Kapitel 6: Hogsmeade

Ich schrak schlug meine Augen auf und richtete mich erschrocken auf. Es war schon Morgen. An meiner Stirn klebte Schweiß, sowie am Rest meines Körpers. Das war ein unheimlicher Traum gewesen! Er war eigentlich nicht gruselig, doch die Vorstellung, etwas zu tun, damit der Dunkle Lord sieht, dass man auf seiner Seite ist, war das Unheimliche daran. Man konnte den Herrn nur schwer befriedigen und wenn man nicht wusste, womit oder wie, war es noch schwerer. Ich hoffte, dass dieser Traum nie in Erfüllung gehen würde.

Dann stand ich auf und zauberte mir den Schweiß weg. Nun zog ich mir mein Lieblingskleid an; ein schönes, schwarzes Kleid, das lange Ärmel hatte und fast bis zum Boden reichte. Zuletzt zauberte ich mir die Haare zu einer kunstvoll geflochtenen Frisur hoch. Ich stopfte zunächst eine Todesserrobe in meinen kleinen Beutel, der mit einem Vergrößerungs-Zauber ausgestattet war, sodass sehr viele und große Sachen hineinpassten. Jetzt war ich bereit, dem Dunklen Lord Bericht zu erstatten.
Als ich an der Zimmertür des Dunklen Lords klopfte, erwiderte mein Herr: „Herein, Hermine!"
Ich öffnete die Tür und trat ein.
„So, du hast also deine Aufgabe erledigt?"
Es war eher eine Feststellung als eine Frage, doch ich nickte.
„Legilimens!", sprach er und sah sich meine Erinnerungen an.
Als er dann fertig überprüft hatte, nickte er zufrieden.
„Also, du hast deine Aufgabe erledigt. Doch gleich musst du wieder weg. Aber diesmal bin ich der Einzige, der sonst mitkommt. Nun, Potter und sein Freund Weasley wurden in Hogsmeade gesichtet. Ich werde die beiden entwaffnen und töte Harry. Bevor ich Potter umbringe, darfst du noch kurz mit ihm reden. Dann lassen wir seinen Freund laufen, damit er rumerzählt, dass Harry Potter, der Held, tot ist. Das ist mein Plan."
Ich nickte, nachdem ich alles kapiert hatte. „Ja, mein Herr."
„Dann mal los", sprach er daraufhin voller Siegesfreude.
Heute würde sein größter Feind sterben.

Voldemort und ich apparierten auf ein Dach von Hogsmeade. Ich hatte mir die Todesserrobe über das Kleid gestreift. Da entdeckten wir Harry und Ron und ich musste schlucken. Jetzt war der entscheidende Moment gekommen. Mein Herr sprang vom Dach und ich hinterher.
„Expelliarmus! Expelliarmus!"
Er entwaffnete alle beide und ich fing die Zauberstäbe auf.
„Petrificus Totalus!", rief der Dunkle Lord und traf – wie beabsichtigt – Ron.
Dieser wurde ganz steif am Körper und kippte auf den Boden. Mein Herr packte Harry am Hals.
„Jetzt will Hermine noch ein letztes Mal mit dir reden, bevor du stirbst, Harry Potter."
Den Namen von Harry spuckte er förmlich aus. Ich ging zu meinem alten Freund, dessen Hals immer noch von Voldemorts Hand gepackt war, hin und lächelte ihn fies an.
„Hermine...", krächzte Potter leise.
„Ja, ich bin es. Und du wirst gleich sterben. Willst du davor noch etwas loswerden?", fragte ich mit hochgezogenen Augenbrauen.
Er flüsterte: „Ich liebe dich. Auch, wenn du auf der Dunklen Seite bist."
„Avada Kedavra!", schrie der Dunkle Lord, ließ Harry los und ein grüner Blitz zischte auf den Jungen zu. Und traf ihn.
Dann sank der Held der Hellen Seite leblos auf den Boden. Er war tot. Mir traten Tränen in die Augen. Er liebte mich – er hatte mich geliebt. Er war ja jetzt tot. Aber ich liebte ihn nicht. Und ich hatte auch keine Chance gehabt, ihm dies zu sagen.
Mein Herr löste den Ganzkörperklammer-Fluch von Ron und zischte bedrohlich: „Verschwinde, und erzähl den anderen, was ihrem Helden erfahren ist!"
Der Weasley rappelte sich hektisch auf und lief immer noch entsetzt, was geschehen war, schnell davon. 
„Gehen wir!", sprach der Dunkle Lord und ich nickte mit einem gezwungenen Lächeln.
Doch plötzlich stand Harry blitzschnell auf und packte mich am Hals. Ich bekam keine Luft mehr und trat um mich.
„Ich liebe dich, aber du warst so undankbar und hast mich verraten!", schrie der Potter.
Ich versuchte, nach Luft zu schnappen, doch es gelang mir nicht. Auf einmal verschwamm meine Sicht. Vergebens versuchte ich, von Harrys Griff loszukommen. Mein Herr konnte keine Flüche losschicken, da diese vielleicht mich treffen könnten.
Da riss Harry mir seinen und Rons Zauberstab aus der Hand und warf mich auf den Boden. Dann disapparierte er und mir wurde schwarz vor Augen.

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