"Find Me, Help Me, Love Me" Bewertung Kapitel 9 und 10


Da auch bei mir gerade einige Klausuren nachgeschrieben werden, schaffe ich leider nur zwei Kapitel pro Tag, versuche diese aber dafür täglich hochzuladen. Insgesamt habe ich jetzt schon ca. 60 Seiten auf Word für alle Bewertungen bisher zusammen geschrieben und finde es echt erstaunlich, was dort zusammenkommt.

Dann muss ich mich noch einmal kurz an alle wenden, die dies hier lesen, denn ich brauche ganz dringend (in den nächsten Wochen) eine Idee. Eine Idee zu meiner eigenen Geschichte "Der geheime Globus". Hier möchte ich die ersten Kapitel, zumindest in meiner Wattpad-Version, deutlich besser gestalten, habe aber keine Ahnung, wie ich das am besten anstelle. Tipps und Ideen sind immer gerne gesehen, also wenn ihr mal Zeit und Lust habt dann lest doch die ersten Kapitel und gebt mir BITTE einen Tipp. Ich bin seit Monaten am verzweifeln...

Jetzt aber zu der Bewertung des neunten und des zehnten Kapitels von "Find Me, Help Me, Love Me". 


Bewertung Kapitel 9

Die Überschrift des Wortes und somit auch das erklärte Wort dieses Kapitels, ist das Wort „Hilfe". Hier ist dir die Beschreibung, oder eher das Eingehen auf dieses Wort mal wieder super gelungen. Zwar sind diese Anfänge immer sehr allgemein gehalten, aber sie haben immer eine tiefere Bedeutung in deiner Geschichte und verschönern sie dadurch noch einmal. Deine Wortwahl ist immer sehr gelungen und auf den Punkt gebracht und ich bin mir sicher, jeder kann sich in irgendeiner Weise mit den Anfängen deines Kapitels identifizieren.

Das Wort „Dümmerchen" dass Leilas innere Stimme ihr zuflüstert, kenne ich gar nicht. Ist der Begriff mir einfach nicht geläufig oder wolltest du „Dummerchen" schreiben? Obwohl ich persönlich „Dümmerchen" ja fast noch besser finde 😊.

Die innere Stimme würde ich kursiv und nicht fett gedruckt schreiben und sie in den nachfolgenden Satz mit einbeziehen. Also: Doch hier ist gar nicht gut, Dümmerchen, meldete sich meine innere Stimme [...].

In einem Setz beschreibst du, dass Leila ihre Schwestern wäscht. Bei Louisa kann ich dies auch völlig nachvollziehen, schließlich ist sie noch ein Kleinkind, aber Hanna sollte zu diesem Zeitpunkt doch schon um die neun Jahre alt sein, oder? Da wäre es vielleicht ein wenig merkwürdig, würde Leila sie noch immer waschen.

Dann hast du ein „n" vergessen im Satz: „Brötchen, Brot, Eier und Müsli, alle das, was wir nicht besaßen." Das „n" musst du hinter „alle" setzen.

Der Satz danach: „Doch wir hatten keine Zeit zu verlieren und diese fremden Köstlichkeiten zu genießen" erschließt sich mir nicht ganz. Ich habe ein paar kurz gerätselt, möchtest du vielleicht sagen „UM diese fremden Köstlichkeiten zu genießen"? Dann müsstest du aber das „zu verlieren" im Satz davor streichen und schreiben: „Doch wir hatten keine Zeit, um diese fremden Köstlichkeiten zu genießen." Oder wolltest du etwas völlig anderes sagen?

Es ist schön, dass du noch einmal auf das Detail mit der Sonne eingehst, da du Leila im ersten Kapitel als „Sonnenkind" bezeichnet hast. Dies ist also etwas, dass du nicht aus den Augen verlierst. Anhand dieses Beispiels zeigst du den Lesern noch einmal auf, wie sehr diese Zeiten Leila zugesetzt haben. Deine Protagonistin entwickelt sich! Zwar nicht in eine Richtung, über die man sich freut, aber es ist sehr realistisch, dass sie die Ereignisse der letzten Jahre so vollkommen verändert haben.

Im nächsten Satz schreibst du: „[...] und machten Schneebälle". Mein Tipp an dieser Stelle wäre es, das Wort „machten" durch „formten" zu ersetzen, da es einfach nochmal ein kleines bisschen situationsspezifischer ist.

Die letzten Sätze dieses Abschnitts lauten: „[...] mir jagte es einen eisigen Schauer von Angst über den Rücken. Das die beiden nicht ernsthaft krank sein würden." Hier würde ich dir dazu raten, den zweiten Satz noch einmal einzuleiten. Zum Beispiel so: „[...] mir jagte es einen eisigen Schauer von Angst über den Rücken. Ich hoffte, dass die beiden nicht ernsthaft krank sein würden."

Die Ärztin heißt „Frau Kunstmann". Dies ist jetzt vielleicht eine etwas blöde Frage, aber würde eine Ärztin nicht eher „Dr. Kunstmann" heißen?

Du schreibst in der Beschreibung der jungen Frau: „allerwelts Gesicht". Gerade habe ich einmal nachgeschlagen, das Wort schreibt man: „Allerweltsgesicht", also groß und zusammen.

Hier muss ich pausieren und dir ein großes Kompliment für die Beschreibung der Ärztin machen, die du nicht nur äußerlich beschrieben hast, sondern auch ihre Art und Ausstrahlung super an den Leser weitergegeben hast. Von deinen Personenbeschreibungen bin ich ohnehin angetan, da können sich viele Leute noch eine Scheibe abschneiden, die meist sehr oberflächlich bleiben.

Dieses Kapitel ist dir super gelungen! Einerseits hast du Leilas Sorge um ihre Schwestern, die ihr ein und alles sind, sehr glaubwürdig rübergebracht. Sie würde wirklich alles für sie tun und sieht sie beinahe als ihre Kinder an, so kommt es zumindest mir als Leserin vor, durch die Beschreibung: „meine beiden Schätze". In mir zieht es sich dann regelmäßig zusammen, weil die Beziehung der drei einfach so stark ist, trotz, oder gerade wegen ihres schwierigen Lebens.

Am Ende des Kapitels ist der Schock natürlich groß, da die Ärztin Leila unvermittelt mit ihrem richtigen Namen anspricht, damit hätte ich nicht gerechnet und ich möchte jetzt auch unbedingt erfahren, wie es weitergeht und ob Frau Kunstmann den dreien hilft oder sie verrät.

Bewertung Kapitel 10

Dieses Kapitel knüpft nahtlos an das letzte an, was sehr gut ist, da dieses mit einem furchtbaren Cliffhänger endete. Auch gefällt mir der erste Absatz sehr gut, da man mittendrin ist in Leilas verzweifelten, wirren und doch sehr sortierten Gedanken. Sie plant direkt ihre nächste Flucht.

Jetzt erklärt die Ärztin auch, was die Louisa und Hanna haben (Fieber und einen Virus). Diese Erklärung hatte mir im Kapitel davor ein wenig gefehlt, aber jetzt gehst du darauf ein und das reicht völlig. Gut, dass du noch einmal erläutert hast, was die beiden haben, das macht die Situation deutlich realistischer.

Im Satz: „Ich könnte meine Schwestern durch ihre Hilfe retten, Hanna und Louisa würden gesund werde [...]" hast du hinter „werde" noch ein „n" vergessen.

Du springst wieder in der Zeit im Satz: „Ich kann es ihr nicht erzählen, vielleicht brauchte ich das Versteck nochmal". Mach aus dem „kann" einfach ein „konnte" und schon stimmt der Satz wieder.

In Leilas Rede gegenüber der Ärztin ist das „Sie" wieder kleingeschrieben.

Am Ende des Besuches gibt Frau Kunstmann Leila die Anweisung, einen Arzt aufzusuchen, wenn sich der Zustand ihrer Schwestern in einer Woche noch nicht deutlich verbessert hat. Sollte sie ihr nicht eher raten, wieder zu ihr zu kommen, da sie schließlich eine Ärztin ist?

„Seid dem Vorfall hatte sie sich schön zurückgehalten". Hier hast du „seid" anstatt „seit" geschrieben.

Leilas kleiner „Disput" mit ihrer inneren Stimme ist einerseits amüsant und bringt mich zum Schmunzeln, spiegelt aber auch den Ernst der Lage wider.

Du hast noch ein zweites Mal „[...] seid dem Vorfall [...]" geschrieben, als Leila davon berichtet, wie sie ihre innere Stimme schon früher belehrt hatte.

Der letzte Satz dieses Absatzes ist im Präsens geschrieben („Mit meiner inneren Stimme, die mir die ganze Zeit ins Ohr flüstert, was ich zu tun habe kann das hier ja mal gar nicht werden"). Setze diesen Satz einfach in die Vergangenheitsform.

Die Erinnerung an ihre Eltern ist mysteriös und passt zu deiner Idee, dass der Tod der beiden nicht ganz so zufällig war, wie angenommen.

Zu diesem Kapitel werde ich jetzt einige inhaltliche Anmerkungen machen. Davor würde ich aber gerne sagen: ich lese dein Buch, um eine Bewertung darüber zu schreiben, um dir Tipps zu geben und zu gucken, wo vielleicht noch die ein oder andere Schwäche liegt. Als Leserin hätte ich mich vermutlich nur kaum an den Dingen gestört, die ich gleich anmerken werde und meine Tipps sind wirklich für den Feinschliff deiner Geschichte gedacht. Bitte teile mir mit, wenn du meine Kritik als falsch oder unfair auffasst, wenn ich etwas falsch gedeutet oder verstanden habe.

Erst einmal: interessiert es Leila nicht, woher die Ärztin weiß wer sie ist? Natürlich, sie schmiedet Fluchtpläne und ist um ihre Schwestern besorgt, aber spätestens im Gespräch mit Frau Kunstmann, hätte sie einmal nachfragen können, woher sie von ihrer Identität wusste. Mit einem so hohen IQ möchte Leila doch bestimmt herausfinden, welche Fehler sie gemacht hat und wie sie diese vermeiden kann.

Dann würde ich mir noch einmal die Erklärung von Leila, Frau Kunstmann gegenüber anschauen. Leila erklärt sehr oft, wie kaputt sie ist, wie zerstört und als Leser kann man das vollkommen nachvollziehen, da man live mit dabei war. Aber zeige dies doch noch in dieser Gesprächsstelle, durch Gesten oder durch die Art wie sich Leilas Stimme verändert im Gespräch. Du könntest zum Beispiel schreiben: „Meine Stimme war eindringlich, aber leise. Ich sah Frau Kunstmann fest in die Augen, als ich sie unterbrach und war überzeugt, dass sie die Angst in meinen erkennen konnte: „Ich kann und werde Ihnen nichts sagen, da ich nicht zurückkann. Ich bin nicht mehr ich und ich werde niemals wieder so sein, wie ich einmal war. Das alles hat mich zerstört. Aber Hanna und Louisa sind noch nicht kaputt", sprach ich weiter, während ich Louisa fester an mich drückte und Hanna einen liebevollen Blick zuwarf: „sie kann ich noch retten. Aber das schaffe ich nur allein, denn wenn Sie wüssten, was ich alles tue und was ich alles getan habe, sind Sie ebenfalls in die ganze Sache verwickelt. Das ist nur noch eine weitere Möglichkeit, uns auf die Schliche zu kommen. Ich werde nicht zulassen, dass meinen Schwestern Leid geschieht, für mich ist es zu spät." Bitte entschuldige, du kannst es natürlich auch komplett anders schreiben oder einfach so da stehen lassen, aber ich wollte dir einmal zeigen, wie ich es gemeint habe.

Der nächste Punkt ist, dass die Ärztin ruhig noch ein wenig weiter zweifeln darf. Schließlich geht es um drei sehr junge Mädchen und natürlich ist ihre Reaktion großartig und diese sollte auch behalten werden, aber gestalte es doch ein kleines bisschen schwieriger. Lass sie erst versuche, Leila umzustimmen und dann erst zu ihrem Entschluss kommen.

Meine nächste Anmerkung, oder eher eine Bitte: beziehe Hanna und Louisa noch ein bisschen mehr ins Geschehen ein, auch insgesamt. Du hast sehr viele Monologe, was völlig in Ordnung geht, da diese keineswegs Sinn- und zwecklos sind. Aber ich würde gerne Leilas Schwestern, besonders Hanna, da Louisa noch ein wenig kleiner ist und noch nicht so viel spricht, ein wenig mehr reden hören. Mach sie zu Personen, die durch Worte zum Geschehen beitragen und nicht bloß durch ihre Anwesenheit. Lass den Leser die beiden noch mehr liebgewinnen als ohnehin schon, dann ist man auch noch mehr in Leila und ihren Gedanken drin und kann alles noch besser nachvollziehen.

Die Idee mit Nick und seinem Vater gefällt mir gut. Auch Nick ist damit jemand, der weiß was es bedeutet, zu früh zu viel Verantwortung übertragen zu bekommen.

Auch die Erinnerung mit Leilas Eltern war passend an dieser Stelle, da Leila gerade mal wieder ihre Verantwortung bewusst wird. Außerdem machst du die Sache durch die versteckten Andeutungen deutlich spannender.

Ich hoffe wirklich, diese Kritik hilft dir weiter und entmutigt dich nicht, obwohl ich einige inhaltliche Anmerkungen gemacht habe. Bitte bedenke: du setzt den Maßstab mit deiner Geschichte sehr hoch und meiner Meinung nach geht es hier wirklich nur noch um den letzten Schliff, die letzte Feinheit in den sonst sehr stimmigen ersten Kapiteln. Ich bin schon gespannt, das nächste Kapitel zu lesen und herauszufinden, welchen Plan Leila jetzt ausarbeitet. 

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