Kapitel VI / Sprünge & Trikots




  Am nächsten Tag wurde ich wieder von diesem schrecklichen Traum geweckt. Langsam reichte es mir. Dieser Traum raubte mir den Schlaf und ließ mich total ausgelaugt zurück. Es wäre mir deutlich besser ergangen, wenn ich nicht geschlafen hätte.
Diese Briefe... Ich grübelte bis spät in die Nacht. So viele Fragen, doch keine einzige Antwort. Irgendwann musste ich wohl eingeschlafen sein, denn meine Augen waren wie zugeklebt und Kopf dröhnte, wie nach jeder schlaflosen Nacht. Ich musste mit Alec sprechen. Er musste von diesem Brief erfahren. Vielleicht hatte er selber ein paar Erfahrungen gemacht. Ich wusste jedenfalls, dass es mir keine Ruhe geben würde.

*

  In der Schule machte ich mich auf die Suche von Alec. Er war mit seiner Truppe an seinem Stammplatz und machte wieder Blödsinn. In der Nähe, waren natürlich Charlotte und ihre Clique und schmachteten die Jungs an. Ich hingegen stand jetzt am Anfang des Flurs und sah zu ihnen. Normalerweise war ich keine von denen, die zu Jungs sah, aber dieses Mal war es notwendig.
Ich musste meinen ganzen Mut aufbringen, um auf Alec zuzugehen. Am liebsten wäre ich irgendwo im Hintergrund geblieben. Aber es eilte. Wegen dem Vorfall am Montag, schossen die Blicke der anderen zu mir. Sie waren voller Skepsis und einer ungewissen Vorfreude auf die bevorstehende Auseinandersetzung.
Sie erwarteten wohl, dass ich eine Szene wegen dem ganzen machte. Auch wenn ich versuchte, es auszublenden, störten mich die Blicke, die auf mir lagen. Als wäre ich zur Unterhaltung da. Ich beschleunigte meine Schritte und hoffte, dass Alec nicht wieder den Arroganten Typen spielen würde. Seit gestern hatten wir uns einigermaßen vertragen. Seine Freunde, wussten das aber nicht. Unmittelbar blieb ich vor Alec stehen. Alec bemerkte mich erst, als ich genau vor ihm stand. Er schaute hoch und ich spürte wieder den alten Widerwillen in mir aufwallen. Noch hatte ich ihm nicht verziehen, dass er so ein Widerling gewesen war. Ich war immer noch sehr skeptisch, was ihn betraf.
„Alec, wir müssen reden." Seine Freunde musterten mich etwas zu lange, etwas zu genau, auf eine Art, die mir gar nicht gefiel.
„Wer ist denn diese heiße Braut hier, Alec?", fragte ein rothaariger Kerl, mit großen blauen Augen und zwinkerte mir zu. Ich schluckte. Damit hatte ich nicht gerechnet.
„Ja, dass würde ich auch gerne wissen!", sagte ein anderer interessiert. Er schnalzte beifällig mit der Zunge. Ich holte gerade tief Luft, um dem Typen die Meinung zu sagen, als Alec sich einmischte.
„Das ist Amber und wenn du sie noch einmal Braut nennst, brech' ich dir die Nase."
Daraufhin fingen seine Freunde an zu johlen und bemaßen mich mit Blicken. Nur versuchten diese Blicke eher herauszufinden, wie ich es geschafft hatte, Alec dazu zu bringen, mich zu verteidigen.
„Oh, Mann! Dich hat's wohl schlimm erwischt", grinste einer der Typen.
„Wenn du von ihr mal die Schnauze voll haben solltest, dann kannst du sie gern mir vorstellen..." Er war ein Latino mit warmen braunen Augen und grinste mir schelmisch zu. Alec, der das ganze mitverfolgt hatte, packte meinen Arm und zog mich schnell mit sich. Fort von den Schülermassen, die mir enttäuscht hinterher sahen, enttäuscht, dass sie kein Spektakel zu sehen bekommen hatten. Ich spürte Charlotte's giftigen Blick im Rücken, genauso wie die gierigen Blicke, von Alec's Freunde. Alec beachtete keinen der Schüler und schob sich rücksichtslos an allen vorbei.
„Wir haben ein paar Sachen zu besprechen...", flüsterte er mir zu. Er ergriff meine Hand fester und mir blieb fast das Herz stehen. Ich hätte mich beinahe wieder aus dem Griff herausgewunden. Es tat zwar gut, ihm so nah zu sein. Andererseits war es mir peinlich und so zirka sämtliche Alarmglocken meines Kopfes schrillten in der höchsten Lautstärke. Kurz gesagt: Ich war vollkommen verwirrt. Alec nutzte meine Verwirrung und zog mich die Treppen hinauf. Immer höher, so hoch, dass dort gar keine Schulzimmer mehr waren. Für einen kurzen Moment dachte ich daran, dass er mich vielleicht zum Schuldach bringen wollte, aber den Gedanken verwarf ich sofort wieder. Keiner kannte den Weg zum Dach und wenn doch, hatte er nicht dir Schlüssel, um die Tür zu öffnen.
In unserem Dauertreppenlauf schreckten wir ein paar Neulinge auf, aber Alec ließ sich nicht ablenken und joggte einfach weiter. Ich kam langsam außer Atem, aber Alec sah aus, als wäre das gar nichts für ihn. Meine Güte, was für eine fantastische körperliche Kondition, hatte er denn? Mit einem Mal hielt er abrupt an, so, dass ich gegen seinen Rücken prallte. Schnell drehte er sich um und fing mich auf, so, dass ich in seinen Armen landete. Ich spürte wie sich seine Muskeln unter meinem Gewicht anspannten, fühlte jeden Atemzug, den er tat, hörte seinen Herzschlag genauso laut schlagen, wie meinen eigenen. Ich musste meinen Blick gewaltsam von seinen muskulösen Oberarmen losreißen, doch sie verloren sich in seine spektakulären Augen.
Seine grün-blauen Augen bohrten sich in meine und ließen mich vergessen, wo wir gerade waren. Ließen mich vergessen, dass ich mit Typen wie er, eigentlich vorsichtig sein sollte. Er hob seine Hand und strich mir die Haare vom Gesicht. Er ließ sie an meiner Wange liegen und ich musste mich zusammennehmen, um mich nicht an sie zu schmiegen. Mein Atem ging stoßweise und ich wurde von dieser Nähe langsam nervös. Als hätte er es gespürt, nahm er die Hand weg und half mir auf. Beinahe vermisste ich seine Wärme an meiner Wange. Seine andere Hand ließ er jedoch an meinem Rücken. Ich rang um Fassung.
„Wohin gehen wir?", fragte ich ihn.
„An einem Ort an dem uns niemand stören wird.

*

  Alec hatte mich wirklich, auf das Dach der Schule gebracht. Ich hatte noch nicht einmal gewusst, dass er einen Schlüssel hatte, geschweige denn, dass er den Weg kannte. So wie es aussah waren wir in einem botanischen Garten angelangt. Und das war verwunderlich. Ich war immer sicher gewesen, jeden Winkel der Schule zu kennen. Der schwere Duft der exotischen Pflanzen hing in der Luft und begrub alles andere unter sich. Ich hatte noch nie etwas so Wunderbares gesehen. Die bunten, warmen Farben, die die einzelnen Blüten ausstrahlen, das leise Summen der ersten Bienen, die erst gerade aufgewacht waren, um ihre Arbeit zu verrichten und natürlich der Morgen, waren betörend genug um mich diesen Moment genießen.
Die Luft war so klar wie schon lange nicht mehr und man sah gerade, wie die Sonne aufging. Zögerlich schauten die ersten Strahlen über den Horizont und färbten den Himmel orange und in ein sanftes rosa. Obwohl es noch relativ wenig Strahlen waren, wärmten mir doch schon die Ersten das Gesicht. Widerwillen musste ich lächeln. Trotz Alec's Nähe musste ich lächeln. Trotz dem Grund, aus dem ich hergekommen war. Ich ging auf das Geländer zu und nahm alles in mich auf... Lächelnd drehte ich mich zu Alec um.
„Wo sind wir hier?" Alec starrte in Gedanken versunken über das lange Geländer, dass die ganze Dachterrasse umwand. Ich sah nach unten und da wurde mir bewusst, dass es tiefer war, als gedacht. Alec stellte sich neben mich ans Geländer und musterte mich. Er schien durch und durch unbeeindruckt von dem Naturspektakel, dass sich uns bot.
„Hier komm ich immer her, wenn ich nachdenken muss. Wenn ich allein sein muss. Ich habe noch nie jemanden mitgenommen. Aber es ist wichtig. Außerdem hätten dich die anderen sonst nie in Ruhe gelassen."
Seltsam. Von der einen Seite war ich traurig, dass er mich nicht mitgenommen hatte, weil er mir vertraute und von der anderen Seite freute ich mich darüber, dass er sich um meine Gefühle gegenüber seinen Freunden, kümmerte. Er rückte näher zu mir. So nah, dass unsere Oberarme sich berührten. Ich schluckte.
„Über was wolltest du reden?" Er brachte mich kurz aus dem Konzept, aber ich fing mich gleich wieder.
„Es geht um das Kästchen, dass wir gefunden haben..."
„Was ist damit?"
„Ich habe Briefe gefunden. So wie es aussieht, sind es Liebesbriefe." Ich nahm meine Tasche von der Schulter und wühlte ein bisschen darin herum. Schließlich reichte ich ihm den Brief. Er öffnete den Umschlag und zog den Brief hervor. Das Papier raschelte, als er ihn aufklappte.
„Es waren zwei Liebende, die sich eigentlich nicht lieben durften. Dieser Chris war in einer geheimen Organisation, in die er Linda, wer auch immer sie war, einschleusen wollte, um mit ihr zusammen zu sein. Die Organisation heißt ISH. Schon mal was davon gehört?" Er schüttelte den Kopf. Aus der Ferne hörten wir, wie die Schulglocke klingelte. Ich wollte schon meine Sachen zusammenpacken, als Alec nach meinem Arm griff.
„Bist du dir sicher, dass ich das herausfinden soll? Ich meine, diese ISH könnte richtig gefährlich sein, wenn es sie gibt. Und vielleicht geraten wir da in etwas rein, aus dem wir nicht wieder rauskommen..."
„Alec. Ich habe es dir schon gestern gesagt. Ich kann nicht aufhören. Nicht, bis ich weiß, was das alles mit meinen Eltern zu tun hat."
„Na gut... Ich werde sehen, was ich rausfinden kann."
„Alec... Danke..."
„Dank mir nicht zu früh. Du könntest da in etwas hineingeraten, dass nicht gerade legal ist oder dich verletzen. Vielleicht sogar getötet werden. Und das will ich nicht. Und ich würde lieber etwas für mich behalten, als dich in Gefahr zu bringen."
„Mir wird schon nichts passieren. Glaub mir." Komisch. Macht sich Alec gerade Sorgen um mich? Ich träume wohl. Wahrscheinlich ist das nur ein Trick von seiner Seite. Lass das Mädchen glauben, dass sie dir wichtig sind, dann kommen sie gleich angerannt. Nein, Alec, so leicht mach' ich's dir nicht!
„Ich muss jetzt schnell machen. Meine Stunde fängt in", ich schaute auf meine Uhr, "vier Minuten an. Ich muss in das Gebäude nebenan. Das wird knapp." Auf einmal erhellte sich Alec's Gesicht und sein maliziöses Grinsen tauchte plötzlich auf.
„Alec?", fragte ich mit fragendem Unterton.
„Dieses Grinsen gefällt mir ganz und gar nicht." Ganz langsam ging ich rückwärts auf die Treppe zu.
„Was hast du vor?"
„Vertraust du mir?" Sein Grinsen wurde bei jedem Schritt, dass er machte breiter.
„Ähm... Nein!"
„Ich frag' mal anders. Willst du rechtzeitig zu deiner Stunde kommen?" Mit jedem Wort kam er immer einen Schritt näher.
„Ja? Aber was hast du vor?"
„Komm mit." Er nahm meine Hand und ging auf das Geländer, dorthin, wo sich die beiden Gebäude beinahe berührten. Trotzdem war zwischen ihnen eine für mich gewaltige Kluft. Im Gegensatz zu mir schaute Alec entspannt nach unten und dann, zum gegenüberliegenden Geländer.
Er will doch nicht... Er hat doch jetzt nicht ernsthaft vor, auf das andere Gebäude zu springen, oder? Das würde er doch nie tun! rief ich mich zur Vernunft, doch die Zweifel standen mir wahrscheinlich ins Gesicht geschrieben.
„Dornröschen... Sag jetzt nicht, dass du Höhenangst hast, oder?" Er fing meinen zweifelnden Blick auf.
„Kann es sein, dass du Angst vor einem kleinen Sprung hast?" Ich schluckte. Normalerweise machte ich so etwas nicht. Nie. Ich war eher eine, die sich zuhause, mit ihren Büchern, in ihr Zimmer versteckt und dort alle Sorten von Geschichten erlebte. Als könnte er meine Gedanken lesen, zog Alec eine Augenbraue hoch und grinste mich vielsagend an.
Wütend funkelte ich ihn an. Also gut. So vorsichtig wie möglich, stieg ich auf die viel zu kleine Mauer, die die Dachterrasse vom Abgrund trennte.
„Oh. Dornröschen traut sich ja doch." Er stieg ebenfalls hoch und hielt mir grinsend seine Hand hin. Misstrauisch sah ich ihn an.
„Ach, komm. Ich beiße nicht." Vorsichtig nahm ich seine Hand und machte einen Schritt, nach dem anderen. Als ich bei ihm war, legte er ein Arm um meine Taille und hob mit der anderen Hand mein Kinn, so, dass ich ihn ansehen musste.
„So, und jetzt tief ein und ausatmen. Das wird dir vielleicht ein bisschen Angst machen, aber denk daran, ich bin immer an deiner Seite. Egal was passiert, ich werde dich nicht loslassen. Versprochen."
Und in diesem Moment glaubte ich ihm. In diesem Moment hätte ich ihm alles geglaubt. Es konnte auch daran liegen, dass wir uns so nah waren. Ich blickte über den Abgrund, über den wir gleich springen würden. Die andere Seite sah auf einmal so weit weg aus, als läge sie am Nordpol. Ich atmete tief durch. Ich würde das durchziehen, egal, wie sehr ich mich davor fürchtete.
Alles wird gut. Alles wird gut. Ist doch nur ein kleiner Sprung. Nichts Schlimmes...
  „Bereit, Dornröschen?"
  Ich sah ihn an, lächelte etwas unsicher und meinte: „Wenn du es bist...?" Ohne jede Vorwarnung sprang ich. Alec schrie etwas, doch ich verstand seine Worte nicht. Die Luft rauschte in meinen Ohren, peitschte mir ins Gesicht. Ich spürte Alec's Hand in meiner, aber das schien in diesem Moment nur nebensächlich. Die Zeit blieb stehen und ich mit ihr. Es war, als stände ich einfach in der Luft. Mein Magen krampfte sich zusammen und mir wurde schlecht. Das Kribbeln ging auf meinen ganzen Körper über. Meine Gedanken blieben einfach stehen und das einzige, an das ich denken konnte, war, dass ich nicht kräftig genug gesprungen war. Ich wusste nicht, ob ich schrie oder nicht.
Auf einmal prallte ich gegen die Mauer, die auch auf der anderen Seite als Geländer diente, und die Zeit ging wieder ihren normalen Gang. Ich rollte mich so gut wie möglich ab und blieb dann schließlich schlitternd stehen. Verblüfft sah ich mich um und realisierte erst gar nicht, was geschehen war.
Als auf einmal ein Schatten über mir auftauchte, schaute ich auf. Alec schaute grinsend zu mir hinunter. Er bot mir seine Hand an und half mir auf. Ich schaute auf das andere Geländer und sah dort der botanische Garten, in voller Blühe. Ich sah wieder zu Alec und mir wurde langsam bewusst was ich getan hatte. Ich stieß einen Freudenschrei aus und warf mich in seine Arme. Er fing mich geschickt auf und wirbelte mich herum. Schließlich stellte er mich wieder auf die Füße und grinste mich an.
„Hast du das gesehen?!", schrie ich erstaunt.
„Natürlich", lachte er. Meine Unfassbarkeit und meine gute Laune waren wohl ansteckend. Das Adrenalin schoss durch meine Adern und ließen meinen Herzschlag rasen.
„Ich kann es nicht glauben! Ich bin vom Dach gesprungen und bin immer noch ganz!"
„Naja... nicht so ganz", murmelte Alec verlegen. Er hatte seinen Blick irgendwo auf meinen Bauch fixiert. Ich schaute an mir runter und sah, dass meine Kleider aufgerissen und schmutzig vor Staub waren. Mein T-Shirt war, bei dem Sturz, in der Mitte aufgerissen und lies meinen Bauch offen. Man sah sogar den unteren Rand meines BHs. So schnell wie möglich, bedeckte ich mit den Fetzen meine entblößte Haut und mir wurde heiß vor Scham. Darauf lachte er und drehte sich weg.
„Ich weiß nicht ob es dich vielleicht noch interessiert, aber deine Stunde fängt in zwei Minuten an." Mir blieb der Mund offen stehen.
„Wie soll ich denn mit diesem Outfit in die Klasse gehen?"
Darauf nahm Alec seine Tasche von der Schulter und wühlte darin herum. Ich wunderte mich, wieso er sie beim Sprung nicht verloren hatte. Bei diesem Gedanken suchte ich schnell mein Rucksack und stellte erleichtert fest, dass er neben mir auf Boden war.
„Es könnte dir gehen. Ist ein bisschen groß, aber es zeigt sicher weniger, als dieses Shirt."
„Nein. Auf gar keinen Fall. Ich will nicht."
„Amber, es geht jetzt nicht darum, ob du willst oder nicht. Es geht jetzt darum, rechtzeitig in deine Stunde zu kommen und etwas Anständiges anzuhaben. Meinetwegen darfst du schon so herumlaufen, glaub mir, das würde mich überhaupt nicht stören, aber mir nur schon vorzustellen, wie dich andere anbaggern, lässt mich schaudern."
Was soll das denn bitte schön heißen? Will er mich ganz für sich, oder wie? Noch dazu, wenn ich sein Trikot anziehe werden alle denken wir wären ein Paar und ich will nicht das das passiert. Nie im Leben, würde ich mit Alec Jones zusammenkommen. Jedenfalls nicht jetzt... Wiederwillig nahm ich sein Trikot.
„Dreh dich bitte um."
„Komm. Als wäre mir der Oberkörper einer Frau fremd." Ich sah ihn böse an und er erhob kapitulierend die Hände.
„Ist schon gut ich drehe mich ja schon um." Als er sich endlich umgedreht hatte, streifte ich mir das Trikot über. Ein Duft nach Wald und Tanne umhüllte mich. Es roch genau nach ihm. Noch nie, in meinem ganzen Leben, hatte ich mich jemanden so nah gefühlt.
„Ich...ich muss jetzt gehen", stammelte ich. Er drehte sich grinsend um und sah mich von unten bis oben an.
„Sagte ich doch. Zu groß, aber du siehst darin niedlich aus."
Ich sah verblüfft an. Hat er das jetzt wirklich gesagt? Er denkt ich bin niedlich?! Mein Herz raste und erst als er vor mir stand, bemerkte ich wie unangenehm mir diese Situation war. Er strich mir die Haare hinter dem Ohr und beugte sich langsam vor. Panik ergriff mich und ich nahm gar nicht wahr, wie ich ausholte. Wie aus der Ferne hörte ich ein saftiges Klatschen und bemerkte erst im Flur, dass ich vor ihm weggerannt war. Oh mein Gott! Was hab' ich nur getan?!

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