(4)Meine Geschäfte

Tonios Sicht:

Ich atme die frische Morgenluft ein. Ich schlage den Weg zu den reichen Wohnhäuser ein und höre die beruhigende Geräusche Londons am früheren morgen, den spärlichen Verkehr, die Vögel, Schritte auf den Gehsteig. Das alles sollte eine gute Wirkung auf mich haben, um einen guten Start in den Tag zu legen, doch dem ist nicht so. Nichts von alldem kann mich beruhigen und die Wut steigt bei jeder Sekunde, die ich auf ihn warte. Das Gras ist noch nass vom Tau und feuchter Nebel klebt an meine Fußsohlen. Meine Gedanken kreisen sich und ich werde immer ungeduldiger. Mein Blick bleibt geradeaus gerichtet, mit der Hoffnung, der Typ, der mir den letzen Nerv raubt, würde endlich auftauchen. Doch von ihm war weit und breit keine Spur zu erkennen. Ich laufe die ganze Zeit auf und ab und bemerke nebenbei täglich dieselben Gesichter, hauptsächlich von Frauen und alle lächeln hoffnungsvoll wenn sie mir entgegenkommen oder an mir vorbeigehen. Normalerweise genieße ich die heißen Blicke einer Frau, aber heute bin ich viel zu frustriert, um mich damit aufzuputschen. Es geht mir einfach nur auf die Nerven. Als ob Aurora mir nicht schon reicht, mit ihren ständigen Anrufen. Ich lächelte die Frauen beim vorbeigehen zwar charmant an, ich wusste, dass ein Blick von mir ausreicht, um sie zum Schmelzen zu bringen, aber ich muss alle diese Frauen enttäuschen. Jede ist immer ein weiteres Gesicht im Meer bedeutungsloser Gesichter. Heutzutage gibt es keine Frauen, bei dem es irgendein Merkmal gibt, das sie nicht gleich aussehen lässt. Da ist es doch natürlich, dass mir irgendwann der Spaß verdorben wird. Ich ziehe ein letztes mal an meine Zigarette, ich atme das Gift ein letztes mal in mich hinein und schmeiß sie mit all meine Wut auf den Boden und strample  mit meinem Fuß darauf. Die Situation, in die ich mich gerade befinde, ist teilweise meine Schuld gewesen. Wenn ich nicht so naiv gewesen wäre und das Geld sofort eingefordert hätte, würde ich jetzt nicht mit leeren Händen dastehen. Ich verliere langsam, aber sicher die Beherrschung. Ich habe vor etwa eine Woche die Abmachung mit meinem Käufer getroffen, uns hier zu treffen. Ich sollte ihn von meinem Chef aus Cannabis verkaufen oder wie die meisten gehirnlosen Jugendlichen das heutzutage nennen, Gras. Es war wichtig fürs Geschäft! Wenn man es genau betrachtet, verkaufe ich und meine Jungs Heroin, Kokain und Crystal Meth. Ein Gramm Kokain kostet etwa 49 Euro. Doch der Preis für einen Gramm Kokain stieg in unserem Geschäft in Laufe der letzen zwei Jahre auf 69 Euro. Crack klettert um satte 32 Prozent von 58 Euro auf 78 Euro. Damit kann man gut Geld machen, die meisten Leute gingen zu mir. Man muss die Ware auch entsprechend gut verkaufen. Mein Chef wusste um mein Verkaufspotenzial, deshalb hat er mich dafür eingesetzt. Meine Jungs sind mittlerweile auch gut darin. Der einzige Preis, der immer noch Konstant geblieben ist, war "Ecstasy". Bei sieben bis acht Euro je Gramm kommt man auch gut hin. Aber diese Ware war nicht so mein Spezialgebiet. Ich verkaufte meistens das, was als weltweit gefährlichste Droge gilt - Crystal Meth. Sie kostet um die 80 Euro. Und auch für die Kiffer wurde es teurer, mein Chef Pablo wusste ganz genau, dassCannabis Produkte bei den Jugendlichen am beliebtesten war und dementsprechend wird es am meisten bei unserem Sortiment verkauft. Deshalb kostet ein Gramm bei uns 7,50 Euro und LSD ist für 10,50 zu haben. Bei den Mengen an Verkauf, in unseren Großhandel verdient man rund 31.000 Euro. Verkaufen wir den Stoff grammweise, erzielen wir damit nach dem angegeben Preisen von rund 20.000 Euro. Dieses Geld kriegen dann ich und meine Gang. Das teilen wir uns natürlich auf. Nun rege ich mich darüber auf, weil er mit dem Geld immer noch nicht hier aufgetaucht ist. Ich darf auf keinen Fall ein Kunde verlieren, das würde bedeuten Abzug um 10 Prozent, und außerdem war er dafür da, um das weiter zu verkaufen, deshalb würde für uns noch mehr Geld draufgehen. Wenn der Chef davon Wind kriegt, reißt er mir den Arsch auf. Andrea hat sich nicht an die Regeln gehalten. Er taucht nicht mal pünktlich zum Treffen. Ungeduldig schaute ich auf meine Uhr 9:30, das bedeutet, ich warte bereits eine halbe Stunde. Da wo ich mich aufhalte ist es momentan ruhig, außerdem habe ich einen guten Blick auf die Dachterrasse. Ich wohne in einem ziemlich reichen Viertel. Frustriert seufzte ich auf und lasse mich auf eine Bank nieder. Von meinen Gedanken abgelenkt, ist mir das Vibrieren meines Handys nicht aufgefallen. Ich schaue drauf mit der Hoffnung es könnte Andrea sein, doch leider muss ich mit großer Enttäuschung feststellen, das es nur Aurora auf den Bildschirm ist. Genervt stöhne ich auf. Ich ignoriere ihren Anruf und schalte mein Handy vorerst auf Stumm. Ich habe keine Lust mich jetzt mit ihrer zickige Art auseinanderzusetzen. Die Wut, die ich vorhin noch verspürt habe, verflog, als ich mir das Bild meiner Eltern ansah. Trauer überwältigt mich und gleichzeitig Freude. Ich schaue mir ihre Gesichter auf das Foto an. Mein Vater hielt sie in den Armen, sie lächelten sorgenfrei. Ich schaute grimmig auf das Foto, weil ich der arme Strumpf gewesen bin, der bei den Flitterwochen bei seine Oma bleiben musste. Nun musste ich bei diesen lächerlichen Getue lächeln. Es ist viel Zeit bis dahin vergangen, obwohl ich ehrlich zugeben muss, dass es mir immer noch wie gestern vorkommt. 

Ohne es zu bemerken, vergaß ich eine Weile über den Vorfall und ließ mich vollkommen entspannt auf die Bank nieder. Hier liebe ich es besonders mich mit meinen Gedanken auseinander zu setzen. Auf die anderen wirke ich immer kalt, ruhig und distanziert, dabei bin ich im inneren am explodieren. Doch wenn ich wirklich zeigen würde was ich fühle, sei es Wut, Schmerz oder Verzweiflung, würde man ein klein wenig von meiner Persönlichkeit erkennen. Und das war keinem Erlaubt, außer meine Eltern. Ich lächelte bei den Gedanken, an die Liebe was sie füreinander empfinden. Sie haben viele Hindernisse überwinden müssen. Doch beide waren stark genug um dagegen anzukämpfen. Als meine Eltern sich damals kennengelernt haben, hätten sie nie damit gerechnet, dass ihre Liebe, die durch die Hölle gegangen war, nochmal auf so eine harte Probe gestellt worden wäre. Sie haben es nicht leicht gehabt, aber sie waren hartnäckig. Meine Mutter stammt ursprünglich aus Sizilien und mein Vater kommt aus den Irak, das heißt ich war Halb Italiener und halb Iraker. Was für eine Mischung, was?! Naja, unsere Kultur ist schon immer etwas unterschiedlich gewesen, deshalb gab es Streit zwischen unseren Familien. Meine Mutter ist es damals nicht erlaubt jemand anderes zu heiraten, als jemand aus ihrer Heimat. Ihre Heirat war sogar beschlossen gewesen. Doch zu dieser Zeit hat jemand anderes ihr Herz erobert. Dies war kein anderer als mein Vater. Ich glaube, die verführerische Seite habe ich von ihn. Sie haben sich gegen ihre Familien gestellt, zumindest, das was davon übrig war. Sie wussten was sie wollten, sie hatten ein Ziel, nämlich niemals getrennte Wege zu gehen. Ich hatte sie damit immer stets bewundert. Ihre Liebe war etwas besonderes für mich und ich trage es immer noch in meinem Herzen. Ich wusste nicht aus welchem Grund, aber plötzlich erinnere ich mich an einem Vorfall, der schon lange zurückliegt.

*Flash Back vor 11 Jahren*

Er starrt mich an, seine Augen weit aufgerissen vor Angst, sein Körper angespannt über meinem. Die Hitze, der Staub, die Schreie um mich herum waren kein angenehmes Gefühl. Er versuchte mich zu schützen, obwohl er selbst verwundet war. Ein Kloß bildete sich an meinem Hals, Tränen stiegen meine Augen hinab. Die Schreie machten es beinahe unmöglich mich auf seine Stimme zu konzentrieren. Mama lag auf den Boden und rühte sich nicht. Auch sie war verletzt, sie waren es beide, weil sie versucht hatten mich mit ihren Körpern zu beschützen. Verdammt, warum sind wir bloß hier? Ich blinzelte mehrmals rasch hintereinander. Wir sollten nicht hier sein. Wir sollten irgendwo in den umliegenden Hügeln versteckt hocken, unsichtbar zwischen den Felsen und drauf warten bis uns ein Flugzeug zur Rettung kommt und uns aus dieser Hölle befreit. Dieser verblendete Scheißkerl hat meine Eltern verletzt, der heftige Schmerz an meinen Schulter erinnerte mich daran, dass ich hätte tot sein können, wenn sie sich nicht vor mir gestellt hätten. Ich ließ nun meine Tränen freien lauf, wieso passiert ausgerechnet uns so etwas? Ich hockte mich vor der Leiche meines besten Freundes, während sich mein Vater nach weiteren Anschlägen umschaute. Das leblose Körper meines besten Freunden jagte mir Angst ein, die Leiche stank, trotz der Hitze und den vielen Flammen um uns herum. Die Mittagssonne, die hier ungehindert auf der Lichtung schien, hatte mich etwas aufgewärmt. Der Gestank erinnerte mich an den halb verwesten Rattenkadaver, den ich vor zwei Jahren unter den Bett gefunden hatte. Nur war es hier intensiver. Der süßlichfaulige Geruch überlagerte alles. Ich würgte, steckte die Nase in den Stoff seines zerschossenen Militär Anzugs. Erst jetzt fielen mir die Schreie der vielen Kinder, Mütter und Väter auf. Das Gebäude war auf die Grundmauer niedergebrannt worden. Die einzige Unterkunft, von den wir dachten, sie würde uns vor den Bombenanschlag beschützen. Draußen im Wald hingegen war es still. Nichts war zu hören, die Vögel schwiegen. Hielten sie eine Totenwache? Oder befindet sich noch ein Feind in der Nähe? Beobachteten sie uns noch? Die Täter? Sind sie zurückgekehrt um die restlichen überlebenden zu beseitigen? Hoffentlich nicht, ich will nicht, dass meine Eltern noch etwas passiert. "Tonio!!!", mein Vater fing an mich zu rütteln und zu schreien, damit ich mich von den Schock und meine Starre lösen kann. Ich blinzelte und reagierte auf sein bebende Stimme. Er hatte Angst, das merkte man ihn an. Aber die Angst galt viel mehr mir und meiner Mutter statt sich selbst. Er schaute mich an, ich kannte diesen tiefgründigen Blick. Das verheißt nichts gutes. Alles um mich herum lag in Schutt und Asche, die Häuser waren heruntergekommen, die Menschen, die vor leid schrien, waren kaum zu ertragen. Ich versuchte ihn dennoch zuzuhören. "Hör mir zu, mein Sohn. Ich werde die Männer ablenken und du wirst dir deine Mutter packen und von hier verschwinden.", seine Stimme bebte, er hatte Tränen in den Augen. Diese Aussage machte mir Angst. Ich fing an zu zittern und ein Stottern konnte ich mir nicht unterdrücken. "W..was ist mir dir?", er lächelte zaghaft. Er versuchte mir Mut zu machen. "Es ist Okay, ich werde nachkommen, wichtig ist, dass du deine Mutter von hier weg bringst.", ich wollte ihn nicht zuhören. Ich wollte, dass er mitkommt. Seine bestimmerische Stimme duldete keine Wiederrede. Also versuche ich ihn halbwegs aufmerksam zuzuhören. "Pass auf, wenn du hier raus gehst und weiter Richtung Süden gehst, werden nach 10 min Marsch vier Männer auf dich warten, mit einem Helikopter. Sie haben die Befugnis uns nach London zu fliegen. Ich möchte, dass du versuchst so schnell wie möglich zu rennen.", er lächelte und drückte mir eine Halskette in meine Hand. Moment, das war doch sein Glücksbringer, wieso gab er es mir. Er sagte kein einziges Wort, er umarmte mich bloß. "Dad, was hat das alles zu bedeuten?", er streichelte über meine Wange.

"Tonio, sei Stark! Jetzt liegt es an dir, unsere Familie zu beschützen. Versprich mir auf deine Mutter immer acht zu geben und sie nie alleine zu lassen.", ich wollte ihn widersprechen und schüttelte dabei den Kopf. Aber er sprach einfach weiter, ohne auf meine Widerrede einzugehen. "Jetzt geh schon! Tue bitte ein einziges mal, was ich dir sage. Keine Widerrede.", Ich musste auf mein Vater hören. Ihn wird nichts passieren, er wird nachkommen, das hatte er mir versprochen. ich rannte los, in der Ferne erspähte ich etwas großes. Der Turm der Burgruine kratze am grau verhangenen Horizont. Ich schlenderte mit meiner Mutter unter dem Arm am Ufer des Flüsschens entlang, das sich irgendwo in weiter Ferne in einen größeren Fluss ergoss. Von dort aus ging es bis zu einen so mächtigen Strom, dass Schiffe darauf fahren konnten. Das hatte mir mein Vater erklärt. In der Ferne schnaufte ein Helikopter, schwarze Rauchwolken ausstoßend. Das müsste der Helikopter sein, den mein Vater beschrieben hatte. Die Logik der Eskalation bringt nur Schaden. Trumph hat keine Strategie für den Umgang mit Iran. Er hegt bloß die naive Erwartung, Teheran werde wegen Amerikas Stärke um einen neuen Deal betteln. Das irakische Militär, wo ich auch dazugehörte hatte, zuvor Kampfjets über die Grenze nach Syrien geschickt, um Stellungen des IS anzugreifen. Es scheiterte und unser Haus ist zu Staub zerfallen. Vor einigen Tagen noch waren die Waggons voller Soldaten gewesen, und nun sind sie tot. Ich sah die Soldaten noch vor mir wie sie aus den offenen Türen der Stückguttransporter standen. Männer mit grauen Bärten und tiefen Falten im Gesicht, ihre Uniform verdrekt, viele mit Verbänden. Es waren unsere Leute gewesen. Sie sind als Jünglinge losgezogen, um die Welt zu verändern. Jetzt hat die Welt sie verändert. Der Helikopter war meines Glücks noch mit zwei Männer. Als sie mich bemerkten, kamen sie direkt auf mich zu. Ich hatte etwas Angst, doch versuchte dies zu unterdrücken. "Zu welcher Einheit gehören sie?", seine Stimme war hoch, bestimmerisch und sie schüchterte mich etwas ein. „I..ich gehöre zu keiner Einheit, Sir.", stotterte ich vor Nervosität.
,,Wenn du nicht beweisen kannst, dass du zu uns gehörst, wird es Konsequenzen für dich und deine Mutter geben.", Seine Warnung ließ mich erzittern. Ich hoffte, dass bei der Erwähnung meines Vater, er uns helfen wird.

"Wir sind auf der Flucht, mein Vater hat uns hier her geschickt, mit der Hoffnung auf Hilfe. Er gehört zur Einheit sechs, er heißt Mohammed Hajdari.", Die zwei Soldaten schauten mich perplext an. Sie nickten mir zu. "Steig ein, wir werden euch nach London bringen. Als ich weitergehen wollte, schreckte ich auf und mein Blut geriet wieder einmal in Wallung. Ein Schuss fiel und eine Horde von Terroristen, fingen an auf uns zu schießen. Ein Schmerz durchzuckte mein linkes Bein und ich schrie auf. "Wir müssen hier sofort verschwinden!", schrie er mir zu. Einer der Soldaten hebte mich auf und brachte mich zum Helikopter, der andere kümmerte sich um meiner Mutter. Das Helikopter startete und ich merkte bloß noch wie wir über den blauen Himmel flogen, bevor ich vor Schmerzen ohnmächtig wurde.

*Flash back Ende*

Mein Vater hatte mir versprochen zurückzukommen, doch das ist nie der Fall gewesen. Zwei Jahre verbrachten wir in der Hölle. Wären wir doch nur in Italien geblieben. Ab diesen Tag hatte sich mein Leben geändert. Um mich und meine Mutter vor weiteren terroristischen Angriffen in Irak zu beschützen, hatte er sich aufgeopfert. Wir kamen heil in London. Wir hatten die Hoffnung aufgegeben, dass mein Vater und unsere Freunde aus Irak noch am Leben sind bis mein Vater in den Nachrichten auf Vermisstenanzeige festgestellt worden ist. Ab da hatte ich wieder Hoffnung und tat alles um ihn auf mich aufmerksam zu machen. Ich hatte gehofft, wenn ich durch Schlägereien oder mehrere Festnahmen so sehr auffalle, könnte ich herausfinden ob er noch lebt. Oder zumindest hatte ich gehofft, er würde versuchen mich aufzusprühen. Doch bis jetzt hatte ich mir selber nur mehr Ärger eingehandelt und habe meinem Vater auf eine noch höhere Gefahr gestellt als er sowieso schon gewesen ist. Von diesem Moment an tat ich alles um meine Sorgen zu vergessen und so fing ich mit 13 an zu kiffen. Dadurch kam es, dass ich Pablo kennengelernt hatte, ein spanischen Gangster Boss, durch ihn kam ich ins Drogenbusiness. Er sah meine Verzweiflung und hatte mich aufgenommen, wie jemand aus seiner Familie. Durch seine Hilfe kam ich immer mehr ins Business, so wurde ich zum Drogendealer und bevor ich mich versah, war ich so tief in der Sache geritten worden, dass ich nicht mehr rausgehen konnte. Seit sechs Jahren führte ich nun mein eigenes Geschäft. Natürlich hatte ich mit dem Kiffen aufgehört, bei so einem Geschäft musste ich aufpassen immer einen klaren Kopf zu behalten, aber das ging nicht wenn mein Gehirn die ganze Zeit weggekifft war. Auf der Straße waren ich und meine Jungs bekannt. Wer was zu rauchen brauchte, wusste wen er ansprechen sollte. Ich hatte ein Läufer, das heißt, wenn ich keine Zeit hatte meine Geschäfte selber zu erledigen, musste ich mein Läufer nur anrufen und der ging wohin auch immer ich es ihn befehle. Er vertickt für mich die Drogen, dafür wurde er von mir bezahlt. Ich wollte das hier nie. Wenn ich damals gewusst hätte, dass ich mich in der Zukunft zu so einen Menschen entwickeln würde, hätte ich die Finger davon gelassen. Ich brauchte damals Geld, um jemanden zu retten den ich liebte. Als kleiner Junge hatte ich Angst und wusste nicht was für Wege für mich offen stehen. Also habe ich den erst besten Weg genommen, der sich mir angeboten hat. Es hat mich zu diesen Leben gebracht. Doch die Zeit zu weinen ist vorbei, denn nun geht es mir gut. Mir fehlt an nichts. Ich hab Geld, Leute fürchten sich vor mir, das bedeutet, dass keiner mir dumm kommt, die Weiber vergöttern mich, was heißt, dass ich immer guten Sex genießen kann. Es ist witzig, doch obwohl es scheint als hätte ich alles, fühle ich mich dennoch einsam. Nun ja, es gab durchaus ein Nachteil, wenn keiner da war, der dein Zeug kaufte, kann man sehr schnell ohne Geld dastehen. Sollte mein Chef Pablo bloß von der Sache Wind kriegen, dass er sich davor drückt, die andere Häfte des Summe zu bezahlen, war ich angearscht. Der bloße Gedanke brachte mich wieder zur Realität. Verdammt, ich hatte mich durch die Gedanken an meine Eltern zu leicht ablenken lassen. Meine Eltern gehörten zu meine Vergangenheit, ich kann nichts mehr daran ändern. Und der einzige Lebenssinn war mein Geschäft. Ich schüttelte mein Kopf um wieder klare Gedanken zufassen. Genervt über mich selbst, rief ich Said an. Zwei mal klingelte sein Telefon bis jemand dran ging. Es war ein Kichern auf der anderen Leitung zu hören. Ist der schon wieder mit irgendwelchen Weibern? Ich verdrehte die Augen, denkt er auch an was anderes außer an Vergnügen? Zwei Sachen solltet ihr über Said wissen: erstens, er verschwendet viel Geld für Frauen und zweitens, es scheint ihm überhaupt nichts auszumachen.

,,Ciao, chi parla?", (hallo, wer spricht da?) sprach er.

,,Der Kaiser von China, weiß du... Wer soll es denn bitte sein. Außer mich hält das keiner freiwillig mit dir aus."

,,Also, ich kenne da ein paar Weibern, die genießen sehr wohl meine Gesellschaft."; antwortete er.

,,Ja, weil die kein Geschmack haben. Kommen wir nun zum Geschäft, der Typ den ich Koks verkaufen wollte, ist nicht zum Treffen erschien, weißt du noch seine Adresse?"

,,Warte, ich maile dir eben die Adresse, er müsste noch dort wohnen, wenn er sich nicht schon verpisst hat.", antwortete er. ,,Das soll er sich mal wagen", dachte ich. "Hör mal, seit dem Verschwinden deines Vaters, sitzen wir in der Klemme. Die Familien haben ihren Tiefpunkt erreicht. Auch der Bau muss von Grund auf neu beginnen. Wir können uns nicht leisten Andrea als Käufer zu verlieren. Zumal er die Verbindung zu der Maroni Familie hat, unser eigentlicher Feind, mit dem wir endlich ein Abkommen getroffen haben. Sieh zu, dass er uns das nicht ruiniert.". Es kostet mich viel an Energie, diesen Andrea nicht einfach abzuknallen. Doch seitdem vorzeitigen Verschwinden meines Vater in Irak haben diese Schweine unseren Geschäft ruiniert! Handschrift von Maroni. Ohne Zweifel. Nun danach konnten wir ein Abkommen mit denen vereinbaren. Das Geschäft in Italien leitet Maroni, wir sind für die Drogen in ganz USA zuständig. Außerdem bauen wir ein Gebäude für Leute die kein Zuhause haben auf. Die Menschen wissen um unseren Ruf, doch wenn wir etwas machen, was das Wohlergehen für die Gemeinschaft bedeutet, werden diese Menschen sich im schlimmsten Fall für uns einsetzen. Zumindest war das der Plan meines Chefs Pablo. Meine Aufgabe besteht ledegich darin, Pablo diesen Plan in der Tat umsetzen zu lassen. Deswegen akzeptiere ich keine Niederlage. Und wenn Andrea mir in irgendeiner Weise in die Quere kommt, wird es teure Konsequenzen für ihn haben.

"Das werde ich verhindern, mach dir keine Gedanken darum.", ich lege auf und in paar Sekunden bekomme ich die Adresse zugemailt. Na sowas, das war ja neben der großen Villa, wo erstens ne neue hingezogen ist und zweitens, ich das Privileg hatte ihr Nachbar zu sein. Carlos hatte mir erzählt, dass sie bei ihm einzieht, Näheres konnte ich von ihn nicht erfahren. Außer, dass sie bald unsere Uni besucht. Sie scheint ihm am Herzen zu liegen, doch am besten mache ich der direkt klar, wer hier der Boss ist, damit sie nicht Fehler macht, die sie nachher zutiefst bereuen wird. Vermutlich ist sie aber genauso wie alle anderen Weiber auch. Deshalb wird das nicht so schwer sein sie unterzuordnen. Das könnte ein Spaß werden. Andrea hieß der Typ, der eigentlich hier sein sollte und genau da wenn man über den Teufel nachdenkt, steht er direkt dir gegenüber. Was für eine Ironie und ich wollte mich gerade auf den Weg machen. Dann blieb mir das erspart. Meine geladene Waffe war in meinem Gürtel fest geschnallt. Ich will damit niemanden umbringen, das war nur eine reine Sicherheitsmaßnahme. Ich mache mir eine Zigarre an und warte auf den Moment bis er auf mich zukommt. Doch zu meine Überraschung rennt er vor mir weg. Sein Ernst? Wieso rennt er den jetzt von mir weg, das war doch hier unser Treffpunkt? Er war
starr vor Angst gewesen als er mich erblickt hatte. Ich schaute aus Neugier an mir runter, verdammt!! Ich hatte vergessen mein Shirt ganz runterzuziehen, vermutlich hat er meine Waffe gesehen und gedacht ich wolle ihn umbringen. Was für'n Mist. Heute ist echt nicht mein Tag.

"Hey, warte mal kurz.", er ging nicht mal drauf ein, ich musste zugeben meine Stimme klang etwas gedämpft, aber ich hatte auch keine Lust mir die Seele aus dem Leib zu schreien wegen diesen Vollidioten. Meine Augen verfolgten jede seine Bewegungen. Nicht sein Ernst? der rennt jetzt nicht Wirklich auf die Villa zu, wo diese neue hingezogen ist. Er kletterte über das geschlossene Tor. Kannte er sie überhaupt oder erhofft er sich, dass Carlos und die neue so nett sein werden ihn reinzubitten ohne ihn nicht mal zu kennen. Nun ja, es geht mir zwar über den Strich, aber ich kann ihn nicht so einfach davon kommen lassen. Deswegen folgte ich ihn. Ich sah, dass er vor einem Mädchen stehen blieb, vermutlich war sie das. Sie schrie vor Schreck, wahrscheinlich, weil sie ihn nicht kannte. Ich schaute sie mir genau an. Sie hatte schwarze Haare, glas - grüne Augen, perfekt geformte Lippen und Grüppchen auf der Nase. Ihr Körper war einfach zum anbeißen. Erst jetzt bemerkte ich, dass sie nur ein Bikini trug, weil sie in ihren Pool schwimmen gehen wollte. Ihre Figur war sportlich, sie hatte richtige Kurven. Verdammt ihr Arsch, sieht von hier aus schon knackig aus und ihre prallen Brüste ließen mich vollkommen durchdrehen. Ich versuchte mich zusammen zu reißen. Ich bemerkte wie sie den Typen eine Schelle gab und ihn anschrie. Sie hat aber Temperament, mit ihren Geschrei könnte sie locker jemanden umbringen. Ich denke, ich habe sie doch falsch eingeschätzt. Sie macht auf mich kein Eindruck sich unterordnen zu lassen. Das wird schwierig, aber zumindest eine Herausforderung.

,,Was zum Teufel machst du in meinem Haus, wer hat dir das recht gegeben hier einfach reinzukommen, hast du keine Manieren!!!!

,,Es tut mir leid, ich werde verfolgt und deine Villa war für mich der einzige Ausweg. Der Typ bringt mich um, wenn er mich erwischt.", erklärte er ihr in einen irren Tempo. Tja, da hat er recht. Ich hatte mich hinter einem Gebüsch versteckt, damit keiner von beiden mich bemerkt.

,,Was hast du denn angestellt, dass du ihn so verärgert hast. Ich glaube kaum, dass er aus Spaß hinter dir her rennt.", sagte sie. Ich musste zugeben, dieses Mädchen ist schlau, aus irgendein erlässlischen Grund mochte ich sie. Ich war ehrlich gesagt etwas irritiert über die momentane Situation. Sollte ich jetzt hingehen und riskieren, dass sie mir auch eine knallt oder einfach sein lassen und warten bis dieser Bastard in der Uni auftaucht. Keiner aus der Uni wusste was genau für Geschäfte ich und meine Gang treiben, sie wussten nur Gerüchte und sie hatten Angst und das reichte mir. Aber im Gegensatz zu den Ruf den ich genieße bin ich kein herzloses Monster. Ich habe z.b nie eine Frau vergewaltigt, wie die meisten behaupten. Das habe ich auch nicht nötig, die Frauen fallen mir freiwillig auf den Schoß. Das kann ich auch verstehen, so gut wie ich aussehe kann mir keiner widerstehen. Ich grinste in mich hinein, ich denke, ich werde die beiden vorerst in Ruhe lassen. Außerdem wurde ich gerade von Jace angerufen. Höchste Zeit mich um ihn zu kümmern. Immerhin ist er wegen einer Schussverletzung im Krankenhaus gewesen und heute ist er endlich entlassen worden. Ich hatte mich bereit erklärt ihn abzuholen. Ich versuchte keine laute Geräusche zu machen und machte leise Schritte wie nur möglich. Ich konnte aber nicht verhindern gegen eine Vase zu fallen, weshalb, sie aufhörte und in die Richtung schaute, wo ich mich versteckt halte. Ich verschwand schnell, damit sie nicht auf die Idee kam nachzusehen, wer diesen Geräusch verursacht hatte. Es klappte auch ganz gut, sie hatte mich nicht bemerkt, ich atmete erleichtert auf. Ich hoffe heute warten keine weiteren Überraschungen auf mich. Dafür hatte ich kein Nerv mehr. Aber sie war äußerst interessant. Es wird ein Spaß und ein Vergnügen sein sie zu beobachten. Ich, als ihr Nachbar, habe natürlich einen freien Blick auf ihrer Terrasse und natürlich auch auf ihren Zimmer.

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