählen.
Dann essen wir.
Zusammen machen wir unsere Hausaugaben in der Küche und hatten mal wieder total viel Spaß dabei, denn das Lachen wurde nicht vergessen.
✴
Am Abend spielen wir noch zusammen Kartenspiele und warten auf unsere Eltern, die jeden Moment ankommen müssen.
✴
Nun sitzen wir mit ihnen eine halbe Stunde später am Essenstisch und reden miteinander, wie der Tag war. Jack und ich berichten ihnen immer abwechselnd von unseren Lachattacken und müssen wieder lachen. Sogar unsere Eltern hatten Spaß daran. Wer schon nicht?
Wir kommen kaum zum Essen, Jack und ich, denn jedes Mal, wenn wir uns wieder ansehen, lachen wir leicht vor uns hin, bis wir nicht mehr können und ganz rote Köpfe haben.
Ich weiß auch nicht, wie sich der Tag in meinen Kopf, eigentlich in unseren Köpfen, einbrennen konnte, denn eigentlich lachen wir über etwas, was schon so langer her ist, dass es schon wieder unlustig ist. Aber, na ja. So wie es ist, so ist es halt.
Den Tag werde ich nie vergessen.
✴
Als wir ins Bett müssen, sagen wir uns noch gute Nacht und trennen uns, mal wieder lachend, voneinander.
Was gibt es schöneres, mit denen zu lachen, die man am meisten mag? James und Jack. Izzy muss ich noch entdecken, denn bis jetzt hatten wir noch nicht so viel am Hut. Vielleicht unternehmen wir mal morgen was zu 4. Das wär doch mal cool. Da frage ich morgen gleich mal Jack und die 2 anderen.
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