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Schließlich, die Sonne war schon aufgegangen, hatte Vik mich auf die Beine gezogen und gemeinsam waren wir auf den Weg zurück zum Lager. Jedoch durch die Schlucht durch, neben dem reißerischen Fluss her. Wir würden wohl nicht so einfach die Wände hochklettern können, so waren wir, bis auf weiteres, hier drin gefangen. Wir kamen erschöpft vor dem Lager an und riefen. Sofort kamen ein paar Leute, die Wache hielten, zum Rand der Steine und blickten zu uns runter.
"Was macht ihr denn da?"fragte Noah aufgebracht.
"Wurzeln schlagen"meinte Viktor genervt.
"Wir haben nichts zum hochziehen."erklärte Noah schulterzuckend und beachtete Viktor's dummen Spruch nicht.
Wir würden uns wohl hier ausruhen müssen. Noah und ein paar aus dem Dorf warfen uns eine Decke hinunter, die zur Zeit nicht benutzt wurde. Der Rest war schon belegt. Wir breiteten diese im Schatten aus und ließen uns drauf fallen. Schlaf konnte ich jetzt gebrauchen. Ich war übelst müde. Ich schloss direkt meine Augen und spürte nur noch wie Viktor sich auf die freie Seite der Decke legte. Dann schloss ich die Augen für ein paar Stunden Schlaf.
Irgendwann wurde es Nacht und es kühlte sich wieder ab. Ich wachte durch die plötzliche Kälte auf und rieb meine Augen. Nach kurzer Zeit gewöhnten sich diese an die Dunkelheit. Ich setzte mich auf und alles tat mir weh. Egal, wir mussten weiter. Doch wo war Viktor? Und wo war das Lager? Kurz überkam mich die Angst, dass sie mich hier allein gelassen hatten, doch da entdeckte ich schon Viktor der einen Stein nach den anderen ins gefährliche Wasser warf. Er schien ein wenig frustriert. Ich streckte mich und packte die Decke zusammen bevor ich mich zu ihm setzte, darauf bedacht dem Wasser nicht zu nahe zu kommen. Kurz sah er auf, sagte aber nichts.
"Wo sind die anderen?"fragte ich.
"Die suchen einen Weg auf die andere Seite."erklärte er knapp,"Wir treffen sie dann da."
"Und wir?"fragte ich.
"Sollten wohl auch versuchen nach oben zu gelangen."meinte er und warf noch einen Stein mit Schwung ins Wasser.
"Alles okay?"fragte ich ihn schließlich nachdem immernoch nichts passiert war.
"Was soll denn sein?"fuhr er mich an Und merkte selber wie aufgebracht er war. Er zitterte leicht, allerdings glaubte ich kaum, dass das an der Kälte lag.
Es war wohl eher der Druck, denn er sich immer und immer wieder machte. Der Druck, dass alles was hier passierte seine Schuld war und dass er alleine alles Regeln wollte. Ich glaube er verstand nicht, dass wir hinter ihm standen und das Fehler eben passieren. Er atmete einmal tief ein und aus, bevor er erneut zu sprechen began.
"Es ist nur, dass ich niemanden von euch im Stich lassen will, aber das habe ich jetzt grade getan. Dein Tod hätte meine Schuld sein können und jetzt muss der Rest einen Weg rüber finden, weil ich es nicht geschafft habe. Und wir müssen auch noch die Wand hoch."warf er sich vor.
Beruhigend legte ich ihm eine Hand auf die Schulter.
"Wenn schon stecken wir beide da drinne. Jetzt hör auf mit den Vorwürfen."sagte ich, doch immernoch schien ihm etwas auf der Seele zu brennen, doch statt zu reden stand er auf und zog mich hoch und lächelte mich an. Es war das selbe Lächeln wie auf dem Dach, bei unseren aller ersten Treffen. Da lag etwas in seinen Augen, dass mich ganz wuschig machte und so starrte ich ein wenig verlegen auf den Fluss.
"Komm, wir schauen mal, ob wir hier lang kommen."sagte Vik und gab eine Richtung vor. Eilig versuchte ich ihn einzuholen und wir liefen den Fluss aufwärts weiter. Die Decke trug ich mit mir. Ein wenig später entdeckten wir tatsächlich eine Stelle am Fels, die nicht allzu steil war und die wir mit ein wenig Mühe besiegen konnten. Ein wenig benommen starrte ich hoch.
"Willst du als erstes?"fragte mein Kumpel und nahm mir bereits die Decke aus der Hand. Ich nickte und suchte den besten Weg nach oben. Ein Schritt nach dem anderen lief ich hoch und krallte mich mit den Händen in den Fels. Kurz bevor ich oben ankam warf Viktor mir die Decke hoch. Ich fing sie auf, legte sie oben ab und half dann ihm hoch. Und dann saßen wir im Dunkeln auf dem Feld, blickten hinab in die Schlucht und waren froh am Leben zu sein.
Mich überkam noch einmal die Wucht der Gefühle von den letzten Stunden und ich ließ mich nach hinten in den Staub und auf den Stein fallen. Körperlich war ich am Ende, seelisch würde ich weiter kämpfen können. Viktor gesellte sich zu mir auf den Boden und wir blickten hoch in den Himmel, wo es keinen Stern gab und nur den Mond und ein paar Wolken schienen.
"Ich weiß nicht, ob es die richtige Entscheidung war das Dorf mitzunehmen."sagte Viktor und ich drehte meinen Kopf zu ihm.
"Warum? Umso mehr wir sind, desto besser kommen wir gegen den König an."gab ich zu bedenken.
Jetzt sah Viktor auch zu mir.
"Vielleicht hast du Recht, aber umso mehr wir sind, desto mehr Meinungen gibt es und desto gefährlicher ist es, dass sich ein Spion darunter schmuggelt oder vielleicht sogar schon einer drunter ist."
Ich schmunzelte.
"Mach dir deshalb keine Sorgen."ich griff nach seiner Hand und hielt sie in die Höhe.
"Wir werden es zu diesem Ort schaffen. Das schwöre ich bei allem was mir lieb ist."sagte ich.
Jetzt sah Viktor wieder hoch und nahm seine Hand zurück.
"Hm."sagte er bloß nachdenkend.
Dann hörte ich Rufe und da kamen tatsächlich der Rest der Gruppe.
Viktor seufzte bervor er sich aufrapelte und zu ihnen lief und auch ich kam den anderen entgegen. Die restliche Nacht liefen wir dann noch durch.
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Was bedrückt Viktor wohl so? Und ist es wohl gut so viele zu sein oder passiert am Ende noch was schlimmes? Das werden wir wohl bald erfahren...
Btw hab ich mir überlegt eine Lesnacht zu veranstalten.
Mehr Infos kommen bald qwq
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