Kapitel 35
Ich sehe Tate ebenfalls in die Augen Und spüre, dass sich meine Wangen ein wenig rosa färben. Ich nicke, "Es hat mir gut gefallen...aber ob das was für mich ist, weiß ich nicht" beantworte ich die Frage zögerlich. Die Vorstellung war beeindruckend, man konnte die tiefe Verbindung zwischen Pearl und Dariusz beinahe mit Händen greifen und ich muss auch gestehen, dass ich feucht wurde. Aber nichtsdestotrotz machen mir die Dinge, die ich gesehen habe ein wenig Angst. Der Rohstock und die Schläge damit sahen brachial aus und auch die Spuren, die er hinterlassen hat, werden defintiv ein paar Tage überdauern. Auch einen Knebel finde ich irgendwie beängstigend. Die Vorstellung keine Luft zu bekommen, werde ich bei dem Gedanken an einen Knebel nicht los, auch wenn Tate meinte, dass es nicht so wäre.
Tate forscht in meinen Augen. Sein Blick ist warm und ein halbes Lächeln liegt auf seinem Gesicht, als er antwortet "Muss es auch nicht, Zirkon. Ich wollte nur, dass Du nochmal andere Spielarten siehst. Dafür haben wir hier im Club genügend Möglichkeiten. Und dann schauen wir, was wir ausprobieren. Und egal was wir ausprobieren, wir gehen es langsam an und Du kannst es jederzeit unterbrechen." Verstehend nicke ich und vertraue Tate. Bisher hat er mich zwar gefordert, aber nicht überfordert.
Ich kaue ein wenig auf meiner Lippe und Tate sagt lachend "Rede einfach, Kleines. Du willst irgendwas sagen, also sag es einfach". Tate hat Recht, ich suche gerade nach den richtigen Worten und nach meinem Mut, ihn etwas zu fragen. Wie macht er das nur? Manchmal scheint er in meinen Kopf sehen zu können.
Schließlich traue ich mich, die folgenden Worte auszusprechen: "Stehst Du auf sowas?" und beim Sprechen deute ich in Richtung der kleinen Bühne und dem Andreaskreuz.
Tate lächelt mich an und legt den Kopf schief "Ja, tue ich. Aber ich mag viele Spielarten und muss nicht zwingend jede ausleben. Wenn Du zum Beispiel keine Knebel magst, wird es mir nicht fehlen.". Er streckt seine Hand nach mir aus und streicht mir eine Haarsträhne hinters Ohr bevor er weiter spricht "Wir erkunden gemeinsam was Dir gefällt. Bisher bist Du für alles offen gewesen. Wenn Du Dich von vornherein mit etwas nicht wohl fühlst, solltest Du es mir sagen. Und entweder versuchen wir es dann gar nicht, oder in abgewandelter Form oder sehr langsam. Je nach dem, was wir beide wollen. Okay?".
Ein warmes Gefühl breitet sich bei seinen Worten in mir aus und ich kann nicht anders, als näher an Tate heran zu treten, meine Arme um ihn zu legen und mich an ihn zu schmiegen. Tate zögert keine Sekunde und schließt mich in seine Arme. Ich spüre wie er mir einen Kuss auf den Scheitel drückt und muss Lächeln. "Was hat Dich dazu gebracht, mich das zu fragen, Kleines?" raunt er in mein Ohr, so dass sich eine Gänsehaut über meinen Nacken ausbreitet.
Ich will Tate nicht genau sagen, was mich zu der Frage gebracht hat, denn die Selbstzweifel die in mir aufgestiegen sind, will ich nicht laut aussprechen. Ich habe Sorge Tate nicht zu genügen, ihm nicht geben zu können, was er braucht und will. Diesen Punkt werde ich für mich behalten.
Also vergrabe ich mein Gesicht an der Brust von Tate und halte ihn einfach nur fest. Ich atme seinen männlichen Duft, der mir inzwischen so vertraut ist, tief ein und schüttele den Kopf. Tate hebt mein Gesicht mit einem Finger an, so dass ich ihn ansehen muss. Da ist sein eindringlicher Blick wieder, unter dem ich mich beinahe nackt fühle. Doch die Worte behalte ich dennoch für mich. Ich lächle ihn an und sage "Es ist alles in Ordnung....Sir". Tate scheint mir meine Worte nicht vollends abzukaufen, denn er sieht mich weiterhin eindringlich an, sagt aber nichts mehr, sondern küsst mich. Ich seufze, als ich seine warmen Lippen auf meinen spüre und heiße seine Zunge in meinem Mund willkommen, als sich der Kuss intensiviert. Ich bin froh, dass er mich nicht weiter bedrängt und genieße unseren Kuss.
Als Tate sich von mir löst, ermahnt er mich "Du sprichst mit mir, wenn Dich etwas beschäftigt, verstanden mein Herz?", "Bitte lass mir ein bisschen Zeit, ja? Ich verspreche, es ist nichts Schlimmes, ich brauche nur ein wenig Zeit um darüber nachzudenken" antworte ich lächelnd und mein Herz macht einen kleinen Sprung bei seinem Kosenamen für mich. "Okay" sagt Tate seufzend und man merkt ihm an, dass er nicht hundertprozentig zufrieden ist. Aber trotzdem gibt er mir meinen Freiraum und dafür bin ich dankbar.
"Sollen wir wieder rüber gehen?" fragt Tate und lenkt mich bereits in Richtung des Hauptraums.
Dort angekommen begeben wir uns an die Bar und Tate bestellt etwas zu trinken für uns. Sein Handy vibriert und er sieht mit einem Stirnrunzeln darauf. "Alles in Ordnung?" frage ich ihn und Tate sagt "Ich muss mal kurz was klären." und bei seinen Worten sieht er sich um. "Süße, willst Du mitkommen? Weder Franziskus noch Fynn sind da, damit ich Dich in ihrer Obhut lassen kann..." erklärt er seinen suchenden Blick. Ich muss schmunzeln "Tate, ich kann einen Moment hier allein an der Bar sitzen. Glaub mir, ich bin ein großes Mädchen.". Prüfend sieht mir Tate ins Gesicht, sein Handy vibriert erneut und sein Blick fällt auf mein Halsband und die Manschetten, die ich noch immer trage, aber aktuell geöffnet sind. "Okay" sagt er seufzend "Ich beeile mich" fügt er noch hinzu und gleitet von seinem Barhocker. Bevor er geht, drückt er mir noch einen Kuss auf die Wange und wendet sich an den Barkeeper "Cal, hab einen Blick auf meine Kleine, ja?" und ich schüttle lachend den Kopf, als er in Richtung der Büroräume verschwindet.
Ich nippe an meinem alkoholfreien Cocktail und sehe mich im Dark Sin um. In der Nähe sehe ich zwei Frauen auf einer kleinen Couch wild miteinander knutschen. Eine von beiden rutscht von ihrem Sitz und kniet sich zwischen die gespreizten Beine der anderen, um sie zu lecken. Unwillkürlich presse ich meine Schenkel zusammen und sehe ein wenig zu.
Ich hab mich verändert, seit ich Tate kenne. Früher hätte ich beschämt weggesehen, jetzt genieße ich den Anblick der beiden Frauen. Meine Augen gleiten über das Gesicht der Frau die verwöhnt wird und unsere Blicke treffen sich. Ich lächele sie an und sie erwidert es, bevor sie stöhnend den Kopf in den Nacken legt.
Ich werde aus dem Moment gerissen, als mich eine weibliche Stimme anspricht und eindeutig betrunken klingt, als sie "Was glauben Sie eigentlich wer Sie sind?" sagt. Mit hochgezogenen Augenbrauen sehe ich in die Richtung aus der die Stimme kam und blicke in Mels Gesicht.
Verdammt.
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