02 | Unerwartetes Wiedersehen
2600 Wörter, here you go. Weil ihr oft so coole Kommentare schreibt, habe ich übrigens gerade überlegt, meine Kapitel zukünftig immer derjenigen zu widmen, die den witzigsten, schönsten, besondersten, emotionalsten oder was-auch-immer Kommentar im vorangegangenen Kapitel geschrieben hat, einfach, um euch Liebe zurückzugeben. Was haltet ihr von der Idee? Bin gespannt, wie gut ich das hinkriege :) Aber jetzt erstmal viel Spaß mit dem langen zweiten Kapitel.
„Willow?"
Die Stimme ihrer Mutter klang überrascht, als sie die Wohnungstür hinter sich geschlossen hatte. Nach der Trennung von ihrem Jugendfreund Milo, mit dem sie ein paar Jahre zusammengewohnt hatte, war Willow wieder zu ihrer Mutter zurückgezogen, da sie sich während des Studiums keine eigene Wohnung leisten konnte. Da sie gern ihre Ruhe hatte und sich zurückzog, war sie eigentlich kein Typ für eine WG, doch sie war geblieben, weil sie ein gutes Verhältnis zu ihrer Mutter hatte. Zu ihrem Vater, einem afro-amerikanischen Ex-Soldaten, und seiner Familie hatte sie keinen Kontakt, seit er sie verlassen hatte. Sie war so klein gewesen, dass sie kaum eine Erinnerung an ihn hatte; im Gegensatz zu Cassie, die der Verlust deutlich härter getroffen hatte. Schließlich hatte sie bereits eine Bindung zu ihrem Vater aufgebaut und nie verstehen können, weshalb er sie nach der Trennung vollends aus seinem Leben gestrichen hatte.
„Ja, ich bin schon zuhause, Mum", rief sie in die Dachgeschosswohnung hinein, als sie ihre Handtasche an der Garderobe des in Mint-Tönen gestrichenen Flurs hängte. Durch ein Fenster war er tagsüber lichtdurchflutet. Unmittelbar rechts von ihr befand sich das Badezimmer mit Dusche und Badewanne. Hinter dem Bad befanden sich die Küche und das Wohnzimmer mit Balkon. Sie hatten es in erdigen Tönen gestrichen und mit Familienfotos dekoriert. Links vom Eingang befand sich Cassies altes Zimmer, das von ihrer Mutter inzwischen als Schlafzimmer und Büro genutzt wurde, und das kleine Zimmer von Willow.
Als Willow das Wohnzimmer betrat, saß die kleine, dunkelhaarige Frau auf der gemütlichen Couch und schaltete durch die Programme. Als sie ihre Tochter mit frustriertem Gesichtsausdruck im Türrahmen stehen sah, setzte sie ein mitleidiges Lächeln auf und die großen, blauen Augen, die Willow von ihr geerbt hatte, funkelten bedauernd. „Oh nein, was ist dir denn passiert?"
„Beeren-Schorle", antwortete sie mürrisch. „Hast du irgendeinen Haushalts-Tipp auf Lager, um es zu retten, oder kann ich es direkt wegwerfen?"
Etwas später, als sie ihr Kleid mit einem Jogging-Anzug getauscht hatte, warf sie es hoffnungsvoll in die Waschmaschine. Der Ratschlag ihrer Mutter, das Kleid zunächst mit Zitronensaft einzureiben, hatte tatsächlich ein wenig geholfen. Vielleicht konnte eine Wäsche das Kleid doch noch retten. Als sie die Maschine angestellt hatte, kehrte sie zu ihrer Mutter ins Wohnzimmer zurück. Einen kurzen Moment setzte sie sich zu ihr und verfolgte mit mäßigem Interesse den Krimi, den sie sich anschaute, bevor sie irgendwann nochmals im Badezimmer verschwand, um sich abzuschminken. Dabei kreisten ihre Gedanken bereits um das morgige Seminar, denn sie würde dort höchstwahrscheinlich auch Nico wiedertreffen. Schon jetzt hatte sie keine Lust, sich seine Ausreden anzuhören.
Als sie sich kurz darauf ins Bett kuschelte, warf sie einen Blick auf ihr Smartphone. Sie hatte vergessen, Cassie auf ihre letzte Nachricht zu antworten, verschob das allerdings auf morgen. Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, als sie an ihre Begegnung mit Carlos zurückdachte. Noch nie hatte ein Mann ein derart lautes Kompliment gemacht, schon gar nicht in der Öffentlichkeit. Vielleicht hatte er sich jedoch auch nur cool vor seinen Freunden geben wollen. Sie strich durch ihre Locken, legte ihr Handy zur Seite und griff nach dem Buch, das sie vor ein paar Tagen zu lesen begonnen hatte. Sie las oft noch ein paar Seiten vor dem Schlafengehen, um den Stress des vergangenen Tages loszuwerden und ein wenig runterzukommen. Auch diesmal las sie noch etwas, bis sie schließlich müde wurde.
Als ihr Wecker Willow am nächsten Tag aus dem Schlaf riss, fiel bereits helles Licht durch die Vorhänge und kitzelte ihre Haut. Sie schlug müde die Augen auf, schaltete den Wecker aus und quälte sich aus dem Bett. Nach einer kurzen Dusche war sie zwar wach, aber noch immer nicht zu Gesprächen aufgelegt. Sie brauchte morgens immer etwas länger.
Sie machte sich ein kleines Frühstück, bevor sie ihre Tasche für die Uni zusammenpackte und sich auf den Weg machte. Draußen war es bereits angenehm warm, die Sonne schien am strahlend blauen Himmel – eigentlich ein viel zu schöner Tag, um ihn in einem stickigen Seminarraum zu verbringen. Statt in ihr kleines Auto zu steigen, lief sie zur nächsten Haltestelle. In der letzten Zeit gab es immer öfter den Geist auf, also hatte sie das Vertrauen in ihr sonst so heißgeliebtes Auto verloren. Ihr Großvater hatte ihr damals, wie auch ihrer großen Schwester, etwas zum ersten Auto dazugegeben und sie liebte es nach wie vor heiß und innig, doch ohne einen anständigen Job konnte sie sich eine Reparatur nicht leisten – geschweige denn einen neuen Wagen. Da Willow jedoch eine ehrgeizige Studentin war, hatte sie immer das Gefühl, nicht genügend Zeit für einen ausufernden Nebenjob zu haben. Also jobbte sie hin und wieder aushilfsweise in einem Schmuckgeschäft in der Stadt, um sich ein paar Euro dazuzuverdienen und ihre Mutter finanziell zu entlasten.
Als sie schließlich in den Bus gestiegen war und sich einen Sitzplatz gesucht hatte, zog sie ihr Buch aus der Tasche und widmete sich erneut Jane Austens Klassiker „Stolz und Vorurteil". Die skeptischen Blicke mancher Passanten bemerkte sie mittlerweile gar nicht mehr; viel zu sehr war es ihr in Fleisch und Blut übergegangen, ihre Bücher überall mit hinzunehmen. Diesmal vertiefte sie sich so sehr in die laufende Handlung, dass sie um ein Haar ihre Haltestelle verpasste. Gerade noch rechtzeitig stieg sie aus dem Bus und huschte über den Campus in Richtung Seminarraum.
„Willow, warte mal."
Überrascht fuhr sie zu der Stimme herum. Als sie in Nicos Gesicht schaute, seufzte sie innerlich. Er war offenbar wie sie auf dem Weg zum Seminar. „Oh, hey", begrüßte sie ihn freudlos, denn ihre Lust, sich mit ihm zu unterhalten, war mittlerweile verflogen. „Wie geht's dir?", wollte der Dunkelhaarige wissen, als er sie einholte. Es war verrückt, aber seit sie ihn innerlich abgeschrieben hatte, gefiel er ihr nicht einmal mehr. Die Lederjacke, die er über dem Shirt trug, wirkte zu groß, die Jeans saß schludrig an seinen Hüften. Dass er einfach so zur Tagesordnung überzugehen schien, statt sich bei ihr zu entschuldigen, machte sie wütend.
„Gut", sagte sie also knapp und setzte ihren Weg zum Seminar fort. „Du hast dich bestimmt gefragt, wieso ich mich nicht bei dir gemeldet habe", versuchte er, das Gespräch am Laufen zu halten. „Ehrlich gesagt nicht", gab sie gleichgültig zurück. Nico seufzte. „Hör zu, Willow. Es tut mir echt leid, aber ich hatte so wahnsinnig viel zu tun, verstehst du? Ich arbeite momentan neben der Uni so viel, dass ich froh bin, wenn ich es abends schaffe, noch eine Kleinigkeit zu essen, bevor ich ins Bett falle", versuchte er sich ihr zu erklären. Willow lachte. „Klingt, als wärst du nicht für das wirkliche Leben gemacht", antwortete sie beißend.
„Warum bist du denn jetzt so sauer?", wollte er wissen. „Bin ich nicht. Ich habe nur kein Interesse mehr daran, dich näher kennenzulernen. Momentan habe ich sowieso keine Zeit für eine Beziehung, also lassen wir das einfach", antwortete sie gleichgültig, bevor sie ihre Schritte beschleunigte.
Es fühlte sich gut an, ihm die kalte Schulter zu zeigen. Schließlich verdiente er es nicht anders. Die nächsten Tage verbrachte Willow wieder vermehrt mit ihren unterschiedlichen Aufgaben für die verschiedenen Seminare, um ihre Enttäuschung auszublenden. Auch, wenn sie nach außen hin oftmals so tat, als würde sie über den Dingen stehen, beschäftigte es sie, dass sie das einzige Mädchen in ihrem Freundeskreis ohne festen Freund war und erwischte sich immer häufiger bei der Frage, ob es möglicherweise doch an ihr lag. Cassie hatte ihr bereits öfter gesagt, dass sie sich mit ihrer Strebsamkeit selbst im Weg stand. Doch Willow gehörte nicht zu den Menschen, die sich für andere veränderten. Sie wollte so akzeptiert werden, wie sie war – und ihr Ehrgeiz in der Uni gehörte eben dazu.
Dennoch wusste sie, dass es wichtig war, sich auch Auszeiten vom Uni-Stress zu gönnen, um neue Kräfte zu sammeln. Immerhin würde es nicht mehr lang dauern, bis sie für die nächsten Klausuren würde lernen müssen. Also probierte sie, ein gutes Gleichgewicht zwischen Studentenleben, Arbeit und Freizeit herzustellen. Hin und wieder genehmigte sie sich also einen Tag Pause, an dem sie sich entspannte.
Heute verbrachte sie ihre Zeit deshalb im Gastgarten ihres Lieblingscafés. Eigentlich musste sie noch eine Schreibaufgabe für ihr Literaturseminar erledigen, doch sie konnte sich nicht dazu zwingen, das Buch aus der Hand zu legen. Dabei war der Plot hauptsächlich darauf beschränkt, die fünf Töchter von Mrs. Bennet unter die Haube zu bringen. Was sich zunächst banal anhörte, wurde durch viele kleine Komplikationen oftmals überdramatisiert, sodass sich viele neue Probleme ergaben, die aus den Schwächen einzelner Charaktere resultierten. Das machte für Willow den Reiz der Geschichte aus – es könnte alles so leicht sein, aber die Eigenheiten der Menschen machte Vieles schwieriger.
Sie hatte inzwischen kein Gefühl mehr dafür, wie lang sie bereits im idyllisch begrünten Außenbereich ihres Lieblingscafés saß und in die Welt des Buches hineingezogen worden war. Die Sonne schien und wärmte ihre Haut, die Luft war angenehm und die Vögel zwitscherten. Das leise Plätschern des liebevoll angelegten Teiches machte die Atmosphäre perfekt. Ein leichter Wind ging durch ihre dunklen Locken, also klemmte sie eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. An herrlichen Tagen wie diesem saß sie oft stundenlang hier, flüchtete sich in ihre Bücher und gönnte sich eine Auszeit von ihrem oftmals stressigen Uni-Alltag.
Heute genoss sie die Stunden mit ihrem Buch sogar noch ein wenig mehr, denn der heutige Tag war zunächst nicht besonders berauschend verlaufen. Sie hatte sich den Zeh an ihrem Bett gestoßen, sich unter der viel zu heißen Dusche verbrannt und sich den Finger in der Wohnungstür geklemmt. Zu allem Überfluss war sie noch zu spät zu ihrem Seminar gekommen und hatte sich von ihrem Dozenten vor versammelter Mannschaft einen dummen Kommentar anhören müssen. Dabei kam sie sonst nie zu spät; nicht zur Uni und auch sonst nirgendwo hin.
Ihre Pünktlichkeit war eine der Eigenschaften, die sie auszeichnete; zusammen mit einer äußersten Akribie und Strebsamkeit. Bis heute zog Cassie sie regelmäßig damit auf. Sie selbst entwickelte ihren Ehrgeiz nur in Dingen, die sie wirklich interessierten, doch die Schule hatte ihre Schwester zugunsten anderer Aktivitäten immer schleifen lassen. Nichtsdestotrotz war aus ihr eine erfolgreiche Tänzerin geworden.
Sie schüttelte die Gedanken rund um ihre Schwester ab und vertiefte sich wieder in die Handlung ihres Buches. Doch schon nach den nächsten paar Sätzen wurde sie von der freundlichen Kellnerin wieder herausgerissen.
„Kann ich Ihnen noch etwas bringen?"
Willow schenkte der dunkelhaarigen Dame höheren Alters ein freundliches Lächeln. Da sie so häufig herkam, hatten sie bereits so etwas wie eine Bindung zueinander aufgebaut. Jedes Mal begrüßte sie Willow äußerst liebenswürdig und kannte ihren Bestellwunsch bereits, bevor sie ihn aufgeben konnte. Das lag vor allem daran, dass Willow stets dasselbe bestellte; einen großen, entkoffeinierten Milchkaffee.
„Nein, danke", antwortete sie, während die rundliche Frau die leere Kaffeetasse abräumte.
„Sonst rufen Sie einfach nach mir", sagte sie, bevor sie sich wieder entfernte.
Willow lächelte ihr zufrieden nach. Sie mochte sie, weil sie stets eine gewisse Positivität ausstrahlte und sie an ihre Großmutter mütterlicherseits erinnerte.
„Hey Princesa. Ist hier noch frei?"
„Stalkst du mich, oder sowas?", überspeilte sie ihre Überraschung und ihre Unsicherheit mit einem frechen Spruch. Er war nicht der Typ Mann, den jemand in einem idyllischen Café vermuten würde und es erschien ihr seltsam, dass sie ihn bereits das zweite Mal innerhalb so kurzer Zeit traf. Elinas Aussage, er könnte ein Auge auf sie geworfen haben, war sofort wieder präsent in ihrem Kopf.
„Hab dich hier sitzen sehen, als ich vorbeigekommen bin", erklärte Johns Freund mit einem sympathischen Lächeln auf den Lippen. „Bist du etwa allein hier?"
Er schaute sich skeptisch um, so, als erwarte er noch jemanden in Willows Nähe.
„Ich bin manchmal ganz gern für mich", antwortete sie. Er grinste, bevor er sich ungefragt zu ihr an den Tisch setzte. Im ersten Moment fühlte sie sich etwas überrumpelt, war jedoch zu überrascht, etwas zu sagen.
„Was liest du da?", wollte er wissen und musterte neugierig das Buch in ihren Händen. Sie hielt ihm das Cover entgegen.
„Stolz und Vorurteil", las er vor. „Nie gehört."
„Echt nicht?", fragte sie fassungslos. „Wie kannst du nie davon gehört haben? Das ist praktisch Jane Austens Klassiker."
Er zuckte unbeeindruckt mit den Schultern.
„Nee. Ich lese nicht so viel. Worum geht's da?"
„Es geht um eine Familie in England um 1800. Sie leben auf einem Landsitz, der nach dem Tod des Vaters in den Besitz eines Neffen übergehen soll. Deshalb will die Mutter ihre fünf Töchter gut verheiraten", fasste sie möglichst knapp den Inhalt des Buches zusammen.
„Okay. So wie moderne Zwangsehe?"
Willow schmunzelte. Er wirkte ziemlich unbeholfen in der Thematik.
„Nein. Sie möchte ihre Töchter mit zwei Junggesellen verkuppeln, die auf das Nachbaranwesen ziehen", erzählte sie.
„Hast du nicht gesagt, sie hat fünf Töchter?", hakte ihr Gegenüber nach.
„Ja. Wieso?"
„Dann gehen doch drei von ihnen leer aus. Oder war Monogamie im damaligen England nicht so angesagt?"
„Carlos!", lachte sie empört.
„Was?", grinste er betont unschuldig. „Ist doch eine berechtigte Frage."
„Es geht um die vielen Irrungen und Wirrungen der einzelnen Charaktere", sagte sie. „Nicht um ein möglichst erfülltes Sexualleben."
Erst jetzt realisierte sie, dass sie ihm eine Steilvorlage für anzügliche Kommentare geboten hatte.
„Klingt spannend", murmelte er. Sie war ihm dankbar dafür, dass er sich einen dummen Spruch verkniff. „Ich glaube, das wäre kein Buch für mich", ergänzte er lächelnd.
„Liest du überhaupt Bücher?", fragte sie vorlaut, fühlte sich jedoch im selben Moment wie eines dieser oberflächlichen Mädchen, die sie selbst oftmals unsympathisch fand. Schließlich zählte sie nicht zu den Menschen, die andere aufgrund ihres äußeren Erscheinungsbildes verurteilten, ohne sie wirklich zu kennen. Trotz ihrer gemeinsamen Begegnungen dank Cassie und John hatte sie bisher zu wenig Berührungspunkte mit Carlos, als dass sie sich ein Urteil über ihn erlauben konnte. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie praktisch kaum etwas von ihm wusste; nicht einmal seinen Nachnamen oder wie alt er war.
„Manchmal. Aber ich hab eher selten Bock dazu", antwortete er ehrlich.
„Mich entspannt es, zu lesen", sagte sie.
„Ich habe noch nie jemanden gesehen, der mit seinem Buch in ein Café geht."
Er gab ihr das Gefühl, tatsächlich eine elendige Streberin zu sein und sie wusste nicht, ob er das cool fand oder sich gerade über sie lustig machte.
„Bücher können mir im Gegensatz zu Menschen nicht auf die Nerven gehen", erwiderte sie entschieden. Er grinste amüsiert. Sie musste sich eingestehen, dass er wirklich süß war – auf seine ganz eigene Weise.
„Ich geh dir also auf die Nerven", schlussfolgerte er grinsend.
„So habe ich das nicht gemeint", versicherte sie. „Ich spreche von Menschen im Allgemeinen."
„Kann ich verstehen. Ich finde die meisten auch zum Kotzen."
„Sieht aus, als hätten wir das gemeinsam", sagte sie.
„Ich würde gern mal was mit dir unternehmen."
Seine unerwartete Äußerung brachte sie vollkommen aus dem Konzept. Sie hatte mit allem gerechnet, nur nicht damit.
„Äh..."
Sie war viel zu perplex, um auch nur ein Wort herauszubekommen. Seit ihrer letzten Beziehung, die bereits einige Jahre zurücklag, hatte sie sich nur selten mit Männern getroffen. Seine Einladung stresste sie. Sie wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte und ob es richtig war, ihn zu treffen. Schließlich war er ein Freund von John und im Grunde genommen kannte sie ihn kaum.
„Ich... Also", stammelte sie überfordert und probierte, ihre Wut auf sich selbst nicht allzu offensichtlich nach außen zu tragen. Schließlich musste er nicht wissen, dass sie sich über ihre eigene Unsicherheit derart ärgerte.
„Okay, super, du hast also Lust", kommentierte er überlegen lächelnd, als sie nach wie vor nicht auf seine Äußerung einging. Sie lachte, doch es war eher ein Lachen aus Verzweiflung.
„Carlos, nimm es mir bitte nicht übel, aber ich kenne dich eigentlich überhaupt nicht", probierte sie, ihren Einwand vorzubringen, doch er schenkte ihr einfach nur ein strahlendes Lächeln, das sie schwach machte.
„Und genau das will ich ändern. Also – gibst du mir deine Nummer?"
Ich weiß, das Kapitel war lang, aber ich wollte, dass ihr Willow besser kennenlernen könnt :) Ich hoffe, ihr mögt sie, obwohl sie anders ist als meine sonstigen Charaktere :) Und, was sagt ihr? Sollte sie Carlos ihre Nummer geben? Haha, okay, irgendwie erübrigt sich ja die Frage, oder? Ich hoffe, Saelamju, du hast das Kapitel erkannt haha.
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