(1)Schlechte Nachrichten
Ich stehe Stocksteif in meinem Wohnzimmer. Je schneller, ich atme desto unruhiger werde ich. Meine Nackenhaare stellen sich auf. Wieso, mein Körper derart nervös auf diesen Anruf regiert, kann ich mir nicht erklären.
,,Hey John, erkennst du etwa einen alten Freund nicht?", bei der Erwähnung meines Vaters zucke ich innerlich zusammen. Es löst in mir den Drang, ihn wiedersehen zu wollen.
Die Vertrautheit, die er durch seine Stimme ausstrahlt, ist sehr herzlich und einleidend. Fast macht es den Eindruck, als wären sie Brüder. Sie haben eine ähnliche Stimmlage. Soviel steht schon mal fest, wenn er so oft anruft und Sorgenvolle SMS hinterlässt, wird er mein Vater gut kennen. Wie nah sie sich tatsächlich stehen, hoffe ich bei diesen Telefonat herauszufinden. Da ich aber auf seine Frage, nicht wirklich eine Antwort geben kann, konfrontiere ich ihn stattdessen mit einer anderen Frage.
,,Hier spricht Carmen, die Tochter von John. Wer sind Sie? Woher kennen Sie meinem Vater?", Ich habe das Recht zu Erfahren, wer dieser Mann ist und wieso er anruft.
,,Hey Carmen, es ist so schön deine Stimme zu hören. Wie geht es dir?'' Der Mann auf der anderen Teil der Leitung spricht so vertraut mit mir, dass ich um ein Haar das Gefühl habe, er würde mich kennen, obwohl ich mir sicher bin seine Stimme nie gehört zu haben. Ich schaue Gedankenverloren nach draußen und versuche die Tatsache zu verarbeiten, das er meine Fragen ignoriert hatte.
,,Den Umständen entsprechend.'', antworte ich stattdessen knapp.
,,Ach Carmen, ich wünschte, dass alles würde nicht passieren.'', seine Aussage verwirrt mich, was meint er mit, er wünschte, das alles würde nicht passieren. Auf was genau bezieht er sich. Ich habe ihn doch garnichts über meine Eltern erzählt. Kann es sein, dass er mehr über das Verschwinden meiner Eltern in Kenntnis gesetzt ist als ich. Möglicherweise mehr als die Polizei?
,,Was meinen Sie damit........"
Piep. Ich schaue auf den Bildschirm meines Vaters. Von einem Moment zum anderen hat dieser Mann aufgelegt, es ist äußerst besorgniserregend. Ich frage mich wer dieser John gewesen ist? Was hat er mit meinem Vater zu tun? Doch viel wichtiger ist, wieso habe ich das vertraute Gefühl ihn zu kennen. Ich schüttle den Kopf um meine Fragen aus den Kopf zu jagen. Ich öffne das Fenster meines Wohnzimmers. Trotz der angenehmen abendlichen Brise, die durch das Fenster herbei weht, friere ich am ganzen Leibe. Mit eine Haltung, so starr wie die Statue von Paris, blicke ich wie hypnotisiert geradeaus. Meine Gedankengänge gleichen den Abendlichen Verkehr. Sie sind nur schwer einzuordnen. Der Amalienburg Bilderrahmen gibt ein guten Kontrast zu den Hochzeitskleid meiner Mutter.
Die vereinzelnde Farben Rot, Orange, Lila färben sich zu einem schönen Sonnenuntergang. Der Kontrast, der diese Farben prägt , verstärkt das Lächeln meiner Eltern. Die Harmonie war stets an ihre Seite gewesen. Sie hält rote Rosen in ihren Hände und schaut mein Vater unverwandt an. Sie saugt seine Gesichtskonturen präzise in sich auf. Sie prägt sich jeden einzelnen Winkel, seiner markanten Züge ein, die von seinen festen Kinn bis zu seine ausgeprägten Wangenknochen hervorstechen. Mein Vater prägt sich ihre Grübchen ein, wenn sie lächelt. Er schaut sie hingebungsvoll an. Begehrlich und mit voller Leidenschaft streicht er eins ihrer Haarsträhnen weg, die ihr durch den Wind ins Gesicht gefallen sind. Ich erinnere mich noch sehr gut daran, an diesen Tag die Ringe getragen zu haben. An diesen Tag sind sie noch so jung gewesen. Dieses Bild birgt viele schöne Erinnerung, die ich nie vergessen werde. Ich sehne mich nach der Umarmung meiner Eltern. Mitgenommen von den unvergesslichen Erinnerungen, wage ich ein Versuch meine Mutter anzurufen.
„Hey Mom, bestimmt sind dir meine letzen Anrufe nicht entgangen, jedes Mal hast du nicht abgenommen. Mittlerweile, ist das meine 28 Nachricht, das bedeutet ich habe euch fünf Tage nicht mehr zu Gesicht bekommen. Ich hatte nicht mehr die Möglichkeit euch in meine Arme zu halten. Ihr fehlt mir so sehr. Ich möchte nur wissen, ob es euch gut geht. Habt ihr euch überhaupt eine einzige Nachricht von mir angehört? Deine Mailbox ist alles was mir geblieben ist. Mom, Dad wenn ich euch nicht in meine Arme halten kann, schaffe ich....."Piep! Dies war eine weitere Nachricht die mittendrin angeschnitten wurde.
Diese verfluchte Mailbox lässt mich nie ausreden, dabei weiß ich nicht mal mit Sicherheit, ob sich Mom und Dad meine Mailbox Nachrichten überhaupt anhören.
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Fünf Tage später
Seitdem sie verschwunden sind, rufe ich täglich meine Mutter an, dabei wusste ich, dass es aussichtslos ist, wenn nicht mal die Polizei sie finden kann. Verwandten meines Vaters zufolge sollten sie sich zuletzt in Venedig aufgehalten haben, sie hatten ihn gesagt, dass sie dort etwas wichtiges erledigen mussten. Doch bei meinem Versuch meine Verwandten darüber auszuhorchen, was sie dort getrieben haben, hatte ich jedoch auf Granit gebissen. Sie rückten mit keinerlei Informationen heraus. Nichts von alldem was ich unternommen habe, hat mir geholfen sie zu finden, ich konnte weder Informationen sammeln, noch ihre Stimmen hören.
Ich sitze bedrückt an meinem Wohnzimmer Fenster, habe die Knie ans Kinn gezogen, die Arme um die Beine geschlungen und sehe dabei zu, wie die endlosen Autos an meinem Haus vorbeifahren. Der Mann, der wie jeden Morgen, mit seinem Fahrrad die Post an meinem Briefkasten legt, lenkt mich kurz von meine Grübeleien ab und das tut gut. Ich ertappe mich sogar dabei, dass ich mich mehr darum sorgte, der alte Mann könne sich beim Fahrrad fahren sein zierlichen Nacken brechen, als um meine eigene Probleme. Der Abend würde noch früh genug hereinbrechen. Es würde wieder ein Tag vergehen mit endlosen Grübeleien über meine Eltern. Ich würde mir Sorgen und Hoffnungen machen und schließlich mit Tränen in den Augen einschlafen, zumindest dachte ich das. Der Klingelton erwacht mich aus meine Gedanken. Ich zögere, denn ich habe etwas bedenken, wer es wohl wieder sein kann und ob es sich überhaupt lohnt ranzugehen. Wenn es jemand aus meine Familie ist, bin ich nicht in der Stimmung zu reden. Ich lasse es durchklingeln. Doch der Anrufer ist hartnäckig.
Was ist, wenn es die Polizei ist? Wenn sie etwas neues herausgefunden haben? Ich muss das Risiko eingehen und rangehen. Mit zittrigen Fingern nehme ich ab und lege den Hörer an meinem Ohr. Mein Körper krampft sich zusammen vor Nervosität. Wer es wohl sein mag? Die Sorgen, die sich gerade noch gebildet haben, verschwinden schlagartig als ich die liebliche doch zugleich starke Stimme der Polizistin wahrnehme. Nach ein paar Sekunden des Beruhigens kribbelt mein Körper wie verrückt. Aus Angst, was sie mir zu sagen hat, umfasse ich mein Handy fester.
,,Hallo, spreche ich mit Carmen Tabacchi?",
Ich beiße mir auf die Unterlippe, ich nage an meine Fingernägel. Meine Stimme hört sich verkrampft und zögernd an. ,,Ja, die bin ich, haben Sie etwas neues über meine Eltern herausfinden können?"
,,Ja, aber ich muss persönlich mit Ihnen sprechen. Sind sie zu Hause?" Ich überlegte was ich antworten soll und entscheide mich dazu, es zu verneinen.
"Nein, ich bin leider noch nicht in die Stadt zurück. Kann ich heute Abend an das Polizeirevier vorbeikommen und dort mit Ihnen alles besprechen?", schwindelte ich. Ich weiß, meine Bitte kommt sehr forsch und unerwartet, aber ich bin noch nicht bereit dazu mir anzuhören was sie zu sagen hat.
„Ja, natürlich.", mit diesem Einverständnis, lege ich sofort auf.
„Nachricht Nummer neunundzwanzig. Jeden Tag denke ich, es ist der letzte an dem ich nur an eure Mailbox gerate, und ihr meldet euch endlich zurück. Ich möchte doch nur eure Stimme hören und wissen, dass es euch gut geht und bald wieder nach Hause kommt. Mir geht's schlecht ohne euch. Ich bekomme zu wenig schlaf und kann an nichts anderes denken als an eure Lächeln und an eure Rückkehr. Ich tue alles wenn ihr nur ein einziges mal antwortet." Piep! Ich hasse diesen Ton er macht sich über meinen Kummer lustig und beendet die wenigen Sekunden, die ich mir einbilden konnte meine Eltern würden mir zuhören. Aber bestimmt hören sie sich meine Nachrichten sowieso nicht an. Sonst hätten sie bestimmt zurückgerufen, wenn sie sich nur eins meiner verzweifelten Mailbox Nachrichten angehört hätten. Es ist nicht ihr Stil die Nachrichten seine einzigen Tochter zu ignorieren, deshalb mache ich mir noch mehr Sorgen. Ich stehe auf und verfrachte mich in meinem Sofa. Mein Telefon klingelt und ist das Einzige was mich davon abhält wieder in Gedanken zu versinken. Mein Herz setzt kurzzeitig aus. Für den Bruchteil einer Sekunde gebe ich mich der Hoffnung hin, es könnten meine Eltern sein. Aber gut, sehr wahrscheinlich waren sie das nicht. Ich sehe auf das Handy und entdecke Ninas Name auf den Display. Sie hat mir gerade noch gefehlt. Von allen Leute, die jetzt hätten anrufen können, muss ausgerechnet die Mitarbeiterin meines Vaters anrufen.
,,Was gibt's?", melde ich mich und starre auf meine zitternde Hand.
"Ich versuche dich schon seid zwei Tagen zu erreichen. Ich frage mich gerade wirklich wieso ich mir die Mühe mache dich anzurufen, wenn du sowieso immer so schlecht gelaunt bist.",
Das frage ich mich auch. Wegen meines Kummers hatte ich keine Lust mit jemanden zu sprechen. Vor allem nicht mit Nina.
"Nina, es ist spät, was willst du?", ich bin abgeneigt ihre Stimme zu hören. Ich gebe zu, dass ich sie nicht leiden kann. Dennoch wäre es unhöflich von mir nun aufzulegen. Wo sie sich die Mühe macht mich anzurufen. Einer der vielen Gründe wieso ich sie nicht ausstehen kann ist wegen meines Vaters. Sie kümmert sich nicht darum, dass er bereits ein Eheleben führt. Stattdessen versucht sie ihn, wo sie nur kann, schöne Augen zu machen. Ich habe sie, dass eine oder andere mal dabei ertappt. Aus irgendeinen Grund glaubt sie zu der Familie zu gehören, nur weil sie mehrere Jahre eine Geschäftliche Partnerschaft mit meinem Vater gehabt hat. Wenn man Sie Oberflächlich betrachtet, könnte man Nina als, Höflich, reizend und süß bezeichnen. Ihre Ausstrahlung ist der Grund weshalb ich sie gemocht habe. Doch ihr scheußlicher, falscher Charakter, womit sie sich an mein Vater ranzuschmeißen versucht, hat mich dazu gebracht Sie nicht Ausstehen zu können.
,,Ich weiß, du bist nicht in der Stimmung zu reden und auch, dass unsere Verbindung nicht immer die beste gewesen ist. Aber ich wollte trotzdem mal hören wie es dir geht. Deine Eltern hätten nicht gewollt, dass du dich komplett von der Außenwelt abkapselst und mit niemandem mehr redest.", Sie hat zwar mit ihre Aussage recht, doch ich lasse mich von ihr nicht belehren. Dass sie sich traut überhaupt anzurufen, ist die Höhe.
,,Nina, dass wir eins klar stellen! Ich möchte mich weder von dir belehren lassen, noch deine falsche Stimme hören. Mir ist bewusst, dass du meinem Vater schöne Augen machst. Gerade aus diesem Grund möchte ich dich darum bitten, mich auf den Handy meines Vaters nicht mehr anzurufen. Mit diesen Worte beende ich unser Telefonat. Ich lege das Handy meines Vaters auf den Tisch und nehme mir mein Handy zur Hand. Auf mein Starbildschirm zeigen sich WhatsApp Nachrichten an.
Daniel hat mir vor ein paar Stunden eine Nachricht geschrieben. Er macht sich Sorgen um mein Wohlergehen. Vermutlich, weil ich bei seine letzen Anrufe ständig unkonzentriert gewesen bin. Vor einem Monat ist er verreist, er hat sich dazu entscheiden mit seinem besten Freund in Spanien sein Urlaub zu verbringen.
Ich wünsche, ich könne Daniel anrufen. Ich hätte ihn anvertrauen können, dass es mir gut gehe. Dass ich normal atmen könne und mir der Brustkorb nicht ständig schmerzte. Dass ich mich nicht verloren und hilflos fühlte. Aber leider war es nicht so. Ich brauche meine Eltern, so sieht es aus. Doch er weiß nicht mal, dass meine Eltern verschwunden sind. Er würde sofort zurückkommen. Nicht nur aus Sorge und Respekt mir gegenüber, sondern weil er meine Eltern genauso so sehr achtet und liebt wie ich. Seine Eltern haben ihn früh verlassen, er ist gerade mal 6 Jahre alt gewesen. Alt genug um zu verstehen, dass seine Eltern ihn nicht wollten. Meine Eltern hatten ihn damals am Straßenrand gefunden. Am schluchzen und am weinen. Da meine Mutter nach mir keine Kinder mehr kriegen konnte, haben meine Eltern beschlossen, ihn bei sich aufzunehmen. Und ich habe alles getan um die Leere, die seine Eltern zurückgelassen haben wieder zu füllen. Nun sind wir unzertrennlich. Er war wie der Bruder, den ich nie haben konnte. Ich lege mein Handy auf Seite und schlafe mit Tränen in den Augen ein.
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Stunden vergehen wie Tage, der Schlaf fühlt sich an wie Jahre, meine Empfindungen sind niedergeschmettert. Mein Körper gehorcht mir nicht mehr, es ist bloß eine Hülle aus Besorgnis. Ich kämpfe mit den Gedanken, dass ich nun endlich an den Polizeirevier vorbei schauen sollte. Die Wahrheit schnürt mir die Kehle zu. Dennoch bleibt mir nichts anderes übrig als zu horchen. Vielleicht haben Sie meine Eltern finden können. Ich schleppe mich zum Schrank, meine Kleidung hängt bereits am Haken. Ich nehme mir eine einfache Jeans und eine weiße Bluse heraus. Die Ungewissenheit schnürt mir die Kehle zu. Ich spüre ein Knoten im Bauch, während ich aus dem Haus gehe. Dunkle Gewitterwolken zieren den schwarzen Himmel. Der Schlag eines Blitzschlag trifft wie eine traurige Melodie. Der Regen plätschert auf meinem Gesicht. Ich sauge es in mich ein. Ich fühle mich den Wetter so nahe, wie nie zuvor. Als ob der Himmel auch nach Weinen zumute ist.
Keine Menschenseele ist draußen zu sehen, was nicht verwunderlich ist bei so einem miserablen Wetter. Sobald ich den Polizeirevier erspähe, renne ich, als ob es um mein Leben geht. Bis ich an mein Ziel angekommen bin. Vorsichtig drücke ich die rostige Klinke runter, sie fühlt sich kalt an. Mir schnürt es die Kehle zu, während ich hereintrete. Meine Stimmbänder fühlen sich an als würden sie zusammenkleben. Ich klapperte mit den Zähnen, nicht aus Kälte, sondern aus Nervosität. Die Luft in den kleinen Bürozimmer ist stickig. Das Bürozimmer ist mit drei Computern ausgestattet. Auf jeden Tisch ist ein Namensschild zu erkennen. In dem einen tippt ein Beamter auf die Tastatur. Er ist schnell und konzentriert bei seiner Arbeit. Er bemerkt mich kaum und er scheint Connor zu heißen. Der andere telefoniert und schreibt sich auf seinem Terminkalender etwas auf. Auf sein Schild steht James. Die dritte ist eine Frau. Sie strahlt eine positive Aura aus. Sie scheint sehr hilfsbereit und freundlich.
,,Süße, wieso stehen Sie denn so ängstlich vor der Glastür, kommen Sie doch rein.", bei meine Nervosität habe ich garnicht bemerkt, dass ich noch vor der Glastüre stehe. Ich drücke die Klinke runter und betrete das Büro.
Das Klima ist durch die Heizung angenehm warm. Ich rubbele meine Arme, ich habe garnicht bemerkt was draußen für eine Kälte herrscht. ,,Guten Tag , ich bin Carmen, bei Ihren letzen Anruf haben Sie mich dazu gebeten an den Polizeirevier vorbeizuschauen.",
,,Wie ist denn Ihr Nachnahme?",
,,Carmen Tabacchi.", stelle ich mich knapp vor. Sie tippt irgendwas auf ihren Computer. Sie lächelt als sie wieder zu mir hinaufblickt. Auch die anderen im Zimmer schauen mich lächelnd an. Irgendwas kommt mir an der Situation seltsam vor. Doch ich lege diesen Gedanken schnell beiseite und konzentriere mich stattdessen auf die Frau. ,,Wir haben gute Nachrichten für Sie. Setzen Sie sich doch, es kommt gleich jemand der sich um Ihren Fall kümmert. Möchten Sie etwas trinken?",
,,Nein, danke.", sage ich abwertend. Ich will jetzt nichts trinken. Ich will nur wissen, dass es meine Eltern gut geht. ,,Hallo Carmen.", eine Polizistin, die mir bekannt vorkommt, reicht mir ihre Hand. Sie stellt sich höflich vor und wirkt dabei äußerst fröhlich. Zunächst verwirrt mich ihre Art, gleichzeitig verspüre ich ein Gefühl von Hoffnung und Glückseligkeit. Könnte es sein, dass sie meine Eltern endlich gefunden haben. Mein Herz hüpft vor Freude. Ich kann es kaum glauben. Es fühlt sich alles so surreal an.
,,Ich bin Pamela, kommen Sie doch in meinen Büro.", ich nicke und folge ihr. Sie scheint gute Neuigkeiten zu haben. Ich bin so aufgeregt, dass mein Herz tausende Schläge pro Sekunde macht und meine Hände vor Nervosität zittern.
,,Nehmen Sie doch, bitte, Platz.", ich gehorche ihr und nehme Platz in den gegenüberliegenden Stuhl. ,,Ich bin froh Ihnen mitteilen zu können, dass wir ihre Eltern gefunden haben.", nicht glaubend was hier gerade vor sich geht, fange ich an zu weinen. Es sind Tränen der Freude. Dennoch kann ich das Gefühl nicht abschütteln, dass irgendwas nicht stimmt. Pamela schaut zur Tür, ich folge ihren Blick. Tatsächlich dort stehen meine Eltern. Passiert das gerade alles wirklich? Ich lege meine Bedenken beiseite und gehe auf sie zu, um sie wieder in meine Arme zu schließen. Doch bei jeden Schritt, den ich gehe, wird es immer unrealistischer. Bei meinem Versuch eine Hand auf ihre Schulter zu legen, tappe ich ins nichts. Denn sie sind durchsichtig. Ich kann sie jetzt nur noch verschwommen wahrnehmen. Bis sie schließlich anfangen zu verblassen. Ich will sie aufhalten, doch nichts durchbricht diese Einbildung. Enttäuscht lasse ich mein Arm nieder. ,,Carmen, Carmen?", ich wache aus meine Trance auf. Die Polizisten schaut mich besorgt an. Ich kam wieder in die Realität zurück. "Es tut mir leid, Ihnen mitteilen zu müssen, dass Ihre Eltern gestern tot im Wald aufgefunden worden sind.", ich brauche Zeit, um zu reliasieren was sie gerade gesagt hat. Heißt das..... alles ist Einbildung gewesen? Ich schaue hinaus, die Polizisten von den ich geglaubt habe, sie hätten mich fröhlich angesehen, schauen niedergeschlagen auf den Boden. Bei jedem Atemzug fangen meine Lungen an zu brennen. Meine Körper pocht vor Angst. Nach langen schweigen fährt sie fort. Bei ihre Erzählung klingt ihre Stimme förmlich und vorsichtig, sie hat Angst auf meine Reaktion. Doch ich kann mein Körper nicht bewegen. Mit Bedacht spricht sie weiter und sie hält meine Hand als Zeichen des Trostes. Ihre Berührung tut gut, ein warmes Gefühl breitet sich in mir aus. "Den Gerichtsmediziner zufolge, könnte ein Versuch auf Vergiftung, die mögliche Folge ihres Todes sein. Da wir aber andere Verletzung an anderen Körperteilen gesehen haben sind wir uns noch nicht sicher, was geschehen ist.", Mitleid spiegelte sich in ihren Augen wieder. Wie sollte ich mich in so eine Situation fühlen? Meine Gedanken sind auseinander geraten. Sollte ich Trauer, Schmerz oder Wut empfinden?
Während ich auf meine Wangen Tränen spüre, die langsam meine Wangen runterkullern, sehe ich nur noch alles verschwommen und doppelt. Ich blende Ihre Stimme aus, die sich wie in Chor ständig zu wiederholen scheint. Mein Atem verläuft in unregelmäßigen Takten. Mein sonst so behütetes Herz droht zu zerbrechen. Ich verliere das Gleichgewicht. Ich nehme nichts mehr wahr, außer meine Illusion, sie wären wieder bei mir. Ich lasse mich in die Dunkelheit fallen. Sie umhüllt mich und bietet mir Schutz vor der Wirklichkeit. Ihre liebliche Stimme kann meine Gefühle nicht besänftigen. So lasse ich mich in der vollkommenen Dunkelheit fallen, ich fühle nichts außer dieses ungeheure Stich, der mein Herz durchbricht. Ihre Arme sind so sanft, wie Seide, gleichzeitig so stark, dass ich mich behütet fühle. Meine Augen schließen sich von selbst, ich gehorche mein Körper, die Dunkelheit umhüllt mich und setzt mich in Tiefschlaf.
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