Kapitel 50

Niklas

Etwas kitzelte mich am Kinn, als ich am nächsten Morgen aufwachte. Ich öffnete ein Auge nach dem anderen und erblickte schwarzes Haar, das sich an meinen Hals schmiegte. Dann spürte ich den warmen Körper, der sich an mich drückte, und das Bein, das um meine geschlungen war. Als letztes nahm ich den wunderbar herben Duft wahr und sofort hüpfte mein Herz auf und ab. Ich hatte doch nicht geträumt. Meine Traumfrau lag tatsächlich an meiner Seite, in meinem Bett. Ihr ruhiger Atem blies warm auf meine nackte Brust. Ihre Lider flatterten dabei, dieser Anblick war so friedlich und niedlich, dass ich mich stark zusammen reisen musste, um sie nicht zu berühren, und sie damit aufzuwecken. Ich mochte die Tatsache, dass sie sich in meinen Armen so wohl fühlte. Und ein Blick auf die Uhr sagte mir, dass es mir genauso ging. Es war schon gleich 11:00 Uhr. An jedem anderen Tag wäre ich schon früher aufgestanden, doch mit Vanessa hatte ich einen unglaublich festen und tiefen Schlaf, da würden mich keine zehn Pferde aufbringen. Als mein Blick jedoch auf ihre roten Striemen am Hals fiel, musste ich an das gestrige Gespräch denken. Sie hatte so viel durchmachen müssen, und war trotzdem immer wieder in das Haus, und zurück zu ihrem Vater gekehrt. Meine Gedanken wanderten plötzlich zu der ersten Nacht zurück, in der sie bei mir geschlafen hatte. Was wäre gewesen, wenn ich sie nicht herein gelassen hätte? Wo hätte sie stattdessen übernachtet? Ich mochte diesen Gedanken gar nicht weiter führen, sie müsste nie wieder in diesem schrecklichen Haus schlafen, dafür werde ich sorgen. Ich werde für sie sorgen, werde sie vor ihrem gewalttätigen Vater schützen und ihr ein besseres Leben ermöglichen. Ja, sie hatte definitiv mal etwas Schönes im Leben verdient, und das würde ich ihr mit all meinen Möglichkeiten auch geben. Jeden Wunsch, den sie hegte, werde ich ihr erfüllen, nur damit ich ihr bezauberndes Lächeln sehen kann. Ich würde alles für sie tun, weil ich sie liebte.

Erschrocken öffnete ich wieder die Augen. Ich liebte sie? Ich wusste, dass ich es gestern schon laut ausgesprochen hatte, dachte aber eher, dass es von meinen aufgewühlten Gefühlen her rührte. Jetzt sah ich sie an, ihr zartes Gesicht mit der kleinen Stupsnase, ihre schwarz geschwungenen Augenbrauen, die perfekt haselnussbraune Augen einrahmten, von denen ich nie genug bekam. Konnte das Liebe sein?

Sie regte sich, und eines ihrer langen Beine lugte aus der Decke hervor. Sofort beugte ich mich vor, um es wieder unter die Decke zu stecken, da entdeckte ich blasse breite Striemen, die sich quer über den Oberschenkel zogen. Verdammt, ich werde ihn umbringen! Ich werde ihn genauso leiden lassen, wie er sie gequält hatte. Nein, nie im Leben wird sie je wieder einen Fuß in dieses Haus setzen! Vorsichtig legte ich ihr Bein wieder in die Wärme. Ich musste etwas unternehmen, er durfte nicht mit dem durchkommen. Doch erst musste ich Vanessa davon überzeugen, hier zu bleiben, bei mir, in Sicherheit. Seufzend legte ich mich zurück und schloss die Augen, um die Wut, die in mir tobte, zu kontrollieren. Ich durfte mich jetzt nicht von meinem Zorn verleiten lassen, Vanessa brauchte mich in diesem Moment viel mehr.

Plötzlich hörte ich eine gedämpfte Stimme, die immer lauter wurde. Zudem konnte ich einzelne dumpfe Schritte wahrnehmen, die die Treppe hochstiegen.

„Niklas, hast du Lust eine Runde Joggen zugehen?", fragte mein Vater, während er immer näher kam. Nein! Ich wollte mich schon ruckartig aufsetzen, und ihn vor der Tür abfangen, da bemerkte ich eine weitere Stimme.

„Dad, warte!", rief mein Bruder. Und tatsächlich, niemand kam einfach so in mein Zimmer geplatzt. Erleichterung machte sich in mir breit.

„Was ist denn, Markus?"

„Du kannst nicht zu ihm gehen!"

„Wieso nicht? Er schläft doch sonst auch nicht so lange." Ich konnte den verwirrten Blick meines Vaters deutlich vor mir sehen.

„Na, weil er womöglich nicht alleine dort drin ist." Hörte ich Markus betonend sagen, und eine kurze Stille setzte ein. Ich dachte schon, dass sie nach unten gegangen waren, da atmete mein Vater hörbar aus.

„Oh." Stille. „Und... bist du dir da ganz sicher? Bei unserem Niklas?"

Markus lachte auf. „Und wie ich mir da sicher bin. Glaub mir, du willst nicht den Zorn deines Sohnes auf dich haben, indem du ungehalten in sein Zimmer platzt!" Mein Vater sagte immer noch nichts.

„Komm lass uns runter gehen, du kannst ja später mit ihm joggen gehen." Ich nahm die ersten Schritte nach unten wahr, dann folgten immer mehr und die Stimmen der beiden wurden immer leiser.

„Es hat sich ja wirklich vieles geändert, seit ich gegangen bin. Dabei waren es doch nur drei  Monate.", sagte mein Dad noch, doch Markus Antwort war nicht mehr zu hören. Ein Schmunzeln lag auf meinen Lippen und wie ich ihnen die Hölle heiß gemacht hätte, wenn sie hier aufgetaucht wären.

„Was macht dich denn so glücklich?", fragte Vanessa verschlafen, richtete sich ein wenig auf, um in mein Gesicht sehen zu können.

„Du." Ihre wilde schwarze Mähne sah atemberaubend aus, und dazu das verlegene Lächeln, das sich jetzt auf ihr Gesicht stahl, da konnte ich nicht anders, als ihr einen Kuss zu geben. Schnell packte ich sie an der Hüfte, zog sie auf mich, sodass sie rittlings auf mir saß. Ihr Kichern klang wie Musik in meinen Ohren und vergrößerte mein Verlangen nur noch mehr. Als sich unsere Lippen fanden, war jede Selbstbeherrschung verflogen. Hungrig knabberte sie an meiner Unterlippe, während ich versuchte ihr das viel zu große Shirt auszuziehen. Sie half mir, in dem sie sich ein Stück von mir entfernte. Sekunden später flog der Stofffetzen auf den Boden.

„Das hat sowieso nicht richtig gepasst.", bemerkte sie atemlos.

„Hm." Ich war viel zu sehr von ihren Brüsten abgelenkt, die sie mir entgegen streckte. Bevor ich noch weiter nachdachte, umschloss ich eine ihre rosa Brustwarze mit meinem Mund und saugte sanft daran. Unter meinen Fingern spürte ich, wie sie laut aufstöhnte, und gleichzeitig den Rücken nach hinten bog, sodass ich besser an ihre Brüste kam.

„Niklas." Stöhnte sie meinen Namen, als ich meine Zunge gegen ihre Knospe drückte. Ich liebte es, wie sie meinen Namen stöhnte, das konnte ich die ganze Zeit hören.

„Niklas!"

Jetzt nahm ich meine Hände dazu, und streichelte ihren Brustansatz nach.

„Niklas." Sie stützte ihre Hände gegen meine Schultern, und brachte mich so auf Abstand. Verwirrt schaute ich sie an. Hatte ich etwas falsch gemacht? Doch bevor sie etwas sagte, hörte ich die andere Stimme.

„Niklas, ich weiß du willst nicht gestört werden, aber du hast Besuch.", rief Markus von der anderen Seite der Tür.

„Geh weg, Markus." Ich hielt Vanessa fest in meinen Armen, sodass sie nicht weiter von mir weg konnte. Auf ihren Lippen lag ein leichtes Lächeln, was mich augenblicklich alles um mich herum vergessen ließ. Nur noch diese roten vollen Lippen lagen in meinem Blickfeld, zogen mich magisch an.

„Niklas!" Wenn ich bloß diese nervige Stimme meines Bruders ausschalten konnte. Anstatt ihm zu antworten, ignorierte ich ihn und gab Vanessa einen zärtlichen Kuss.

„Du solltest gehen.", sagte sie leise, aber bestimmt an meinen Lippen, doch ich wollte sie noch nicht loslassen.

„Ist bestimmt nicht so wichtig.", meinte ich zwischen zwei weiteren Küssen.

„Niklas, komm schon, Joint sah ziemlich fertig aus!" Joint?

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