Prolog
Allie
Nachdenklich saß ich auf dem Sofa meiner Eltern, schlürfte meinen Kakao. Ich hatte irgendetwas vergessen, doch was zur Hölle war es? Ich hatte keine Ahnung.
"Darling? Ist alles in Ordnung mit dir?", fragte meine Mum mich sanft und setzte sich zu mir auf das alte Sofa. "Ja, klar, was soll los sein?", murmelte ich und trank einen weiteren Schluck Kakao. "Der Fakt, dass du mit deinem meist gehassten Getränk hier auf der Couch sitzt, deinen Mir-Geht's-Nicht-Gut-Pullover anhast und aus dem Fenster starrst, obwohl es regnet, beunruhigt mich ein kleines bisschen", erklärte Mum mir und lachte leise. Ich hasste Kakao? Ach ja, stimmt. Wie konnte ich das denn jetzt auch noch vergessen?
"Darling, was immer es ist, du kannst es mir sagen, okay? Vor allem nach dem, was letztes Jahr so passiert ist", versicherte Mum mir und klemmte mir eine Haarsträhne hinters Ohr.
Das letzte Schuljahr war hart gewesen. Das trimagische Turnier hatte in Hogwarts stattgefunden und meine Visionen waren das erste Mal richtig ausgebrochen. Am Ende des Schuljahres war, wie ich es gesehen hatte, Cedric Diggory während der letzten Aufgabe des Turnieres gestorben und deshalb war ganz Hogwarts ziemlich aufgelöst gewesen.
"Ja... ich weiß", nuschelte ich und trank den letzten Schluck des Kakaos.
Jetzt fiel mir auch wieder ein, wieso ich Kakao hasste. Weil da immer so ein ekelhafter Rest blieb, von dem mir nun wirklich keiner sagen konnte, dass der gut schmeckte. Niemals.
"Gut. Ich geh' mal nach Clary sehen, die ist ja schon ganz aufgeregt, weil es wieder nach Hogwarts geht", lachte Mum und stand auf.
"Mum?", murmelte ich, ehe sie hochging und sah sie an. "Was ist, Schatz?", fragte sie mich liebevoll. "Was... denkst du es ist normal, wichtige Dinge zu vergessen? Ich hab das Gefühl, dass da irgendwas Wichtiges ist, das ich vergessen habe", erzählte ich ihr meine Gedanken. Es tat gut, das einmal loszuwerden.
"Schatz, wenn du es vergessen hast, dann war es nicht wichtig", versicherte meine Mum mir, lächelte noch einmal und ging dann hoch.
Vermutlich hatte sie recht. Das, was ich vergessen hatte, war vermutlich unwichtig. Sonst hätte ich es schließlich nicht vergessen.
Zu diesem Zeitpunkt war mir noch nicht klar, wie unglaublich falsch ich lag.
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