16 : Schwerkraft - Willkommen bei den Luftbändigern?
Kaminari, Palast, 10.Oktober 1892, 3 Uhr
Sicht Erzähler
Es war früh am Morgen. Alles war dunkel und keiner war auf den Straßen, außer einiger Tänzerinnen und ihrer Kunden. Auch Melissa war unterwegs zu einem Kunden. Sie kannte ihn schon länger. Er war Stammkunde geworden. Er war nett und tat nichts das sie nicht wollte. Man konnte sagen das Melissa verliebt war. Sie mochte ihn wirklich sehr. Erst vor kurzem hatte er ihr eine Kette geschenkt. Sie trafen sich immer auf dem Marktplatz des Blütenviertels und blieben für gewisse Aktivitäten gleich dort. Ihre Treffen waren alle zwei Tage. Schon aus der Ferne konnte sie den großen Mann erkennen. Sie umarmten und küssten sich zur Begrüßung.
"Ich habe etwas für dich.",sagte er mit einer angenehmen, dunklen Stimme und gab ihr einen Strauß rote Rosen. Sie freute sich sehr und gab ihm einen Kuss zum Dank. "Danke Thohako die sind wunderschön.", er küsste sie erneut und nach einem Augenblick wurde Melissa plötzlich schwarz vor Augen...
Alice schreckte hoch. Etwas hatte sie geweckt. Nur was? Nach dem Ereignis gestern Abend war ihr sofort nach schlafen zu mute. Wahrscheinlich um in ihren Träumen Antworten auf ihre Fragen zu finden,doch sie hatte keine erhalten. Sie blickte sich um. Alles war wie immer. Nichts war anders, das wäre ihr sofort aufgefallen. Ein Blick auf die Uhr ließ sie genervt aufstöhnen. Sie hatte kaum geschlafen und trotzdem wollte es ihr nicht gelingen wieder einzuschlafen.
Sie stand auf lief zu einem der kleinen Wasserkanäle und wusch ihr Gesicht mit Wasser. Das Wasser erinnerte sie sofort an das Ereignis des Abends. Ihr wurde mulmig zu mute.
Sie sah sich selbst in der Spiegelung des Wassers, sah eine Königin die Volk beschützen sollte es aber nicht kann,sah eine Frau die den Krieg zweimal nicht verhindern konnte. Sie sah eine Blutsüchtige Frau, sie sah nicht Alice,die Königin die nach außen immer so stark schien, nein, sie sah Evelin Victorias.
Als sie überlegte was sie geweckt haben könnte hörte sie wie etwas von der Wand fiel. Sie schreckte hoch und sah sich um. Ein Bild war von der Wand gefallen. Alice hob es auf. Bei dem Anblick des Bildes musste sie fast wieder weinen. Es zeigte sie und ihre Großmutter. Sie war vor einigen Jahren gestorben, unter unglücklichen Umständen. Sie starb an Ostern, nun ja nicht direkt. An Ostersonntag wurde sie plötzlich krank und musste ins Krankenhaus. Als Alice sie am Tag darauf besucht hatte ging es ihr besser. Sie hatte wieder Späße gemacht und war gut drauf. Alice hatte die Hoffnung gehabt das sie bald wieder nach Hause kommen könnte, doch dazu kam es leider nie. Nur einen Tag später lag sie im Koma und noch eine Tag später verstarb sie. Alles was Alice von ihr blieb waren Erinnerungen, Fotos und ein Amulett. Jedes Mal wenn sie in die Augen ihrer Großmutter sah wurde sie sich eines gigantischen Fehlers bewusst. Sie hatte in ihren ganzen Leben nur einmal zu ihrer Großmutter gesagt das sie sie liebte.
Warum? Sie wusste es nicht doch war es der größte Fehler den sie je gemacht hatte. Ihr größter Wunsch war es sie noch ein einziges Mal in ihren Arm nehmen zu können und sagen zu können das sie sie liebte... Das war nur nicht mehr möglich. Manchmal saß sie weinend in ihrem Zimmer oder auf ihrem Thron. Musste aber schnell wieder stark sein und lachen, wenn andere zu ihr kamen. Sie hasste Ostern und daran würde sich wohl nie wieder etwas ändern.
Als sich das Bild genauer ansah, sah sie das etwas hinter dem Bild war. Als wäre ein zweites Bild im Rahmen. Alice öffnete den Rahmen und holte einen Umschlag aus dem Rahmen. Verwundert was das sein könnte sah sie in den Umschlag. Ein Brief in dem nur eine Zahl stand. 4 unterschrieben mit: Der Küstler. In diesem Moment hörte sie ein Geräusch hinter sich und drehte sich ruckartig um. Alarmiert von dem was auf dem Brief stand nahm sie sich ihren Dolch und kontrollierte ihr Zimmer und die Räume die noch dazu gehörten.
Als erneut ein Geräusch zu hören war drehte sie sich um, nur um zu bemerken das die Person bereits hinter ihr stand. Alice drehte sich um und hielt der, gut 20 cm kleineren, Person die Klinge an die Kehle. "Du?!", Alice hatte sich tatsächlich kurz erschreckt als sie Rose vor sich sah. Sie stand entspannt da und sah die Neroda mit einem Lächeln an.
"Was hat euch solche Angst gemacht?", fragte die Kleinere. Alice senkte den Dolch und drehte ihren Kopf leicht zur Seite. "Ich habe an Vergangenes gedacht und das hier gefunden.",sie gab Rose den Brief. "Verstehe.", ihr Blick fiel auf das zerbrochene Bild. "Oh das... Es ist runter gefallen.", hektisch ging Alice zu dem Bild und räumte es weg. Sie wusste nicht das Rose es bereits gesehen hatte und sich ihren Teil dachte.
Plötzlich wurde Rose zur Decke gezogen, doch nicht schnell. Es wirkte als würde sie schweben. Alice war verwirrt eigentlich müssten Kleidung und Haare nach unten hängen, doch das taten sie nicht. Die Schwerkraft verhielt sich ganz normal.
Überrascht sah Alice zu Rose auf, die mittlerweile an der Decke saß. "Wie..."Rose stand auf und lief über die Wand wieder zu Alice runter,auch dort verhielt sich die Schwerkraft als würde sie auf dem Boden stehen. "Verzeiht ich kann das noch nicht richtig kontrollieren." "Wie fühlt sich das an?", fragte Alice. "Es ist als würde man auf dem Boden stehen. Es dreht sich alles und man sieht alles ganz normal. In diesem Augenblick standet ihr also für mich an der Decke. Die Schwerkraft dreht sich mit mir.", Alice musterte die Frau vor ihr bevor sich das Licht an machte.
"Kannst du das vielleicht noch einmal machen?" fragte Alice und sah zu Rose. Diese schwebte im selben Moment wieder zur Decke. Saß dort ein Bein ausgestreckt eines angezogen. Ihre Arme hatte sie auf dem Angewinkelten Bein abgelegt. Für Alice hatte dies etwas magisches. Es wirkte so unwirklich. " Wollt ihr es auch einmal versuchen?", Rose' Beine würden zurück zum Boden gezogen und sie schwebte zurück zu Alice. Diese schüttelte den Kopf. "Ach kommt wir müssen noch herausfinden was euer Element ist.", Alice sah leicht schüchtern zur Seite.
"Ich muss mich um den Künstler kümmern." "Damit kommt ihr mir nicht davon! Versucht es wenigstens.", Rose hielt ihr ihre Hand hin. Alice nahm nach kurzem Überlegen an. "Was soll ich tun?", fragte sie. "Nichts. Entspannt euch.", es dauerte doch gerade als Alice aufgeben wollte. Zog es ihre Beine plötzlich Richtung Decke und Rose ließ ihre Hand los. "Willkommen bei den Luftbändigern Majestät."
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