Tu es für mich

Das klacken meiner schwarzen stöckelschuhe hallte über den Gang des asylums als ich auf mein zimmer zu ging. Die eiserne Tür trug bereits ein Schild auf dem Stand „dr. Quinzel, patient Therapy in session, do not disturb" die 2 wachen auf den Seiten der Tür sahen sogar mich mit einem furchteinflössenden Blick an. Ich schritt an ihnen vorbei und öffnete die Tür zu meinem Zimmer wo Joker bereits auf mich wartete. Er begrüßte mich mit überschwänglicher Stimme „dr. Quinzel, ich lebe für diese Momente mit ihnen" ich wusste nicht was ich drauf sagen sollte was zumindest noch halbwegs professionell geklungen hätte. Ich lächelte ihn daher nur schüchtern an und hoffte dass er merkte wie verlegen er mich gemacht hatte. Es irritierte mich dass er diesmal eine Zwangsjacke tragen musste obwohl ich ja nie eine Aussage getätigt hätte dass er mir gegenüber gewalttätig geworden wäre. Es tat mir irgendwie richtig weh ihn so zu sehen obwohl er mir doch hoffentlich nix tun würde. Und es bestärkte natürlich meine Zweifel drüber ob wirklich niemand wusste was letztes Mal zwischen uns vorgefallen ist. Ich wollte Joker überraschen und ihm Emotionen entlocken und daher kramte ich in meiner kitteltasche nach der kleinen stoffkatze die ich mitgebracht hatte. Er reckte seinen Kopf vor um trotz des zwischen uns stehenden Tisch besser sehen zu können was ich da aus meinem Kittel hervor holte. Ich hob die kleine stoffkatze hoch und ließ sie mit einer ihrer Vorderpfoten winken. Er wirkte noch immer etwas verdutzt und fragte „was hast du denn da?" Er wirkte zumindest etwas interessiert und sein Oberkörper war nach vorne gebeugt um besser beobachten zu können was ich mit der kleinen plüschkatze in meiner Hand machte. Lächelnd antwortete ich ihm „ein Kätzchen" zu meiner Enttäuschung machte er keinerlei Anstalten das Kätzchen in die Hände nehmen zu wollen oder es streicheln zu wollen sondern blieb ganz einfach der eiskalte Psychopath den die anderen Leute ganz einfach in ihm sahen. Plötzlich kam ein brüchiges desinteressiertes „wie aufmerksam" von ihm. Er fixierte nun die Katze mit seinen Augen während sein Mund offen stand. Ich erhoffte mir aus jeder Reaktion von ihm einen kleinen Bruchteil an Verbesserung seines geisteszustands. Andererseits konnte es aber auch gut sein dass ich irgendwie verzweifelt hoffte ihn bald austherapiert zu haben da zumindest für mich die körperliche Anziehung zwischen uns immer stärker wurde und ich etwaige faux-Pas die mich meinen Job und vielleicht auch mein Leben kosten könnten vermeiden wollte. Aber es war so schwer seiner düsteren Faszination und Perfektion zu wiederstehen. Und grade jetzt bröckelte meine perfekte Fassade der jungen motivierten Psychologin die was auf ihre Karriere hält und nach ethischen Prinzipien lebt gewaltig als ich mich einfach vorbeugte und mein Gesicht dem des Jokers ganz nahe kam. Er sah mich mit schräg gelegtem Gesicht an und seine leicht offenen Lippen schienen mich nach einem Kuss regelrecht zu fragen. Mein Gehirn schrillte wie eine Alarmsirene und ich wusste dass ich drauf und dran war was zu machen was gar keine gute Idee war. Ich senkte meinen Blick in einer Geste der Kapitulation vor seiner bizarren Schönheit und seinem seltsamen Charme. Ich wusste das in dem Raum zwar keine überwachungskameras waren aber dennoch wurde ich das Gefühl nicht los dass wir beobachtet wurden. Und dennoch drückte ich meine Lippen in einem sanften fragenden Kuss gegen seine Lippen. Mein Herz raste vor Angst und ekstase. Meine Augen waren halb geschlossen und das Gesicht des Jokers verschwamm im hellen Licht das durch das Fenster fiel. In meinem Kopf war alles blau und leer und schrecklich dumpf. Er löste sich zuerst von mir und lehnte sich zaghaft wieder zurück in seinem sessel. Kurz nach dem ich mich auch wieder gefangen hatte wurde seine Stimme plötzlich von einem bedeutsamen Unterton belegt „es gäbe da etwas was Sie für mich tun könnten, dr. Quinzel" ich reagierte perplex und stammelte „alles, ich meine Ja" er sah mich nun direkt an und in seinen Augen stand wieder der pure Wahnsinn. Seine Stimme klang hoffnungsvoll als er erklärte „ich brauche ein Maschinengewehr" der Satz traf mich mitten ins Herz und zerstörte fast all meine Hoffnung in seine Heilung und mein Vertrauen in ihn. Geschockt wiederholte ich seine Anweisung „ein Maschinengewehr?" alles in meinem Körper schrie nach Flucht und doch blieb ich wieder mal hier sitzen mit meinem wahnsinnigen Patienten. Er lachte als Antwort ein böses hämisches Lachen wobei seine Augen zu Schlitzen verengt waren. Was ich hier sah war Besessenheit und die Ausgeburt eines kranken Gehirns in seiner vollen Ausprägung. Doch ich ließ mir nix anmerken und tat bemüht ihm diesen Wunsch zu erfüllen. Ich strich mir eine haarsträhne zurück hinters Ohr und lächelte ihm leicht genervt zu.

Könnt ihr mir vielleicht Feedback zu meiner Story geben? Ich würde mich auf jeden Fall sehr drüber freuen!

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