Kapitel 40


Amber


Tränen brennen in ihren Augenwinkeln, als sich Raven immer wieder grob in ihren Mund schiebt. Er schmeckt widerlich und Amber versucht, den Drang zu würgen zu unterdrücken. Ruppig packt er in ihre Haare, reißt an ihnen, dass ihr abermals Tränen in die Augen steigen, ehe er sich komplett in sie schiebt. Er beginnt barsch in sie zu stoßen und würgend breitet sich das Gefühl des Erstickens aus. Sie versucht, seine Hüfte wegzuschieben, um atmen zu können, doch gegen Narbengesichts Stärke hat sie keine Chance. Sein Grunzen ertönt über ihr und mit Tränen in den Augen sieht sie zu ihm empor. Sein kalter Blick liegt auf ihr und lässt sie erschaudern.

Wie beim Sex zuvor, ist er erbarmungslos und gewalttätig. Genüsslich schließt er seine Augen, während er sie grob in den Mund vögelt. Eine Träne rollt Amber über die Wange, da der Würgereiz ihr zu schaffen macht. Sie versucht, sich zu konzentrieren und durch die Nase zu atmen, um sich nicht gleich übergeben zu müssen. Doch der beißende Geruch und sein Schmerzhaftes ziehen, an ihren Haaren macht ihr es nicht einfach.

Sie sieht zu ihm auf und spürt das Zucken seines Körpers, dass Raven kurz davor ist zu kommen. Seine Stöße werden gröber, ehe Narbenmann innehält und augenblicklich schmeckt Amber ihn auf ihrer Zunge.

Er lässt von ihr los und würgend fällt sie vornüber. Galle steigt in ihr empor, während sich ihr Magen schmerzhaft zusammenzieht, ehe er sich auf dem Fußboden vor ihr wiederfindet.

„Widerliche Schlampe", knurrt Raven, ehe seine Hand hart gegen ihre Wange schlägt. Keuchend landet sie auf der Seite und greift sich auf die pochende Gesichtshälfte. Wütend steht er über ihr. Die Zähne hart aufeinandergepresst, blickt er sie verachtend an. Kurz denkt Amber, dass er sie abermals treten würde, als er sich zu ihr herunter beugt.

„Du hast wohl keine Manieren", haucht er. „Beim nächsten Mal wirst du schlucken, was ich dir geben. Verstanden?"

Amber nickt, da sie nicht abermals seine Hand zu spüren bekommen möchte. Langsam richtet sich Raven auf und streicht sich über das Hemd, das er trägt.

„Ich muss auf die Toilette", bittet Amber, da sie sich seine Spuren abwaschen möchte.

Raven grunzt: „Mir doch egal."

„Bitte!", haucht sie ihm zu und neigt devot den Kopf, in der Hoffnung er geht darauf ein.

Der Narbenmann schnauft, ehe er sich abermals zu ihr hinab beugt. Amber zuckt zusammen, da sie erwartet, von ihm geschlagen zu werden, doch lediglich das Rasseln der Kette ist zu hören, als er diese von ihrem Gelenk befreit. Grob greift er in ihr Haaren und zerrt Amber auf ihre Beine.

„Solltest du Dummheiten begehen, werde ich dich mit Genugtuung dafür bestrafen", haucht er in ihr Ohr, ehe er sie durch den Raum zerrt.

Wimmernd versucht sie den Druck auf ihrer Kopfhaut zu minimieren und eilt mit langen Schritten neben Raven her. Nackt zerrt er sie durch den kühlen Keller und bleibt direkt vor einer Stahltür stehen.

„Du hast eine Minuten", knurrt er und stößt sie in den kleinen, stinkenden Raum.

Der Geruch nach Urin und anderen Fäkalien lässt Amber würgen. Eilig stellt sie sich, ohne die widerliche Klobrille zu berühren, über die Toilette und erleichtert sich. Doch das befreite Gefühl kommt erst, als sie sich endlich das Sperma von den Schenkeln und der Zunge spülen kann.

„Die eine Minute ist rum", brüllt Raven, ehe er die Tür aufreißt.

Wütend funkelt Amber ihn an: „Ich bin aber noch nicht fertig."

Raven packt sie am Oberarm und zerrt sie aus dem Toilettenraum: „Und ob du das bist."

Amber wehrt sich gegen seinen groben Griff. Sie kratzt mit ihrer freien Hand über seinen Unterarm, was ein tiefes Grollen aus seiner Kehle emporsteigen lässt. Binnen weniger Augenblicke wird Amber hart gegen die kalte Mauer hinter sich gedrückt. Wütend starrt sie Raven an.

„Du kleines Biest", brummt er gefühlskalt und legt seine Hand um ihren schmalen Hals. „Henry hat dich nicht annähernd erzogen. Vielleicht sollte ich dies Übernehmen."

Nach Luft ringend schlägt sie panisch auf seine Arme ein, was ihn nur fester zudrücken lässt. Mit weit aufgerissenen Augen sieht sie in seine kalten Grauen. Ist das ihr Ende?

Tränen brennen auf ein Neues in ihren Augenwinkeln, als der Druck auf ihren Hals schmerzhaft wird. Die Gedanken vermischen sich und Angst lässt Amber lähmen. Sie wollte nicht sterben. Noch nicht! Sie hat doch nicht einmal gelebt. Sie wollt so viel erleben. Die Welt bereisen. Sich verlieben und eine Familie gründen. Das, was sie nie hatte.

Nein. Das war gelogen. Sie hatte sich verliebt und eine Familie. In den letzten vier Tagen hatte sie das alles. Menschen, die sie kaum kennen und denen sie trotzdem wichtig ist. Zwei Männer, die sich ihr geöffnet haben und in die sich Amber verliebt hat. Tom, der sie umsorgt und ihr ein Gefühl der Sicherheit gibt. Eric, der sie fordert und ihr gezeigt hat, sich zu verteidigen.Verteidigen! Genau das ist es.

Amber versucht, ihre restliche Kraft zu bündeln, ehe sie aufhört, gegen Ravens Arme zu schlagen. Ein selbstgefälliges Grinsen tritt auf sein entstelltes Gesicht.

„Gibst du endlich auf?", fragt er lächelnd. „Keine Angst, Prinzessin. Du wirst nicht sterben. Ich habe noch so viel mit dir vor."

Seine Hand lockert sich wenige Millimeter und Amber erkennt ihre Chance. Wie es Eric ihr gezeigt hat, greift sie nach Ravens kleinen Finger und ohne Scheu, biegt sie ihn grob weg von ihrem Körper. Ein Schmerzlaut dringt durch die Flure und plötzlich ist die Hand weg von ihrem Hals. Gierig atmet sie Luft in ihre Lungen, ehe sie ihr Knie emporzieht, und Raven direkt im Schritt rammt. Ein dumpfer Laut dringt aus seiner Kehle, ehe er in die Knie geht. Amber reißt sich von seinem Anblick weg und eilt den düsteren Flur entlang. Sie muss jetzt raus. Hilfe holen!

Sie sprintet die Treppen empor und stolpert durch die Tür. Sie rennt den Gang entlang. Stolpert durch Türen und um Ecken. Ihr Plan ist nicht gerade ausgereift, da sie Jahre versucht hat von hier zu fliehen. Ebenso ist Amber nackt und entkräftet. Doch ehe sie es sich anders überlegt, stapft sie in die Eingangshalle und eilt über die Marmorplatten, Richtung Tür. Ihre Hand legt sich auf den edlen Knauf, als sich Arme um ihre Körpermitte schlingen und sie von den Beinen reißen.

„NEIN", brüllt sie.

„Du miese Schlampe", knurrt Raven hinter ihr und dreht sie um.

Amber strampelt und kratzt in seinem Griff. Doch unbarmherzig hält er sie am Bauch fest.

„Das wirst du büßen", brummt er wütend.

Amber zappelt in seinem Griff um ihr Leben, denn die Angst, wenn er sie wieder in den Keller bringt, lässt sie panisch werden. Raven wird sie dafür Bluten lassen, dass sie ihn getreten hat. Wild strampelnd stemmt sie sich auf seine Arme. Zwickt und kratzt, bis er sie auf den Boden absetzt, da er sie nicht mehr halten kann. Amber sieht ihre Chance und beißt ihm kräftig in den Unterarm, der ihrem Mund am nächsten ist.

Ein Schrei verlässt seine Kehle und keuchend stürzt sie zu Boden. Krampfend und zitternd robbt sie vor dem Narbenmann weg, der ihr knurrend folgt. Er packt sie am Fußgelenk und zerrt sie mit dem Bauch über den Marmorboden. Ihre Haut brennt, durch die Reibung und winselnd versucht sie sich mit ihren Händen irgendwo festzuhalten. Als sie die Beine der Kommode zu fassen bekommt, klammert sich Amber daran fest. Doch mit einem Ruck bringt er das ganze Konstrukt zum Wackeln. Eine Vase fällt krachend neben ihrem Kopf auf den Boden und zerberstet in kleine Teilchen. Kreischend reißt Amber die Arme empor, obwohl das Missgeschick bereits passiert ist.

Ein schwerer Körper legt sich auf sie und die Augen aufreißend erkennt sie Raven über sich. Seine Hand packt sie am Hals und hält sie am Boden gefangen, ehe seine Faust auf ihren Bauch niedersaust. Schreiend windet sich Amber in seinem Griff, während seine Schläge ungehaltener werden. Schmerzen wandern über ihren Körper. Sie rollt sich zusammen, versucht, ihm so wenig Angriffsfläche wie möglich zu geben. Seine Faust prallt auf ihre Rippen und lässt Amber ächzen, als sie spürt, wie eine bricht.

„Du dummes Ding", brummt er grimmig.

Sie krampft zusammen, als sie etwas Spitzes an ihrer Hand spürt. Eine Scherbe!

Sofort greift sie danach und ungeachtet wo hin sie es Raven rammt, steckt sie ihre ganze Kraft hinein, um ihn zu verletzten. Doch ehe sie ihn erreicht, greift er ihr Handgelenk und sieht sie wütend an.

„Du kleine Schlampe, wolltest mich töten?"

Er verdreht ihr das Gelenk und unter schreien, lässt sie die Waffe fallen. Sofort hebt Raven diese auf und hält sie ihr gegen die Kehle. Panik breitet sich in ihr aus, als er leichten Druck ausübt. Aus Angst, dass sich die Keramikscherbe in ihr Fleisch Bord, schweigt Amber.

„Wir hätten so viel Spaß miteinander haben können", gurrt Raven, eher er den Druck auf ihre Kehle erhöht. Luft anhaltend erstarrt Amber unter ihm, als etwas Warmes über ihren Hals gleitet. Ein Zittern jagt über ihren Körper, als sie Raven bösartig anfunkelt.

„Kein frecher Spruch?", möchte er grinsen wissen.

Langsam beugt er sich tiefer zu ihr hinab. „Schade."

Amber spürt seinen Atem auf ihrer Haut, ehe seine Zunge über ihren Hals gleitet und seine kräftige Stimme ertönt: „Du schmeckt verdammt gut."

Schauer gleiten über ihren Körper und lassen Amber erzittern. Sie hatte Angst! Angst zu sterben und Angst Tom nicht retten zu können!

Ein Schrei dringt durch die Halle, der von der Treppe ertönt. Raven reißt den Kopf hoch und blickt grimmig in die Richtung.

„Verschwinde", knurrt er, höchstwahrscheinlich eines der Hausmädchen an. „Oder du nimmst ihren Platz ein."

Schnelle Schritte ertönen, die sich nach oben bewegen. Niemand würde ihr helfen. So wie die letzten drei Jahre. Dafür hatten sie alle zu viel Angst. Sie war allein. Allein mit einem Monster.

Tränen brennen abermals in ihren Augenwinkeln und hinterlassen eine heiße Spur auf ihrer Wange. Amber wendet den Blick ab, aus Scham ihm nicht ihre Angst zu zeigen. Doch Raven hat sie bereits gesehen.

Kalt lachend erbebt er sich von ihr: „Du wirst dieses Haus niemals lebendig verlassen. Dafür werde ich sorgen."

Sie schluchzt und greift sich panisch an den Hals, auf dem ihr Blut klebt. Der Schnitt ist nicht sonderlich tief, dennoch schmerzt es, als Amber ihn berührt.

„Steh auf!", fordert Raven.

Mühselig stemmt sie ihren Oberkörper hoch. Die Schläge auf ihrem Bauch brennen. Ihre gebrochene Rippen zippt und ein Stechen dringt durch ihre Brust. Sie kann kaum atmen. Amber hatte das Gefühl, dass ihr Körper langsam aufgibt. Doch sie würde nicht aufgeben. Nicht solange Tom in Gefahr ist.

Sie schluckt hart, ehe sie sich quälend, mit Hilfe der Kommode empor stemmt. Dabei fällt ihr eine kleine Nadel auf, die in einer Schale aus Potpourri liegt. Amber schielt zu ihr hinüber. Konnte sie es wagen?

„Na los", brummt Raven und wendet sich in Richtung Keller.

Blitzschnell greift sie nach der Nadel und umschließt sie fest mit ihrer Faust. Der kleine Spitze Gegenstand sticht sie, doch der Schmerz ist nicht ansatzweise das, was ihr bereits widerfahren ist.

Raven schiebt sie vor sich hin, obwohl sie kaum aufrecht stehen kann. Doch sie muss! Denn dieses Mal hat Amber so etwas wie Hoffnung in ihrer Hand. Eine kleine Nadel, die ihnen vielleicht das Leben rettet.

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