Kapitel 3: Malfoy Manor
Lucius und ich standen vor Malfoy Manor, dem Haus der Malfoys. Ich ging zum großen Tor und schwenkte meine Hand im Kreis. Dann trat ich durchs Tor, als ob es nicht da wäre. Der Malfoy folgte mir, und als auch er das Tor hinter sich gelassen hatte, sah ich, wie der Schutzschild wieder das große Tor bedeckte. Es war alles wie gewohnt.
Ich lief zur Haustür und klopfte an. Danach hörte ich Schritte näher kommen. Die Doppeltür schwang mit einem leichten Knarzen auf und ich erblickte Bellatrix, die mich wütend ansah.
„Hat es dir in Askaban nicht so gut gefallen?", sagte sie mit einem hämischen Grinsen.
„Nee. Aber wärst du jetzt so nett, Bella, mir den Weg frei zu machen und mich durchzulassen?", fragte ich belustigt.
Die Lestrange stöhnte genervt auf und erwiderte: „Okay, okay. Ist ja schon gut! ...Wie ich sehe, hast du diesen Wischmopp mitgebracht. Narzissa hat sich schon große Sorgen gemacht."
Sie blickte zu Lucius. Ja, wirklich, er sah gerade ein bisschen aus wie ein Wischmopp. Seine Kleidung war schmuddelig, genau wie sein Haar, das dazu noch leicht verfilzt war.
Dann trat Bellatrix zur Seite und ließ mich und den Malfoy herein.
„Wo ist der Dunkle Lord?", erkundigte ich mich bei der Lestrange.
Sie rümpfte die Nase und antwortete grinsend: „Der Dunkle Lord ist zurzeit außerhalb des Hauses. Daher kannst du erstmal in dein Zimmer gehen und dir anständige Sachen anziehen. Es ist ein wenig unhöflich, vor den Herrn in so hässlicher Kleidung zu treten – findest du nicht auch?"
„Du hast Recht. Ich geh dann mal hoch!", sprach ich und lief die Treppe hoch.
Ich bog in den linken Gang ein und dann ins siebte Zimmer rechts. Ich sah mich um; alles war wie immer: Der Kleiderschrank in der Ecke links, das Bett an der Wand vor mir und das große Bücherregal mit den zahlreichen interessanten Büchern.
Ich ging zum Schrank und sah hinein. Darin waren viele schwarze Kleider, Mäntel und Roben, ein schwarzes Oberteil und eine Jeans. Auch Schuhe waren da – diese natürlich auch schwarz. Ich nahm mir das Shirt und die Hose und zog sie mir in ungefähr zehn Minuten an. Dann zog ich noch ein Paar Schuhe an und war somit fertig.
Da hörte ich jemanden die Treppe raufgehen. Ich spähte durchs Schlüsselloch und sah Bellatrix, die neben dem Dunklen Lord herging.
„Ich werde ihr mal einen kleinen Besuch abstatten."
Bella erwiderte aber darauf: „Sie schläft, mein Herr. Ihr müsst ihr doch ein wenig Schlaf gönnen! In Askaban kann man nämlich nicht so gut schlafen."
„Ihr wird es nichts ausmachen, wenn ich sie wecke", sprach der Dunkle Lord.
„Doch, doch! Natürlich! Sie wird ganz sauer auf Euch sein, mein Herr."
„Zweifel nicht an meinen Entscheidungen!"
Bellatrix zuckte zusammen und murmelte: „Ja, mein Herr..."
„Dann ist das ja geregelt!", sagte der Dunkle Lord und schenkte der Lestrange ein kleines Lächeln.
Bella lächelte zurück – okay, sie grinste.
„Bellatrix?"
Die Todesserin grinste weiter: „Ja, mein Herr."
„Grins mich nicht so an."
Die Lestrange hörte auf, weiterhin so zu lächeln.
„Ja, mein Herr", sprach sie daraufhin mit gesenktem Kopf.
Der Dunkle Lord nickte kurz zufrieden, dann ging er auf die Tür von meinem Zimmer zu. Schnell trat ich zurück und wartete, bis die Tür aufging und dahinter mein Herr zum Vorschein kam.
„Willkommen zurück, Hermine", begrüßte mich der Dunkle Lord mit einem starren Gesichtsausdruck.
„Hallo, mein Herr."
„Ich dachte, du schläfst gerade?"
„Nein. Bellatrix hat Euch angelogen", erwiderte ich, obwohl ich wusste, dass Bella dann Ärger bekommen würde.
„Was für eine Unverschämtheit! Ich werde mich später darum kümmern. Also, dann erzähl mal, Hermine, wie bist du aus Askaban ausgebrochen?"
Ich sagte: „Ich habe reine Magie benutzt."
Der Dunkle Lord sah mich fragend an: „Wie denn? Askaban ist mit Zaubern belegt, sodass das Wirken von Zaubern unterdrückt wird. Aber vielleicht lassen diese Schutzzauber ja nach..."
„Könnte sein. Also, ich habe großen Hunger. Wie wäre es, wenn wir erst einmal etwas essen würden?", schlug ich vor.
Mein Herr nickte und antwortete: „Ja, das Essen ist schon fast fertig."
Ich lächelte, aber dann erinnerte ich mich daran, als Bella so dumm gegrinst hatte. Vielleicht mag der Dunkle Lord es einfach nicht, wenn Leute lächeln oder sie sich freuen. Dieser Gedanke ließ mich erschaudern und ich hörte auf zu lächeln.
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