21 | In flagranti
Ok, Leude, es ist soweit. Das letzte Kapitel. Ich bin ein wenig traurig; und weil ich so traurig bin, gibt es möglicherweise noch einen Epilog und ein Bonus-Kapitel :) Jetzt aber erstmal viel Spaß. Es ist übrigens mein Lieblingskapitel dieser Geschichte.
„Du bist mindestens so ein Teufel wie Marten", zischte Willow, als Carlos sie kurz darauf in das kleine, dunkle Gästezimmer auf der anderen Seite vom Flur schob. Ihr Freund schmunzelte. „Du hast es geradezu darauf angelegt mit deiner frechen Art", flüsterte er und drückte die Tür zu. Kaum hatte er sie geschlossen, legte er seine Hände an ihre Taille und zog sie zu sich heran. Sie fiel gegen seine Brust und sah in seine Augen. Sie funkelten geheimnisvoll in der Dunkelheit. Für einen kurzen Moment vergaß sie, dass sie nach wie vor auf Cassies Überraschungsparty waren und sie noch immer niemandem von ihrer Beziehung erzählt hatten. Sie blendete die Welt um sich herum aus, ertastete seine Brustmuskulatur und genoss das leichte Kribbeln, das sein warmer Atem auf ihren Lippen hinterließ. Sein Blick war so tief, dass sie erschauderte, und es gelang ihr nicht länger, sich zurückzuhalten. Also schlang sie ihre Arme um seinen Hals und küsste ihn.
Sofort begannen ihre Lippen zu kribbeln. Er schmeckte nach Bier, Gras und einem Hauch Zitrone, doch es störte sie nicht. Sie küsste ihn noch einmal, diesmal etwas fester. Carlos zögerte nicht, fuhr mit der einen Hand in ihr Haar, schlang den anderen Arm fest um sie und erwiderte den Kuss. Er küsste sie wieder und wieder, streifte dabei mit der Zunge ihre Lippen, bis er sich schließlich fordernd Einlass verschaffte.
Willow sank willenlos gegen seine Brust, ließ es geschehen, dass er sie sanft aufs Bett drückte und zog ihn mit sich, genoss seinen fordernd-innigen Kuss und die Berührungen seiner Hände, die praktisch überall zu sein schienen. Ihre verschwanden unter seinem T-Shirt, streichelten seine warme Haut und wanderten langsam aufwärts. Sie seufzte wohlig auf, als seine kühlen Hände unter den Stoff ihres Kleides fuhren, und kratzte am Saum seiner Shorts entlang. Er knurrte leise in den Kuss hinein, zog sie mit einem Ruck auf sich, ohne den Kuss zu unterbrechen, und ließ seine Hände Oberschenkel aufwärts bis zu ihrem String wandern.
Als er ihre nackte Haut zusammendrückte und zufrieden in den Kuss hineingrinste, hatte sie das Gefühl, in Flammen zu stehen. Sie keuchte hilflos in seinen nächsten Kuss hinein, denn auch, wenn sie es nur selten wahrhaben wollte, war sie Wachs in seinen Händen. Er brachte sie einfach um den Verstand. Also ließ sie es geschehen, dass er ihr das Kleid über den Kopf streifte und es achtlos zur Seite warf. Er nutzte den Moment, sich das Shirt auszuziehen, bevor er sie sanft in die weichen Kissen schob und sich über sie beugte. Seine Augen funkelten in der Dunkelheit, als sie ihre Hand in seinen Nacken legte und ihn wieder zu sich zog, um ihn zu küssen.
Seine Hände wanderten über ihren Körper, während er halb auf, halb neben sie sank und ihren Kuss stürmisch erwiderte. Sie seufzte in den Kuss hinein, als er ihren Hintern zu kneten begann, und drängte sich dichter gegen ihn. Ihm entfuhr ein Stöhnen, als sie dabei seinen bereits harten Schwanz streifte. Ein dumpfes Poltern ließ sie innehalten. Willow runzelte irritiert die Stirn. Noch bevor sie ihn fragen konnte, was das gewesen war, hörte sie die leisen Stimmen aus dem Flur.
„Pass doch auf, du Penner."
„Sonst stellst du dich auch nicht so an."
Nika und Marten. Sie kicherte.
„Das Lachen vergeht dir gleich", versprach Marten leise. Willow hielt den Atem an.
„Machen die rum?", flüsterte sie und warf Carlos einen unsicheren Blick zu.
„Und wenn schon; wir doch auch."
„Wie stillos; mitten auf dem Flur", nuschelte Willow, dann plötzlich realisierte sie, dass die beiden die gleiche Idee haben könnten wie sie selbst. Doch bevor sie etwas sagen konnte, drangen erneut leise Geräusche durch die Tür.
„Au", protestierte Nika. Dem dumpfen Geräusch nach zu urteilen, drückte Marten sie möglicherweise gerade unsanft gegen die Tür. Als Willow zu erkennen glaubte, dass sich die Türklinke bewegte, so, als würde jemand von außen danach tasten, rutschte sie vom Bett und suchte nach ihrem Kleid. Sollte es gleich überraschenderweise zu einer unerwarteten Begegnung mit Nika und Marten kommen, wollte sie wenigstens angezogen sein. Zu ihrem Leidwesen fand sie es nicht.
Sie hielt inne, versuchte, sich in der Dunkelheit zu orientieren, während die Versuche, die Tür zu öffnen, offenbar aufhörten. Dafür hörte sie deutlich die schmatzenden Kussgeräusche auf der andren Seite der Tür, gefolgt von einem unterdrückten Laut.
„Oh, bitte. Kann der sich nicht wenigstens einmal zusammenreißen, nichts Unangenehmes zu machen?", wisperte sie, nach wie vor nach ihrem Kleid tastend. Carlos lachte leise. Erst jetzt bemerkte sie, dass er hinter sie getreten war. „Ist doch wahr", zischte sie.
„Du bist echt unentspannt. Hier", antwortete er, bevor er ihr das Kleid in die Hand drückte. Sie wollte es gerade hektisch über ihren Kopf streifen, als die Tür aufflog und Nika und Marten eng umschlungen in den Raum taumelten. Da auch im Flur kein Licht zu brennen schien, blieb es dunkel.
Die beiden schienen sie in der Finsternis nicht zu bemerken, denn Marten warf achtlos die Tür hinter sich ins Schloss, ehe er seine Freundin bestimmt auf das große Bett stieß. Sie protestierte nicht, sondern zog ihn ungeduldig neben sich und sie versanken erneut in einem stürmischen Kuss. Willow stand für einen Moment wie paralysiert da, nicht fähig, sich zu bewegen. Während Marten regelrecht über seine Freundin herfiel, sie küsste und ihre Hände über ihrem Kopf zusammennahm, zog er mit der anderen Hand ungeduldig am Saum von Nikas Jeans-Shorts herum.
„Spinnst du?", hörte sie Nika empört fragen, als er sie ihr unsanft von den Hüften streifte.
„Sei still", knurrte er so düster, dass Willow regelrecht erschrak. Er warf ihr achtlos Nikas Hotpants vor die Füße und widmete sich wieder seiner Freundin. Willow warf Carlos einen hilfesuchenden Blick zu. Auch er schien nicht recht zu wissen, was sie tun oder ob sie sich bemerkbar machen sollten.
Nikas Keuchen riss sie aus ihrer Schockstarre. Marten drängte sich gerade zwischen ihre Schenkel. Er schien keine Zeit mit Vorspielereien verschwenden zu wollen, doch Nika wehrte sich nicht dagegen. Willow wollte nicht wissen, was er gleich mit ihr anstellen würde, also stieß sie Carlos an. Der hob fragend die Augenbrauen, noch immer unschlüssig, etwas zu tun.
„Was zur Hölle?", platzte es auf einmal aus Nika heraus. Erst jetzt sah Willow, dass sie sie direkt anschaute. Das Herz schlug ihr augenblicklich bis zum Hals, dabei wusste sie nicht einmal, warum. Schließlich hatten sie nichts Verbotenes getan.
„Was ist?", fragte unterdessen Marten, der Nikas versteifte Körperhaltung bemerkte, und offenbar von seinem groben Spiel zu seinem wahren selbst zurückgekehrt war. Carlos tastete nach dem Lichtschalter, als Marten dem Blick seiner Freundin folgte und sein Kopf zu ihnen herumfuhr. Als auch er die beiden in der Dunkelheit erkannte, löste er sich von Nika. Carlos hatte mittlerweile den Lichtschalter gefunden. Als es hell wurde, hielt Willow sich automatisch das Kleid vor den entblößten Körper.
„Was macht ihr hier?", fragte Marten überrascht, während sein Blick zwischen den beiden hin- und herwanderte. Willow schaute automatisch auf Nikas knackigen Hintern. Marten hatte ihr den String offenbar bereits ein Stück heruntergezogen, sodass sie sich aufsetzte und den Stoff ihres Tops nach unten zog, um sich wenigstens ein wenig zu bedecken. „Seid ihr beschissene Spanner, oder was?", fragte sie verärgert.
Marten, der gerade Willow musterte, verstand ein wenig schneller als seine Freundin. Ein freches Grinsen huschte über seine Lippen. „Es stimmt also", sagte er selbstzufrieden.
„Was?", fragte Willow irritiert und runzelte die Stirn.
„Ich war mir nicht sicher, aber so, wie du ihn den ganzen Abend angehimmelt hast, war eigentlich klar, dass ihr heute noch übereinander herfallt. Also, wollt ihr mitmachen?"
Nun bemerkte auch Nika, dass Willow nichts als ihre Unterwäsche trug und Carlos' Shirt nach wie vor auf dem Boden vor dem Bett lag. „Ihr beide?", fragte sie ungläubig. Willow wäre am liebsten vor Scham im Erdboden versunken; nicht, weil sie sich dafür schämte, mit Carlos zusammen zu sein, sondern, weil die beiden sie ertappt und ihr kleines Geheimnis gelüftet hatten.
„Hängt es nicht an die große Glocke, okay? Sie ist noch nicht so weit", antwortete Carlos. Willow drehte ihm perplex den Kopf zu. Hatte er das gerade wirklich gesagt?
„Heißt das, das mit euch geht schon länger?", hakte Nika gespannt nach und rutschte an die Bettkante. Ihre Stimmung war von Wut in Neugier umgeschlagen.
„Ein paar Wochen", offenbarte Willow leise.
„Acht", setzte Carlos selbstbewusst hinzu.
„Acht Wochen habt ihr was miteinander und erzählt es keinem?", lachte Marten kopfschüttelnd.
„Nicht jeder hat so einen riesigen Geltungsdrang wie du", murmelte Willow. Nika schmunzelte.
„Das hat doch damit nichts zu tun; wir sind Freunde. Da kann man schon mal darüber sprechen, wen man so flachlegt", entgegnete Marten provokant, um die beiden zu einem umfassenden Geständnis zu bewegen.
„Hey!", mahnte Carlos ernst. Marten schmunzelte.
"Was denn? So, wie es aussieht, wolltest du sie doch gerade flachlegen", stellte er fest und deutete auf Willow, die sich noch immer das Kleid vor die Brust hielt.
„Das zwischen uns ist mehr als nur Sex, okay?", zischte Willow. Martens Augenbraue schnellte zufrieden nach oben. „Ach ja?"
Willow seufzte.
„Sag es nicht Cassie, okay? Ich möchte es ihr selbst erzählen."
„Keine Sorge, ich misch mich da nicht ein", beteuerte er, ehe seine Mundwinkel sich zu einem frechen Grinsen verzogen. „Also, was ist jetzt? Habt ihr Bock mitzumachen oder wollt ihr lieber zugucken?"
Ich weiß, es ist ein fieses Ende, aber ich hoffe natürlich, dass es euch gefallen hat. Marten ist eben doch ein Fuchs. Er sieht einfach alles. Bevor wir uns also von Carlow verabschieden, lege ich euch noch den Epilog und das Bonus-Kapitelchen ans Herz.
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