19 | Rosarot

Das 18. Kapitel war ein wenig kurz, oder? Also, hier, noch eins, einfach, weil ich gerade etwas veröffentlichen möchte :) Viel Spaß :)

Willow seufzte wohlig und kuschelte sich dichter an Carlos' Brust. Er hatte die Augen geschlossen, hielt sie im Arm und ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen. Sie schmiegte sich an ihn, strich mit ihren Fingerspitzen über seine warme Brust und ließ ihren Kopf in seine Armbeuge sinken. Als er ihr einen Kuss auf die Stirn drückte und sein Bart über ihre Haut kratzte, kniff sie ein Auge zusammen, lächelte jedoch zufrieden. Sie fühlte sich unbeschreiblich wohl in seinem Arm. Er gab ihr ein Gefühl von Geborgenheit; etwas, das sie eine gefühlte Ewigkeit nicht verspürt hatte. Als er seine Augen aufschlug, grinste sie.

„Was ist?", wollte er wissen.

„Nichts", log sie.

Er legte seine Hand an ihr Gesicht.

„Sag", forderte er und sah eindringlich in seine Augen. Sie verlor sich einen Moment darin.

„Ich würde gern mit dir liegenbleiben, das ist alles", offenbarte sie leise. Er schenkte ihr ein Lächeln, bevor er sie küsste.

„Du weißt, dass das nicht geht, Baby."

Sie verzog das Gesicht.

„Da war es wieder."

Er lachte

„Was ist so schlimm daran, dass ich dich so nenne?"

„Das ist grauenhaft klischeemäßig", entgegnete sie. Er musterte sie aufmerksam.

„Was wäre dir denn lieber, Bücherwurm?"

„Jedenfalls nicht Bücherwurm", grummelte sie.

„Okay, Würmchen", schmunzelte er.

„Das ist ja noch schlimmer", entgegnete sie.

„Ich mag es, dich Baby zu nennen", sagte er und strich ihr eine verlorene Haarsträhne aus der Stirn.

„Wäre mir beinah entgangen, aber zum Glück hast du es ständig zu mir gesagt", stichelte sie mürrisch.

„Oh, Dios mio", lachte er und richtete den Blick an die Decke. „Andere Frauen würden sich über einen Kosenamen freuen, aber ausgerechnet ich erwische die, die sich dadurch beleidigt fühlt."

„Weil es chauvinistisch und-"

„Chauvinistisch", lachte er. „So ein Quatsch."

„Außerdem sagt das jeder; Marten und Nika, Cassie und John.."

„Und?"

„Du bist Latino. Es gibt genug schöne Kosenamen, die weniger peinlich sind", sagte sie entschieden.

„Es ist dir also peinlich, wenn ich dich Baby nenne", schlussfolgerte er kühl.

Sie seufzte, als er seine Umarmung lockerte.

„Nein, ich... ich mag es einfach nur nicht."

„Eigentlich ist es völlig egal, was du magst, weil ich dich sowieso nur so nenne, wenn wir unter uns sind und du so ein riesiges Geheimnis daraus machst, dass zwischen uns was läuft", konterte er. Seine Stimme war plötzlich ernst geworden. Die Stimmung zwischen ihnen drohte zu kippen.

„Ich mache kein Geheimnis daraus, ich bin nur noch nicht bereit, es ihnen zu sagen", korrigierte sie entschieden. Er seufzte schwer.

„Wieso nicht? Was ist schon dabei?

Carlos musterte sie stirnrunzelnd. Sie zuckte hilflos mit den Schultern.

„Was willst du ihnen denn sagen? Wir treffen uns schließlich gerade mal ein paar Wochen."

„Acht", stellte er richtig.

„Wir waren uns einig, dass wir erstmal abwarten wollten, wo das hinführt", erinnerte sie ihn an ihre letzte Unterhaltung zu dem Thema.

„In mein Bett, ganz offensichtlich", erwiderte er trocken. Sie seufzte schwer.

„Ich mein's ernst, Carlos."

„Ich auch. Du bist ein Kontrollfreak. Hör einfach auf damit und lass es sich entwickeln", forderte er.

„Ich habe keine Lust auf Cassies Fragengewitter", offenbarte sie ihm.

„Dann mach es nicht. Niemand zwingt dich, über uns zu sprechen. Aber ich habe langsam keinen Bock mehr, vor den anderen so zu tun, als wären wir einfach nur Bekannte."

„Sobald sie sieht, dass sich zwischen uns was entwickelt hat, wird sie alles wissen wollen", prophezeite Willow.

„Wir können die Aussage jederzeit verweigern, Baby."

„Mann, sag das nicht immer zu mir", fauchte sie. Er grinste frech.

„Aber ich mag es, wie du dich darüber aufregst, Baby."

Seine raue Stimme erzeugte einen wohligen Schauer in ihrem Nacken.

„Sobald sie merkt, dass es ernst ist, fangen die ganzen gut gemeinten Beziehungstipps an."

Er grinste.

„Sie ist deine große Schwester. Aber wenn es dich so sehr nervt, sag ihr einfach, dass sie das lassen soll", schlug er vor. „Und jetzt hör auf, dir deinen süßen Kopf zu zerbrechen, und komm wieder her zu mir."

Bevor sie weiter diskutieren konnte, küsste er sie. Sofort begannen ihre Lippen wohlig zu kribbeln und eine angenehme Wärme flutete ihren Körper.

„Carlos..."

„Hmm", raunte er an ihren Lippen, ignorierte ihren Protest und drückte sie entschieden in die weichen Kissen, beugte sich über sie und intensivierte den Kuss. So sehr sie auch protestieren und ihn von sich stoßen wollte; es gelang ihr nicht. Viel zu sehr genoss sie den innigen Kuss und die Schmetterlinge in ihrem Bauch. Ihre Fingerspitzen fuhren durch sein Haar, seinen Nacken hinab und schließlich über seine Schulterblätter, ehe auch ihr letzter Widerstand brach und sie den Kuss erwiderte. Eine ganze Weile lagen sie miteinander da, küssten und streichelten einander und genossen die Nähe des anderen. Es war ihm tatsächlich abermals gelungen, ihre Gedanken rund um Cassies Reaktion auf ihre bisher heimliche Beziehung zu zerstreuen. Sie genoss, wie stürmisch er sie küsste, mit seiner Zunge in ihren Mund drang und sie vollständig einnahm. Sie drängte sich dicht an ihn, prägte sich jede Muskelfaser seines Körpers ein. Als plötzlich sein Handy klingelte, das er vorhin noch achtlos in die Kissen geworfen hatte, seufzte sie in den Kuss hinein.

„Bitte nicht", flüsterte sie, als er sich zurückzog und nach dem Handy tastete.

„Ich muss", erwiderte er zwischen zwei Küssen. „Tut mir leid."

Willow ließ sich schwer atmend ins Kissen sinken, während er den Anruf annahm.

„Wo bleibst du, Diggi? Ich habe Cas gerade angerufen. Sie kommt sofort nach Hause. Alles ist vorbereitet; die Party kann losgehen."

„Tut mir leid, mir ist noch was dazwischengekommen", flunkerte Carlos und warf seiner Freundin einen flüchtigen Seitenblick zu.

„Beeil dich, man. Sie glaubt, ich hab mir den Fuß gebrochen", offenbarte John. Willow, die ihn hören konnte, verdrehte die Augen und tippte sich gegen die Stirn. Carlos grinste. „Also, kommst du jetzt, Diggi? Alle anderen sind schon da."

„Ja, klar, bin auf dem Weg", antwortete Carlos, bevor er auflegte. Willow schüttelte grimmig den Kopf und suchte nach ihrem eigenen Smartphone.

„Wie er lügt – alle anderen sind schon da."

„Komm, mach dich fertig. Wir gehen zusammen."

„Ich muss vorher noch nach Hause, mich umziehen und die Torte abholen. Ich komme später nach."

Er seufzte schwer.

„Wie du meinst."

Sie hielt ihn fest, als er sie im Bett alleinlassen wollte.

„Wenn es dir wirklich so wichtig ist, sagen wir es ihnen heute. Okay?"

Er lächelte.

„Wir müssen es ihnen nicht sagen; es würde mir reichen, wenn du dich nicht mehr wegdrehst, wenn ich meinen Arm um dich lege oder dich küssen will", kritisierte er. Sie lächelte.

„Okay – aber kein Gefummel vor den anderen."

Er lachte.

„Keine Sorge; ich bin nicht John."

Sie schmunzelte.

„Und das ist auch gut so."

Ich hoffe, es hat euch gefallen. Ich freu mich auf jeden Fall, dass es euch so gut gefällt.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top