KAPITEL 27 - Teil 2


Emilio


Ich rechnete nicht damit, dass sie kommen würde. Trotzdem glitt mein Blick erneut von der Uhr auf meinem Handy zur Treppe. Es war bereits zehn Minuten nach der Uhrzeit, zu der wir uns sonst trafen und ich wusste selbst nicht, warum ich noch hier stand und wartete. Sie würde nicht kommen. Durch mein Verhalten beim letzten Mal hatte ich alles kaputt gemacht.

Ich stieß ein frustriertes Seufzen aus und wollte gerade meinen Rucksack schultern, um zu gehen, als ich das Stapfen von Schritten auf der Treppe hörte. Ein hoffnungsvolles Glimmen breitete sich in meiner Magengegend aus und mein Kopf flog geradezu in die Richtung des Treppenaufgangs. Und tatsächlich – da war sie. Sie kam doch, trotz allem. Ich wusste, dass sie mir mit Sicherheit noch nicht vergeben hatte, aber trotzdem entfachte ihr Erscheinen neue Hoffnung in mir.

Doch ich zwang dieses Gefühl mit einem kräftigen Schlucken runter. Ich durfte mir nicht schon wieder von meinen Emotionen völlig den Kopf vernebeln lassen. Es war ein Job für sie, mir Nachhilfe zu geben, mehr nicht – dafür hatte ich gesorgt. Trotzdem hatte ich gewartet. Und trotzdem schlug mein verräterisches Herz ein kleines bisschen zu schnell, als sie geradewegs auf mich zukam.
Ihr dunklen Locken wippten im Takt ihrer Schritte und obwohl sie nur schlichte Jeans und ein weißes oversized T-Shirt trug, sah sie umwerfend aus. Mein Blick fiel auf ihr Gesicht, doch es gab nicht das kleinste Anzeichen, das verriet, wie sich Cassiopeia in diesem Moment fühlte. Sie trug ein perfektes Pokerface zu Schau. Ich war für die meisten meiner Mitmenschen ein offenes Buch, doch Cassiopeia konnte ihre Gefühle gut zurückhalten. Viel zu gut. Aber sonst würde ihre Beziehung mit Diego wahrscheinlich gar nicht funktionieren, überkam es mich bitter.

Sie war jetzt nur noch wenige Meter von mir entfernt und ich versenkte meine Hände in meine Hosentaschen. War ich ernsthaft nervös?

„Ich hätte nicht gedacht, dass du kommen würdest“, begrüßte ich sie. Bestimmt nicht die beste Begrüßung, aber mein Kopf war wie leergefegt.

„Das hätte ich bis vor einer Minute auch gedacht, aber ich kann es nicht riskieren, die Chance auf mein Stipendium zu verlieren“, erwiderte Cassiopeia schulterzuckend. Sie erwiderte meinen Blick nicht, als könnte sie es nicht ertragen, mich anzusehen.

Ihr jetzt so gegenüberzustehen, war noch schlimmer als die letzten Tage, an denen sie mich einfach ignoriert hatte. Ich hatte sie wirklich verletzt und das machte mich kein Stück besser als Diego.

Ich wollte mich entschuldigen, ihr sagen, wie unfassbar leid es mir tat, doch ich wusste nicht, ob sie mir zuhören würde. Stattdessen fragte ich: „Was für ein Stipendium?“

„Ich möchte am Massachusetts Institut für Technologie Astronomie studieren und dafür brauche ich ein Stipendium, weil ich mir die Studiengebühren sonst niemals leisten könnte. Mein Engagement in der Schülervertretung reicht aber allein nicht aus, um mich dafür zu qualifizieren, deshalb gebe ich dir jetzt zusätzlich Nachhilfe“, erklärte sie mir und auch wenn in ihrer Stimme ein scharfer Unterton lag, sah ich das Funkeln, das sich währenddessen in ihren Augen aufleuchtete. Ich hatte nie vergessen, wie sehr Cassiopeia für die Sterne und das Universum schwärmte, nachdem wir das erste Mal darüber gesprochen hatten. Das Glitzern in ihren Augen und die Begeisterung in ihrer Stimme hatten mich damals schon fasziniert und ich wollte ganz sicher nicht Person sein, die ihrem Traum im Weg stand.

„Du wirst dieses Stipendium auf jeden Fall kriegen. Wenn es jemand verdient, dann du“, sagte ich und meinte meine Worte auch genau so. „Ich werde dir dabei keine weiteren Steine in den Weg legen. Aber bevor wir mit dem Unterricht anfangen, möchte ich mich noch bei dir für mein Verhalten in der letzten Nachhilfestunde und danach entschuldigen. Ich hätte dir niemals so gemeine Dinge an den Kopf werfen oder dich vor dem ganzen Kurs bloßstellen dürfen. Ich war verletzt und habe mich deshalb wie das letzte Arschloch aufgeführt. Das ist keine Rechtfertigung – ich weiß, dass ich meine Emotionen besser unter Kontrolle bringen muss. Ich will nur, dass du weißt, dass ich vieles davon nicht so gemeint habe. Ich halte dich für eine sehr starke und intelligente Frau und respektiere deine Entscheidung, bei Diego zu bleiben, auch wenn ich sie nicht verstehe.“

Ich brachte es nicht über mich, zu sagen, dass ich alles bereute, was ich gesagt hatte, denn das wäre eine Lüge gewesen. Einiges würde ich genau so wieder sagen, nur in einem anderen Ton. Aber damit würde ich mich jetzt zurückhalten. Ich wollte nicht, dass Cassiopeia wieder vor mir wegrannte und mich tagelang mied. Wenn ich sie einmal wöchentlich bei der Nachhilfe sah, konnte mir wenigstens ein Bild davon machen, ob es ihr gut ging. Seit Diegos Attacke auf mich, machte ich mir noch mehr Sorgen um sie als zuvor. Doch gerade deshalb musste ich mich zurückhalten und meine eigenen Gefühle zurückstellen. Ich durfte Cassiopeia nicht in Gefahr bringen. Außerdem hatte ich mir geschworen, ihr nicht mehr hinterherzulaufen, wenn sie mich nicht wollte. Doch eine kleine Stimme in meinem Hinterkopf lachte allein bei dem Gedanken daran und erinnerte mich, dass ich dafür schon viel zu sehr an ihr hing. Ich würde es trotzdem versuchen – was blieb mir anders übrig.

Cassiopeia wartete etwas mit ihrer Antwort, als würde sie sich ganz genau überlegen, was sie sagte. Sie hatte mich, während ich mich bei ihr entschuldigt hatte, ganz genau gemustert und kein einziges Mal unterbrochen, obwohl sie bestimmt ebenfalls emotional geladen war.

„Ich nehme deine Entschuldigung an“, kam es schließlich von ihr und mein Herz setzte einen freudigen Schlag lang aus. Ich wollte gerade dazu ansetzen, etwas zu antworten, als sie die Hand hob. „Unter einer Bedingung“, fuhr sie fort. „All diese Themen werden nie wieder eine Rolle spielen. Wir werden uns nur donnerstags für zwei Stunden zum Nachhilfeunterricht sehen und das ist alles.“ Sie blickte mich erwartungsvoll an.

„Okay“, stimmte ich ihr zu, obwohl alles in meinem Körper schrie, dass das für mich nicht okay war und es mir bestimmt nicht gelingen würde, mich daran zu halten. Aber ich würde es zumindest versuchen, bevor ich Cassiopeia vollkommen verlor.

„Gut, dann können wir jetzt ja loslegen.“

Ohne auf eine Antwort zu warten, ging Cassiopeia vor in die Bibliothek und ich folgte ihr. Wir setzten uns an den gleichen Tisch wie sonst und packten schweigend unsere Sachen aus. Die Atmosphäre zwischen uns war trotz der Versöhnung angespannt. Es würde noch etwas Zeit brauchen, bis wir beide unsere Gedanken geordnet hätten, nach all dem, was zwischen uns passiert war.
Wir befassten uns wieder mit Statistik und während Cassiopeia mir eine Aufgabe erklärte, die ich nicht verstanden hatte, merkte ich, wie mein Blick ganz von selbst ihren Körper abzuscannen begann. Doch ich konnte keine blauen Flecken oder andere Spuren an ihr entdecken, was mich erleichtert ausatmen ließ. Ich traute Diego alles zu. Sobald ich irgendetwas an Cassiopeia entdecken würde, was darauf hinwies, dass er ihr körperlich wehtat, wäre er ein toter Mann. Ob ich dann wieder in den Knast wandern würde, wäre mir egal. Schließlich war ich beim letzten Mal aus fast dem gleichen Grund hinter Gittern gelandet. Nur war es mir damals nicht gelungen, den Typen umzulegen, aber bei Diego würde ich keinen Fehler machen.

„Ist was? Oder warum schaust du mich so an?“, riss mich Cassiopeia aus meinen Gedanken.

Ich schüttelte meinen Kopf und zwang mich dazu, wieder auf das Aufgabenblatt zu blicken. Unauffällig versuchte ich dabei meine linke Faust unter dem Tisch zu lockern, die sich zu einer Faust geballte. Ich hatte Cassiopeia versprochen, mich zusammenreißen und ich konnte nicht jetzt schon versagen.

Es forderte mir einiges an Selbstbeherrschung ab, ungewollte Berührungen mit Cassiopeia zu vermeiden, sie nicht anzustarren und mich auf die Aufgaben zu konzentrieren. Doch ich schaffte es und so verlief die Nachhilfestunde ohne weitere Vorfälle. Ich hatte das Gefühl, dass sich Cassiopeia dafür immer mehr entspannte. Als wir uns voneinander verabschiedeten, schenkte sie mir sogar ein kurzes Lächeln, was viel mehr in mir auslöste, als es sollte. Aber es gab mir Hoffnung.

Nur mit Mühe riss ich mich zusammen und unterstand mich, Cassiopeia zu fragen, wie sie nach Hause kam oder ob ich sie bringen sollte. Nur die zwei Stunden Nachhilfe, mehr nicht – alles rein professionell, versuchte ich mir ins Gedächtnis zu rufen.

So lief ich alleine zum Parkplatz. Die Ecke, in der Diego mir aufgelauert hatte, nahm ich jetzt immer mit einem großen Bogen. Nicht, dass ich glaubte, dass er mich dort schon wieder mit einem Messer bedrohen würde, aber ich hatte mich selten in einer Situation so hilflos gefühlt und würde ganz sicher nicht zulassen, wieder in so ein Szenario zu geraten. Ich hasste dieses Gefühl der Ohnmacht, wenn ich so viel gerne tun würde, aber nichts davon konnte. So ähnlich ging es mir jetzt mit Cassiopeia. Ich würde gerne noch so viel zu ihr sagen, so viel tun, aber damit würde ich alles kaputt machen. Ich musste es langsam und ruhig angehen lassen und endlich schaffen, meine Emotionen unter Verschluss zu halten.

In Gedanken versunken erreichte ich mein Motorrad und schwang mich in den Sattel, um den Motor zu starten. Meinen Helm hatte ich zu Hause vergessen, sodass mir der warme Sommerwind um die Ohren glitt, als ich stadtauswärts in Richtung des alten Industriegebiets brauste. Ich war mit Blake und Sid bei der alten Chryslerfabrik verabredet. Genau das brauchte ich jetzt. 

Dort angekommen, parkte ich mein Motorrad auf der Rückseite der Fabrik hinter dem Busch, wo bereits auch schon die Bikes von Blake und Sid standen. Dann zwängte ich mich durch das Loch in dem Zaun, der das gesamte Gelände umsäumte und vor Eindringlingen schützen sollte. Doch wenn die Stadt dachte, ein bisschen Stahl und Stacheldraht würde die Menschen davon abhalten, sich Zutritt zu dem Gelände zu verschaffen, dann hatten sie sich getäuscht. Ich hatte hier auch schon öfter andere Jugendliche getroffen, die die Wände der alten Fabrikgebäude als Kulisse zum Sprayen nutzen. Doch auf unserem Dach hatte ich noch nie jemand Fremdes gesehen. Die alten Türen und Fenster der alten Gebäude waren gut verrammelt und vernagelt, doch Sid hatte einen Eingang durch einen Lüftungsschacht in eines der alten Gebäude gefunden, den wir jetzt schon seit Jahren nutzten.

Bevor ich in diesen einstieg, blickte ich mich um und versicherte mich, dass mich niemand beobachtete. Das Dach war unser Spot und das sollte auch so bleiben.

Es dauerte eine ganze Weile, bis ich die Treppen im Inneren hochgestiegen war und ich genoss den kühlen Windzug, der mir entgegen stieß, als ich endlich die Tür zum Dach öffnete. Ich strich mir eine leicht feuchte Strähne aus dem Gesicht, bei der Hitze heute war der Weg nach oben wirklich anstrengend gewesen. Mein Workout für heute hatte ich so wenigstens bereits erledigt.

Ich trat nach draußen und blicke mich nach meinen Freunden um. Sie saßen wie immer auf dem Rand des Daches und ließen die Beine baumeln. Offensichtlich hatten sie das Quietschen der schweren Eisentür gehört, die hinter mir gerade ins Schloss fiel, denn sie drehten sich beide zeitgleich zu mir um.

Doch anstatt mich in irgendeiner Art zu begrüßen, warf Blake einen Blick auf sein Handy und ein selbstgefälliges Grinsen breitet sich auf seinem Gesicht aus. „Gewonnen.“

Sid hingegen verzog beleidigt die Mundwinkel. „Was kann ich auch dafür, dass Emilio sich heute dazu entschließt, die Treppen hochzukriechen. Sag mal, bist du unterwegs eingeschlafen oder wieso hast du so lange gebraucht?“, fragte er mich vorwurfsvoll.

„Was?“, entgegnete ich, ich verstand nicht, worauf die Jungs hinauswollten. Mittlerweile war ich bei ihnen angekommen und mein Blick fiel auf das Handydisplay von Blake auf dem die Stoppuhr-App geöffnet war. 11:43 prangte dort in großen schwarzen Ziffern. Jetzt begann ich doch zu verstehen, worum es ging. „Sagt mal, habt ihr darauf gewettet, wie lange ich nach oben brauche?“

„Wir haben gesehen, wie du durch den Zaun gekrochen bist. Und wenn Sid mir 20 Dollar bietet, weil er denkt, dass du es in unter 10 Minuten hier hoch schaffst, dann schlage ich das Angebot nicht aus. Ich bin ein Geschäftsmann und Sid ist leider dumm“, erklärte mir Blake und stieß Sid spielerisch in die Seite. Der zog immer noch eine Miene, als würde er mich persönlich für seinen Verlust verantwortlich machen. Wahrscheinlich tat er das auch – ziemlich sicher sogar.

„Hätte ich gewusst, dass Emilio heute langsamer als eine Schnecke unterwegs ist, hätte ich niemals auf ihn gewettet. Ich werde nie wieder vor anderen Leuten behaupten, du seist sportlich und würdest sogar Diego Konkurrenz machen“, warf Sid mir vor und schaute mich dabei so enttäuscht an, dass es mir nur mit größter Mühe gelang, nicht in Gelächter auszubrechen. Dann zog er widerwillig sein Portemonnaie hervor und überreichte Blake einen zerknickten Zwanzig-Dollar-Schein.

„Sag mir das nächste Mal bitte vorher Bescheid, wenn du bei 30 Grad sportliche Höchstleistungen von mir erwartetest, Sid“, sagte ich amüsiert, während ich mich neben ihm niederließ. „Oder lern einfach mal, vernünftig zu schätzen.“

„Du bist gerade mal zwei Minuten da und trotzdem wünsche ich mir schon, du würdest wieder gehen. Das ist eine Höchstleistung“, erwiderte Sid und raufte sich die wasserstoffblonden Haare, als wäre er am Rande der Verzweiflung.

Das war zu viel für mich und ich konnte mein Lachen nicht mehr zurückhalten. Ich kannte keinen Menschen weit und breit, der so ein schlechter Verlierer war wie Sid. Blake fiel mit ein und auch wenn sich Sid die größte Mühe gab, es ausdrucksloses Gesicht zu behalten, sah ich es um seine Mundwinkel zucken.

„Wie war denn deine Nachhilfe heute, Loverboy? Habt ihr auch etwas Französisch zusammen gelernt?“, wechselte er das Thema und hob anzüglich die Augenbrauen.

Mein Lachen blieb mir so schlagartig im Hals stecken, dass ich mich beinahe verschluckte und zu husten begann. Blake hingegen begann zu kichern wie ein kleines Kind und Blake kicherte nie. Der Schock musste mir wohl ins Gesicht geschrieben sein.

„Mir ist egal, wie du mich nennst, aber sag bitte nie wieder Loverboy zu mir“, flehte ich Sid an, während mir eine kalte Gänsehaut den Rücken runterlief. Sid hatte wirklich ein Talent dazu, sich die schrecklichsten Bezeichnungen für Menschen auszudenken.

„Ist das ein Freifahrtschein?“, hakte dieser nach und mir wurde augenblicklich bewusst, dass ich mit der Aussage einen Fehler begangen hatte. Ich wollte gerade zurückrudern, da begann Blake zu sprechen: „Lenk nicht ab, Milo. Wir wollen wissen, wie es heute mit Cassiopeia war. Sie scheint zumindest gekommen zu sein oder hast du die letzten zwei Stunden heulend in der Besenkammer verbracht?“

Mir war klargewesen, dass die Jungs mich auf dieses Thema ansprechen würden, doch ich hätte liebend gerne darauf verzichten können. Es hatte gutgetan, einfach mit ihnen zu scherzen, denn seit ich hier angekommen war, hatte ich kein einziges Mal an Cassiopeia gedacht. Bis jetzt. Jetzt holten mich alle meine Gedanken wieder ein.

„Ja, sie ist gekommen. Und sie wird mir weiterhin Nachhilfe geben, aber nur, damit sie die Chance auf ein Stipendium hat“, berichtete ich kühl an. Ich verspürte einen kleinen Stich dabei, dass ich für Cassie nur ein Mittel zum Zweck war. Hatte ich etwa gehofft, dass sie mir Nachhilfe gab, weil sie gerne Zeit mit mir verbrachte? Vielleicht. Aber das war lächerlich. „Mehr gibt es da eigentlich nicht zu erzählen.“

Ich spürte die Blicke von Sid und Blake auf mir liegen, doch ich starrte in die Ferne auf die Dächer von Detroit. Die Stimmung war innerhalb von Sekunden umgeschlagen. Niemand machte mehr Scherze.

„Bist du deshalb ernsthaft angepisst?“, fragte Blake mich. Er hatte mich offensichtlich durchschaut. Manchmal überraschte er mich echt damit, wie sensibel er die Gefühle und das Verhalten anderer Menschen wahrnehmen konnte. „Hast du erwartet, dass die freudestrahlend in die Arme springt, nachdem, was du ihr an den Kopf geworfen hast?“

Auch wenn es mich einiges an Überwindung gekostet hatte, hatte ich meinen beiden besten Freunden alles berichtet, was zwischen Cassiopeia und mir vorgefallen war. Dass Blake das jetzt nochmal aufgriff, ließ erneut die Scham und die Wut auf mich selbst in mir hochkommen, doch er hatte Recht. Ich hatte es verkackt und musste die Konsequenzen jetzt ausbaden. Nicht, dass ich vorher eine reelle Chance bei Cassiopeia gehabt hätte. Auch wenn ich nicht verstehen konnte, wie sie es mit Diego aushielt, irgendwas band die beiden zusammen. Ich musste das nur noch in meinen Kopf reinkriegen.

„Nein, natürlich nicht. Aber ich habe beschlossen, mit dem Thema abzuschließen. Es hat keinen Sinn, ihr weiter hinterherzurennen“, murrte ich, auch wenn mein Herz protestierend gegen meine Rippen schlug.

„Das glaubst du doch selbst nicht.“ Sid blickte mir fest in die Augen. „Dafür magst du sie doch schon viel zu sehr.“

Ich wünschte, ich könnte ihm widersprechen – alles verneinen. Doch er hatte Recht. Ich mochte Cassiopeia viel zu sehr, um sie einfach so hinter mir zu lassen, schon gar nicht, wenn ich das Gefühl hatte, ich müsste sie vor ihrem eigenen Freund beschützen. Aber trotzdem würde ich es versuchen, denn ich wusste, dass es besser für mich war.

„Seit wann gibst du so schnell auf, Milo?“, schloss sich auch Blake an. „Du kannst nicht alle Menschen retten. Aber es gibt Menschen, die es wert sind, dass man um sie kämpft. Und wenn das nichts bringt, hast du wenigstens alles getan.“

„Was soll ich denn bitte tun?“, stieß ich verzweifelt aus und ließ meinen Kopf in die Hände fallen. „Cassiopeia hasst mich und ich muss vor Diego so tun, als hätte ich nicht das geringste Interesse an ihr, damit ich nicht unsere Mission gefährde.“

„Also am besten tust du nichts mehr von dem, was du bisher getan hast. Lass es einfach mal langsam angehen und guck was passiert. Manchmal ist keinen Plan zu haben der beste Plan.“

Ich raufte mir durch die Haare, dann richtete ich mich wieder auf, um Blake anzusehen. Er hatte Recht, er und Sid hatten beide Recht mit allem, was sie gesagt hatten. Doch so schnell ich auf die Kontrolle verlor, so gerne versuchte ich doch, die Kontrolle über Dinge zu haben. Doch was sollte schon passieren? Schlimmer konnte es ja kaum werden…




____________




Wow, es ist einfach über 8 Monate her, dass ich die Geschichte aktualisiert habe. 😳 Und das, obwohl ich immer gesagt habe, dass endlich regelmäßiger Hochladen will. Ich bin nur leider voll im ein Motivationsloch gestürzt und konnte mich einfach nicht aufraffen, weiterzuschreiben. Aber nach einem mega coolen Treffen mit ein paar anderen Wattpadautorinnen vor ein paar Wochen und einem tollen Gespräch mit einer Freundin habe ich endlich wieder neue Motivation und hoffe, die zu behalten! Es wird auch jetzt wahrscheinlich keine regelmäßigen Updates geben, aber es wird sie geben und ich werde diese Geschichte auch auf jeden Fall beenden. ❤

Auf einer Skala von 1 bis 10 an wie viel erinnert ihr euch noch von dem Rest der Geschichte?😅😂

Ich hoffe, es gibt noch ein paar von euch, die aktiv dabei sind und freue mich darauf, Dark Nights in Detroit auch für euch endlich fertigzustellen❤

Wir lesen uns!
Eure Amy

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top