Kapitel 7
Allie
Nachdem ich auch noch zwei Stunden Astronomie überlebt hatte, saß ich endlich beim heißersehnten Mittagessen, aß genüsslich Nudeln und schrieb dabei meinen Beschwerdebrief weiter. Dafür durchforstete ich den Tagespropheten von letzter Woche erneut, weshalb ich dementsprechend auch Platz einnahm.
"Jackson! Findest du nicht, dass du ziemlich viel Platz in Anspruch nimmst?", rief die Stimme von Ronald Weasley mir zu. Ich verdrehte die Augen. Hätte er ein wenig genauer hingesehen, hätte er erkannt, was ich hier tat. Aber Weasley konnte mich seit der ersten Klasse nicht leiden, schließlich war ich eine 'Verräterin', da ich mich mit 'dem Feind' abgab. 'Der Feind' war in diesem Fall Claire, die ja in Slytherin war.
"Falls es dich interessiert, ich versuche damit nur, deinem besten Freund zu helfen. Aber ich werde dir Platz machen, ich vergaß wie viel Platz deine grenzenlose Dummheit braucht", erwiderte ich sarkastisch und räumte meine Sachen zusammen. "Siehst du, Hermine, die kann gar nicht nett sein", erklärte Weasley der Braunhaarigen und ließ sich auf einen Stuhl fallen. "Dass ich dich hören kann, weißt du?", fragte ich ihn und hob eine Augenbraue, woraufhin Hermine die Augen verdrehte. "Ihr nehmt euch beide nicht viel, um das mal klar zustellen. Aber was machst du denn, um Harry zu helfen?", erkundigte Hermine sich und sah mich an. "Ich schreibe einen Beschwerdebrief ans Ministerium", erwiderte ich und schrieb weiter. "Echt? Wieso bin ich nicht auf so was gekommen?", murmelte Hermine und füllte sich etwas zu essen auf. "Das ist doch nichts Besonderes. Bestimmt schreibt sie nur, wie unglaublich recht das Ministerium hat", nuschelte Ron wohl in der Hoffnung, ich würde ihn nicht hören. Wut kochte in mir auf, bahnte sich ihren Weg in mir wie heiße Lava.
"Ich hab das gehört, Weasley. Aber sollte es dich interessieren, ich suche aus verschiedenen Ausgaben des Tagespropheten Zitate heraus und widerlege diese mit Beispielen. Denn im Gegensatz zu, zum Beispiel Seamus, glaube ich nicht, dass Harry und Dumbledore verrückt sind", erklärte ich ihm zickig, räumte meinen Kram zusammen und verließ meinen Platz.
Ich wollte gerade aus der großen Halle stürmen, da sah ich, wie Marco und Julie nebeneinander herliefen und sich unterhielten.
"Pinke Einhörner, die auf Regenbögen tanzen? Julie, das glaubst du doch nicht ernsthaft", lachte mein bester Freund. "Ja, natürlich. Die gibt es, ernsthaft. Du wirst dich noch wundern, wenn ich meinen pinke Einhörner-Hof aufmache und sich Leute pinke Einhörner kaufen können", erwiderte Julie grinsend. Die beiden erblickten mich und kamen auf mich zu.
"Danke noch mal", flüsterte Julie mir zu und lächelte. "Ach, ich hab doch nichts Großes gemacht", entgegnete ich achselzuckend und grinste. "Na ja, du hast mir doch gesagt, ich solle einfach mit ihm reden und das hat dann auch geholfen", erklärte die Braunhaarige mir lächelnd. "Du hattest Angst mit mir zu reden?", fragte Marco Julie überrascht. "Ein wenig", murmelte die Brünette und fuhr sich einmal durch die Haare. "Wieso denn?", erwiderte unser bester Freund verwundert. "Vielleicht, weil du manchmal eine kleine Diva bist?", mischte ich mich ein und sah Marco an. "Ach... na ja, vielleicht hast du recht. Aber nur manchmal", nuschelte der Braunhaarige, woraufhin ich grinste. "Du weißt doch, ich habe immer recht." Marco streckte mir nur die Zunge raus.
"Allieeeeeeeee!", rief plötzlich eine mir sehr bekannte Stimme aufgeregt und schon kam Claire wie ein Tornado angesaust, kam vor uns zum Stehen. Verwundert und erwartungsvoll sahen wir drei die Blondine an. Was gab es denn für wichtige Nachrichten?
"Was? Ach so, ihr denkt, ich hätte euch etwas Wichtiges zu sagen, weil ich so aufgeregt war. Nein. Ich hatte nur Angst, ihr würdet abhauen, wenn ich euch nicht einhole", erklärte Claire uns und lachte. Wir stimmten in das Lachen ein. "Du bist so verrückt", grinste Marco und wuschelte Claire durch die Haare, weshalb sie ihn beleidigt ansah. "Nur, weil du größer bist, heißt das nicht, dass du meine Frisur zerstören darfst!" "Tut mir leid, Kleines", entschuldigte Marco sich, weshalb Claire nun beleidigt die Arme vor der Brust verschränkte. "Nenn' Allie Kleines, aber nicht mich!" Empört sah ich meine beste Freundin an. "Ich will auch nicht so genannt werden!" "Nicht mein Problem", grinste die Blondine nur und zuckte mit den Schultern.
"Und, was hattet ihr vor dem Essen?", erkundigte Marco sich bei Julie und Claire, um das Thema zu wechseln. "Zaubertränke. Snape hatte heute so was von ätzende Laune. Der hat einfach mal zwei neue Formeln mit uns aufgestellt, die ZAG-relevant sind. Wie soll ich meine ZAGs in Zaubertränke bitte überleben, wenn Formeln meine Schwächen sind?", jammerte Claire. "Wir helfen dir, okay?", versprach Marco der Blondine, die daraufhin nickte. "Au ja. Wir helfen uns gegenseitig mit unseren Schwächen!", schlug Claire vor, woraufhin wir alle nickten.
"Ich finde es ja wirklich sehr bewundernswert, dass ihr euch gegenseitig mit euren Schwächen unterstützen wollt. Am besten fangt ihr bei Jackson an, die hat ja in letzter Zeit öfter mal Schwächeanfälle", höhnte Malfoys Stimme hinter mir, weshalb ich mich umdrehte. Die kleine Kakerlake stand dort mit seinen beiden Bodyguards, Crabbe und Goyle, die uns wie immer nur dümmlich anglotzten. Manchmal zweifelte ich daran, ob sie überhaupt genügend Gehirnzellen besaßen, um zu sprechen, da sie es häufig nicht taten. Wären sie nicht so grausam wie Malfoy und breit genug, um seine Bodyguards zu sein, gewesen, wären die drei mit Sicherheit nicht befreundet.
Ich hob eine Augenbraue.
"Findest du das lustig?", fragte ich ihn. "Ja, stell dir vor, das war ein Witz. Oder weißt du nicht, was das ist?", erwiderte Malfoy und lachte gehässig. "Ein Witz ist ein Satz oder eine kurze Geschichte, die jemand erzählt, um andere zum Lachen zu bringen. Es gibt verschiedene Arten des Witzes, zum Beispiel den lustigen Witz, den bösen Witz und seit ihr drei Idioten auf der Welt seid wieder vermehrt den schlechten Witz", erklärte ich Malfoy, welcher sich dicht vor mich stellte. "Das findest du wohl ganz witzig, Schlammblut, was?", fauchte er und fühlte sich vermutlich überlegen, da er größer war als ich.
Bevor ich etwas erwidern konnte, wandte sich der Blondschopf an Claire.
"Und du? Was bist du nur für eine Verräterin? Wir haben gemeinsam in eurem Garten gespielt, schon vergessen, Trescott? Du bist sogar in Slytherin. Und dann hängst du mit einem Schlammblut und einem Halbblut ab? Ich bin enttäuscht."
Claire musterte Malfoy abschätzig.
"Nur zu deiner Information, ich habe nie gerne mit dir im Garten gespielt, du hast immerhin einige meiner Spielzeuge zerstört. Ich habe nur mit dir gespielt, weil mir sonst langweilig auf den Geschäftstreffen meiner Mutter war. Außerdem hab ich es geliebt, mich für das kaputte Spielzeug zu revanchieren", erklärte meine beste Freundin der Kakerlake und feixte. Malfoy schüttelte enttäuscht den Kopf und sah dann Marco an.
"Und du, Mazzini? Schämst du dich kein bisschen? Schämt sich dein Vater gar nicht? Du bist der perfekte Reinblüter, hast gute Manieren und klug bist du auch noch. Schämst du dich gar nicht, mit solchen Leuten abzuhängen? Einer Blutsverräterin, einem Schlammblut und einem Halbblut? Du bist eine Schande", sagte der Blondschopf meinem besten Freund ernst. Marco trat näher an Malfoy heran, zwischen die beiden passte vielleicht gerade noch ein Blatt Papier. Mein bester Freund sah Malfoy mit einem Blick an, den ich bei Marco noch nie gesehen hatte.
Sein Blick war kühl, er wirkte regelrecht überlegen und selbstbewusster als je zuvor. Und trotzdem wirkt sein Blick nicht abschätzig oder arrogant. Es war, als hätte er diesen Blick wochenlang vor dem Spiegel trainiert.
"Ich schäme mich kein bisschen, Malfoy. Weißt du, wann ich mich schämen würde? Wenn ich Erstklässler ärgern würde und dabei noch die Hilfe von zwei Bodyguards, die locker das Doppelte von mir wiegen, bräuchte. Wenn ich es nötig hätte, mein Ego zu stärken, indem ich andere Leute ihrer Abstammung wegen runtermache. Das ist eine Schande."
Ich war wirklich beeindruckt. Mir war ja bewusst gewesen, dass Marco selbstbewusst sein konnte und sich nicht den Mund verbieten ließ. Aber das hatte mich trotzdem beeindruckt. So etwas hätte ich irgendwie nicht erwartet - obwohl, wenn ich drüber nachdachte, dann schon irgendwie.
Malfoy beugte sich zu Marco, die Augen des Blondschopfes verengten sich zu Schlitzen.
"Ihr drei mögt ja große Klappen haben", begann er zu reden, sein Blick wanderte zu Julie. "Sie hat es nicht." Mit diesen Worten schnippte Malfoy seinen Bodyguards zu und verschwand.
"Was hat der denn schon wieder? Ist der bekifft oder so?", lachte Claire, doch Marco lachte anfangs nicht mit. Sein Blick war ernst, doch sobald er Julie ansah, wurde sein Blick besorgt. Ich runzelte die Stirn. Irgendetwas war hier doch faul.
"Marco? Alles in Ordnung?", erkundigte ich mich leicht besorgt. Marco blinzelte ein paar Mal und sah mich dann an. Anschließend begann er ziemlich künstlich zu lachen. "Ja, klar ist alles gut. Malfoy ist ein Idiot. Keine Ahnung, was die Aktion eben sollte." Und mit diesen Worten verschwand mein bester Freund.
Da würde ich auf jeden Fall noch mal nachforschen.
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Ich weiß, es ist noch nicht soooo spannend, aber die Story ist noch am Anfang, okay? Das nächste Kapitel wird spannender. :D
Widmung: Coco. ♥ Because sie hat heute auch geupdatet und das werde ich gleich lesen. *_* Außerdem ist Coco kuhl. :3
(Lest ihre Story "Die Zeit läuft ab". Ihr werdet euch verlieben. :3)
Bye. x
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