Verlangen
Ich habe mich noch nie so allein und enttäuscht gefühlt wie jetzt auf dem schmalen Gehsteig der viel befahrenen Schnellstraße wo Joker mich einfach stehen hat lassen. Ich weinte wie ich noch nie in meinem Leben geweint hatte. Ich hatte für Joker so viel in meinem Leben riskiert und er hatte mich weg geworfen wie ein ungeliebtes Spielzeug. Doch die Tränen wuschen immer noch nicht meine Zuneigung und liebe zu ihm weg auch wenn ich mir das in diesem Moment gewünscht hätte. Ich konnte nicht ewig neben der Straße stehen bleiben und so trottete ich entmutigt einfach querfeldein immer weiter an den Stadtrand. Plötzlich roch ich den beißenden Geruch von Chemikalien und sah am Ende der Straße die Fabrik von ace chemicals aufragen. Von einer seltsamen Anziehungskraft getrieben ging ich auf die Fabrik zu. Und dann sah ich auch schon sein Auto hinter dem halb geöffneten Zugangstor der Fabrik stehen. Ich lauschte ob ich irgendwo sein wahnsinniges und ausuferndes Lachen hören konnte aber alles blieb still und verlassen. Ich konnte es nicht glauben dass mich der Zufall ausgerechnet zu dem Ort geführt hatte wo er auch grade war. Ich sah mich vorsichtig um aber außer den hohen chemikalienbottichen und einem hohen Gerüst Schien alles leer und vereinsamt zu sein. Der Geruch nach den ätzenden Chemikalien wurde immer stärker und benebelte meine Sinne. Wie in Trance durchwanderte ich das Gelände und irgendwie hatte ich das Gefühl dass die beißenden Chemikalien meine letzten Gehirnzellen ausrotteten. Was zurück blieb war nur meine krankhafte Abhängigkeit von Joker und meine suchtgleiche liebe zu ihm. Ich schlich grade unten um das Gerüst herum als ich von oben Schritte hörte. Ich blieb stehen und wagte es nicht mich zu rühren. Ich drückte mich eng an das rostige Gestell und wartete ab. Plötzlich hörte ich von oben Jokers verlockendes Lachen und ich fragte mich ob er mich entdeckt hatte. Ich zögerte nicht lange und begann das Gerüst hinauf zu steigen. Oben auf einem Plateau stand Joker und wartete auf mich. Er begrüßte mich etwas seltsam „eine Frage. Würdest du für mich Sterben?" ohne zu zögern antwortete ich „ja" plötzlich strich er liebevoll und zärtlich mit seiner Hand über meinen Oberarm und ich wandte mich ihm zu. Er sah nachdenklich in den dunklen Himmel. Wir standen uns in Eintracht und Frieden gegenüber auf dem Plateau während Tief unter uns die Chemikalien in den Bottichen brodelten. Ich sah immer nur Joker an und hätte fast die bizarre Umgebung um mich rum vergessen können. Nun nahm er das Gespräch wieder auf „das ist zu leicht. Würdest du für mich leben?" in meinen Augen lag so viel Erwartung und stilles Glück als ich „Ja" sagte. Er unterbrach mich fast als er sagte „Vorsicht. Leiste diesen eid keinesfalls unbedacht" dann berührte sein Zeigefinger meine Lippen und zog sie sanft und erotisch nach unten. Schnell sprechend fuhr er fort „verlangen bedeutet Hingabe. Hingabe führt zu macht. Willst du das? Sag es. Bitte" ich sah ihn voller Freude und verträumt an und sagte „bitte" ich sah nur mehr ihn und alles andere um uns war endgültig unwichtig geworden. Er ballte seine Hände zu Fäusten und legte seinen Kopf in den Nacken während er hervor stieß „oh, du bist so gut" ich starrte auf Jokers nackte Brust die aus seinem locker zugeknöpften dunkelroten Hemd blitzte. Dann ging ich rücklings die paar Schritte bis zum Rand des Abgrunds. Joker hob seine Arme leicht an um mich zum Springen aufzufordern. Vielleicht sterbe ich jetzt wirklich dachte ich aber zu einem gewissen Ausmaß würde ich jetzt glücklich Sterben. Ich hob meine Arme seitlich an und war bereit abzuspringen. Mein Puls raste vor Angst und Aufregung. Joker lächelte mich liebevoller als je zuvor an und ich lächelte ebenfalls verzückt zurück. Wenn ich jetzt sterbe war Joker mein letzter Anblick und das wäre gut so. Ich hätte nie gedacht dass dieser Abend so enden wird. Vor ein paar Tagen hätte ich mir auch nie vorstellen können dass ich all die Dinge die mir in letzter Zeit passiert sind wegen Joker gutheißen könnte. Und doch, wenn ich jetzt sterbe sterbe ich mit einem Lächeln im Gesicht. Ich dachte immer das Sterben mit Tränen und Schmerz verbunden ist aber vielleicht ist das ja gar nicht so. Ich ließ mich nach hinten fallen und stürzte kopfüber in den Abgrund. Das Blut schoss in meinem Kopf und ich verlor die Orientierung. Ätzend frassen sich die Chemikalien durch meine Haut als ich in den Bottich stürzte. Ich konnte nix mehr sehen und merkte wie ich durch den Luftmangel langsam das Bewusstsein verlor. Während alles um mich rum schwarz wurde erinnerte ich mich dran dass ich nicht schwimmen konnte. Ich trieb in einer schwarzen Dunkelheit in der alles dumpf und kalt war. Vor meinem inneren Auge war alles still, keine Bilder von Joker. Alle Kraft wich aus meinem Körper während er sich aufs Sterben vorbereitete. Plötzlich nahm ich desorientiert eine Bewegung im Wasser wahr und stieß dann auf etwas weiches warmes wie einen Körper. Ich merkte hinter geschlossenen Lidern dass es wieder heller wurde um mich. Doch ich konnte meine Augen nicht öffnen da mir noch immer die Luft zum Leben fehlte da meine Atemwege noch immer mit den Chemikalien benetzt waren. Doch dann spürte ich plötzlich ein saugen an meinen Lippen und schlug gierig nach Luft und leben auch wieder meine Augen auf. Meine Haut schrie vor Schmerz durch die chemikalien aber mein Herz schlug wild für Joker der mir soeben das Leben gerettet hatte. Er hielt mich fest so dass ich nimmer untergehen konnte. Ich war so verliebt und so glücklich. Ich zog seinen Kopf zu mir runter und küsste ihn leidenschaftlich. Doch er löste sich bald von mir und lachte mit in den Nacken gelegten Kopf ein lautes siegessicheres Lachen. Ich strahlte ihn an und sah auch dass sich unsere Kleidung durch die Chemikalien beinahe aufgelöst hatte. Doch das war mir jetzt egal und ich zog Jokers Kopf noch mal zu mir runter und küsste ihn wieder. Danach fiel mein Blick auf meine Haut die nun genauso hell wie die von Joker war und meine Haare die nun hellblond mit Pinken und blauen Spitzen war. Erst jetzt fiel mir auf dass der Joker seine gewandfetzen am unterkörper runter gerissen hatte und ich nun seinen völlig nackten unterleib an mir spürte. Ich sah ihn fragend an aber was ich wollte war mir längst klar - ihn! Das einzige was mich etwas zögerlich machte war das ständige prickeln der Chemikalien auf meiner Haut aber ich versuchte es zu verdrängen. Er sah wahnsinnig heiß aus wie er da so halbnackt vor mir schwamm. Ich sah seine Muskeln und seine vielen tattoos und verliebte mich gleich noch mehr in ihn. Ich wollte ihn und nix anderes mehr. Verlangen und Hitze stiegen in mir auf. Ich riss mir ebenfalls meine verbleibenden gewandfetzen vom unterkörper. Dann hob Joker mich hoch. Ich sah wie die Farben unserer Kleidung bunte Kreise um uns rum in den Chemikalien zogen. Als Joker in mich eindrang fühlte ich mich endlich am Ziel angekommen. Er war so stark und temperamentvoll.
Hat euch dieses lange und romantische Kapitel gefallen? Ich würde mich sehr über Rückmeldungen freuen!
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