𝑃𝑎𝑛
Wendy erwarte nicht Spider-Man, jemals wieder zu sehen.
Sie saß an ihrem Schreibtisch, sie musste noch ihre Physik Hausaufgaben machen. Ihre Laptop war geöffnet. Sie überlegte fieberhaft, welches Gedicht sie auf das leere Dokument schreiben würde. Es musste perfekt werden, schließlich musste Peter es vor der gesamten Schule vorlesen. Aber ihre Gehirn fühlte sich wie ausgebrannt an. Die Worte von gestern hallten in ihrem Kopf wieder.
"Sie ist ein Cheerleader."
Ihr Magen drehte sich um und ihr Blick glitt zu ihrer Uniform. Sie lag zerknüllt im Wäschekorb. Alleine der Anblick machte sie krank. Schnell wandte sie ihren Blick ab, zurück zu den Hausaufgaben. Es fehlten nur noch drei Fragen, aber sie konnte sich nicht konzentrieren.
"Jung, unerfahren, heiß. Du bist genau unser Typ, Chloe. Vielleicht können wir dir alles zeigen, oder Jungs?"
Sie ließ ihren Stift fallen und schlug dir Hände über ihre Ohren. Sie zitternderten wie verrückt. Ihr Herzschlag rastete. Du bist genau unser Typ, Cloe. Es fühlte sich an, als würde Wendy ersticken. Ein Schrei verließ ihre Kehle, er hallte in dem leeren Haus wieder. Sie war komplett alleine. "Können wir mitkommen?"
Ihre Lungen zogen sich immer stärker zusammen während es sich anfühlte, als würde sie von einem Zug überfahren werden.
Ein urplötzliches Klopfen ließ Wendy zusammen zucken. Panisch wandte sie ihren Kopf zum Fenster. Niemand anders als Spider-Man persönlich saß auf der Feuertreppe. Seine Augen waren auf sie gerichtet und er wank leicht. Wendy konnte es einfach nicht glauben. Spider-Man war erneut bei ihrem Fenster.
Warum?
Sie sprang auf und lief zum Glas. Es dauerte ein paar Sekunden ehe es ihr gelang, das Fenster zu öffnen. Sie hatte das Netz immer noch nicht zurückgelegt, und so kletterte er mühelos hinein. Wendy dachte nicht lange darüber nach, ihn in ihr Zimmer zu lassen. Er war ein Superheld. Er hat sie letzte Nacht vor diesen Männern gerettet.
Sie vertraute ihm.
"Ich wollte nur nach dir schauen.", meinte er. Er stand unbeholfen mitten in ihrem Zimmer. Seufztend ließ sie sich auf ihrem Bett fallen und klopfte auf die Bettseite neben sich. Er setzte sich neben sie, nahe genug, sodass sich ihre Oberschenkel streiften. "Also, wie geht es dir?"
"Schlecht. Ich habe nur noch Angst, ich kann nicht mehr schlafen, ihre Stimmen hören nicht auf... Ich kann immernoch ihre Hände spüren." Wie zur Demonstration streckte Wendy ihre zitterndernde Hand aus. Spider-Man sah sie aufmerksam an ehe er seine Hand ausstreckte und sie schützend auf ihre legte. Seine waren größer als ihre. Innerlich fragte Wendy sich, ob alle Superhelden die Gabe hatten sich beschützt zu fühlen.
Vorsichtig drückte er ihre Hand. "Die Polizei hat sie. Sie werden dir nie wieder weh tun." Er legte eine Hand unter ihr Kinn und hob es umsichtig an, sodass sich ihre Augen trafen. "Das lasse ich nicht zu, Darling."
Wendy lachte zitterndernd auf. "Darling?"
"Wie Wendy Darling", erklärte er. Wurde er rot? Es hörte sich für Wendy zumindest so an.
"Und du bist Peter Pan?", fragte sie und schloss kurz ihre Augen. Jetzt war er definitiv rot. Er kicherte peinlich berührt, räusperte sich und kratzte sich am Nacken. Kaum hörbar kicherte Wendy leise. Irgendwie genoss sie seine Reaktionen. Für einen Moment schwiegen sie beide während Wendy darüber nachdachte, ob sie sich tatsächlich mit Spider-Man angefreundet hätte.
Vorsichtig lehnte sie ihren Kopf gegen seine Schulter. "Danke fürs nachschauen. Du hättest es nicht tun müssen, aber ich bin dir wirklich dankbar dafür."
Spider-Man lehnte seinen Kopf gegen ihren. "Ich habe dich gestern einfach zurückgelassen."
"Hast du.... Aber ich wusste warum. Du bist ein Superheld. Du kannst deine Zeit nicht mit einem schönen Cheerleader verbringen, welche sicher zu Hause ist." Er lachte auf, sein gesamter Körper vibrierte.
"Willst du mich gerade rausschmeißen?", fragte er lachend. Sie hob ihren Kopf und sah ihn an. Viele Leute hatten ihr von ihrem schönen Lächeln erzählt. Das Mädchen hoffte einfach, dass sie so warm und sicher fühlen ließ, wie er es die ganze Zeit tat. Wenn es so war mit Spider-Man befreundet zu sein, dann genoss sie es sehr.
Sie täschelte seine Wange. "Vielleicht ein bisschen. Aber ich bin eigentlich stolz drauf nicht egoistisch zu sein, also, werden ich dich nicht festhalten. Geh schon, Pan. Geh und rette eine Katze vom Baum oder ein Kind auf dem Gullideckel. Geh und sei ein Held." Ihre Finger glitten über deine Maske. Sie konnte seine Lippen spüren, er grinste. Schnell zog sie ihre Hand zurück. Sie wusste genau, wenn sie jetzt nicht aufhören würde seine Gesichtszüge bewundern, würde sie es nie tun....
Es gab einen Grund, warum er eine Maske trug.
Sie erhob sich. Eine Hand hielt immernoch seine, weshalb sie ihn zum Fenster zog. Mit ihm Händchen zu halten war schön, und nicht nur weil sein Anzug sehr weich war. Seine Hände waren fürs Halten gemacht. Sie öffnete ihr Fenster und lehnte sich dagegen. Sie wollte sich eigentlich nicht verabschieden. Wendy wollte ihn einfach nur fragen stellen und seinen Abenteuern lauschen. Sie war sich sicher, dass er viele spannende Sachen erlebt hatte. Hoffentlich würde er zurückkehren... wissenschaftliche Gründe natürlich.
Als er halb aus dem Fenster war, drehte er sich um. "Würde es dich stören, wenn ich wiederkomme?"
"Jederzeit." Kaum merklich röteten sich ihre Wangen. "Ich zeige die ersten Anzeichen von Angstzuständen, es wäre am Besten, wenn du auf mich aufpassen würdest. Nur zur Sicherheit."
"Naja, dann bis zum nächsten Mal, Darling.", meinte Spider-Man.
Sie legte den Kopf schief. "Sei vorsichtig, Pan."
Diesmal sah sie ihm nach. Er bewegte sich mit beeindruckender Geschwindigkeit. Hatte er letzte Nacht nur für sie langsamer gemacht? Sobald sie sicher war, dass er weg war und sie nichts verpassen würde, indem sie wegsah, kehrte sie zu ihren Physikhausaufgaben zurück. Ihre mentale Blockade war zu Staub zerfallen. Endlich konnte sie wieder denken. Sie beendete ihre Arbeit schnell, ihr Lächeln verließ nie ihr Gesicht.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top