"Vollendet- Die Erkenntnis" Bewertung Kapitel 4


Es hat ein bisschen gedauert, bis ich dieses Kapitel fertig hatte, dafür hat es diesmal die zweitausend-Wörter Marke geknackt, ich musste eben wirklich schmunzeln, als ich das bemerkt habe. 

Der Beginn des Kapitels ist dir sehr gut gelungen. Durch die verallgemeinerten Sätze zu Beginn, die zwar im direkten Bezug zur Situation stehen, in denen die Personen aber noch nicht persönlich genannt werden und in denen auch noch nicht aus der „Ich-Perspektive" geschrieben wird, führst du deine Leser schön in dieses Kapitel ein und knüpfst am Ende des letzten an. Ich habe nur zwei kleine Anerkennungen für diesen Abschnitt. Den Doppelpunkt nach „fällt" vor der letzten Zeile in diesem Abschnitt benötigst du meines Erachtens nach nicht und „Viele" wird im letzten Satz kleingeschrieben. Und, da bin ich mir aber nicht sicher, frage bei der Zeichensetzung am besten noch einmal jemand anderen, vor „auch" kommt glaube ich ein Komma. Aber da ich auch sonst keine Anmerkungen zu den Kommata gebe, in der Befürchtung, dass diese vollkommen falsch sind, verlass dich in diesem Punkt nicht auf mich!

Im ersten Satz des zweiten Abschnitts schreibst du: „Als sich die Türen öffnen rennen Jay und ich als einer der ersten nach draußen [...]" Das „r" hinter „einer" ist zu viel. Aber auch „eine" würde nicht richtig klingen, weswegen du vielleicht den Satz umstellen und schreiben kannst: „Als sich die Türen öffnen gehören Jay und ich zu den ersten die nach draußen rennen [...]". Wäre dies eine Möglichkeit für dich? Letztendlich geht es wirklich nur um dieses „einer", vielleicht hast du ja noch eine Idee, die viel besser passt als mein Vorschlag.

Inhaltlich erklärst du die Situation gut und lebhaft in diesem Abschnitt. Man denkt, man ist mit auf der Flucht dabei, hält den Atem an und fiebert mit. Du schreibst in einem deiner Sätze „Wohl" („[...] zum Wohl aller [...]") es müsste aber „[...] zum Wohle aller [...]", also einfach noch ein „e" an dein Wort hängen.

Dann schau dir bitte noch einmal den letzten Satz an: „Doch diese Jugendlichen sind nicht die einzigen, die unsere Flucht bemerken, auch alle JuPos realisieren was hier gerade passiert, ebenfalls der routinemäßig einfahrende Streifenwagen, erkennt die Situation innerhalb von Sekunden." Im Grunde genommen ist dieser Satz nicht falsch, mich aber hat er in diesem Moment überfordert, da er sehr viel in ihm drin ist. Mein Vorschlag wäre, ihn einfach noch einmal zu teilen. Setze doch einfach nach „passiert" noch einen Punkt. Ein weiterer Vorschlag wäre das Wort „ebenfalls" durch das Wort „auch" zu ersetzen, da dieses besser in den Satz passt. Die Sätze würden dann wie folgt klingen: „Doch diese Jugendlichen sind nicht die einzigen, die unsere Flucht bemerken, auch alle JuPos realisieren, was hier gerade passiert. Auch der routinemäßig einfahrende Streifenwagen erkennt die Situation innerhalb von Sekunden." Nur so als winzige Schönheitskorrektur nebenbei.

Im nächsten Abschnitt baust du eine super Spannung auf. Die Beschreibung der Situation und die nüchterne Einschätzung von Vivi. Die Erläuterung des Zaunes, den du erst beschreibst und somit eine bildliche Vorstellung in den Köpfen der Leser schaffst und schließlich die Probleme, die mit diesem kleinen Hindernis verbunden sind. Meine einzige Anmerkung zu diesem Inhalt wäre, dass du einmal „[...] allerdings bremst er einen aus" schreibst und im nächsten „ist man kurz ausgebremst". Es ist keine direkte Wortwiederholung, aber zu Beginn meintest du, Wortwiederholungen seinen blöd, deswegen wollte ich dich einmal darauf aufmerksam machen, auch wenn es keine schwerwiegende ist.

Zu Beginn des nächsten Abschnittes hast du einen kleinen Buchstabendreher, denn du schreibst „dirket" anstelle von „direkt" 😉.

Vivis Gedankengang, in dem es darum geht, dass jeder Freiheit verdient hätte ist sehr schön und macht sie noch einmal sympathischer für die Leser, da man ihre Gedanken völlig nachvollziehen kann.

Ein Satz in der Mitte des Abschnitts lautet: „Damit die Beamten, die den Wald bereits betreten haben, nicht so leicht erwischen." Ich vermute, du wolltest noch ein „uns" vor das „nicht" stellen?

Der Satz danach ist auch nicht ganz korrekt: „Die Beamten sind weiter hinten entfernt würden aber auch hier vorbei kommen, und das wird nicht mehr so lange auf sich warten lassen." Hier verstehe ich den Satz aufgrund der Satzstellung nicht so ganz. Welche Beamten meinst du? Die, die sie schon verfolgen oder welche die im Wald warten? Schau dir diesen Satz einfach noch einmal an. „vorbeikommen" wird zusammengeschrieben.

Inhaltlich gucke noch einmal auf diese Stelle: „Natürlich verfolgen die JuPos auch noch andere Jugendliche, die es in den Wald geschafft haben. Aber das ist noch lange kein Freibrief dafür, dass wir sicher sind". Du stellst eigentlich schon mit dem ersten Teil des Satzes klar, dass sie noch lange nicht sicher sind, wenn sie im Wald sind. Deshalb erschließt sich der Satz mit dem „Freibrief" nicht so ganz. An dieser Stelle könntest du aber auch einfach das Wort „Aber" weglassen und „dies" anstelle von „das" schreiben, dann würde dieser kleine Logikfehler ausradiert werden.

Noch eine formale Anmerkung zu der Stelle: „Jetzt erkenne ich sie, Alex' Kampfanzug ist dreckig ihr Blick wild und entschlossen." Grundsätzlich finde ich deine Formulierung an dieser Stelle schön, allerdings muss man den Satz mehrmals lesen, um ihn zu verstehen, aufgrund der fehlenden Satztrennung. Ich glaube, dies ist die richtige Variante: „Jetzt erkenne ich sie: Alex' Kampfanzug ist dreckig. Ihr Blick wild und entschlossen." Manchmal sind es wirklich die kleinen Sachen wie Punkte, die so wichtig sind. Anstelle des zweiten Punktes könntest du übrigens auch ein Komma setzen.

Und noch eine Sache: achte noch einmal auf die wörtliche Rede und darauf, dass du den Punkt hinter den Anführungszeichen nicht vergisst, wenn der Satz nicht in der wörtlichen Rede begonnen hat.

An der Stelle mit dem Busch und den Zweigen, könntest du vielleicht noch einmal ein paar Gedankenströme einfließen lassen. Vielleicht welche bei denen der Leser erkennt, welche Angst sie haben Geräusche machen zu müssen. Lass den Leser die Angst spüren, die sie haben als sie die Äste und die Zweige zur Seite rücken müssen und die Erleichterung, als dieses geräuschlos gelingt. Du kannst das, ich habe schon sehr viele spannende Momente in deiner Geschichte entdeckt, durch zwei weitere Sätze würde man auch hier noch ein kleines bisschen mehr mitfiebern.

Du beschreibst die Dinge in der Umgebung immer mit einigen Adjektiven, wodurch es den Lesern leichter fällt, sich die Umgebung vorzustellen („[...] ein alter, knorriger Baum"). Dies ist etwas, dass dir schon die ganze Zeit sehr gut gelingt.

Zwei inhaltliche Fragen: woher weiß Vivi, dass Alex fünfzehn ist und woher weiß sie, dass sie nicht schlafen, sondern nur runterkommen möchte. Gibt es Anzeichen dafür? Kann man das an der Art sehen, wie sie sich bewegt? Achte darauf, dass du aus der Sicht eines personalen Ich-Erzählers schreibst und nicht auktorial bist, auch wenn du die Sicht jeder Person beleuchtest. Du weißt nur so viel, wie die Person weiß, aus deren Sicht das Kapitel geschrieben ist.

Ich habe noch eine Wortwiederholung im Satz: „Dankbar nehme ich ihr die Flasche ab und nehme einen Schluck" gefunden. Du schreibst hier zweimal „nehme". Benutz das zweite Mal doch einfach „trinke".

Du schreibst: „Ja schon seid einer Weile" als Antwort auf die Frage von Alex, ob Vivi und Jayden ein Paar sind. Auch hier musst du „seit" verwenden, weil es sich um eine zeitliche Angabe handelt.

Ein weiterer Punkt, den ich einmal lobend erwähnen, dass du nicht nur durch deine Beschreibungen ein schönes Bild der Umgebung entwickelst, sondern auch durch die kleinen Details. Ein Beispiel hierfür wäre das Ausschalten der Taschenlampe, weil die Straße schon genug Licht spendet. Hier merkt man wieder einmal, wie sehr du in deiner Geschichte drin bist, denn ganz vielen Autoren/ Autorinnen fehlt dieser Blick fürs Detail. Sehr schön!

„Der Vergleich passt sogar realtiv gesehen", schreibst du in einem Abschnitt in der Mitte. Wolltest du relativ schreiben? Dann würde ich aber eher: „Der Vergleich passt sogar relativ gut" schreiben, das liest sich noch einmal ein bisschen flüssiger. Vielleicht wolltest du aber auch etwas anderes sagen, dann überlies meinen Vorschlag einfach.

Ein paar Abschnitte weiter schreibst du: „Ich glaube urge dwie [...]". Ich kommentiere einmal ein Ausrufezeichen bei diesem Abschnitt, damit du ihn findest.

In dem Satz, in dem Jayden fragt, ob die fünf Kilometer okay sind, schreibst du „vorallem" zusammen. Es wird aber getrennt, „vor allem", geschrieben.

Im Abschnitt, der nach dem von mir kommentierten folgt, schreibst du: „Wie lange wir uns als EAs wohl durchschlagen können? Frage ich mich selbst im Stillen." Da das „Frage ich mich selbst [...]" aber noch mit zum Satz davor gehört, muss dies auch in einen Satz. Und weil die Frage ein direkter Gedanke von Vivi ist, würde ich diesen auch in der wörtlichen Rede niederschreiben, also: „Wie lange wir uns als EAs wohl durchschlagen können?", frage ich mich selbst m Stillen. Gedankengänge sind eine knifflige Sache, vor allem wenn sie als Fragen formuliert sind, deswegen schau lieber noch einmal nach, ob ich dir einen richtigen Tipp gegeben habe (ich habe es zwar recherchiert, aber meine Informationen können ja auch falsch sein) oder bringe den Satz in eine andere Reihenfolge, zum Beispiel: „Ich frage mich im Stillen, wie lange wir uns als EAs wohl würden durchschlagen können?"

In der Szene, in der die drei von der Frau angeschrien werden, schreibst du wieder „dirket" anstatt „direkt".

Und in dem Abschnitt, indem sie in das Shoppingcenter gehen schreibst du einmal „und" anstelle von „uns".

Jetzt habe ich eine Frage zu der Reihe, zu der du die Fanfiction schreibst. Handelt es sich bei den beiden Jugendlichen, die sie in im Shoppingcenter in den Nachrichten sehen, um die Hauptpersonen der eigentlichen Buchreihe? Dies würde passen, weil du zu Beginn auch meintest, die Fanfiction spielt zeitgleich mit der Reihe.

Im Abschnitt, in dem die drei über die beiden anderen Ausreißer sprechen, schreibst du einmal „such" anstatt „auch".

Und im allerletzten Satz schreibst du „nue" anstelle von „nur".

In diesem Kapitel ist noch einmal einiges passiert. Zuerst ging es mit der Flucht weiter, dann haben sich die drei versteckt, dann haben sie Sachen gesammelt (schlaue Idee übrigens) und schließlich schauen sie sich die Nachrichten über die beiden Jugendlichen und die Geißel an.

Inhaltlich habe ich mich eine Sache gefragt: haben Vivi, Jayden und Alex keine Angst von der JuPo erwischt zu werden? Zu Beginn hatten sie die, ja, aber wird denn überhaupt nicht nach ihnen gesucht? Schließlich sind sie auch entkommen und das mit vielen anderen Personen. Müsste nicht auch nach ihnen fahndet werden? Ich weiß nicht, vielleicht ist dies eine Sache, die ich nicht verstehe, weil ich das Buch dazu nicht gelesen habe, aber du könntest noch ein kleines bisschen mehr auf die Ängste der drei eingehen und uns ein bisschen mehr an ihren Gedanken teilhaben lassen.

Die Gespräche zwischen den Jugendlichen stellst du schon ziemlich gut dar und charakterisierst sie auch ein wenig in diesen, dies ist meiner Meinung nach ein wichtiger Punkt, den du sehr schön gestaltest.

Wie du siehst habe ich auch ab der Mitte dieses Kapitels kaum noch Satzstellungen mehr gefunden, die ich kommentieren musste, sondern einfach nur kleine Tippfehler, die man schnell und einfach verbessern kann, die man bei seiner eigenen Geschichte gerne mal übersieht, ich kenne das nur zu gut!

Dieses Kapitel ist zwar relativ lang, allerdings passiert auch die ganze Zeit etwas, weswegen ich dir an dieser Stelle nicht zu einer Teilung oder einer Kürzung raten würde, da es mich echt in seinen Bann gezogen hat. Auch gibst du die Welt, in der die Geschichte spielt, sehr gut aus der Perspektive von Jugendlichen wieder und nimmst die Leser mit in diese hinein. Ich verstehe gut was dich so fasziniert an der Buchreihe, es ist eine sehr interessante Thematik.

Zum Thema Zeichensetzung würde ich gerne mehr sagen, aber es ist sehr schwierig, da es hier wirklich wahrscheinlich wäre, dass ich dir falsche Tipps gebe. Bei meinem Buch hat mir aber @Trojaja sehr geholfen, die als Lektorin über meine Geschichte geschaut hat. Vielleicht wäre das etwas für dich? Nur für die Zeichensetzung, sonst machst du keine gravierenden Rechtschreib- und Grammatikfehler, halt nur die Flüchtigkeitsfehler teilweise, die ich aber schon zu genüge oben kommentiert habe.

Das wars auch schon mit der Bewertung zu diesem Kapitel. Ich hoffe wirklich ich schaffe es morgen, die nächste hochzuladen. Vielleicht würde ich auch zeitgleich schon einmal mit der Bewertung der nächsten Geschichte anfangen und diese hochladen, aber da muss ich gerade einmal schauen, wie es zeitlich aussieht, da diese Bewertungen schon relativ viel Zeit in Anspruch nehmen. Zwei bis drei Stunden manchmal. Das hätte ich zu Beginn nicht gedacht. Aber es macht sehr viel Spaß, vor allem da dein Buch auf jeden Fall lesbar ist und ich mich nicht durchquälen muss! 

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